Liebe WoMo-Abenteuerer,
wir sind seit ein paar Stunden zurück von unserer Tour in Nord-Florida.
Die innere (Florida-!) und auch die deutsche Uhr sagen: "Es wird Zeit (endlich!) schlafen zu gehen!", doch irgendetwas hält mich wach im Moment! So möchte ich diese Situation nutzen, die guten Vorsätze nicht auf die lange Bank zu schieben und hier heute Nacht den Rahmen für den Reisebericht erstellen und in den kommenden Tagen füllen ...
Ich möchte versuchen die Balance zu finden, Euch einerseits nicht mit all' den privaten Krams zu langweilen und doch andererseits auch wieder etwas vom Tagesablauf schreiben, um ein wenig das Camper-Feeling rüberzubringen, nach welchem wir uns alle zwischen den Urlauben so sehnen. Vielleicht fährt irgendwann mal Jemand Teile oder auch nur Stationen unserer Route nach. Für diesen Fall sollen die "dos!" und "don'ts!" zu unseren Erfahrungen einfließen.
Lasst mich bitte wissen, wenn irgendetwas langatmig wird oder zu kurz kommt oder wenn sich Fragen ergeben.
Auch wenn es zu diesem Urlaub vorab hier keinen Routenplanungs-Thread gab, habe ich doch wieder unheimlich viel aus den Fahrten anderer Fori's für uns herausgelesen und gesucht und Stunden im Forum recherchiert. Für all Jene, welche sich durch Beiträge eingebracht haben, Jene, die durch Ihre Arbeit im Hinter- und Vordergrund das Forum am Leben erhalten und gestalten und auch für Jene, welche mal irgendwann nach Florida fahren möchten - für all' die ist der Bericht geschrieben!
Für einen einführenden Überblick möchte ich gleich die komplette Karte der Route voranstellen:
Inhaltsverzeichnis des Berichts mit direktem Ansprung zu den Tagen im gleichen Fenster:
Prolog - Warum schon wieder Florida?!
Tag 1: Die Reise beginnt - Auf nach Florida!
Tag 2: Camping World Station Kissimmee, Orlando --> Blue Spring State Park, Orange City
Tag 3: Blue Spring State Park --> Gamble Rogers State Recreation Area, Flagler Beach
Tag 4: Gamble Rogers SRA --> Anastasia State Park, St. Augustine
Tag 5: Anastasia SP --> Juniper Springs Recreation Area, Silver Springs
Tag 6: Juniper Springs RA - Ein Tag im Park
Tag 7: Juniper Springs RA --> Stephen C. Foster State Park, Okefenokee Swamp, Georgia
Tag 8: Stephen C. Foster SP, Okefenokee Swamp - Ein Tag im Park
Tag 9: Stephen C. Foster SP, Okefenokee Swamp --> Mack Landing, Apalachicola National Forest
Tag 10: Mack Landing, Apalachicola NF --> St. George Island State Park, Apalachicola
Tag 11: St. George Island SP - Ein Tag im Park
Tag 12: St. George Island SP --> Rainbow Springs State Park, Dunnellon
Tag 13: Rainbow Springs SP --> Fort de Soto Pinellas County Park, St. Petersburg
Tag 14: Fort de Soto Pinellas County Park - Ein Tag im Park
Tag 15: Fort de Soto Pinellas County Park --> KOA Kissimmee, Orlando
WoMo-Vorstellung: E23 (24ft) Camping World / Moturis Modell 2012
Statistisches & Resumee zu unserer Nord-Florida-Tour April 2012
Bei unserer Überführungstour vor einem Jahr hatten wir im Sunshine-State zeitweise ganz schön Meile mache müssen und nicht wirklich viel Zeit an der Westküste verbracht, wir hatten die Ostküste oberhalb von Cape Canaveral überhaupt nicht und vom Landesinneren kaum etwas gesehen. So gab es noch genug Ziele in Florida zu erkunden.
Das Wetter hatten wir in besonders angenehmer Erinnerung zu dieser Jahreszeit und so buchten wir bereits Anfang Oktober 2011 das Camping World Winterspecial. Dieses beinhaltet bei uns ein Motorhome E23 ohne Slide, 1600 Freimeilen (bei drei Wochen Mietdauer wären es 2000 Freimeilen), 2 Campingkits, Bereitstellung, Transfer und zeitige Übernahme. Bedingung für das Winterspecial: Man muss noch im März vom Hof rollen! So entschieden wir uns damals im Oktober, dies dann auch am Sonnabend, den 31. März 2012 so tun zu wollen …
... und so kam die Zeit heran!
X-5: Sonntag, 25. März 2012 – Ein Flug war „verschwunden“
Heute war der Beginn des Ausdruckens der benötigten Reiseunterlagen geplant. Das Voucher für das Wohnmobil und das Hotel der ersten Übernachtung waren schnell auf Papier gebracht. Den Online-CheckInn bei Camping World hatte ich auch erledigt.
Nun, beim Login auf Expedia.de, gab es eine kleine Überraschung: Von unseren gebuchten Flügen war der Erste für die Teilstrecke Berlin Tegel – London Heathrow aus dem Reiseplan verschwunden. Eine Mail an Expedia war nach nur ein paar Minuten (am Sonntag!) bereits beantwortet mit der Bitte, ich möge doch mal anrufen. Die Beraterin am anderen Ende erfasste die Lage auch sehr schnell und versprach Abhilfe. Nach rund zwei Stunden bekam ich eine Mail und der Reiseplan war wieder komplett mit allen Flügen. Puhhh! Was, wenn man nicht noch einmal reingeschaut hätte …?!
X-4: Montag, 26. März 2012 - Streik
Völlig ohne Vorankündigung wurden heute Morgen die Berliner Airports bestreikt um noch einmal seitens von Verdi mehr Druck auf die morgen startende neue Tarifrunde zu machen. Wie wird das nur diese Woche weitergehen …?!
