Heute stand uns ein zweiter voller Tag für Los Angeles zu Verfügung. Es war in der Planung etwas schwierig die richtige Mischung aus Städtetripp und Natur zu erwischen. Vor allem weil wir uns unter den National- und Stateparks überhaupt nichts vorstellen konnten. Ob die Wahl einen weiteren Tag in einer Großstadt zu verbringen richtig ist, muss jeder für sich entscheiden. Nachdem ich gerne Themenparks besuche und mir keine Fahrattraktion zu wild ist, habe ich meine Frau bezirzt zumindest die Universal Studios oder das Disney-Land besuchen zu dürfen. Wir haben uns dann für die Universal Studio´s entschieden, auch mit dem Hintergedanken, dass unser letzter Tag in Anaheim sein wird und sich vielleicht dann noch die Möglichkeit für den Besuch vom Disney Land ergibt.
All unsere drei Töchter sind sehr große Fans der Serie "Charmed - Zauberhafte Hexen", die eigentlich in San Francisco spielt. Das "Charmed Haus" befindet sich aber in Los Angeles und natürlich haben die drei Mädels uns aufgetragen, dass wir dem Haus einen Besuch abstatten und ein Foto nach Hause zu schicken haben. Eigentlich haben wir am Vortag bei Jörg´s Stadtführung bereits nach dem Haus gefragt. Jörg erzählte uns, dass der Besuch dieses Viertels für Touristentouren aber verboten ist und mit hohen Geldstrafen geahndet wird. Er hat uns auch geraten, dies nicht im Privat-Pkw zu tun, da hier anscheinend kein Unterschied gemacht wird. Was mich aber erst recht nicht davon abgehalten hat. Wir hatten ja einen Auftrag zu erfüllen und ein Foto von dem Haus der zauberhaften Schwestern zu machen. Und so haben wir gleich nach dem Aufstehen die Adresse ins Navi eingegeben und schon ging es los. In der Straße ein Stück weiter gefahren, dass Auto in Fluchtrichtung abgestellt und mit dem Handy bewaffnet zum Haus spaziert...
Nach diesem aufregenden Fototermin, wo uns übrigens keine Menschenseele begegnet ist, machte sich in uns ein Hungergefühl breit und es galt zu aller erst einmal ein Frühstück zu organisieren. Da wir keine große Lust dazu hatten viel zu recherchieren und auch nicht ewig viel Zeit dafür zu verwenden, suchten wir im Navi einfach ein Starbucks in der Nähe und begaben uns dort hin um zu Frühstücken. Ich glaube mich daran zu erinnern, dass es nicht mega toll, aber in Ordnung war. Während des Frühstücks haben wir noch bei El Monte angerufen und für den kommenden Tag ein "early pick up" für das Wohnmobil ausgemacht.
Danach war unser heutiges Ziel die Universal Studios, wahrscheinlich die bekanntesten Filmstudios der Welt. Bereits das Parken in diesen riesigen Parkhäusern war eine Herausforderung, vor allem, weil wir nicht meilenweit vom Eingang weg stehen wollten. Aber es ist alles sehr gut beschriftet und organisiert, sodass wir unseren Mietwagen ganz gut untergebracht haben. Nachdem wir nur einen Tag Zeit hatten und die Mitarbeiterin an der Kassa sehr verkaufstüchtig war, gönnten wir uns für diesen Tag um günstige 398,00 US-Doller zwei Eintrittskarten mit Expresspass. Gleich nach dem Bezahlen machte sich das Gefühl in mir breit, ob das jetzt so eine schlaue Idee war. Aber bereits bei den ersten Menschenschlangen der Fahrattraktion war uns klar: "Ja, es hat sich ausgezahlt."
Grundsätzlich bietet der Park viele verschiedene Themenbereiche mit wirklich tollen Rides, die wir so in dieser Art noch nicht gesehen hatten. Zwischenzeitlich besuchten wir die Studio Tour, die uns zum Beispiel beim kleinen Städtchen Amity von der "Weiße Hai" vorbei führte, der auch überraschender Weise vor uns aufgetaucht ist.
