Juhuuu.. endlich Urlaub!! Nach über einem halben Jahr Vorfreude, war es heute endlich soweit: um 11.55 Uhr ging es per Direktflug mit Lufthansa von München nach Denver. Leider hatte sich der Flugzeugtyp vor ca. drei Monaten geändert, sodass unsere ursprünglich reservierten Plätze (Zweier-Platz am Fenster mit mehr Beinfreiheit für schlappe 90 EUR mehr) verfallen sind und wir nun in einer Maschine mit nur Dreier-Reihen zwei Plätze in der Mitte des Flugzeues hatten (ohne Fenster versteht sich). So saß ich in der Mitte, rechts mein Freund und links von mir eine amerikanische Asiatin, die doch tatsächlich im Schneidersitz auf ihrem Sitzplatz saß (hätte mich schlimmer treffen können). Unsere Koffer hatten mit ca 21 kg immernoch ausreichend Platz für Einkäufe - die Angst war mal wieder unbegründet, dass der Koffer zu schwer ist...Beim Packen am Vortag rag haben wir uns regelmäßig ermahnt, nicht zu viel einzupacken. Folgende Sachen müssen für unseren Campingurlaub aber immer mit: Unsere große Axt (bei Cruise America ist die Axt leider nicht dabei), je eine Bettwäsche (man bekommt bei Cruise Amerika zwar ein Bettlaken, aber die Decken sind eher Schlafsäcke, sodass ich darüber lieber meine eigene Decke noch packe), unseren Fleckerl-Teppich für den Boden (Überbleibsel aus unserem Kanada-Urlaub), ein kleines Spülmittel (kann man beim dm für 90 cent kaufen und reicht genau für 3 Wochen) sowie ein kleines Salz. Die beiden letzten Sachen resultieren aus der Erfahrung, dass man nie ein neues Spülmittel sowie 1kg Salz im Urlaub verbraucht. So haben wir es tatsächlich geschafft, am Ende des Urlaubs nur das Bärenspray sowie eine halbe Packung Butter über zu haben.
Den Flug habe ich mir mit Filmen vertreiben können. Ferner haben sich die neuen Noise Cancelling Kopfhörer bezahlt gemacht - die den Flugzeuglärm maximal gedämpft haben. Immer wenn ich die Kopfhörer abgezogen habe, sind mir fast die Ohren abgefallen. Wahnsinn wie laut das normal ist.
Ca. 10 Stunde später, gegen 14 Uhr Ortszeit sind wir in Denver gelandet. Die Einreise lief problemlos und schnell. Mittlerweile gibt es auch in den USA diese Automaten, wo man den Fragebogen ausfüllt, ein Foto macht und die Fingerabdrücke abgibt. Dann geht´s zum Zoll, der checkt kurz den Pass und nachdem wir brav unsere Reiseroute erläutert hatten, waren wir eingereist. Koffer vom Band genommen und zum Hotel-Shuttle gelaufen. Wir hatten uns für die obligatorische erste Nacht im Best Western Plus Airport eingemietet. Nach Stadttourismus oder Sightseeing war uns nach dem langen Flug nicht, sodass wir am Nachmittag uns mit einem Uber zum nächsten „Best Buy“ haben fahren lassen. Ich hatte nämlich am Abend zuvor beim Packen bemerkt, dass ich das Ladegrät für meine Spiegelreflex Kamera bei meinen Eltern vergessen hatte und nun ohne Ladekabel geflogen bin. Gott sei Dank hatte der Best Buy so ein Universalladegerät für schlappe 35 Dollar. Danach haben wir noch beim „Five Guys“ einen Burger gegessen und waren dann gegen 18 Uhr zurück im Hotel. Wir kämpften nun mit der Müdigkeit.... Irgendwann sind wir dann beim Fernsehschauen eingeschlafen...
Nach dem obligatorischen Frühstück mit Plastikgeschirr und Waffeln, haben wir gegen 9 Uhr bei Cruise Amerika angerufen und für 11.30 Uhr einen Übernahmetermin bekommen. Wir haben das bisher immer so gemacht, erst am Tag der Abholung am morgen anzurufen und es hat immer geklappt, dass wir am Vormittag noch einen Termin bekommen haben. Per Uber ging es dann auch vom Hotel zum Vermieter. Die Meinungen und Erfahrungen zu Cruise Amerika / Cruise Canada gehen ja weit auseinander. Wir waren auch letztes Jahr mit Cruise Canada unterwegs und wussten daher, was uns in etwa erwartet (oder auch nicht..). Unsere Hoffnung mal ein neues Modell zu bekommen, wurde gleich als erstes enttäuscht, als wir den Meilenstand von über 88.000 Meilen (!) auf der Anzeige entdeckten. Hingegen hatte ein holländisches Pärchen war zeitgleich einen anderen RV übernommen hat, freudig verkündet, dass sie nur 5000 Meilen haben. Es bleibt halt nach wie vor ein Glücksspiel. Als wir uns anmeldeten und den Papierkram erledigten, hatte uns die Dame lapidar gefragt, ob wir RV-erfahren sein. Dies qualifizierte uns offenbar dazu, überhaupt gar keine Einführung zu dem Wohnmobil zu bekommen. Die Dame drückte uns ein Klemmbrett in die Hand und meinte, wir sollen alle Schäden, Steinschläge etc. einfach selbst markieren. Daneben sollten wir noch kontrollieren ob wir das „Kitchen-Kit“ haben, oder uns was an Tellern etc fehlt. Das hatten wir so auch noch nicht erlebt. Wir markierten darauf alles, was nur ansatzweise kaputt aussah, sowie die 4 Steinschläge in der Scheibe und die verbogene Stoßstage hinten. Selbstredend funktionierten die Anzeigen für Grau-, Frisch und Abwasser schon längst nicht mehr... Da wir aber ja RV-erfahren sind und genau das gleiche Wohnmobil letztes Jahr hatten, kamen wir so auch gut zu Recht. Bei der Prüfung der Küchenausstattung haben wir dann festgestellt, dass wir ganze zwei Teller, zwei Gabeln und zwei Becher besitzten. Also Zettel rausgenommen und aufgeschrieben was fehlte: die Liste umfasst über 10 Punkte (wie Pfandenwender, Teekessel, Töpfe, Becher, Besteck, Schneidebrett, Gabeln, Schüsseln), die uns die Frau aber alles nachreichte. Ein Glück hatten wir nachgesehen bevor wir losgefahren sind! Danach haben wir den Vertrag unterschrieben, und los gings zum nächsten Walmart.
Da wir „one-way“ unterwegs waren, haben wir unsere Koffer nicht ausgeräumt, sondern sind gleich losgefahren. Nach dem Walmarteinkauf, der locker über eine Stunde dauerte, sind wir Richtung Rocky Mountain Nationalpark gefahren. Für unsere erste Nacht hatte ich ein Platz auf dem Moraine Campground reserviert - und das 5 Monate im voraus. Der Campground war auch „full“. Wir hatten eine Seite mit Bergblick. Das war zwar schön, allerdings hat es furchtbar gewindet, sodass wir nicht draußen sitzen konnten. Die Sites ohne Bergblick waren deutlich windgeschützter...
Leider kamen wir kurz nach 17 Uhr an, sodass das Visitor Center schon geschlossen war. Wir mussten eh erstmal die Koffer auspacken und uns einrichten. Nach einem Spaziergang über den Campground ging es früh ins Bettchen...