Fahrtag!
Nach dem Frühstück spazieren wir noch einmal über das sehr gepflegte Gelände des RV Resorts mit einem wehmütigen Blick zum Spa und dem Pool die wir aus Zeitmangel leider nicht benutzen konnten. Wir werden heute lange im Womo sitzen - deshalb wollen wir uns die Füße nochmal ordentlich vertreten.
Dann geht es los auf den Hwy-41 um einige Zeit später auf den Hwy-198, der uns bis in den Nationalpark führen wird, zu wechseln. Wir fahren durch eine sehr trockene, goldgelb-staubige Landschaft. Zu gerne hätten wir an einer der kleinen Verkaufshütten die frische Erdbeeren und Kirschen anbieten angehalten. Leider haben wir sie immer zu spät entdeckt und es war zu gefährlich aus voller Fahrt vom Highway auf das staubige unbefestigte Bankett zu wechseln.
Hier und da tauchen kleinere Ansiedlungen auf. Wir staunen nicht schlecht als wir riesengroße offene Kuhställe entdecken. Es sind hunderte von Meter lange, offene Ställe unter deren Decken in jeder Reihe mind. 10 große Ventilatoren hängen. Bei dieser Sonneneinstrahlung wird es unter dem Dach gegen Mittag bestimmt unerträglich heiß, deshalb die Ventilation.
Auf dem Highway 198 fahren wir durch einige Städtchen ohne anzuhalten, wir wollen ja zeitig am Lodgepole CG ankommen und notfalls wieder aus dem Park fahren, sollte der CG voll sein.
Die Landschaft wird nun wieder grün - die Orange Cove Area liegt vor uns. Einige Meilen begleiten uns nun allerlei Zitrusgewächse. Hier und da stehen kleine Holzhütten mit Kisten voller Orangen, Zitronen und Mandarinen zur Selbstbezahlung.
Es folgen die ersten Schilder mit Hinweisen zum Sequoia NP immer im Wechsel mit Schildern die vor der stets präsenten Waldbrandgefahr warnen.
Langsam wird es mir mulming. Nicht nur die immer weiter bergauf verlaufende, gewundene Strasse die zum Eingang des Parks führt ist Grund dafür, sondern vielmehr die Sorge um unseren Stellplatz. Erstens habe ich natürlich keine Lust diese lange Strecke wieder zurückzufahren, was ja äußerst Kontraproduktiv wäre. Zweitens konnte ich während unserer Fahrt keinen einzigen weiteren Campground ausmachen.
Lediglich in 'Three Rivers' einer 3-Häuser Ansiedlung noch einige Zeit vor dem NP konnte ich ein Schild mit der Aufschrift 'RV Parking' entdecken. Es erschien mir allerdings nicht sehr zuverlässig, abgesehen davon das ich Boondocking diesem nicht sehr vertrauenswürdigen Platz vorgezogen hätte. Darauf waren wir allerdings überhaupt nicht vorbereitet.
Endlich waren wir am Eingang des Sequoia and Kings Canyon NP angekommen. Meine erste Frage bei der Einfahrt war natürlich ob die Ranger wüssten ob auf dem Lodgepole CG noch ein Stellplatz frei wäre. Die Antwort war wenig zufriedenstellend: We don't know - you have to ask at Lodgepole. Na vielen Dank. Ich dachte ja man würde wenigstens mal kurz 'durchklingeln' damit wir uns die Fahrt sparen könnten wenn er jetzt schon voll wäre. Wir fuhren also weiter.
Ca. 1 Stunde später lag er dann vor uns: Lodgepole Campground.
Wir fuhren an das kleine Häuschen und äußerten unseren Wunsch nach einem Stellplatz für zwei Nächte. Der Ranger wälzte seine Karteikarten und sah (für uns) unendlich lange auf seinen CG-Plan. Er murmelte etwas unverständliches vor sich hin, wälzte nochmals die Karteikarten um dann zu verkünden: 'Our last free Site is 175, it's back-in.'
Yee-haw! Jabadabaduuuh! Yes! Verdammt noch mal, wir hatten allen Ernstes die letze Site ergattert.
Ich konnte es gar nicht glauben. Mir viel ein Stein vom Herzen!
Nachdem wir die Formalitäten erledigt hatten fuhren wir im Schneckentempo über die wirklich knapp bemessene Straße im Loop. Die schmalen von Wurzeln durchzogenen Wege waren ein wenig 'tricky', wir waren aber einfach nur froh noch eine Site bekommen zu haben. Beobachtet von anderen Campern, die bereits um ihr Lagerfeuer saßen, parkten wir unser Womo Rückwärts ein und richteten es dann nochmals mit den Unterlegkeilen aus, da der Stellplatz mitten im Wald natürlich recht uneben war.
An diesem Abend stellten wir erstmals fest, dass unser Kühlschrank mit Gas nicht zuverlässig kühlte. Wir hatten keinen Stromanschluss und der Kühlschrank war alles nur nicht kalt. Da die Temperaturen aber sowieso kaum über die 10 Grad kamen war es (noch) kein Weltuntergang.
Wir drehten noch eine kleine Runde über den Campground, den angrenzenden Visitor Center und den Lodgepole Market mit Giftshop.
Es wurde ziemlich kühl und wir beschlossen uns im Womo einzukuscheln. Um uns herum gab es nur Zelte mit kleinen Grüppchen amerikanischer Jugendlicher. Direkt neben uns zeltete eine junge Familie mit Kleinkind und Säugling. Die Amerikaner lieben ja ihr Weekend-Camping, das wäre mir dann aber doch zuviel 'Outdoorfeeling'. Da das Erreichen der Toilettenanlagen auch einen 10 minütigen Fußmarsch in Anspruch nahm, wäre Zelten mit Kleinkindern hier nichts für mich gewesen. Da der Campground ganz nebenbei erwähnt auch regelmäßig von Bären 'besucht' wird wäre es sogar absolut nichts für mich.
Am nächsten Tag wollen wir einen kleinen Trail wandern, den Moro Rock erklimmen und uns die Redwoods ansehen.
Hallo Andrea,
den letzten Stellplatz ergattert, das nenn ich mal Glück! So it es uns aber auch ergangen. Ich dachte auch, dass der Ranger an der ersten Station doch wissen müsste, ob oben auf dem CG noch freie Plätze sind. Oder zumindest mal nachfragen. Wir hatten uns auf dem Weg nach oben einen Platz im National Park Forest angeschaut und hätten bis dorthin zurück fahren müssen.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Andrea,
das hast Du aber spannend geschrieben und am Schluß zum Glück mit Happy End sprich dem letzten freien Campsite.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
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