Hallo zusammen :)
erstmal danke, dass ihr diesen Beitrag lest und euch kurz für meine Bedenken Zeit nehmt :)
Mein Mann und ich träumen schon lange von einer Kanada-Reise (Route Rockies - Vancouver) und haben mit unseren beiden Mädels (dann 4 und 7) auch schon WoMo-Erfahrung (USA Südwest + Kalifornien). Ich würde mich nun gern in die Planung für nächsten Sommer (ca. August) sürzen, nur leider stelle ich bei mir fest, dass ich mir viel mehr Sorgen und Gedanken mache, seit ich Mama bin. Momentan bin ich mir einfach unsicher, ob die Angst vor Bärenbegegnungen mich von einer Kanada-Reise abhalten. Und falls sie mich nicht abhalten, ob ich mich unterwegs einfach permanent unsicher fühle.
Wenn ich hier im Forum nach "Bären" suche, finde ich vor allem Reiseberichte mit teilweise sehr nahen Bärenbegegnungen, auf die ich definitiv verzichten möchte! Bestimmt wurde das Thema auch schon diskutiert, über eine Verlinkung bin ich also dankbar.
Was meint ihr denn dazu?
Vielen Dank euch,
liebe Grüße
Monika
Hallo Monika,
wir waren letztes Jahr im August unterwegs. An den Hotspots der klassischen Route ist so viel los, da brauchst du dir denke ich keine Gedanken zu machen. Für Wanderungen besorgt euch für jeden Erwachsenen ein Bärenspray und bleibt als Gruppe in der Familie zusammen. Unsere Kinder reden permanent, so dass wir keinem Tier unbewusst begegnet sind.
Die einzigen Bären die wir gesehen haben waren am Stamp River Campground, welcher dafür bekannt ist. Dort war es ein tolles Erlebnis für alle, die Bären am anderen Flussufer zu beobachten, wir haben mehr oder weniger auf sie „gewartet“ ;)
So, das waren unsere Erfahrungen … letztendlich musst du diese Entscheidung für dich selbst treffen.
lg Ina
Hallo Monika,
für viele ist es ein tolles Erlebnis Bären nah zu sehen und dann wird es auch in einem Reisebericht beschrieben, wenn du keinem Bären begegnest dann wird dieses auch nicht erwähnt.
Es weiss nicht wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung ist, wir haben auf unserer Tour im Oktober keine Bären gesehen.
Ich denke du machst dir zu viele Gedanken.
Viele Grüße
Knut
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hoi Monika,
Wir haben zwar keine Kinder und reisen aktuell nur zu zweit. Und ja, in unserem Reisebericht liest man auch davon, dass wir die Bären etwas zu nahe erlebt hatten. Jedoch haben wir kurz davor mit einem Ranger gesprochen und der hat uns erzählt, dass er von einem Bären eigentlich keine Angst habe. Der Bär sei berechenbar und selten bis gar nie angriffslustig. Klar wenn man fast auf ihn trete oder zwischen den Jungen und der Mutter stehe, sehe etwas anders aus aber man wolle ja auch nicht bei einem Menschen zwischen Kind und Mutter kommen. Man muss sich einfach an die Spielregeln halten. Sprich genügend laut sein und Esswaren entsprechend aufbewahren.
Durch die Begegnung muss ich selber sagen, dass sich die Furcht von einer Bärenbegegnung doch ziemlich gelegt hat.
Dazu kommt, wie Ina auch schon geschrieben hat, ihr werdet in den Rocky Mountains selten ganz alleine unterwegs sein (ausser ihr sucht es aktiv) und von Bärensichtungen in einem Gebiet wird oft gewarnt. Zum Schluss schliesse ich mich Ina an, die Entscheidung liegt bei euch. Da du aber um Rat fragst, würde ich sagen, die Chance von einem Auto angefahren zu werden ist höher.
Gruss
Dani
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unsere Reisen in den Staaten
Hallo.
Die Wahrscheinlichkeit durch einen Autounfall oder Waldbrand in Kanada verletzt zu werden ist zigfach größer als bei einer Bärenbegegnung. Viele Touristen (mich eingeschlossen) machen auch wegen evtl. Bärensichtungen bewußt Urlaub in Kanada. Wenn man bestimmte Verhaltensregeln beachtet, ist die Wahrscheinlichkeit eines Bärenangriffes sehr sehr gering. Nichts desto trotz muss jeder selbst entscheiden, ob er nach Kanada reist. Ich wäre jedenfalls enttäuscht, wenn ich auf einer Kanada Rundreise keinen Bärem beobachten könnte. Auf Wanderungen sollte man sich dauernd unterhalten, eine Trillerpfeife und Bärenspray dabei haben, um auf unliebsame Begegnungen gewappnet zu sein. Wenn ihr aus dem Auto Bärensichtungen habt, wird das ein eindrucksvolles Erlebnis für euch sein. Macht euch deshalb nicht allzu viele Gedanken und genießt dieses wunderbare Land, mit oder ohne Bären.
