Sa. 21.05.2011
Heute stand die „Hammeretappe“ nonstop nach San Francisco auf unserem Reiseplan. Also früh raus aus den Federn, fertiggemacht und ab auf die Interstate.
Nach ca. eineinhalb Stunden Fahrzeit passierte es dann. Im Rückspiegel auf einmal QUALM!!!… von UNS???...JA DEFINITIV!!!...
Also Warnblinkanlage eingeschaltet und auf den Seitenstreifen gefahren. Erst mal raus und nachsehen wo es herkommt. Irgendwo hinter der Vorderachse tropfte etwas Öliges auf die Straße, aber zum Glück qualmte es nicht mehr. So, erst mal durchatmen und runterkommen. (leicht gesagt, bei 30° ohne Schatten mitten im Nirgendwo zwischen Vegas und Barstow)
Die Cruise America Travellers Hotline ging zügig ran und hat sich unser Problem angehört. Die Dame sagte uns, dass sie sich um einen Abschleppwagen kümmere und sich, so sie fündig geworden wäre, wieder melden würde, was sie nach einer halben Stunde dann auch tat. Sie sagte uns, dass ein Abschleppdienst unterwegs zu uns sei und ca. eine Stunde brauchen würde und uns dann in den nächsten Ort zu einer Ford Werkstatt schleppen würde. Wir bedankten uns und warteten in der Hitze des Tages auf den Abschlepper. Als dieser schließlich eintraf, fragte er, wo der Schuh drücke und wir erklärten ihm die Situation. Nach kurzem Schauen und Überlegen verschwand er, bewaffnet mit duct Tape, kurz unter dem Womo, dichtete das Leck provisorisch ab und hängte das Womo anschließend an den Haken, um uns nach Barstow zu schleppen. Wir fuhren also mit Greg (dem Abschlepper) und dem Womo im Schlepptau mit 75 mph Richtung Barstow. Auf der Fahrt unterhielten wir uns nur wenig, Greg erzählte uns von seinen deutschen Vorfahren und beruhigte uns in Sachen Defekt, indem er sagte, dass es nicht unser Fehler gewesen sei, sondern wahrscheinlich ein Materialfehler vorliegt. An der Ford- Werkstatt angekommen, wurden wir schon erwartet. Der Mechaniker schaute sich gleich den Schaden an, konnte uns aber keine positive Nachricht geben, da es ja Samstag sei und er am Wochenende keine Ersatzteile bekommen könne. Er könnte es also frühestens Montag reparieren. Also nochmal Cruise angerufen und die Situation erklärt. Nach längerem Hin und Her(alles konstruktiv) und Was und Wie, haben sie uns ein neues 30 feet Womo angeboten, welches sofort von LA aus losfahren könnte. Wir willigten ein, weil wir ja sonst unseren Routenplan total hätten vergessen können und mit dieser Option hatten wir wenigstens die Möglichkeit heute noch einige Meilen fahren zu können.
Als nächstes hieß es dann also Koffer packen und warten, warten, warten.
So gegen 6 Uhr abends traf dann der Mitarbeiter von Cruise America mit dem 30-Füßer und seinem privaten PKW angehängt bei uns ein. Schnell umgepackt, Formalitäten geklärt und ab ging´s wieder auf die Piste. „ENDLICH“ haben wir uns gedacht, da das Warten schon fast unerträglich wurde.
Unser Ziel (SFO) war ja nun wegen dieser „Sache“ nicht mehr zu schaffen, zumindest heute nicht mehr, sodass wir als neues Ziel Bakersfield ausriefen. Wir fuhren also in den Sonnenuntergang Richtung Bakersfield.
Als wir die Stadt erreichten war es schon ca. 15 Minuten dunkel und wir machten uns auf einen Campground zu finden. Im Reiseführer stand eine Adresse, eines jenen solchen, die wir nun in das Navi eingaben und zu dieser fuhren. „Sie haben ihr Ziel erreicht“ plärrte das Navi. HÄ??? Wir standen an einer Kreuzung umringt von irgendwelchen Plantagenbäumen. Rings um uns herum nichts als Bäume… Das konnte nicht richtig sein, also erst mal weiterfahren.
