Das Ausschlafen heute morgen haben wir uns verdient. Es ist wieder angenehm warm, die Daunendecke haben wir nicht gebraucht. Kerlies US-Mom hat ein leckeres Sonntagsfrühstück vorbereitet: Pfannkuchen, Waffeln und Ei. Die Familie ist schon im Sonntagsstaat fertig zum Kirchgang; besteht ja kein Grund mehr, den heute ausfallen zu lassen.
Wir verabschieden uns für eine Woche von ihnen. Eine kleine Tour zu dritt steht auf dem Programm. Wir hätten auch den Gastbruder mit genommen, doch der hat leider andere Verpflichtungen. Er ist in Vorbereitung für seine Missionsjahre und begleitet eine Jugendgruppe zu einem Pionier-Camp. Nach einer Dusche brechen wir auf. Faszinierend: niemand schließt hier die Türen ab; muss also wirklich ein sehr sicheres Viertel sein.
Colin führt uns zu einigen weiteren Stationen seines Aufenthalts rund um Salt Lake City. Wir beginnen mit dem Trail zum Ensign Peak, der mitten in einem feinen Wohngebiet startet. Schon dort bieten sich uns nette Aussichten auf die Stadt. Ein Pfad führt etwa eine halbe Meile bergan auf die Kuppe. Präriegras in unterschiedlichen Farben wellt sich im Wind, beinah wie eine Wasserfläche. Oben erwartet uns eine steife Brise und eine tolle Rundumsicht. Kein Wunder, dass sich von hier aus Brigham Young und seine Männer zwei Tage nach Ankunft der Mormonen im Juli 1847 einen Überblick über die Gegend verschafften.
Colin erzählt uns von einem weiteren Aussichtspunkt, der Anstieg ist länger und steiler. Das muss ich jetzt in der Mittagszeit nicht haben. Hier sind aber ein paar Bilder aus Colins Archiv.Der Weg heißt Living Room Trail, weil am Ziel Felsen und Steine aufgebaut sind wie Sofas und Sessel in einem Wohnzimmer. Beliebt zum Sonnenuntergangs-Date
Wir fahren weiter zum Utah State Capitol, ebenfalls auf einem kleinen Hügel gelegen. Gegenüber steht die Council Hall, das erste Stadt- und Staatshaus. Das hat viele Auseinandersetzungen zwischen den Mormonen, den anderen Siedlern und der amerikanischen Armee gesehen. Nachdem die Regierung umgezogen war, diente es bis 1915 als Polizeihauptquartier, heute beherbergt es das Tourismusbüro. Und damit kommen wir zu einem Thema, dass beim Highschooljahr nicht fehlen darf: PROM. Es gibt ja genug Teenie-Romane und -filme über diesen Abschlussball. Colin hatte gleich zweimal das Vergnügen, daran teilnehmen zu dürfen. Ich wollte es ja erst nicht glauben, doch tatsächlich hat seine Schule Prom im Capitol gefeiert. Waren ja auch sehr viele Teilnehmer, rund 1500.
Vom Capitol aus fährt uns Colin durch Downtown, vorbei am Temple Square, den wir vor 26 Jahren schon besucht haben. Er wollte uns vor allem das City Creek Center zeigen, eine Einkaufsmeile mit vielen Brunnen. Allerdings heute geschlossen, denn die Mormonen heiligen natürlich den Sonntag (zumindest in Nähe ihres Hauptquartiers). Mit unserem Minicamper plus Penthaus hätten wir eh nicht in die Parkhäuser gepasst. Außerdem fahren wir noch am Smith’s Ballpark vorbei, dem Stadion der Salt Lake City Bees, die spielen Baseball in der zweiten Liga.
Weiter geht es auf der I80 Richtung Osten. Nächster Stopp: Kimball Junction mit den Tanger Outlets Park City. Wir haben uns erst im Herbst eingedeckt mit Klamotten und Schuhen. Kerlie muss aber unbedingt in den Calvin Klein Shop. Außerdem hat der Walmart hier geöffnet, so können wir die Vorräte auffrischen. Zudem nutzen wir die Gelegenheit zum Tanken und zur Einkehr bei Starbucks. Wir hätten jetzt über Park City weiter fahren können, Tomtom lotst uns aber über eine schnellere Strecke zu unserem heutigen Ziel, dem Jordanelle State Park. Der liegt am Ufer des gleichnamigen Stausees des Provo River und ist ein beliebtes Ziel für Wassersportler. Viel ist noch nicht los. Auf dem Campingplatz bekommen wir einen schönen Stellplatz mit Seeblick. Abendessen vorbereiten und ja es gibt wieder Bier als Aperitif. Essen können wir noch im Trocknen, danach gewittert es.
Hi Susan,
da habt ihr eine Menge gesehen - so einen privaten Guide zu haben ist sicherlich von Vorteil!
Das mit den offenen Türen in Utah haben wir auch schon erzählt bekommen. Die Ausführungen endeten mit: Ihr seid jederzeit willkommen! Toll, wenn man sich nicht überall Sorgen machen muss und Fremde dennoch - oder gerade deshlab - immer noch willkommen sind.
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Moin Susan
schöne Eindrücke von SLC und mit local guide äußerst praktisch ?. Schreibst Du noch einen kurzen Kommentar / Bild im Jordanelle State Park Eintrag?
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014