Liebe Grüße
Olaf
Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Ja, Olaf, da stimme ich dir zu, vom WoMo aus fände ich es auch ganz ok, Bären zu sehen
Das mit dem lautstark wandern bekommen wir mit zwei Kindern sicher auch ganz gut hin. Ansonsten halten wir uns halt in der Nähe des WoMo auf und hoffen, dass wir letztlich nicht so enden, wie ich es auf Warnplakaten aus dem Yosemite gesehen habe, dass die Bären auch ins WoMo einbrechen können
Liebe Grüße
Monika
Ich kann mich jetzt nicht daran erinnern das wir auf unseren Kanada Reisen nie einem Bären begegnet sind.
Die meisten Sichtungen haben wir im Wells Gray gemacht. im August z.Z der Lachswanderungen an verschiedenen Wasserfällen.
Mitten auf der Straße im Wells Gray.
Auf unserem Campground im Wells Gray kam sogar der Camphost, machte uns auf mehrere Bären aufmerksam. An einem Ende spazierte ein Bär durch die Gegend. In unmittelbarer Nähe waren sogar Zelte die den Bären überhaupt nicht interessierten. Dann fuhren wir mit einem Golfcar zum anderen Ende des Campgrounds wo eine Bärenmutter ihre 3 Kinder beobachtete wie diese gerade einen Baum erklommen.
Erst als die Mutter durch unsere Anwesenheit etwas nervös wurde, meinte der Host, das wir uns jetzt langsam entfernen sollten.
Trotzdem haben wir Wanderungen im Wells Gray unternommen. Auch konnte man z.B hinter einem Wasserfall wandern. Da war es schon ziemlich einsam. Wir haben uns auch ständig unterhalten so das ein eventueller Bär uns hören konnte. Bärenspray hatten wir keins dabei. Die Behälter sind ja schon fast so groß wie ein kleiner Feuerlöscher.
Moose bzw. Elche sollen auch nicht ganz so angenehme Zeitgenossen sein. Konnten wir im Raum Banff beobachten. Nicht wie diese Leute angegriffen haben, aber man hört und liest da auch einiges drüber.
Jürgen
Weil wir grade zurückkommen aus den USA: Was wir an Bärensprayträgern in Yellowstone und den nördlichen Rocky Mountains gesehen haben...irre...die Leute tragen ihr Bärenspray sogar im Souvenirladen und im Lokal, am Gürtel. Es gab sogar Bärensprayverleiher 😉 verrückt. Also wenn die alle mal einen Bären sehen sollten habe ich eher Angst um mein Augenlicht...
PS: käme nie auf die Idee, mir so einen (wie Jürgen schrieb) peinlichen "Feuerlöscher" an den Gürtel zu hängen.
PS: Ich weiß, sogar die Ranger raten dazu, aber die Amerikaner warnen auch vor engen Kurven ("Danger! Reduce speed!") oder rutschigen Treppen usw.
Hallo Monika,
ich bin auch Mutter und war viele Male in Canada u.a. auch mit meinen Kindern, als sie das Alter Deiner hatten und dann auch später. Es waren mit die besten Erlebnisse für sie, über die sie noch immer sprechen und die sie stark geprägt haben.
Wir hatten sehr viele Bärenbegegnungen außerhalb des Autos (wir haben gezeltet), auch waren Bären sehr nahe, das kann man nicht kontrollieren. Einmal saß der Bär 2m von meinem Sohn entfernt, das andere Mal stand er am Picknick Tisch neben uns auf dem Campingplatz. Das Problem ist, der Bär sieht dich, du den Bären aber deutlich später, oder manchmal überhaupt nicht.
Uns hat zu keiner Zeit, niemals ein Bär sei es Schwarzbär oder Grizzly, bedroht oder angegriffen. Allerdings haben wir uns pingelig an die Anweisungen der Ranger gehalten. Den Flyer und Anweisungen bekommst du überall.
Wir haben uns während der Wanderungen nicht laut unterhalten, weil die Natur zu beeindruckend dafür ist, hatten aber alle die Bärenglocken am Rucksack. Selbstverständlich sind wir Wanderwege, die wegen Grizzly Aktivität gesperrt waren, nicht gelaufen.