X-1: Donnerstag, 29. März 2012 - „The same procedure …?!“
Da kann man schon mal unruhig und auch langsam etwas sauer werden: Wieder fehlte der Berlin – London Flug in den elektronischen Unterlagen! Dieses mal nur Stunden vor dem Abflug! Expedia bekam es auch erneut wieder hin, doch die Nervosität blieb!
--> Erfahrungen der vergangenen Tage: Das es nicht viel Sinn macht, seine elektronischen Tickets und den Flugplan weit vorab auszudrucken, weil sich häufig nach Buchung die Flugzeiten (meist) minimal ändern, das war man schon gewohnt. Nun werde ich aber in Zukunft auch noch sporadisch vor dem Abflug die Vollständigkeit aller Verbindungen prüfen. Als Expedia zwei Mal unsere Flüge wieder in Ordnung brachte, bekam ich sofort eine Mail der Art: „An Ihren Flügen hat sich was geändert – beachten Sie Ihren Reiseplan!“. Das überhaupt Flüge rausgefallen waren, darüber gab es dagegen nie eine Mail!
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
Quality content takes time!
Wir waren schon zwei Stunden vor Abflug am Schalter des Airports. Erleichterung, als wir die Hürde des Eincheckens hinter uns und die Flugtickets Berlin – London – Philadelphia – Orlando in der Hand hatten!
Der Flug ab Tegel hob noch relativ pünktlich ab, wogegen später der Flieger ab London zwar bereits voll besetzt war, aber wegen irgendwelcher Störungen an einem Generator erst mit einer guten Stunde Verspätung vom Gate ablegen konnte. Der Captain versprach aufgrund von guten Windverhältnissen die Zeit bis Philadelphia wieder aufzuholen und hielt dies auch ein. Neu für mich an diesem Airbus A321 war, dass jeder Sitzplatz mit einem USB-Anschluss versehen war. Ideal zum Laden vom iPhone & co .
Die Immigration in Philadelphia zog sich hin, doch die Connection-Time von 150 Minuten zum letzten Flug des Tages nach Orlando reichte noch aus. Viel weniger als zwei Stunden sollte man aber auch nicht Zeit haben hier. Die Maschine war nicht sehr groß und Fluggäste mit etwas größeren Handgepäckstücken wurden gebeten, diese am Eingang des Fliegers zu deponieren.
Dies an sich ist nicht ungewöhnlich, doch das man später in Orlando dieses Handgepäck erst wieder mit dem Reisegepäck zusammen auf dem Gepäckkarussell wiederbekommen würde, dies war neu. Ich malte mir aus, wie mein Kameraequipment im Handgepäck die gewohnte raue Behandlung der restlichen Gepäckstücke mitmachen musste und als gerade eben dieses Handgepäck ewig nicht aus den Katakomben der Gepäckbänder zum Vorschein kam, ging es mir auch nicht besser . Aber alles wurde gut und alles Gepäck fand sich unversehrt wieder bei uns an.
Dann also kurz im Hotel La Quinta Inn & Suites Orlando Airport North Frontage Road angerufen, gesagt, wer und wo wir wären und um einen Hotel-Shuttle gebeten. „Der kommt zum Abfahrtspunkt B3“, war die Antwort. Wir waren irgendwo bei B40 und zottelten los! Der Shuttle kam nach ca. 15 Minuten und genauso lang war maximal auch die Fahrt zum Hotel. Der Check Inn verlief problemlos, nur der Getränkeautomat auf der Zimmeretage war der Ansicht: „Eine Flasche Wasser muss den Beiden reichen!“, nahm aber trotzdem gern die Coins für die Zweite … . Egal: Duschen, Wecker stellen, Licht aus! Fast genau 24 Stunden hatten wir von Bett zu Bett gebraucht!
--> Erfahrung des Tages: Vertraue nicht darauf, das Dein Handgepäckstück nicht auch irgendwann mal Karrussell fahren könnte!
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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Camping World Station Kissimmee, Orlando --> Blue Spring State Park, Orange City
Zum Frühstück freute ich mich schon länger wieder auf den Waffelautomaten am Buffet des La Quinta. Dazu hatten wir Toast & Müsli, Kaffee & O-Saft.
Der zu 7:30 Uhr (Early PickUp ist inklusive bei Camping World bei Abholung von einem Transferhotel) erwartete Shuttle war in Realität dann ein von Camping World beauftragtes Taxi. Auf dem Weg zur Vermietung hielten wir noch an einem anderen Hotel und nahmen zwei nette Schweizer (Bea & Richi) mit zu Camping World. Sie werden zum ersten Mal mit einem Motorhome in den USA unterwegs sein und wir nutzten schon die Zeit im Taxi um Tipps auszutauschen. Vielleicht schauen die Beiden ja nach Ihrem Urlaub mal bei uns im Forum vorbei, mal sehen …
Wir waren mit knappem Vorsprung auch die ersten Mieter heute Morgen, welches sich später als gutes zeitliches Polster abzeichnete. Zusammen mit den Schweizern erledigten wir den Papierkram bevor jeder in sein RV eingewiesen wurde. Auf Empfehlung kaufen wir auch einen elektronischen Transponder für das „Sun-Pass“ Toll-/Mautsystem von Florida. Dieser kostet 10$, wobei 5$ davon sozusagen bereits als Prepaid-Toll verbraucht werden können. Der Camping-World-Verkäufer öffnet einen neuen Pass, aktiviert den gleich für uns auf der Internetseite von „SunPass“ und bringt ihn dann später auch im mittleren, unteren Bereich der Frontscheibe an. Trotz Alkoven sollen die elektronischen Erfassungssysteme an den Toll-Bridges diesen dort „sehen“. Zwar haben wir dem Navi die Einbindung von Mautstraßen in die Routenberechnung untersagt, aber wer weiß schon ….
Würden wir für mehr als die genannten 5$ auf Mautstraßen rumgurken, dann würde der erforderliche Betrag automatisch vom „SunPass“-System von unserer im System bei der Einrichtung hinterlegten CreditCard eingezogen werden. Zusätzlich hat der Verkäufer auch noch als „Verfallsdatum“ des Transponders Mitternacht unseres letzten Urlaubstages bei „SunPass“ eingegeben. Somit sollte das System mit den Gästen, die unser WoMo nach uns bekommen, nicht mehr funktionieren.
