Hallo liebe Foris,
schon seit einer Weile lese ich - bisher weitestgehend passiv - in diesem Forum herum und bin total begeistert: von diesem fast unerschöpflichen Quell hilfreicher Information zu verschiedensten Themen , von dem fast immer sehr freundlichen Umgangston, von vielen einzelnen tollen Tipps und Tricks ...
Wir - also mein Mann, unsere beiden Teenager (gerade 16 und 13 geworden) und ich - sind absolute Newbies, sowohl was die USA betrifft, wie auch das WoMo-Fahren und Campen. (Lediglich für ein verlängertes Wochenende letzten Frühherbst haben wir mal ein WoMo gemietet, um vor unserer USA-Reise eine kleine "Trockenübung" in Süddeutschland zu machen. )
In knapp 3 Wochen geht unser großes USA-Abenteuer los, für das wir seit über einem Jahr geplant, gedacht und vorbereitet haben. Nun kommen wir gerade in den Endspurt mit unseren Detailplanungen und Vorbereitungen.
Was ich ganz schwer einschätzen kann, ist, auf was für Wetterbedingungen und Temperaturen wir uns einstellen sollten und was daher kleidungstechnisch alles mit an Bord sein sollte. Da hier so viele erfahrene USA-Reisende sind: Wie sind da Eure Erfahrungen oder was ist Eure Einschätzung?
Unsere Reise geht über vier Wochen (Anfang/Mitte August bis Anfang September) und umfasst sowohl den Südwesten (per WoMo) wie am Ende auch einen Teil der Ostküste (Hotel/Ferienhaus mit Mietwagen) mit verschiedensten Bedingungen (Küste, Wüste, Höhenlagen) ...
So ganz grob:
- ca. Anfang/Mitte August: Westküste von San Francisco bis Los Angeles
- Mitte bis Ende August: Route von Los Angeles über Kingman, Grand Canyon, Page, Monument Valley, Moab/Arches NP, Bryce Canyon, Zion NP bis Las Vegas
(- dann Inlandsflug von Las Vegas nach New York)
- Ende August drei Tage in New York
- Anfang September ein paar eher entspannte Tage in einem Ferienhäuschen auf Cape Cod, um noch einen Hauch von Neuengland mitzubekommen und den Urlaub ausklingen zu lassen ...
Heiß wird es sicher im Südwesten im Inland werden, das ist uns schon klar.
Aber was wir nicht wissen: Mit welchen Temperaturen ist abends/nachts zu rechnen? Bleibt es da heiß? Kühlt es in einigen Regionen abends stark ab? Mit welchem Wetter sollte man zu den genannten Zeiten an den Küsten rechnen? Inwieweit sollte man auch wärmere Kleidungsstücke dabeihaben und was ist ggf. jackentechnisch zu empfehlen? Sollte man auch Regenjacken dabeihaben?
Das Ganze ist natürlich auch typabhängig ... Ich bin eher so der Typ Frostbeule (ab 30° friere ich nicht mehr ... ), die männliche Hälfte der Familie ist da eher unempfindlich.
Ich freue mich sehr auf Eure Empfehlungen.
Und was unsere Reiseroute betrifft: Wir sind uns voll bewusst, dass viele von Euch sagen würden: Hey, das ist Stoff für mindestens zwei Reisen, weniger ist mehr ... Wir wissen, dass wir uns viel vorgenommen haben, dass man die Zeit pro Strecke eher unter- als überschätzt und dass einige unserer Etappen es durchaus in sich haben. Dennoch haben wir uns nach langem Überlegen und dem Durchspielen verschiedenster Szenarien für die Südwest-/Ost-Kombi und im Südwesten auch für den Schlenker über Moab/Arches entschieden, da uns so viele verschiedene Dinge interessieren und wir nicht wissen, ob wir je ein zweites Mal so eine lange und teure Reise machen werden ... Und bei den Nationalparks, die uns wirklich wichtig sind, haben wir Doppelübernachtungen eingeplant, wie so oft im Forum empfohlen wird.
Also, wie gesagt, ich freu' mich auf Rückmeldungen!