Der nächste Abschnitt ist nicht zum Nachmachen empfohlen
Es ging eine sich schlängelnde Straße entlang, die stetig anstieg. Irgendwann kam ein Schild auf dem in großen Lettern „Sequoia National Forest“ stand. Wir entschlossen, hier sind wir definitiv falsch und kehren um! Also das 30-Fuß-Monster auf der gefühlt 28-Fuß breiten Straße gewendet und wieder zurück. Nach ca. 30 weiteren Minuten kamen wir auch wieder in die Zivilisation und das war auch gut so, da die Tanknadel schon fast am Anschlag war. „Eine Tankstelle, nichts wie hin“. Gesagt, getan und erst mal volltanken. Beim Bezahlen fragten wir die nette Dame hinter der Kasse ob sie einen Campground kenne, wo wir die Nacht verbringen könnten. Sie überlegte kurz, kannte aber leider keinen, sagte aber, dass ihr Kollege evtl. einen kennen würde. Leider wusste er aber auch keinen und wir hatten schon fast die Hoffnung verloren einen Schlafplatz für diese Nacht zu finden, als uns im Rausgehen die Kassiererin noch einmal ansprach und sagte, dass jeden Moment Motorrad-Polizisten kommen müssten, die dort jeden Abend ihren Kaffee trinken würden. Und, sie hatte Recht, keine zwei Minuten Später fuhren 3 Polizisten auf die Tankstelle und die Kassiererin hatte ihnen unser Problem geschildert. Nach einem kurzen Plausch sagte einer von den Polizisten, dass er einen Campground in der Nähe kennen würde, er aber nicht wisse ob dieser noch geöffnet sei. Außerdem sagte er das dieser CG wohl sehr teuer sei und zeigte uns eine andere Möglichkeit auf, auf die wir selber nach der ganzen Aufregung noch nicht gekommen waren, dass wir einfach zu Wal Mart fahren und dort übernachten sollten, da Wal Mart dies gestattet. Mit vereinten Kräften erklärten die 3 Polizisten uns den weg, nicht zum nächsten, sondern zu einem "sicheren" Wal Mart, was wir sehr begrüßten. Wir bedankten uns ganz herzlich und fuhren zügig zu dem uns empfohlenen Wal Mart, wo wir uns auf dem Gartencenter Parkplatz einen Platz neben zwei anderen Womo´s aussuchten, machten uns bettfertig und fielen um halb 12 fix und fertig ins Bett.
Ausgaben: 220$ und 5kg Nerven
p.s. das waren die einzigen Bilder die wir an diesem Tag geschoßßen haben
liebe Grüße
Jens
Grüße Jens
When preparing to travel,
lay out all your clothes and all your money.
Then take half the clothes and twice the money."
Susan Heller
Na super, kaputtgehen kann immer was ( vor allem be CA), aber dann noch ein Womo mit leeren Tank hinstellen, das ist schon hart
Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)
Viele Grüße
Christian
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Christian
Ich möchte Cruise keine Schuld für den Defekt geben, da sowohl das Abschleppunternehmen, als auch die Ford Werkstatt bestätigte, dass dieses Problem schon des Öfteren vorgekommen ist. (generell Ford)
Und leer war das Womo ja auch nicht, wir sind ja auch von Barstow schon bis Bakersfield gefahren.
liebe Grüße
Jens
Grüße Jens
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Susan Heller
Hallo Jens,
da habt ihr ja noch einmal Glück gehabt - nur Stress und einen verlorenen Tag - ich möchte jetzt auch nicht die Diskussion über Cruise America entfachen
Wieviele Meilen hatte das Dinge den schon gelaufen?
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Hallo Jens
Unabhängig davon was jetzt der Grund für den Defekt am Fahrzeug war, ich bin höchst erstaunt und positiv überrascht wie Cruise America den Fall gehändelt hat. Ich bin auf keinen Fall sicher, dass das bei Moturis, Road Bear auch so abgegangen wäre - vielleicht schon.
Ich finde Cruise hat das sehr gut gemacht. Ich nehme an, die sind in LA schon mit vollem Tank losgefahren, aber in Barstow war er eben nicht mehr voll.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hi!
...auch ich war sehr überrascht, ein solch positives Handling von CA zu sehen, wirklich TOP! Mehr kann man wirklich nicht erwarten!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hallo Mitfahrer...
@Didi, das Womo war nagelneu und hatte noch keine 2000 mls. drauf
@Fredi und Kochi, wir waren auch äußerst angenehm überrascht, da wir ja im Vorfeld der Reise auch eher negatives gelesen hatten.
liebe Grüße
Jens
Grüße Jens
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Susan Heller