Mit einem Mitarbeiter zusammen gingen wir um das RV herum und Kerstin & ich suchten sehr genau nach optischen Mängeln. Diese wurden auf dem Übernahmeprotokoll vermerkt und wir bekamen die obligatorische Kopie davon. Da das WoMo eine Heckleiter, hat kann ich auch nach kurzer Rücksprache mit dem Verkäufer das Dach inspizieren. Alles gut dort oben!
Noch auf dem Hof von Camping World packten wir den Inhalt unserer Reisetaschen in die Staufächer des RV um. Alles hatte schon seinen Platz und wir waren zu 9:45 Uhr abfahrbereit bei bereits eingeräumten WoMo. Neue Bestleistung!
Da wir aber keine Eile verspürten wechselten wir noch mit dem Schweizer Paar ein paar Worte und ich lief ein paar Mal mit dem niegelnagelneuen „TomTom 1015 World“ über den Hof um erneut einen Sat-Fix zu bekommen. Das Gerät wusste zwar, das wir bei Camping World sind, war aber der Meinung „Warte auf gültiges GPS-Signal“. Alles hin- und herlaufen nützte nichts: Die Neuanschaffung wollte uns – obwohl in Deutschland erfolgreich getestet – hier in den Staaten nicht navigieren! Grrrrr !
Das „Backup-System“ musste ran! Auf dem iPhone befand sich zur Sicherheit noch der „CoPilot live 8 – USA“. Der verweigerte sich seiner Aufgabe nicht und führte uns nach Programmierung der Koordinaten zum avisierten Wal-Mart Supercenter zum Ersteinkauf. Gut 90 Minuten später und 175$ ärmer verließen wir den Wal-Mart.
Doch was war mit dem TomTom und den darauf als Favoriten sorgfältig eingegebenen diversen Tageszielen und Zwischenstationen? Kein Beinbruch, schließlich hat man die Koordinaten noch in Papierform bei und das iPhone-Ersatzsystem. Trotzdem: Ein wenig enttäuscht war ich über das TomTom schon!
So setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten eine Stunde später den Blue Spring State Park. Gerade beim Einchecken dort bekamen wir die ersten Regentropfen ab und schafften es vor dem endgültigen Wolkenbruch noch zurück zum RV. Zur Site wollten wir aber nicht fahren bei dem Regen und so pausierten wir vorerst gleich hinter der Rangerstation für ein paar Minuten.
Nach dem Einparken wurde das RV an die Leinen gelegt und es gab den kultig-gewohnten „Festmacher“, welcher heute aus einem Gläschen Cabernet Sauvignon bestand. Ich versuchte mich noch mal an unserem, mit dem Sat-Fix kämpfenden TomTom. In schwacher Erinnerung war mir geblieben, dass man das Gerät durch langen Tastendruck neu starten konnte. Auch mit dem Risiko, das alle programmierten POI’s weg sein würden: Nur Mut! Das Gerät muss an sein und dann hält man den Ein-/Ausschalter gedrückt. Nach 1 Sekunde geht das Gerät aus und wenn man die Taste weiterhin gedrückt hält, dann meldet das TomTom nach ca. 15 Sekunden mit einem kurzen Trommelwirbel den Beginn des Neustarts. O.k., das dauert dann auch länger als gewohnt und … - siehe da: TomTom & wir wissen wieder, wo wir sind! Sofortiger GPS-Empfang! Jubel und leichte Versöhnung!
Anschließend zeigte sich aber auch, wie das Problem überhaupt entstanden war: Schaltete man den TomTom aus oder nahm Ihn aus seiner Halterung, was ja auch ein Ausschalten zur Folge hatte, dann startete er nach dem Neueinschalten zwar wieder und zeigte auch den Punkt an, wo man sich gerade befand, wusste diesen Punkt aber nur aus seiner Erinnerung (genau dies war auf dem Hof von Camping World passiert!). Er suchte erneut erfolglos nach einem GPS-Signal. Komisch: Vor zwei Tagen in Deutschland tat er seinen Job noch ohne Murren …?! Na gut, dann muss man halt immer einen kompletten Restart hinlegen und dann funktioniert der Tom.
Nachdem dieses Problemchen eingegrenzt war, wurde ausgiebig das State Park-Gelände rund um die Blue Springs und dem St. Johns River erkundet.
Manatee-Sichtungen: Fehlanzeige! Aber das kannten wir ja vom vergangenen Jahr vom Manatees Springs SP bereits.
Dafür Fische, Schildkröten und sogar mal wieder eine Schlange im glasklaren Wasser. Das State Park Gelände ist schön! Kochi hat das wunderbar in der Highlight-Section beschrieben!
Für die innere Uhr aber ging es bereits auf den späten Abend zu und wir genehmigten uns vor dem Abendessen (Chicken Korma mit Reis) eine kleine Pause. Ein weitläufiger Rundgang durch den Campground schloss unseren ersten Tag mit dem Wohnmobil in diesem Urlaub ab. Um unsere Site herum tummelten sich dutzende Glühwürmchen. Ist das schön!!! Wann hatten wir die denn das letzte mal gesehen … ?!
Zurückgelegte Strecke heute: 53mi / 85km (klick für map)
Campground: Blue Spring State Park
--> Erfahrung des Tages: Man tut gut daran, auch noch sekundäres Kartenmaterial – sei es ein GPS-Zweitsystem oder Papierkarten – bei Hand zu haben!
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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Blue Spring SP --> Gamble Rogers SRA, Flagler Beach
Irgendwie war das komisch mit dem positiven Jetlag dieses Mal. Statt um 5:30 Uhr hellwach zu sein schliefen wir fast drei Stunden später noch. Das muss irgendwie eine Kompensation der letzten, anstrengenden Wochen sein.