Vorbei ging es im Bummelzug auch bei verschiedenen Fahrzeugen - die in sicherlich bekannten Filmen vorkommen, wir aber nicht zuordnen konnten (das Fahrzeug im Bild könnte aus Jurassic World oder so sein - aber keine Ahnung) , oder aber auch bei einem ziemlich realistischen, abgestürzten Flugzeuges, was für einen mit Flugzeug angereisten Urlaubsgast sehr erbauend wirkte...
Natürlich kamen wir bei der Studio Tour noch bei vielen Highlights vorbei und so bestaunten wir von Sturzfluten bis hin zu einem gewaltigen Erdbeben in einer U-Bahnstation inkl. dem Entgleisen des Zuges. Obwohl wir (auch auf Grund der Sprachbarrieren ) nicht alles verstanden haben, war es schon eine wirklich, wirklich coole Tour. Nicht weniger beeindruckend war der Besuch des 4D Kinos, die Stuntvorführung oder eine Vorführung zum Science-Fiction-Films Waterworld, bei dem Kevin Kostner 1995 die Hauptrolle spielte und gegen Ende ein einmotoriges Flugzeug über unsere Köpfe drüberzog.
Von den Themenwelten hat mich am meisten "The wizarding world of Harry Potter" verzaubert. Es ist einfach unglaublich wie die Winkelgasse oder das Schloss von Hogwarts nachgebildet wurde. Da meint man wirklich, dass man in einer anderen Welt sei...
Die Achterbahn in Hogwarts mit VR-Brille, reitend auf Harry Potters Nimbus 2000 war mein absolutes Highlight, dicht gefolgt von der Fahrt durch Jurassic World wo man plötzlich ins "Nichts" fällt... Nach dem Flug auf dem Nimbus 2000 meinte meine Frau plötzlich: Danke, das war´s, ich fahr nirgends mehr...
Zwischendurch flanierten wir natürlich gemütlich durch diverse Shops, gönnten uns auch eine kleine Stärkung und genossen auch die Aussicht über Los Angeles.
Dank des Expresspasses ging es sich an dem einen Tag schön aus, durch die Themenwelten zu kommen. Ein zweiter Tag, wäre uns schon zu viel gewesen. Auch wenn meine Frau keine Liebhaberin von solch actionreichen Themenparks ist, sind wir sehr froh, dass wir den Universal Studio´s einen Besuch abgestattet haben und dies einmal erleben durften. Bei der nächsten USA Reise, die ja hoffentlich noch kommen wird, hoffe ich, dass unser Jüngster mit dabei ist und dann ist ein Themenpark ja quasi ein must be there...
Flugs wurde es Abend und es war uns schnell klar, dass wir den Ausflug nach Malibu auf das nächste Mal verschieben müssen. Für das Abendessen haben wir uns für das Hard Rock Cafe entschieden. Wir dachten es liegt gleich neben den Studios und wir müssen keinen Umweg machen. Da haben wir aber die Rechnung ohne dem Navi gemacht, welches uns einmal irgendwohin geschickt hat, wo weit und breit kein Hard Rock Cafe war. Letztlich sind wir wieder in dem selben Parkhaus gelandet und sind zu Fuß zum Abendessen spaziert.
Den Abschluss des Tages sollte eigentlich der Besuch des Griffith Park Observatory & Planetarium werden, weil man angeblich von da aus den schönsten nächtlichen Blick über die Großstadt hat. Was wir völlig unterschätzt haben, dass dies auch gefühlt 1.000 andere vor hatten und es unmöglich war einen Parkplatz zu ergattern. So sind wir nur kurz am Straßenrand stehen geblieben und haben einen Blick aus dem Auto ergattert.
Letztlich hat es uns gar nichts gemacht, da es schon nach 20:00 Uhr war und wir tot-müde ins Hotel zurück gefahren sind und uns auf das Reich der Träume freuten...