14. Tag Whale Watching oder: ein Seemann werde ich in diesem Leben nicht!

Früh klingelt der Wecker. Spätestens um 8 Uhr wollen wir am Pier in Monterey sein. Es ist noch recht kühl und diesig, also ein Kaffee zum wärmen und los geht´s. Ich bin sehr aufgeregt. Ich bin nämlich völlig seeuntauglich, sprich ich werde seekrank! Den Walen zuliebe werfe ich also eine Reisetablette ein und hoffe, dass ich das überstehe.

Wir sind viel zu früh am Pier und beobachten die Seelöwen und Seeotter. Dann versuchen wir unser Glück als erstes bei „Monterey Bay Whale Watch“, meinen Favoriten für die Tour. Leider alles ausgebucht heute morgen…aber wir kommen auf die Warteliste!

Vorsichtshalber erkundigen wir uns noch bei Chris nach freien Plätzen. Der meint, kein Problem…um 10 Uhr geht es bei ihm los. Dann können wir entspannt warten, ob wir um 9 Uhr bei Monterey Bay mit kommen, wenn nicht dann fahren wir mit Chris. Der ist auch sehr nett. Außerdem gibt es mindestens noch einen weiteren Anbieter.

Wir gehen erst mal frühstücken: Crepes und Kaffee bei „Crepes of Brittany“…sehr beliebt und sehr lecker!

Kurz vor neun schlagen wir wieder beim Whale Watch Center auf…und wir bekommen einen Platz. Mittlerweile ist das Wetter freundlich…allerdings nur hier an Land, wie wir später feststellen müssen!

Es geht los und wir fahren eine gefühlte Ewigkeit durch den Dunst. Hier draußen ist es neblig, windig und einfach schweinekalt! Warme Kleidung sollte man hier auf jeden Fall dabei haben, auch wenn an Land die Sonne scheint! Leider haben wir keine gute Sicht, aber die Wale lassen trotzdem nicht lange auf sich warten. Buckelwale und auch Blauwale(!) kann man um diese Jahreszeit hier sehen. Für uns sind es heute vor allem Buckelwale…ein sehr beeindruckendes Erlebnis, diese Tiere hier draußen zu beobachten. Leider erfüllt sich meine Hoffnung nicht, dass einer mal etwas näher ans Schiff kommt. Aber auch so sind wir alle begeistert. Wir sehen außerdem hunderte von Seelöwen bei der Jagd, sowie verschiedene Arten Delfine. Von denen wagen sich einige etwas näher ans Boot. Mein Mann macht einige Videos, aber ich konzentriere mich aufs schauen. Durch die diesige Luft kann man auch wohl nur mit einer sehr guten Kamera anständige Fotos machen.

Wir sind etwa 1,5 Std. unterwegs, als sich bei mir ein Unwohlsein einstellt…die Wirkung der Tabletten lässt wohl nach! Obwohl ich gleich eine „nachwerfe“ habe ich eine wirklich harte Viertelstunde zu überstehen. Einige andere sitzen auch mit grünlichen Gesichtern in der Ecke rum. Die Crew bemüht sich um jeden einzelnen und gibt Tipps, wie man am besten mit der Übelkeit umgeht. Ein Mann schafft es aber nicht und lehnt sich mal kurz zum Fische füttern über die Reling.

Insgesamt dauert die Tour etwa 3 Std. und ist wirklich ein Erlebnis. Idealerweise bei schönerem Wetter, aber das kann man sich ja nicht aussuchen, ebenso wie die Anzahl und Art der Wale und Delfine.

Total durchgefroren aber glücklich verlassen wir die „Sea Wolf“. Ich bin froh, dass ich trotz meiner Seeuntauglichkeit die Tour mitgemacht habe.

Wir wollen eigentlich noch nach Carmel, aber wir finden dort einfach keinen Parkplatz mit unserer „Rappelkiste“! Also fahren wir nur kurz durch die Straßen und bestaunen die schönen Häuser. Beim nächsten Mal (!) wollen wir aber auf jeden Fall mehr sehen von diesem schönen Ort.

Wir sind ziemlich platt, als wir am späten Nachmittag wieder auf dem CG ankommen. Ich schlafe sogar kurz ein. Es wird wieder kühl, aber heute bleiben wir nicht lange draußen sitzen. Wir sind einfach zu kaputt!!!