Nach dem Frühstück in der Morgensonne fuhren wir gemächlich weiter. Unser Ziel, das Gamble Rogers State Recreation Area (SRA) mit seinem Campground lag nur rund 85 Kilometer weit entfernt. Alternativ zu der vom Navi empfohlenen Route über Daytona Beach wählten wir eine Strecke, welche erst nach Norden fuhr um sich dann von Westen dem Ziel zu nähern. Eine gute Wahl: Wenig befahrene Straßen durch abwechslungsreiche Vegetation:
Kurz nach 13 Uhr bereits waren wir am Ziel und die Rangerin am Check Inn erfragte sich erst per Funk bei Ihrem Kollegen, ob denn unsere Site schon wieder frei wäre. War sie und wir bezogen wenig später unsere reservierte Site 30. (Die ungeraden Sites 3-23 haben meist direkten Meerblick, die geraden Sitenummern 4-24 vergleichbar, nur eben "aus zweiter Reihe". Die Sites 26-34 erlauben durch höhere Büsche/Hecken keinen direkten Blick auf´s Meer, bieten allerdings dafür bei landeinwärts wehenden Winden sehr guten Schutz! ).
Wir nahmen unsere Campingstühle mit an den Strand und "weihten" erst einmal den Atlantic für diesen Urlaub ein. Bei einem Strandspaziergang fühlten wir, wie uns auch langsam der Urlaub einholte. Es war schön am Strand sitzen und der leisen Brandung zuzuhören.
Auf der anderen Seite des Hwy. 1A1 liegt der zweite Teil der SRA und wir erkundeten dort die Gegend und einen hübschen Nature Trail durchs Unterholz.
Apropos Holz: Wir hatten beim Check Inn heute einen großen Eimer Feuerholz erworben. Dieses Holz nachhaltig zum Brennen zu bringen misslang dagegen mangels vernünftigen Brandbeschleunigers. So musste ein wenig später der kleine Holzkohlegrill aus dem Convenience-Kit von Camping World zum Leben erweckt werden. Er ließ uns nicht im Stich und so fanden zwei schöne Ribeye-Steak ihren Platz über der Glut. Zusammen mit Potato Wedges, Sour Cream und Vegetables ergab dies ein schönes Abendbrot. Die letzte Stunde vor Sonnenuntergang verbrachten wir noch einmal mit einer Strandwanderung …
Zurückgelegte Strecke heute: 57mi / 92km (klick für map)
Campground: Gamble Rogers State Recreation Area
--> Erfahrung des Tages: Es ist schön, Zeit für Nebenstrecken zu haben und trotzdem zeitig am nächsten Ziel zu sein! Reservierung für diesen CG „highly recommended“!
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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Gamble Rogers SRA --> Anastasia State Park, St. Augustine
Wir hatten es wieder nicht weit heute bis zum nächsten Tagesziel nach St. Augustine. So begannen wir den Tag nach dem Frühstück erst einmal mit einer Strandwanderung ...
und tratschten vor der Abfahrt noch mit den Nachbarn zur Linken und Rechten unserer Site.
Das Navi hatte St. Augustine ...
und dort die Tourist Information als Ziel bekommen. Das dahinter liegende, kostenpflichtige Parkhaus hätten wir wegen der niedrigen Einfahrtshöhe nur mit Schwung nehmen können und so ließen wir das besser . Ein paar Meter weiter gibt es dagegen sogar eine kostenlose Stellfläche exklusiv reserviert nur für Busse & RV’s! Die Koordinaten: 29.898568,-81.319031
Wir liefen die St. George Street ...
... hinunter und kamen gar nicht weit: Es wurde Zeit für das erste Urlaubseis! Da gibt es solch ein nettes Lädchen und darinnen Fudge, Cookies, Icecream ...
Den Schatten der Häuser mitnehmend und ab und an mal durch klimatisierte Läden bummeln – So konnte man es gut aushalten!
Wir passierten das Flagler-College:
Am Ende der Cordova-Street gab es auf eine Ansammlung von sieben historischen Häuser zu besichtigen und wir nutzten dieses nach Entrichtung von ca. 9$ Eintritt p.P..
Und Kerstin sagt noch zu mir: "Lehn Dich bloß nicht irgendwo an ...! "
Dem sich in der Nähe befindlichen ältesten Haus dagegen in der Charlotte Street widmeten wir nur einen kurzen Abstecher für ein Foto von Außen:
Als wir wieder in der Nähe unseres RV’s waren gab es noch eine Lemonade, einen Smoothie und einen Key Lime Pie im Schatten eines Gartens als Belohnung für die Stadtwanderung.
Für das „Castillo de San Marcos“ war es uns zu warm und wir schon zu k.o..
Es ging auf 15 Uhr zu und wir machten uns auf den Weg zum Anastasia Spate Park, unserem Ziel für die kommende Nacht. Wir bezogen unsere Site nur für ein paar Augenblicke und fuhren dann mit dem Motorhome wieder zurück bis zum Recreation Area des Parks. Von dort war es nicht mehr so weit bis ans Meer und wir hatten wie schon am Vortag wieder ein erfrischendes Bad.
Der kleine Shop am Ende des Parkplatzes des State Parks hat übrigens free WiFi und schnell war man mal wieder kurz mit der Außenwelt verbunden. Wir hatten aber das WoMo nicht nur mitgenommen um Baden zu fahren. Wir verließen den State Park noch einmal und fuhren zum ca. 3 km entfernten „Conch House-Restaurant“. Dies hatte man uns für frischen Fisch empfohlen und die Empfehlung war soooo gut! Direkt am Jachthafen gelegen speist man unter schattenspendenden Dächern mit Blick auf`s Wasser.
Zurückgelegte Strecke heute: 48mi / 77km (klick für map)
Campground: Anastasia State Park
--> Erfahrung des Tages: St. Augustine ist einen Besuch wert! Der oben beschriebene Parkplatz ist als Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang sehr empfehlenswert und dazu noch kostenlos.
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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Anastasia SP --> Juniper Springs Recreation Area, Silver Springs
Wir haben uns „ausgetrullert“ heute Morgen, ausgiebig gefrühstückt, zum ersten Mal das RV abwassertechnisch aufgefrischt und haben dann noch einmal den freien Internetzugang am Kiosk des Recreation Area vor Verlassen des State Parks genutzt.
