1.Tag-3.9.13-Anreise über London

Es ist 2 Uhr morgens...und ich sollte um diese Zeit noch im tiefsten Schlaf liegen und von meinem bevorstehendem USA-Urlaub träumen. Doch ich werde gerade von meinem Vater geweckt und ich habe gar keinen Durchblick-was?-wo?-vor allem: wann?! Ich erinnere dass ich gestern Abend noch bis 10 Uhr eine B-Class Doku über die antike Supermacht Imperium Roman angesehen habe als mir einfällt, dass heute die Reise in eine moderne Supermacht beginnt: Die Vereinigten Staaten von Amerika!

Sofort bin ich hellwach und verdrücke mein 2-Uhr-Morgen Frühstück bevor ich nochmal die Checkliste für den Koffer durchgehe. Lange Hose? Dabei! (ich werde sie nur einmal brauchen :) )E-Book Reader? Im Handgepäck...und so weiter und so fort. Um 3 heißt es letzte Morgenwäsche in Europa für die nächsten 4 Wochen und dann sind auch die Waschsachen eingepackt. Also: Koffer zu. Ins Auto damit und letzter Blick in mein Zimmer. Auch nichts vergessen? Naja wenn ich's jetzt vergesse kann es wohl nicht so wichtig sein :)

Halb 4 und wir sitzen im Auto. Los geht's!

Auf dem Weg nach München zum Langzeitparkplatz bringen wir uns mit Louis Armstrong, den Stones und Cottonwood Canyon Road (CCR) in USA-Stimmung und auch im Shuttle ist aus meinen Kopfhörern der Sound Amerikas aus den 60ern zu hören.

Dank Online-Check-In können wir gleich unsere Boardingkarten abholen-doch dann der einzige große Schock des Monats! Wo sind die Reisepässe?! Sofort herrscht Chaos: Taschen werden bis auf den letzten Winkel durchkämmt, doch gerade als ich versuche mich mit dem bitteren Gedanken anzufreunden versuche, dass das ganze wohl doch ins Wasser fällt kommt der Moment der Erleichterung! Pässe da! Alles in Ordnung. Euphorie pur! Also geht's mit neuem Mut zum Britsh Airways-Schalter um die letzte Hürde zu meistern: Alle Koffer sind leichter als 24 kg. Nun steht uns nichts mehr im Wege und um 6 Uhr betreten wir den Boarding Bereich. Die letzte Stunde versuchen wir mit Kniffel, Musik und den 30 Minuten gratis W-Lan zu bezwingen. Dann der Boarding-Aufruf und wir begeben uns zum Schalter und kommen ohne große Warterei ins Flugzeug wo mein Vater in weiser Vorraussicht Plätze mit großer Beinfreiheit erworben hat (Er 2m-ich 1.90m; diese Körpergröße wird uns beiden noch schwer zu schaffen machen :) ).

Und so starten wir im Morgengrauen des 3. Augusts vom Flughafen Franz-Josef Strauß in Richting London und am mentalen Horizont erkenne ich Los Angeles.

Wie bereits erwähnt habe ich mir recht wenig Schlaf gegönnt und das rächt sich. Kaum 10 Minuten nach dem Start fallen mir die Augen zu und werde gerade rechtzeitig geweckt wie das Flugzeug den Ärmelkanal überquert. Kurze Zeit später setzen wir in Heathrow auf und ich betrete zum ersten mal in meinem Leben Großbritannien. Doch dieser Aufenthalt sollte der quälendste Teil unserer Anreise werden-denn er dauerte ganze 6 Stunden denn der American-Airlines Flug ging erst um 14:20 Ortszeit. Also hieß es E-Book Reader raus, Handy raus und sich mit beiden die Zeit vertreiben. Doch nach einigen Stunden wird das auch langweilig und wir beschließen das Terminal ein wenig zu besichtigen.

Irgendwie gelingt es uns dann doch die 6 Stunden hinter uns zu bringen und wir begeben uns zum Boarding-Schalter der American Airways. Auch hier läuft alles pünktlich ab und wir kommen um 14:00 an Bord der Boeing 777 und machen es uns (wieder) auf unseren Sitzen mit der riesen Beinfreiheit bequem. Als wir dann auf der Runway beschleunigen muss ich mit einem Grinsen daran denken, dass es jetzt soweit ist. Wir fliegen ind die USA.

Den Flug vertreibe ich mir abwechselnd mit lesen, musik hören und stöbern in der Umfangreichen Mediathek des AA-Inseat Entertainment Systems (Das ich auf unserem Rückflug mit Iberia schmerzlich vermissen werde-12 Stunden Flug sind eben doch ein halber Tag in einer Alu-Büchse über den Wolken ;) ). Über Grönland packe ich begeistert meine Olympus SLR aus. Die monochrome weiße Landschaft da unten mit ihren ewigen Eiswüsten, den massiven Gletschern und den imposanten Gebirgen fasziniert mich für die ganze Zeit während der wir das ewige Eis überfliegen. Dann wieder blauer Ozean zum Abwinken. Interessant wird es erst wieder als wir das kanadische Festland erreichen. Aber auch hier sieht man sich nach wenigen stunden an der ewigen Einöde satt sodass ich wieder versuche zu schlafen-woran ich dank meiner Anspannung kläglich scheitere.

Um Mitternacht Londoner Zeit und ca. 2e nachmittags Pacific Time ist für kurze zeit die Wüstenstadt Las Vegas-die wir im Verlauf unserer Reise noch besuchen werden-zu sehen. Die Spannung steigt wieder als wir die Berge an die Los Angeles grenzt überfliegen...

...dann stockt mir der Atem: Eine Stadt wohin das Auge reicht und wahrscheinlich noch weiter (es ist ziemlich etwas dunstig). Ein Häusermeer das seinesgleichen sucht-und dabei ist das noch nicht einmal Downtown&Co :)

Nach einem kleinen Aushol-Schlenker über dem  Pazifik geht die Maschine in dern Endteil des Landeanflugs und die Dächer kommen immer näher und näher. Dann plötzlich kann ich unser Hotel sehen, das ich dank der Bilder aus dem Internet wiedererkenne: Das LAX Hilton Airport. Das kann nur heißen...und da ist sie, die Landebahn (oder eher eine) von Los Angeles. Wenige Sekunden später setzen wir auf und schwenken nach dem Ausrollen auf einen Taxiway richtung Terminal ein. Die Maschine kommt am Gate an und die Gangway dockt am Flugzeug an. Nach dem kollektiven Gliederrecken/Nackenrollen/Enspanntes Stöhnen holen wir unser reichliches Handgepäck (immerhin 6 Gepäckstücke) aus den Fächern und schieben uns mit der Masse Richtung Ausgang.

Unsere Wanderung durch den LAX endet am Einreise-Schalter wo wir um ca. 6 Uhr Abends offiziell Amerika betreten. Nach der kalten und trockenen Klimaanlagen-Luft im Terminal ist die feucht-warme Luft die uns draußen entgegenschlägt eine reine Wohltat. Und auch die letzte Nervosität verfliegt als wir das Hotel-Shuttle finden und mit unserem Gepäck beladen. Die letzte motorisierte Fahrt des Tages beginnt-in einem Chevrolet-Van mit ungewohnt lautem V8 Motor.

Auch der Check-In im Hotel läuft schnell und flüssig ab sodass wir um halb 9 Abends Pacific time und fast  6 Uhr morgens in Deutschland nach über 24 Stunden Reise unser erstes Etappenziel erreicht haben: Zimmer 612, LAX Hilton Airport, Los Angeles, Kalifornien-United States of America.

Gute Nacht!