Man muss jedoch auch sagen, dass es Ausnahmen gibt und sehr Bären erfahrene Canadier angegriffen und getötet wurden. Ich halte aber die Wahrscheinlichkeit, dass einem hier in Deutschland etwas passiert, für deutlich höher, als dass du auf einen rüpelhaften "teenager" Grizzly triffst, der mal seine Kräfte ausprobieren möchte.
Leider wird häufig über diese Bären Diskussion vergessen, dass Begegnungen mit Pumas deutlich unangenehmer sein können. Und "friedlich" und "süß" aussehende Wapitis und Elche, gerade wenn sie Kälber haben, können sehr aggressiv werden.
Deine oben gestellte Frage beantworte ich dennoch mit: "Lass es sein". Tiere spüren und riechen Angst. Abgesehen davon, dass Angst nie ein guter Ratgeber ist, führt sie zu unkontrollierten Reaktionen. Und genau das darf bei einer Bärenbegegnung nicht passieren. Auch wenn du ein Bärenspray hast, ist es ausschlaggebend, dass du cool bleibst. Man muss genau prüfen, woher der Wind kommt, gegebenenfalls die Position verändern, wenn das überhaupt noch möglich ist, daran denken, sein Spray zu entsichern, Rückzugswege checken und den Angriff abwarten, bis der Bär ca 2m vor einem ist. Dann erst sollte man das Spray nutzen, sonst verpufft es oder du hast das Zeug selber in den Augen. Hinzu kommt, dass Bären oft Scheinangriffe starten und kurz vor einem stoppen. Wenn man dann das Spray benutzt, reizt man den Bären zusätzlich und macht ihn erst recht aggressiv. Also auch das Bärenspray ist kein 100%iger Schutz.
Dann warst du noch nicht in der Wildnis (also eben nicht das VC im Yellowstone) und hast dort auch noch keine Bären getroffen. Ich bin grundsätzlich bei Edith, auch ein Bärenspray ist keine Garantie dass nichts passiert, es verschafft einem aber dennoch ein etwas besseres Gefühl und mehr Sicherheit.
Liebe Monika, wenn ihr die Grundregeln beachtet und euch eher auf Wanderungen stürzt die viel begangen sind, dann seid ihr auf der sichereren Seite. Im Zweifel andere Wanderer ansprechen ob ihr zusammen laufen könnt. Es ist kein Angriff eines Bären auf eine Gruppe größer als 4 Personen bekannt, daher auch die Vorschrift auf einigen Wegen dass in Gruppen zu wandern ist.
Diese Hinweise sollte man dringend ernst nehmen! Nicht nur wegen der Bären sondern auch wegen der fälligen Strafen bei Nichtbeachtung! Die Ranger kennen hier kein Pardon.
Viele Grüße von Michaela
https://exploring509.de/
Hi Michaela,
Ähm, doch, war ich, schon öfter. Inklusive Bärenbegegnungen. Und Begegnungen mit allerlei "gefährlichen" Tieren in Botswana (kleine Anmerkung hierzu: In Botswana sind die Campsites nicht umzäunt und die Löwen, Elefanten, usw. strolchen wirklich über die campsites, auch tagsüber).
Und ich sehe es wie Edith: weshalb fokussiert sich alles auf Bären. Andere Tiere sind mindestens genauso "gefährlich". Wer mal einen Honigdachs in Aktion gesehen hat..
Wie auch immer, darf ja jeder machen wie er möchte. Und wenn jemand tagelang im Hinterland zeltet (mit Hinterland meine ich jetzt wirkliche Wildnis und nicht dort, wo 99% von uns in Kanada rumkrauchen und schon gar nicht rund ums VC im Yellowstone) dann sehe ich es ein mit dem Bärenspray, aber wenn ich sehe, dass die Leute im VC ihr Bärenspray wie ein Statussymbol am Gürtel tragen, dann finde ich das albern.
Deshalb mein Tipp an Monika: Mach Dir keinen Kopf und genieße den Urlaub. Deine Route haben wir auch schon gemacht, traumhaft. Das machen 1000e andere auch, ohne verspeist worden zu sein. Also, trau Dich... viel Spaß.
Paul
PS:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit von einem Bären angegriffen zu werden?
Wahrscheinlichkeit bei 1 zu 2,1 Millionen
Die US-amerikanische Tierschutzorganisation In Defense of Animals (IDA) erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit, von einem Bären angegriffen zu werden, bei 1 zu 2,1 Millionen liegt – eher werden Menschen von einer Biene oder einem anderen Menschen getötet als von einem Bären.
02.05.2024