Runde 130 Kilometer waren heute unter die Räder zu nehmen zum nächsten Ziel, dem Juniper Springs Recreation Area (RA). Wir tuckelten gemütlich durchs Hinterland und hatten alle Zeit der Welt. Kleinere Einkäufe wurden wieder unterwegs getätigt, was sich aber dieses Mal etwas schwieriger erwies mangels größerer Supermärkte entlang der Strecke. In Palatka sichteten wir aber einen guten Winn-Dixie - Markt.
Gegen 15 Uhr erreichten wir den Park und belegten unsere Site. Zu meiner unwissenden Überraschung vermisste ich den Post mit Strom & Wasser. Ein Blick auf die Reservierung bestätigte: StandardNonElectric-Site! ALLE Sites waren dieser Art. Nun ja, da hatte ich wohl etwas bei der Vorbereitung übersehen …!
Wir fuhren noch mal zur Dumpstation zum nächstgelegenen Wasserhahn, und bunkerten für die nächsten zwei Tage Frischwasser. Der Wassertank war fast leer zur Anfahrt. Einerseits spart das Sprit und andererseits war ich ja von E- und Wasserhookup ausgegangen. Wenigstens die Site war schön schattig und wir ließen das RV dort zurück und gingen zum Baden zur Juniper-Quelle. Das tat guuuut!
Es war auch ganz schön Betrieb hier am Pool. (Das Foto entstand später am Abend!) Aber auch über uns in den Lüften tat sich `ne Menge. Ganz in der Nähe war – wie wir auf einer Karte bemerkten – ein Bombenabwurfübungsgelände der Luftwaffe. Und die Männer waren wohl am trainieren heute. In einigen hundert Metern Höhe zogen Kampfbomber Ihre Runden und ab und an war der Einschlag der Bomben zu vernehmen. Akustisch jetzt nicht soooo toll! Wir hofften auf alsbaldige Ermüdung der Piloten …
Das Abendbrot fiel heute aus, weil es nach dem Einkauf am Nachmittag ein frisches Hähnchen „Lemmon-Pepper“ vom Winn-Dixie gegeben hatte und wir uns noch satt fühlten. So starteten wir den Generator zum Erzeugen etwas kühlerer Luft im RV und machten uns auf einen CG-Rundgang. In unserem Loop standen außer uns keine Handvoll weiterer Camper und auch im zweiten Loop verhielt es sich vergleichbar. Dabei war der Campground so liebevoll angelegt sowie sehr aufgeräumt und sauber.
An unserer Campsite beobachten wir erneut noch eine ganze Weile Glühwürmchen, welche es hier auch wieder in großer Zahl gibt. Sie blinkerten während des Fluges vor sich hin und ich versuchte es mal mit einer Langzeitbelichtung (30 Sek.). Könnt Ihr sehen, wie Eines vom linken Rand des Bildes zum hinteren Radkasten und dann weiter fliegt, während ein Zweites im Vordergrund rechts unten in der Gegenrichtung unterwegs ist?
Zurückgelegte Strecke heute: 90mi / 145km (klick für map)
Campground: Juniper Springs Recreation Area
--> Erfahrung des Tages: Florida im Hinterland zu erfahren ist beruhigend und schön. Das Juniper Springs Area ist ein Kleinod, ein Geheimtipp! Ich werde es bei Gelegenheit der Highlight-Section zufügen. Und Ja, wenn auch nur unbeabsichtigt: Es geht auch ohne Strom und Wasser an der Site, auch im warmen Florida! Man läßt den Generator & Klima 'ne Stunde vor dem Schlafengehen laufen und geht derweil über den CG oder in der Quelle baden. Den Generator hört man dank der dichten Vegetation schon an der Nachbarsite kaum noch ...
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
Quality content takes time!
Heute wird das RV keinen Meter bewegt. Stattdessen bewegten wir uns! Und zwar mit einem Canoe auf dem Juniper Run. Bei der Einfahrt gestern hatten wir bei der Rangerin gefragt, ob eine Reservierung am Vortag empfehlenswert wäre, aber Sie verneinte. Es war nicht so „busy“ derzeit.
Also hatten wir zu 9:30 Uhr bereits die Formalitäten der Ausleihe erledigt und brachten unser Canoe bis an die Einsetzstelle. Nicht ohne vorher erneut darüber belehrt worden zu sein, das Getränke in Wegwerfflaschen sowie Chips etc. zur Mitnahme auf der Tour untersagt wären. Also kauften wir eine größere Flasche und füllten unser mitgebrachtes Wasser um. Die Dame an der Canoe-Ausleihe (Inge, eine sehr nette, gebürtige Deutsche übrigens) füllte unsere Flasche noch mit Eis auf, wir bekamen Schwimmwesten und Paddel und los ging es!
Der Juniper-Run ist ein 7 Meilen langer Canoe-Wanderweg, welcher auf den ersten paar Meilen selten breiter als fünf Meter wird. Hier ein paar Meter nach dem Start:
Das flache Wasser windet sich um unzählige Kurven.
Man ist viel Zeit (aber nicht ausschließlich) damit beschäftigt, mehr oder weniger sichtbare Unter- oder Überwasserhindernissen auszuweichen.
Dann wieder treibt man in völliger Stille sanft mit der Strömung und genießt einfach nur.
Uns zeigen sich neben Turtles ein Fischotter und auch ein Alligator. Dies hatten wir (wahrscheinlich auch besser so!) nicht mal bei unserer Canoe-Tour in den Everglades im Vergangenen Jahr.
Die Strecke zieht sich und nicht immer sind Canoe und Besatzung einig über den besten Weg . Ein paar mal setzen wir auf unter der Wasseroberfläche liegenden Bäumen auf. Da geht dann nichts mehr für den Moment: Kein Vor, kein Zurück! Meist ruckeln wir uns frei oder versuchen, uns mit den Paddeln vom flachen Grund abzustoßen. Manchmal muss man sich wegen überhängender Bäume dagegen sehr klein und flach machen ...
