Page: Blauer Himmel ist langweilig
Dienstag, 7. Mai 2013
von Torsten
Bei der Planung der Reise haben wir offen gelassen was wir uns in Page anschauen wollen. Beim Frühstück entscheiden wir uns für den Horseshoe Bend und den Glen Canyon Dam. Sollte noch Zeit bleiben wollen wir vor der Rückkehr zum Campground noch zum Wahweap Overlook.
Wir verlassen den Campground um 10:10 bei blauem Himmel, aber als wir unser WoMo um 10:30 auf dem Sand-Parkplatz beim Horseshoe Bend abstellen ziehen Regenwolken auf. Da sich das Wetter hier sehr schnell ändert entscheiden wir uns zu warten bis die Wolken vorbeigezogen sind und gerade in diesem Moment wird es windiger und ein kurzes Gewitter setzt ein. Nach nicht einmal 10 Minuten ziehen die Wolken weiter und wir machen uns auf den Weg. Die Strecke ist sehr sandig was Karin etwas ausbremst, aber nach einem halbstündigem Marsch erreichen wir den Aussichtspunkt und sind vom Anblick des Colorado wie er seine Schleife zieht begeistert. Als Exil-Saarländer drängt sich mir natürlich sofort der Vergleich mit der Saarschleife auf - obwohl man das nur bedingt vergleichen kann. Wieviele solcher Hufeisen-Schleifen es wohl auf der Erde gibt?
Wir lassen die Kulisse eine ganze Weile auf uns wirken bevor ich den Foto-Rucksack ablade, das Stativ aufbaue und beginne mit dem Ultra-Weitwinkel Fotos zu machen. Panos gibt es heute keine - den Pano-Kopf habe ich im WoMo vergessen :-( Inzwischen ziehen langsam wieder einige Wolken auf den Horseshoe Bend zu und in der Ferne scheint es zu regnen. Für die Bilder ist das aber gut denn blauen Himmel finde ich - vor allem hier - fast etwas langweilig.
Einige Besucher laufen trotz des teilweise kräftigen Windes waghalsig auf Felsvorsprüngen rum. "Your safety is your responsibility" heisst es so schön und jeder muss für sich selbst wissen was er tut. Während ich mit Stativ und Kamera vom einen zum anderen Ende und zurück laufe, trifft Karin ein Paar aus dem Frankfurter Raum, das mit Kind in der Trage unterwegs ist und ein anderes Paar aus München. Karin erfährt, dass beide das Forum zur Planung ihrer Reise genutzt haben. Wir machen noch ein Foto von Holger, Susanne und dem kleinen Niklas vor dem Horseshoe Bend bevor wir uns auf den Rückweg zum Womo machen.
Als nächstes wollen wir zum Glen Canyon Dam, machen um 13:30 aber noch kurz Halt beim Safeway in Page. Die kommenden 7-8 Tage werden wir in weniger dicht besiedeltem Gebiet unterwegs sein und wissen nicht wann wir wieder in einem größeren Supermarkt einkaufen können. Also bunkern wir von Brot über Salat und Steaks bis Wasser alles was wir die kommende Woche so brauchen werden.
Das Carl Hayden Visitor Center des Glen Canyon Dams erreichen wir kurz nach 14:00 und bekommen auch ohne Probleme zwei Tickets für die Tour um 14:30. Der Mitarbeiter erzählt uns stolz, dass sein Großvater 1891 von Kiel nach Wyoming ausgewandert ist und er auch etwas deutsch spricht. :-) Leider sind Taschen oder Rucksäcke auf der Führung nicht erlaubt - die Kamera selbst darf aber mit. Also zurück ins WoMo mit dem Rucksack.
Zurück im Visitor Center müssen wir erst durch einen Sicherheits-Check mit Metalldetektor und einem ernst aussehenden Sicherheitsbeamten. Punkt 14:30 werden wir von unserem Tour Guide Rachel, einer Hopi Indianerin, begrüsst. Nachdem wir den Damn überquert haben führt uns ein Aufzug in etwa einer Minute 160 Meter in die Tiefe zum Fuss des Dams. Wir bekommen recht ausführlich die Geschichte und die Funktionsweise erklärt, werden durch verschiedene Gänge und Räume geführt. Als unsere Gruppe den Raum mit den Turbinen erreicht erfahren wir, dass diese 8 Turbinen 1320 Megawatt Strom erzeugen. Solange Wasser da ist...
Nach der Tour fahren wir zum Wahweap Overlook an der US-89 etwas nördlich des Dams und bedauern etwas, dass wir nicht zum Alstrom Point können. Naja, ein anderes mal - vielleicht. Während ich einige Fotos mache ziehen langsam wieder Gewitterwolken auf und so fahren wir zurück zum Campground.
Kurz nach 18:00 setzt der Regen ein und wir verkrümeln uns ins WoMo und lassen dort den Abend in aller Ruhe ausklingen.
Gefahrene Meilen: 29,4
Heutiger Meilenendstand: 5229,7
Viele Grüße
-Torsten
Hallo Torsten und Karin,
nach den zwei längeren Fahrtagen habt Ihr es heute ja schon ruhig angehen lassen. Mir gefallen Deine Fotos vom Horseshoe Bend auch ohne Sonne sehr gut. Besonders gefällt mir aber die Aufnahme vom Hügel herab mit der Gewitterstimmung und dem Sonneschein, da rieche ich richtig die feuchte Erde. Auch finde ich es immer wieder faszinierend wie schnell dort ein Wetter aufzieht aber auch schon 1 Std. später schon wieder die Sonne scheint.
Ach ja und Anfang Mai werden wir auch mal wieder dort sein, bin schon gespannt welches Wetter uns dann erwartet.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hi Gabi,
am Horseshoebend kamen mir die Wolken ganz gelegen. Ohne wären die Schatten zum "Canyon" hinunter noch heftiger gewesen - dabei war das Bild oben schon ein HDR. Ich hoffe es schaut trotzdem nicht zu künstlich aus.
Das mit dem schnellen Wetterwechsel ist auch für uns immer wieder faszinierend. Am Tag zuvor hatte es kurz ein Gewitter das innerhalb von vielleicht einer halben Stunde kam und wieder ging. Leider habe ich es dieses mal nicht geschafft Bilder vom Gewitter über/hinter dem See zu machen - aber was nicht ist kann ja noch werden, wir sind ja noch eine Weile unterwegs ;-)
Viele Grüße
-Torsten
Scout Womo-Abenteuer.de