Liebe Grüße
Dorothea
Hallo Dorothea,
Generell sollte es nicht eisig werden bei euch. Wir waren vor 12 Jahren mit dem Zelt und Mietwagen im Westen Vom 1. September bis ca. 20. September unterwegs. LA und Las Vegas war es damals sehr heiß. In Las Vegas anfang September hatten wir an die 40°C, in LA (am Ende unserer Reise) konnte man noch schöne Tage am Strand verbringen. Es hatte da noch so 25-30°C.
Was man nicht zu vernachlässigen darf: Bryce Canyon ist auf über 2.000m. Da kann es also Abends/Nachts frisch werden. Wir hatten dort morgens 7°C. Also ein Pulli schadet nicht.
San Francisco ist generell kühler wegen dem kühlen Pazifik. Dort hat es deshalb auch öfter mal Nebel. Ein Pulli und eine lange Hose sind da also auch nicht verkehrt.
Die Temperaturen sollten auch in New York und Neu England ähnlich sein. 2012 war ich im Anschluss an den Trip im Westen auch noch ein paar Tage in New York. Hab die Temperaturen als angenehm in Erinnerung.
Gruß
Felix
Gruß
Felix
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Jedes große Abenteuer beginnt mit den Worten: Ich glaube ich kenn da 'ne Abkürzung.
Liebe Dorothea,
das liebe Wetter...
Ich empfehle, einige Eurer geplanten Stops bei Weatherspark zu checken. Da kriegst Du einen schönen Überblick über das zu erwartende Klima.
An der Westküste ist es auch im Sommer gerne neblig und windig. Im Inland könnt Ihr tagsüber mit hohen Temperaturen rechnen. Wie stark es nachts abkühlt hängt stark von der Höhenlage an. Der Bryce liegt zB auf ca. 2400m, das macht die Nächte angenehm.
Zur Ostküste kann ich leider nichts beitragen.
Generell würde ich eine Fleecejacke (muss ja nicht die dickste sein) und auch eine dünne Regenjacke einpacken. Dazu noch eine dünne Weste oder einen dünnen Pulli um in den amerikanischen Supermärkten nicht zu erfrieren. 😉
Ich persönlich bin auch Modell Frostbeule und habe immer eine dünne Heattech Leggings zum drunterziehen im Gepäck.
Wir versuchen, alle 10 Tage zu waschen. So hält sich das Gepäck trotzdem in Grenzen.
Viel Spaß beim Weiterplanen und Packen
Anne
Super, vielen Dank für diese beiden Rückmeldungen. Das hilft mir auf jeden Fall schon mal gut weiter! Besonders der Hinweis auf weatherspark ist super - da kann man ja sogar tagesgenau die Uhrzeit von Sonnenaufgang und -untergang checken!
Vielleicht noch eine Frage: Fand der eine oder die andere von Euch für abends (wenn man draußen sitzt ...) eine leichte Fleecedecke hilfreich, oder wäre das wohl eher unnötig?
Liebe Grüße
Dorothea
Servus Dorothea,
Fleecedecke kann, muss aber nicht. Viel wichtiger ist bei der Bekleidung nach dem Zwiebelschalen Prinzip vorzugehen.
Am Ende habt Ihr wie die meisten Zuviel Kleidung dabei.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
Hallo Dorothea,
grundsätzlich würde ich es auch so machen wie Anne. Einfach auf WeatherSpark.com die wichtigsten Orte eurer Reise aufrufen, um einen Überblick über das zu erwartende Klima zu bekommen. Zusätzlich könntest du dir noch die Reiseberichte zu den von euch geplanten Campgrounds und Highlights für die Reisezeit Sommer (ganz wichtig) anschauen. Dabei immer auf die tatsächliche Besuchszeit des jeweiligen Berichtschreibers für den besuchten Campground bzw. das besuchte Highlight achten, weil die jeweiligen Wettererlebnisse und auch die Tipps für die zweckmäßigste Bekleidung je nach Reisezeit doch extrem unterschiedlich sein können. Wir hatten es damals so gemacht, um ein besseres Bauchgefühl für die mögliche Bandbreite des zu erwartenden Wetters zu bekommen.