... im Boot um nicht an diesen natürlichen Hindernisse hängenzubleiben. Gut zwei Mal können wir ein drohendes Kentern gerade noch so ausbalancieren. Ausgelöst wird dies meist durch schräg unter Wasser liegende Stämme, welche das Boot in eine Schräglage bringen.
Irgendwann unterwegs hört man dann noch ein näherkommendes Rauschen und sieht dann plötzlich vor sich Stromschnellen, welche zwei-drei Bootslängen dauern. Ein Halt oder zurück gibt es aber bei der Strömung nicht. Also wieder Ausbalancieren und durch!
Auf den letzten anderthalb Meilen lichtet sich der schattenspendende Wald, durch welchen man die meiste Zeit fährt, etwas.
Am Ende der sieben Meilen Canoe-Tour passiert man die einzige Brücke des Weges und ist in diesem Moment auch schon beim Juniper Wayside angelangt.
Hier zur rechten Hand ist die Canoe-Entnahmestelle. Immer zur vollen Stunde kommt hier ein Shuttle mit Bootsanhänger und holt die Ankömmlinge zurück zum Startpunkt. Wir haben auf dem Wasser genau fünf Stunden gepaddelt und brauchen keine 10 Minuten mit dem Shuttle zurück zum Juniper Springs Campground. Das Canoe hat uns für diese Tour inkl. Rückholung 35$ gekostet. Das ist im Vergleich bereits gesehener Rental-Gebühren (bis zu 20$ allein für die erste Stunde) echt günstig!
Etwas k.o. ruhen wir uns auf unserer Site von der Tour aus. Dann etwas später – es ist 16 Uhr - gibt es Shrimps vom Grill zu Gemüse & Reis und einer Curry-Sauce. Und die möcht` ich Euch heute mal auch nicht vorenthalten :
Wir gehen danach hinüber zur Quelle, kühlen uns etwas ab und relaxen den Rest des Nachmittags.
Heute gab es übrigens keine Lärmbelästigung durch Flugzeuge, also nicht deshalb von diesem schönen CG und Park abschrecken lassen!
Zurückgelegte Strecke heute: 0mi / 0km
Campground: Juniper Springs CG
--> Erfahrung des Tages: Wenn man den Juniper Spring Park anfährt, dann sollte man (wenn man nicht sehr zeitig dort sein kann) wenigstens zwei Übernachtungen einplanen, um diese wunderbare Canoe-Tour erleben zu können! Wiederverwendbare Trinkflaschen auch in Thermo-Ausführung und verschließbare Büchsen bekommt man (wenn man ein weniger gut ausgestattetes WoMo hat ) auch an der Canoe-Ausleihe. Wir hatten ca. 2 Liter Wasser und einen "TrailMix" für den kleinen Hunger dabei.
Meine Empfehlung: Wenn man etwas bei hat, was nicht ohne Schaden zu nehmen nass werden darf, dann gehört dies in zip-Tüten o.ä.! Man wird vor Abfahrt darauf hingewiesen, das die Tour nicht ganz ohne, nicht für Anfänger ist. Nun sind auch wir keine Profis und hatten scheinbar auch ein wenig Glück, trocken am Ziel anzukommen, aber wir sahen auch das Gegenteil. Keine Angst: Passieren wird beim Kentern in aller Regel nichts! Das Wasser ist angenehm und wohl nur an einem Prozent der ganzen Strecke tiefer als man stehen könnte. Und es ist nicht so, das einem permanet ein dutzend hungrige Alligatorenaugen anblicken während der Tour .
Die Fotos des heutigen Tages und auch das Foto vom Vorabend an der Quelle wurden mit einer extra für diesen Urlaub angeschafften, wasserdichten Simpel-Kamera aufgenommen. Es macht schon Fun, während der Canoe-Fahrt auf den Filmaufnahme-Modus umzuschalten und die Kamera im klaren Wasser auf Fische zu richten und sich später den Film anzuschauen, aber die Qualität ist eben schon spürbar anders als im Vergleich zu den bisher eingestellten Fotos, welche bislang auch nur ausschließlich aus einer Kompaktkamera waren. Hier überwiegt aber mehr, das man sich auf dem Wasser keine Sorgen um sein Equipment machen muss ...
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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Juniper Springs Recreation Area --> Stephen C. Foster State Park, Okefenokee Swamp, Georgia
Heute stand wieder mal ein Platzwechsel auf dem Programm. Wir gingen den Tag ruhig an und verließen gegen 9:45 Uhr das Juniper Springs RA. Das erste Stück fuhren wir westwärts bis Ocala und bogen dann nach Norden ein. Den Highway I75 ließen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und fuhren lieber gemächlich auf der 301 bis Starke um dort in Richtung Zufahrt zum Okefenokee Swamp abzubiegen.
Zwischendurch gab es noch ein paar wenige Lebensmittel einzukaufen und bei dem kleinen Örtchen Macckenny stillten wir den kleinen Hunger mit ein paar Taco’s von „Taco Bell“. Das iPhone sammelte derweil über das hauseigene WiFi wieder die neu angekommenen Mails ein. Mit dabei war eine Service-Information von TomTom, welche sich auf unsere GPS-Problematik seit dem 31. März bezog.
Wie jetzt?! Moment doch mal: Können die Hellsehen? Ich habe doch noch gar nicht hingeschrieben!
Wie auch immer: Man stellte ein Update-Patch zum Download in Aussicht, welches dieses GPS-Problem, welches seit dem 31. März bestand ( - Genau! Einen Tag vorher sind wir in die USA geflogen! - ) beheben soll. Also noch mal zum WoMo, Notebook und TomTom mit zur Taco-Bude genommen und die problemlösende Software installiert. Schien tatsächlich zu funktionieren! Sachen gibt’s!
Wir ließen das WoMo auch weiter die letzte verbleibende Fahrstunde gemütlich rollen ...
... passierten die State Line nach Georgia ...
... und erreichten kurz vor 16 Uhr den Okefenokee Swamp.
