Hallo zusammen,
wir planen Ende April bis Mitte Mai für 16-18 Tage von San Francisco aus eine Wohnmobilrundreise. Prinzipiell muss es nicht San Francisco sein, jedoch sind die Flugpreise am attraktivsten. Der Reisezeitraum ist leicht flexibel, jedoch müssen wir am 19.05. zurück sein und früher im April ist Ostern was wir auf Grund der Ferienzeit umgehen möchten.
Zum angegebenen Datum gibt es außerdem günstig Direktflüge und es liegen nur zwei Wochenenden im Reisezeitraum.
Wir werden mit zwei Campern unterwegs sein, einmal mit drei Erwachsenen, davon ein Rollstuhlfahrer und einer mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern (4 und 6 Jahre).
Die Überlegung war, die ersten zwei Nächte in SF im Motel/Hotel zu übernachten und einen großen Mietwagen (Van für alle 7 Personen) zu nehmen, da wir hoffen auf Grund des Behindertenausweises trotzdem recht einfach Parkmöglichkeiten zu finden.
Danach soll es dann mit den Campern weitergehen.
Wir hatten erst überlegt Richtung Süden den Highway 1 bis kurz vor LA zu nehmen und dann über die National Parks zurück. Da der Tiogapass mit großer Wahrscheinlichkeit jedoch noch gesperrt sein wird, überlegen wir ob es nicht mehr Sinn macht eine Tour von SF aus in den Norden zu unternehmen.
Die Richtung nach Las Vegas würden wir eher ausschließen da es doch recht weit ist und ein Teil von uns dort auch schon war.
Da große Wanderungen und unwegsames Gelände eher wegfallen würden wir uns über Tipps und Routenvorschläge freuen.
Grüße,
Timon
Hallo Timon!
kennst du schon die Reiseberichte von Jörg und Melle (JoMel)? Da würde ich auf jeden Fall mal reinschauen, weil ihr ein super Gefühl bekommt, was wo mit dem Rollstuhl möglich ist:
Reisebericht
LG, Jani
Hallo Timon
Die Strecke nach Las Vegas ist nicht weit und wäre in der Zeit locker machbar. Wir sind 2016 die Strecke via Highway 1, Bakersfield, Death Valley in 5 Tagen gefahren, war kein Problem. Danach sind wir noch bis nach Tucson runter und wieder nach LA.
Mit dem Norden von San Francisco kenne ich mich nicht so aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass ihr gut bis zum Joshua Tree fahren könntet und dann entweder wieder über die Redwoods (Sequoia Natoional Park) zurück nach SFO oder dann eben doch z.B via Death Valley nach Las Vegas. Dort vielleicht noch eine kleine Runde mit Valley of Fire und Hooverdam. Die Stadt selber müsst ihr ja gar nicht gross besuchen, wenn es euch nicht interessiert. Notfalls könnt ihr auch mit einem Inlandsflug von Las Vegas wieder nach San Francisco wenn die Preise ab dort attraktiv sind.
Das Thema Rollstuhl ist natürlich noch eine zusätzliche Herausforderung. Wollt ihr denn den Van zusätzlich zum Womo mieten oder nur für San Francisco? Wenn es nur für die Stadt ist, würde ich mal schauen, was Uber und Lyft anbieten. Bei Uber gibt's UberWAV, Lyft nimmt Rollstühle mit wenn sie in den Kofferraum passen und der Rullstuhlnutzer in ein normales Auto einsteigen kann (Policy hier). Daneben gibts auch Rollstuhltaxis in Kalifornien.
Habt ihr denn Erfahrungen mit einem Rollstuhl im RV? Rumfahren mit dem Rollstuhl kann man in einem Standard-RV meines erachtens nicht wirklich, auch wenn die Ami-Schüsseln grösser sind als in Europa. Je nach Grundriss hab ich schon Mühe als Fussgänger im RV aufs Klo zu gehen, Transfer vom Rollstuhl stell ich mir da noch schwieriger vor. Und wie siehts mit dem Behindertenausweis aus? Ist der international oder müsst ihr vielleicht noch ein US-Ausweis besorgen?
Gruss
Adrian
Gruss
Adrian
2010: Mietwagen Südstaaten | 2016: SF nach LA | 2016: Rundreise Südwestaustralien | 2019: Überführung nach LV
Hallo Timon,
herzllich willkommen im Forum.
