Es war Mucksmäuschen still inmitten der Steinwüste. Vielleicht weckte uns diese unheimliche Stille aus dem Reich der Träume. Unbewusst haben wir unser Wohnmobil so abgestellt, dass unser Fenster beim "Schlafzimmer" gegen Osten ausgerichtet war. Und so kam es, dass wir im Bett unseren ersten beeindruckenden Sonnenaufgang in einem Statepark erleben durften. Es war einfach unbeschreiblich schön, wie die Sonne die Finsternis der Nacht verdrängte.
Wir haben den Tagesanbruch noch eine Weile genossen und uns dann für eine Wanderung zusammen gepackt. Wir wollten durch den Borrego Palm Canyon zu einer Palmenoase wandern um dort zu frühstücken. Insgesamt ist der Trail rund 3 Meilen lang. Am Hinweg waren die Temperaturen noch sehr moderat und wir waren über das immer wieder vorkommende "Grün" inmitten der Steinwüste erstaunt.
Nach einer gemütlichen Wanderung konnten wir bereits die Oase sehen. In der Oase angekommen machten wir es uns mitten unter den Palmen gemütlich und haben unser mitgebrachtes Frühstück genossen. Berni war der Meinung, wo Palmen in der Wüste wachsen, muss es auch Wasser zu sehen geben. So machten wir uns in und um der Oase auf die Suche nach einer Wasserlacke. In der Vorbereitung der Reise, war in der Beschreibung des Trails auch ein Wasserfall erwähnt, wo in weiterer Folge das Wasser auch durch die Oase fließen sollten. Nachdem die Suche aber erfolglos blieb (wahrscheinlich auf Grund der Jahreszeit), gingen wir wieder Richtung Wohnmobil.
Am Rückweg heizte uns die späte Vormittagssonne bereits ordentlich ein und es wurde mir bewusst, welch Segen es war, dass es an den Städtetagen bewölkt und somit die Temperaturen für einen Städtetrip erträglicher waren. Beim Wohnmobil angekommen, wollten wir die Duschen des Campingplatzes aufsuchen. Da diese mit Münzen extra zu bezahlen gewesen wären, haben wir einfach die Dusche im Wohnmobil genutzt bevor wir alles verstaut und uns auf den Weg gemacht haben. Am Weg Richtung Joshua Tree National Park wollten wir uns eigentlich noch die restlichen Metall Skulpturen anschauen. Leider sind wir ganz brav dem Navi gefolgt und so am direkten Weg nicht mehr bei den Skulpturen vorbei gekommen.
Nachdem "Salton Sea" haben wir den Freeway 86 verlassen und sind Richtung Mecca abgebogen. Von dort sind wir die eher unbekannte Box Canyon Road Richtung Interstate10 gefahren. Die Box Canyon Road ist ein 16 Meilen langer Weg und bietet eine reizvolle Fahr mit malerischen Ausblick. Nach dem Überqueren der Interstate 10 sind wir von Süden aus in den Joshua Tree Nationalpark gefahren.
Beim Einfahren in den Nationalpark haben wir uns um USD 80,00 den Annual Pass gekauft. Dieser Pass beinhaltet eine Reihe von Eintrittsgeldern der National- und State-Parks - zumindest alle die noch auf unserer Route lagen. So mussten wir uns keinen Kopf mehr um den Eintritt machen und es war auch günstiger als die Eintrittsgelder einzeln zu bezahlen. Für den Anzo Borrego State Park war noch kein Eintrittsgeld zu bezahlen.
Auf dem Weg zum Jumbo Rocks Campground haben wir beim Cholla Garden Halt gemacht und sind die kleine Runde durch die vielen Kakteen gelaufen. Die verschieden Kakteen sehen zwar flauschig, kuschelig aus, sie zu berühren wird aber eindringlich abgeraten. So ist zu Beginn des Weges, der Weg auch eingezäunt, was vermutlich vermitteln soll, dass man im eigenen Interesse Abstand zu den kuscheligen Teddy Bears halten soll.
Auf dem Weg zum Campingplatz durften wir auch bereits die ersten Bäume entdecken, die dem Nationalpark seinen Namen geben und wir im Laufe des nächsten Tages noch zu Genüge sehen werden.
Die Site im Jumbo Rocks Campground haben wir bereits im Vorfeld reserviert und bezahlt. Generell haben wir es als sehr angenehm empfunden, wenn wir uns am Ende des Tages um keinen Stellplatz mehr kümmern mussten. Also sind wir zur reservierten Site 120 gefahren, haben das Wohnmobil nachttauglich gemacht und uns Spaghetti zum Abendessen zubereitet. Wir genossen die warme Abendsonne inmitten der gigantischen Jumbo Rocks...
so nice.
Liebe Grüße aus Berlin,
Thomas
Locker bleiben, Ball flach halten dann wird es ein perfekter Womourlaub