Hier auf dem Campground reserviert man nur eine Übernachtung für eine anzugebende WoMo-Länge, keine spezielle Site. Beim CheckInn wird einem dann gesagt, das die einzelnen Sites neben der Nummer auch noch eine farbliche Kennzeichnung am Post haben und wir konnten uns aus den verfügbaren Sites „in Orange“ eine Aussuchen. Die Farb- und damit Größenreihenfolge der Stellplätze schien zu sein: gelb, orange, rot & grün. Wobei bei den zwei letztgenannten Farben auch große „Schiffe“ einparken können, so groß sind die Sites bzw. die Grünen sind sogar „pull through`s“!
Eingeparkt, gelevelt, Festmacher genommen, kurz einen Regenschauer abgewartet und auf ging es zum ersten Rundgang. Im nahegelegenen Hafen der Rental Station ...
... sah man neben den vielen Leihbooten auch schon Alligatoren (von uns seit dem Urlaub im vergangenen Jahr auch "Stämme" oder „Stöckchen“ genannt) im Wasser.
Hier entstand auch das Titelbild zum Reisebericht. Das geht ja los hier! Wir nahmen den Nature-Trail des Parks unter die Sohlen und gingen in einer großen Runde wieder zum RV zurück.
Hier gab es nach dem Abendessen dann auch ein gemütliches Feuerchen, zu welchem sich uneingeladen neben uns auch Mücken gesellten ! Aber Dank Insekten hemmender Bekleidung, welche wir uns in einem "Bass Pro Shop" eigentlich in Hinblick für eine Afrikaurlaub zugelegt hatten und "Off - Deep Woods" (mit welchem wir bereits im vergangenen Jahr in Florida gut zurechtkamen) für die nicht bedeckten Stellen teilten wir das Feuer mit den Biestern fast ohne Folgen. Dazu tauchte der aufgehenden Mond die Landschaft in ein gespenstig, kühles Licht ...
Zurückgelegte Strecke heute: 174mi / 280km (klick für map)
Campground: Stephen C. Foster State Park
--> Erfahrung des Tages: Wieder haben uns die ruhigeren, leeren Straßen im Hinterland für unsere Tagesetappe zur Anfahrt zum Okefenokee Swamp zugesagt. Für den Campground empfehle eine Reservierung oder vorab eine telefonische Anfrage dazu, um ggf. die 17mi one way Zufahrts-Stichstraße nicht umsonst gefahren zu sein.
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
Quality content takes time!
Ein Tag im Okefenokee Swamp
Heute Morgen sind wir mal so ziemlich vor allen Anderen aus den Federn, denn als wir bereits beim Frühstück saßen kam erst so langsam Leben in den Campground. Das zeitige Aufstehen hatte als Ziel einen Ausflug mit einem Boot hinaus in einen Teil vom Swamp. Heute war ja immerhin Karfreitag (hier good Friday genannt) und der CG fürs lange Wochenende schon fast voll. Wenn alle Gäste heute ´ne Bootstour planen, sollte man vielleicht besser zu den frühen Vögeln gehören ... .
Da es hier die Möglichkeit gab, entschieden wir uns heute mal dafür nicht mit eigener Kraft zu fahren und liehen für uns einen Außenborder samt Boot. Man fühlte sich in den etwas breiteren Booten auch längst nicht so wackelig wie noch vor zwei Tagen im Canoe. Das tat hier auch dem Sicherheitsgefühl gut, denn bereits im Hafenbecken des Bootsverleihs sahen wir wie auch am Vortag schon die ersten Alligatoren.
Noch zwei Paddel als Reserveantrieb und zwei Schwimmwesten mit ins Boot und schon ging es – noch mit Schrittgeschwindigkeit durch einen schmalen Kanal – hinaus auf den Fluss.
Es war etwas bewölkt und auch kühler heute morgen und das Wasser lag die meiste Zeit spiegelglatt vor uns.
Am Ufer standen wiederholt Rehe, Schildkröten sonnten sich und Alligatoren beobachteten unsere langsame Fahrt.
Besonders der Abzweig zum Minnies-Lake führt sehr idyllisch entlang einer meist zwischen Seerosen und unter Bäumen nur schmalen Fahrrinne.
Der Außenborder wurde auf langsamste Fahrt gestellt und wie ließen die ans uns vorbeiziehende Szenerie auf uns wirken. Toll!
Eine Gruppe von Kindern mit Ihren Betreuern (Boy Scouts of America - sie hatten im CG eine eigene kleine "Zeltburg" aufgebaut) hatten gleich drei Motorboote gemietet und holten zu uns auf. Um Sie in der schmalen Fahrtrinne zwischen Seerosen und Mangroven passieren zu lassen suchten wir uns eine Ausweichstelle. Als ich mich an einer Mangrovenwurzel festhielt, da platscht irgendetwas auf meine Hand. Die abwehrende Reflexbewegung führte nur dazu, dass dieses "ETWAS" neben mir im Boot landete:
Auch meine Ansprache an Kermit, das wir nun doch gern weiterfahren würden, blieb ohne Reaktion. Erst als ich Ihm sagte, das wir früher aus Typen wie Ihn Gift für Pfeilspitzen gemacht hätten , zog er sich zurück. Nicht etwa ins Wasser, sondern mit zwei Sprüngen wieder in den Baum, von den er auf mich gefallen war.
(Aber bevor jemand fragt: Ich habe keine wirkliche Ahnung, wie Kermit mit Nachnamen heißt, vermute aber mal, das es ein "Barking Tree Frog" gewesen sein könnte (hier bei Wiki) ).
In meist langsamer Fahrt geniessen wir die Natur welche uns umgibt und die nun höhersteigende Sonne und fahren, nicht ohne noch etwas den Hauptstrom und ein paar Nebenarme zu erkunden, wieder zurück zum Visitor Center.