Hier nur kurz zu ein paar Deiner Fragen:
Die Osterferien in Kalifornien werden sich kaum auswirken. Die Campingplätze dort müsst Ihr sowieso so früh wie möglich buchen.
Das dürfte sehr schwer werden. Aber in SF braucht Ihr auch keinen Mietwagen, es lässt sich (fast) alles leicht mit Öffentlichen erreichen. Ein Mietwagen, noch dazu ein grosser Van, ist eher hinderlich und dies Parkplätze kosten ein Vermögen.
Das funktioniert nicht. In USA ist die Behinderung im Nummernschild festgehalten, und das hast Du nicht. Diese "Behinderten-Ausweise" wie wir sich kennen, sind in USA völlig unbekannt. (ich habe selbst einen solchen).
Wenn Ihr das Womo für 16 Tage mietet, habt Ihr effektiv 14 Fahrtage. Am ersten Tag bekommt Ihr das Womo nicht vor Mittags, dann müsst Ihr noch einkaufen. Und am letzten Tag müsst Ihr das Womo schon vormittags zurückgeben, meistens bis 10.30 oder 11.00 Uhr. Da muss es aber geputzt sein, getankt und gedumpt. Also sollte man am letzten Tag sehr nahe an der Vermietstation übernachten.
Wenn Du mal eine Route zusammenstellst, wie Du sie Dir vorstellst, dann können wir in Einzelheiten dazu Stellung nehmen und weitere Tips geben.
Beate
Ihr seid ja schnell mit Tipps, danke!
Bezüglich Parkausweis für Rollstuhlfahrer gibt es hier einen guten Link.
Demnach scheint es kein Problem zu sein mit dem deutschen Behindertenausweis und dem verlinkten Parking Permit.
Ein 7-Sitzer kostet pro Tag um die 60€ und da man an Parkuhren mit Ausweis kostenlos parken darf kann ich mir nicht vorstellen dass wir mit Uber oder ähnlichem günstiger wären.
Zumal ich mir das auch flexibler und entspannter vorstelle.
Der Mietwagen ist nur für die zwei Tage in San Francisco gedacht, danach geht es dann mit den beiden Campern weiter.
Im Camper kann sich mein Schwager (Rollstuhlfahrer) durch abstützen fortbewegen, da wird er nicht unbedingt den Rollstuhl brauchen.
Wir würden gerne auch öfter auf kleinere Campingplätze gehen ohne komplette Infrastruktur, ich denke da sollte sich doch auch ohne Reservierung was finden lassen, oder?
Das hat in Arizona im Mai 2012 auch ohne Probleme funktioniert.
Als nördlichsten Punkt hatten wir den Crater Lake NP anvisiert, sind uns aber nicht sicher ob das eventuell schon zu weit ist.
Bisher hatten wir uns mehr auf den südlichen Teil konzentriert, durch die Reisezeit und den Tiogapass sind wir davon aber etwas abgekommen.
Oder würdet ihr trotzdem lieber eine südliche Route empfehlen?
Den Bericht von JoMel werden wir uns mal anschauen, danke Jani!
Hallo nocheinmal,
der Crater Lake ist im Mai noch geschlossen, bzw. Ihr könnt den Rim-Drive noch nicht fahren. Und der übrige Park ist nur für Wanderer interesssant:
https://www.nps.gov/crla/planyourvisit/mayjune.htm
Diese "kleineren" Campingplätze (ich nehme an Du meinst die CG in Nationalparks und State Parks) sind noch schneller voll als die kommerziellen. Wühl Dich mal durch die Reiseberichte und überhaupt durchs Forum, da findest Du viele Bemerkungen dazu.
Gerade da Ihr mit 2 Womos unterwegs seid und ausserdem ja einen Behinderten-Stellplatz wollt, ist Vorbuchung wirklich angeraten.
Zu Euerer Reisezeit würde ich die Wüsten-Parks im Süden empfehlen: Nach dem Hwy 1 zum Death Valley, Joshua Tree, Mojae Desert, Anza Borrego, etc.
Beate
Ich denke nach ein oder zwei Wüstenparks reicht es uns aber vermutlich. ;)
Ich habe hier mal einen groben Vorschlag zusammengestellt, was haltet ihr davon?