Wir waren vom 8. August bis zum 7. September mit insgesamt drei Kindern im Westen der USA unterwegs gewesen. Bei unserer Route waren San Francisco, Los Angeles, Joshua Tree NP und Route 66, Grand Canyon, Page, Bryce Canyon und Las Vegas mit dabei gewesen. Auf dem Abschnitt von San Francisco nach Los Angeles waren wir vom 31. August bis zum 4. September unterwegs, weil es sich bei unserer Reise um eine Rundreise von/nach Los Angeles gehandelt hatte.
Unseren heißesten Tag hatten wir am 10. August auf der Fahrt vom Joshua Tree NP zum Valley of Fire mit 42 °C in Las Vegas und 40 °C bei unserer Ankunft im Valley of Fire. Auch nachts sind die Temperaturen dort nicht unter 29 °C gesunken. Auch am Grand Canyon und am Bryce Canyon waren die Nächte immer noch relativ mild gewesen. Die tiefsten Nachttemperaturen im Südwesten hatten wir am Grand Canyon mit 8 °C am 13. August. Auch an der Pazifikküste hatten wir eigentlich deutlich kühlere Temperaturen erwartet gehabt. Auf besagtem Abschnitt von San Francisco nach Los Angeles war es jedoch sommerlich warm mit Temperaturen über 30 °C. Auch der berüchtigte Küstennebel an der Pazifikküste ist komplett ausgeblieben. Wetter ist also nie vorhersehbar und mit Überraschungen, natürlich auch mit positiven, kann man fast sicher rechnen.
Geeignete Sachen für unsere Reise einzupacken, war aber kein größeres Problem gewesen. Und ich denke, dass es auch für dich keines sein wird. Mit normaler sommerlicher Bekleidung und ausreichend Wechselwäsche sowie einem Pullover und einer Regenjacke, für alle Fälle, solltet ihr hinkommen, zumindest wenn ihr keine Tageswanderungen geplant habt, für die ihr Wanderschuhe und entsprechende Funktionsbekleidung bräuchtet. Deshalb hatte uns auch die normale Economy-Freigepäckmenge von genau einem Aufgabegepäckstück und einem Handgepäckstück pro Person vollkommen ausgereicht. Und dies obwohl wir kein einziges Mal 'große' Wäsche in einer Laundry gemacht haben, weil uns unsere teure Reisezeit auf unserer allerersten großen Wohnmobilreise durch die USA dafür einfach viel zu schade gewesen war. Und obwohl einer unserer Koffer zudem ausschließlich mit Equipment gefüllt gewesen war. Zwei Fleecedecken, weil du die Frage gestellt hast, hatten wir uns bei unserem Ersteinkauf sogar besorgt gehabt, wir haben diese aber im Südwesten (inklusive der Pazifikküste dort) nicht ein einziges Mal gebraucht, auch nicht in den frühen Morgenstunden und auch nicht spätabends, weder am Grand Canyon noch am Bryce Canyon. Dafür war es da einfach zu warm gewesen. Am Ende hatten wir bei der Reise sogar zu viel Sachen dabei. Einige Kleidungsstücke hatten wir kein einziges Mal getragen gehabt. War uns aber egal gewesen.
Uns war unsere Reisezeit fürs Wäschewaschen übrigens deshalb zu schade gewesen, weil wir damals als Ersttäter ebenfalls möglichst viel unserer Zeit fürs eigentliche Reisen verwenden und möglichst viel dort sehen wollten, weil wir nämlich ebenso nicht wussten, ob wir je ein zweites Mal so eine lange und teure Reise in dieser Besetzung machen werden. Die Kinder werden ja älter und haben plötzlich ganz eigene Urlaubspläne. Das passiert früher als es einem lieb ist. Ich rede da aus eigener Erfahrung. Für unsere zweitälteste Tochter beispielsweise käme ein Langstreckenflug aktuell nicht in Frage.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Vielen Dank nochmal für alle Rückmeldungen!
Liebe Grüße
Dorothea