Wir hatten das Boot für zwei Stunden gebucht und dafür 35 USD bezahlt. Die nette Rangerin am Verleih erhöhte von sich aus schon die Rückgabezeit um 30 Minuten und wir überzogen (wir hatten vorher gefragt!) noch einmal um 40 Minuten, ohne das man noch eine Nachforderung erhoben hätte. Empfehlen würde ich gleich für vier Stunden (dann für 55 USD) zu buchen. Beim Canoe mit Paddelantrieb sollten vier Stunden das Minimum sein, um in die kleinen Nebenarme fahren zu können.
Wieder festen Boden unter den Füßen habend wünschten wir Zuhause telefonisch erst einmal ein schönes Osterfest. Wie? Sieben Grad Celsius waren nur Daheim?! Wir würden ja gern ein paar Grad abgegeben! „Da werden ja die Leute morgen beim Osterfeuer bibbern!“, ging es uns so durch den Kopf.
Wir genießen weiter die wärmenden Sonnenstrahlen und wissen einmal mehr, wie gut wir es haben! Bei einem Rundgang über den weiteren CG merken wir erschrocken, dass direkt in der Zufahrt zum CG nur wenig neben der Straße im Straßengraben ein kleiner „Willkommens-Aligator“ Position bezogen hat:
Viel Wasser ist hier nicht in der Nähe, wo kommt der denn her?! Also Aufmerksam bleiben!
Wir verbringen den Rest vom Nachmittag mit Lesen und Vorbereiten des Abendbrots. Der Grill wird wieder angefacht ...
... und heute landen Spareribs darauf. Keine idealen Voraussetzungen mit dem kleinen Campinggrill ohne Oberhitze, aber wird schon werden …!
Und wurde! Zwar konnte man die Knochen nicht vom Fleisch drehen, aber es war nahe davor! Dazu gekochte rote Kartoffeln mit SourCreme – Live is good!
Der Rest der Holzkohle wurde nach dem Essen auf die vorab im Firering aufgeschichteten Kiefernzapfen gegeben und wenig später saßen wir wieder am abendlichen Feuer.
Zurückgelegte Strecke heute: 0mi / 0km
Campground: Stephen C. Foster State Park SP
--> Erfahrung des Tages: Es ist wie bei der Canoe-Tour vor zwei Tagen: Auch hier im Okefenokee Swamp sollte man den Park vorzugsweise am zeitigen Vormittag erreichen oder - wie wir es glücklicherweise machen konnten - gleich zwei oder mehr Nächte bleiben. So gern Kerstin auch mit mir mit dem WoMo fährt, so lernen wir gerade auch die Ruhe (ohne das Fahren und Umziehen zum nächsten CG als Stress zu empfinden) von Mehrfachübernachtungen kennen und schätzen.
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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Stephen C. Foster State Park, Okefenokee Swamp --> Mack Landing, Apalachicola National Forest
Dies war mit 8 Grad Celsius um 8:30 Uhr die bislang kälteste Nacht in diesem Urlaub, doch die Sonne schob sich schon an den Himmel und es wurde wieder wärmer. Bereits kurz nach neun Uhr rollten wir heute Morgen vom Campground des Stephen C. Foster SP und verließen den Okefenokee Swamp.
Das Ziel war heute zum ersten (und einzigen) Mal in diesem Urlaub nicht vorreserviert und auch nur grob definiert: Der Apalachicola National Forest südwestlich von Floridas Hauptstadt Tallahassee. Bis Tallahassee waren es erst einmal etwas über 200 Kilometer, welche wir bis Madison "querfeldein" (siehe wie immer Link zur Map am Ende des Beitrages) und ab dort auf der Interstate 10 nach Westen fuhren. Es fuhr sich wieder gut, die Straßen waren fast leer. Es war Ostersonnabend.
In Tallahassee hielten wir zum Einkaufen, machten ein paar Besorgungen, frischten unsere Vorräte etwas auf und gaben auch dem RV wieder mal etwas Futter. Zwar hatten wir zwischenzeitlich mal mit einem längeren Stopp in Tallahassee geliebäugelt und uns im Reiseführer die Stadt etwas angelesen, doch mittendrin im Gewühl wollten wir - verwöhnt durch die gewohnte Ruhe der vergangenen Tage - einfach nur wieder raus aus der Stadt.
Für den Apalachicola Forest hatte ich mir vorab ein paar NFS (National Forest Service)-Campgrounds herausgesucht. Der Erste – bei 30.176741,-84.668541 auf der Forest Rd. 13 direkt an der Brücke in der Nähe des Porter Lake – war kostenlos und hatte doch sogar einen funktionierenden Wasserhahn. Wir hatten den Platz für uns allein, aber irgendwie machte es noch nicht „klick!“.
Einige Kilometer weiter hielten wir ein paar hundert Meter abseits der County Road 375 bei „Mack Landing“ – und blieben! Hier gibt es acht nicht nummerierte Sites und eine neunte sogar mit abgeschlossenen E- und funktionierenden Wasseranschluss für einen möglichen Host. Die recht ebenen Sites haben alle eine Sitzgarnitur, Feuerring und zusätzlichen Standgrill und liegen verstreut auf einer halbschattigen Lichtung nur 20-50 Meter vom Fluss entfernt. Der Platz wirkte recht aufgeräumt und wir bezahlten per Self-Registration für die Nacht 3 Dollar.
Noch standen ein paar Autos mit Boots-Trailer in der Nähe des Wassers, aber eine Stunde vor Sonnenuntergang waren wir wieder allein auf dem Campground. Wir machten unser eigenes Osterfeuer, saßen unter den Sternen und waren allein mit wieder vielen, vielen Glühwürmchen um uns herum.
Die wenigen Fotos heute entstanden auf dem Campground am Nachmittag.
Zurückgelegte Strecke heute: 209mi / 336km (klick für map)
Campground: Mack Landing im Apalachicola NF
--> Erfahrung des Tages: Zwar war dies heute im wesentlichen ein Fahrtag, doch am Nachmittag und Abend auf dem einsamen, fast durch Zufall entdeckten CG "Mack Landing" mittendrin im Apalachicola National Forest kam mir ein Spruch aus dem Film "Friendship!" in den Sinn:
"Mach Dir jeden Tag ein kleines Geschenk und die Welt schenkt Dir noch was obendrauf!"
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
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