Routenvorschlag
An der Küste dann noch den ein oder anderen kleineren Park.
Hallo Timon,
ich denke du stellst dir das etwas zu einfach vor.
Erst mal eine Frage. Habt ihr einen Starrrahmen Rollstuhl oder einen faltbaren? Mit einem nicht faltbaren werdet ihr nicht durch die Tür kommen und er wird euch immer im Weg stehen.
Im Womo kann der Rolli nur sehr eingeschränkt benutzt werden. Wir hatten bisher 4 verschiedene Womo Größen und nur einmal war es möglich innen mehr als einen Meter zu fahren.
Ein Tip, kauft euch im Baumarkt einen klappbaren Barhocker. Der ist ideal um den Weg von vorne nach hinten zu überbrücken und kann auch gut als Duschhocker benutzt werden. Der Rolli passt nicht in die Dusche / Toilette. Bei Walgreens gibt es auch demontierbare Duschhocker, die nur einen Bruchteil dessen kosten was du hier dafür zahlen musst.
Die erste Trittstufe am Eingang ist für Rollifahrer meistens zu hoch. Ein kleiner faltbarer Tritte Hemel für ein paar Dollar bringt ziemliche Erleichterung
Das ist definitiv falsch! Der Behindertenausweis bringt euch gar nichts.
Die verlinkte Parking Permit allein wird nicht akzeptiert! Eine richtige Permit bekommt man nur als US Bürger. Es gibt Ausnahmegenehmigungen die man jedoch vor Ort persönlich beantragen muss. Und zwar für jeden Bundesstaat einzeln.
Was aber uneingeschränkt akzeptiert wird ist der blaue deutsche Parkberechtigungsschein. Hängt ihn in die Mitte an den Rückspiegel (nicht an die Seite legen wie bei uns). Damit dürft ihr alle Behinderten Parkplätze benutzen. Der normale Behindertenausweis wird nicht akzeptiert.
Ansonsten reicht es im Rolli zu sitzen. Ihr bekommt jegliche Unterstützung und Ermäßigung ohne auch nur einmal den Behindertenausweis zeigen zu müssen. Auch Bus und Schiff fahren geht völlig problemlos.
Auf so gut wie allen staatlichen Campgrounds gibt es mindestens einen Behindertenparkplatz den ihr mit dem Parkberechtigungsschein nutzen könnt. Diese sind meist groß und asphaltiert aber selten schön. Gerade wenn ihr mit 2 Womos unterwegs seid solltet ihr daher reservieren oder sehr frühzeitig vor Ort sein. Auch Anfang Mai ist schon viel los.
Viele Grüße, Jörg
Impressionen aus Nordamerika
Der Rollstuhl ist klappbar. Dass er den Rollstuhl im Camper nicht nutzen kann ist uns schon klar und den Hocker für das Bad hatten wir auch im Sinn, aber danke für den Tipp!
Ich sollte erwähnen dass er noch jung und sportlich ist und auch alleine wohnt, ich habe wenig Bedenken dass es damit Probleme geben wird.
Wie habt ihr die Campgrounds denn reserviert, vorher angerufen? Online wird das ja vermutlich bei den wenigsten funktionieren, oder?
Täusch Dich da mal nicht. Jeder dieser Parks ist total anders. Und die meisten haben nicht viel gemeinsam mit unseren Bildern von "Wüste", wir denken doch da meisten an irgendetwas ähnliches wie die Sahara.
Schau Dir mal die tollen Fotos in den verschiedenen Reiseberichten an, da kannst Du die Unterschiede der einzelnen Parks gut sehen.
Beate
Hallo Timon,
schau dir mal die die Beschreibung zu den jeweiligen Campgrounds in der Map an. Da steht immer drin ob und wie die Plätze reserviert werden können. Behinderten Plätze können oftmals nicht direkt reserviert werden. Da gilt dann fcfs. Da stellt sich aber auch so kein Nichtbehinderter drauf es sei denn der Host erlaubt es explizit. Die Chancen so einen Platz zu bekommen ist recht hoch.
Wir bevorzugen jedoch wann immer es geht normale Stellplätze da diese in der Regel deutlich schöner sind. Nur wenn gar nichts mehr geht stehen wir da drauf.
Wenn ihr mit 2 Womos unterwegs seid wollt ihr ja wahrscheinlich auch nebeneinander stehen und dann empfiehlt es sich zu reservieren. Such dir mal Campgrounds aus und schau dann online welche Stellplätze noch frei sind, dann siehst du auch wie schnell die voll werden.
Viele Grüße, Jörg
Impressionen aus Nordamerika
Maps Routenplanung
Hier habe ich mal eine grobe Rundreise zusammengestellt.
Der genaue Reisezeitraum ist nun vom 25.04. bis zum 14.05.19.
Ob wir das Death Valley mitnehmen kommt ganz drauf an ob es zeitlich reinpasst.
Je nach Wetter könnten wir dann auch die andere Route über den Tioga Pass nehmen. Da das aber vermutlich doch recht unwahrscheinlich ist, habe ich ihn mal weggelassen.
Für die erste Übernachtung mit dem RV vom Samstag den 27. auf Sonntag den 28. sieht es schwierig aus, da scheint schon fast alles reserviert zu sein im näheren Umkreis.
Vermutlich auch weil am Sonntag der Big Sur Marathon stattfindet. Habt ihr da noch einen Tipp wo wir mit zwei 25 feetern stehen könnten?
Hallo Timon,
Du würdest es uns etwas leichter machen, wenn Du Deine geplante Route taggenau in Tabellenform hier einstellen würdest. Dann könnten wir sehen, wie Du es Dir zeitlich vorstellst und könnten bessere Tips dazu geben.
Beate
Danke für den Hinweis, Beate!
Damit habe ich auch schon angefangen, wenn ich es fertiggestellt habe stelle ich es ein. :)
Yosemite landet leider auf ein Wochenende... eventuell den Sierra National Forest dafür auslassen oder habt ihr eine ganz andere Idee?
Hallo Timon,
aus Deiner Tabelle glaube ich zu sehen, dass Du meinst, Du kommst vom Osten (DV) in den Sequoia NP?
Das geht aber nicht, Du musst also mehr oder weniger fast die gesamte Strecke von Sta. Barbara zum DV wieder zurück, evtl. auf unterschiedlicher Strecke. Die Frage ist nur, ob sich so viele Meilen für nur eine Nacht im DV lohnen?
Beate
Hallo Beate,
nein nein, das hat mir Google Maps schon gesagt dass das wohl nicht geht. ;)
Siehe Routenplanung.
Das war aber unter anderem der Grund warum ich meinte dass das Death Valley nur optional ist, wenn wir noch viel Zeit haben könnten wir das machen, wenn nicht lassen wir es weg und verbringen z.B. lieber mehr Zeit an der Küste.
Passt das sonst so? Irgendwelche Tipps oder sonstige Vorschläge für diese Route? Danke! :)
Also ich liebe das DV, bin mir jetzt aber nicht sicher, was ich Euch empfehlen soll. Denn so wie es in Deiner Routen-Map steht lohnt es sich wirklich nicht.
Wenn überhaupt, dann würde ich über Barstow, Baker, Tecopa (also vom Süden), Jubilee Pass (178) durch das gesamte DV fahren und dann im Nordwesten, entweder wie von Dir eingezeichnet, oder über Hwy. 395, wieder raus. Und dann aber über Ridgecrest und Lake Isabella. Nur wirst Du dafür wahrscheinlich 2 Tage mehr benötigen, müsste man sich mal durchrechnen.
Was meinst Du denn mit dem 9.5. "Sierra National Forest"?
Letztendlich wird alles daran liegen, ob Ihr im Yosemite überhaupt einen CG bekommt.
Beate
Danke für den Routenvorschlag! Wenn wir genug Zeit haben, werden wir das DV nach deiner Route durchfahren, wenn es knapp wird lassen wir es komplett weg.
Mit Sierra National Forest meinte ich die ganze Gegend dort, z.B. der Shaver Lake, ich denke da wird es auch das ein oder andere zu sehen geben?
Beim Yosemite habe ich grad nochmal nach CG gesucht, dort wird schon jetzt kein einziger freier Platz mehr angezeigt, komischerweise aber auch die ganzen Wochen davor. Bin ich noch zu früh und die sind noch nicht reservierbar oder soll tatsächlich schon alles weg sein?
Ich frage mich halt auch ob es sicht lohnt dort hin zu gehen wenn es am Wochenende komplett überfüllt ist, selbst wenn wir noch einen CG bekommen sollten.