Liebe Foris,
hier kommt nun wie versprochen ein kleiner Bericht ueber unsere Reise durch Namibia im Sept. 2013. Wer den Westen und Suedwesten der USA liebt wie wir, der wird an Namibia ebenfalls seine Freude haben. Eine traumhafte und vielseitige Landschaft, eine grandiose Fauna, ein bunter Mix aus afrikanischer Kultur mit Resten der Kolonialzeit und hochinteressante Voelker. Ja, sogar rote Steine und Arches gibt es! Es gibt unter uns hier im Forum ja schon den einen oder anderen Namibia-Fan, der dies sicherlich bestaetigen kann. Ich moechte euch davon hier ein wenig zeigen. Ich werde keine grossen Tagesetappen schreiben, vielmehr Bilder und Kommentare posten.
Ich wollte schon immer nach Afrika...
Als Kind habe ich wahrscheinlich zu viel „Daktari“ und zu oft die Geschichte von J+G. Adamson mit ihrer Loewin Elsa gelesen. In 2006 waren wir das erste Mal in Afrika, in Suedafrika, 4500 KM quer durch, 4 Wochen im Overlaender und Zelt. Und wir kamen mit einem Virus zurueck. Nein, keine Malaria, ein anderer Virus hatte uns erwischt.
" Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
Ernest Hemingway
Nach 3 Reisen auf dem amerikanischen Kontinent sollte es 2013 wieder Afrika sein, diesmal Namibia und ein kleines Stueck durch Botswana, von Ende August bis Ende September 2013.
Tiere, moeglicht viele Tiere und die endlose Weite der Landschaft und die Vielfaeltigkeit dieses Landes reizten uns. Diesmal sollten unsere Hamburger Freunde wieder mit von der Partie sein.
Die Angebotspreise verschiedene Selbtfahrer- Reiseversanstalter liessen uns nachts nicht mehr schlafen, in meinen Traeumen sah ich nur noch Dollarzeichen statt Elefanten und schoene Landschaften. Afrika ist teuer ... es geht aber auch anders. Kurzerhand habe ich die Planung selbst in die Hand genommen. Es folgten viele Monate der Recherche, googeln (es ist verrueckt, aber in Botswana kann man mit Streetview durch den Bush fahren...), Berichte lesen usw... Eine 4-woechige Campingreise im Dachzelt kam fuer meine 3 treuen Begleiter (leider!) nicht in Frage.
Es wurde eine Tour mit netten kleinen Gasthaeusern, Gaeste- und Rinderfarmen und ein paar Lodges, als kleines Bonbon und Abwechslung zwischendurch. Fahren sollten wir nun in einem Toyota Hilux 4x4, Diesel, Doublecab mit grosser Ladeflaeche. Mit dem Fahren konnten wir uns zu dritt abwechseln. Der Hilux war ausreichend bequem, es ist genug Platz fuer das Gepaeck vorhanden und durch die hohe Bodenfreiheit hat man einen guten Blick. Aber es ist eine staubige Angelegenheit!
Die Gesamtkosten der Reise habe ich durch die eigene Planung und Buchung um gut einen Drittel reduzieren koennen. Dazu sei gesagt, dass wir alle Unterkuenfte lange im Vorraus gebucht hatten. Wir waren in der Hauptsaison unterwegs, die Unterkuenfte sind alle nicht gross, die Route stand fest und fuer die Strecke wollten wir uns genuegend Zeit lassen.
Die Route: Windhoek, Sossusvlei, Swakopmund, Erongo, Etosha, Caprivi, Panhandle (Botswana), Waterberg, Windhoek.
Mit SAA ging es Ende August ueber Sao Paulo und Johannesburg nach Windhoek, die Hauptstadt, von den Windhoekern selbst noch „Dorf“ genannt. Hier begegnet man der noch sehr jungen deutschen Kolonialgeschichte. Windhoek sollte aber fuer uns nur das Tor zum eigentlichen Afrika sein. 2 Naechte in einem netten Guesthouse, Stadtrundfahrt, Wagenuebernahme und dann ging die Reise los. Fast 4500 KM haben wir ohne Pannen! zurueckgelegt, zu 80% auf Gravelrods.
Es ist ein besonderes Erlebniss wenn...
- man die roten Duenen der aeltesten Wueste der Welt, der Namib, besteigt
- man sieht, dass die Wueste lebt
- man sich das erste Mal im Sand festfaehrt
- man von einem jungen, hormongesteuerten Elefantebullen vom Platz gejagt wird
- man aus 2m Entfernung einem Leoparden direkt in die Augen schaut
- man von einer Horde Warzenschweine angegriffen wird
- man neben Giraffen im Bush auf Pirsch geht
- die Hippos am Okavango nachts unter deinem Canvas-Zelt grunzen
- man Elefanten stundenlang beim Schlammbaden zuschauen kann
- man eine Loewenfamilie mit 3 Jungen im Busch beobachten kann
- man in ein Buschfeuer gelangt und nicht weiss, ob man weiterfahren soll
- man im Bett liegt und draussen Loewengebruell hoert
- du in den Himmel guckst und die Milchstrasse deutlicher und klarer als in jedem Atlas zu sehen ist
- dein Auto von einem anderem gerammt wird und du nur hunderte Zebras als Zeugen hast
- man mit einem Gin-Tonic der in der Hand in die untergehenden afrikanische Sonne schaut
- man 6 Stunden faehrt und dir kein einziges Auto entgegen kommt
- „frau“ mal muss und „mann“ waehrendessen auf Bewegung in den umliegenden Bueschen achten muss
Auf geht’s auf die„Pad“, wie man in Namibia sagt...
1. Teil - Zwischen Windhoek und der Namib:
Stadtrundfahrt mit einem alten Landy in Windhoek
Christuskirche in Windhoek
Unser Hilux, die ersten KM auf "Pad" hinter Windhoek und Webernester in den Baeumen
Stopp am Spreethoogte Pass, auf dem Weg nach Sesriem
in Solitaire
fuer die erste Oryx Antilope halten wir natuerlich noch an
wir naehern uns dem Namib Naukluft Park - kurz vor unserem ersten Camp in Sesriem
Desert Camp - einfach nur traumhaft
kann man sich daran sattsehen?
morgens auf dem Weg ins Soossusvlei
hier heisst es auf Spur bleiben - die letzten 5 KM sind Tiefsandpiste
durch das trockene Flussbett des Tchauchab Rivers auf dem Weg zur Big Daddy Duene
auf halber Strecke zur Big Daddy Duene - wir kommen langsam ins Schwitzen, obwohl der Wind lausig kalt ist
Blick ins Vlei
im Dead Vlei
Dieter zieht das Los - wir sitzen das erste und einzige Mal fest - die Schaufel gehoert zur Standard-Ausruestung und nach 10 Min. sind wir wieder frei
treue und zahlreiche Blegleiter waehrend der ganzen Reise - Springboecke
Unser Canvas Zelt - der hintere Teil mit Bad ist fest gemauert, der vordere Teil ist als Zelt und hat ein Doppelbett, Schrank und Sofa.. A, auf der Terasse gibt es eine kleine Kuechenzeile, Tisch & Bank und einen Grill. Die Campingstuehle haben wir beim Autovermieter geliehen. Gegrillt und gechillt wird heute abend bei uns. Jetzt sind wir angekommen, in Namibia.
Zum Essen haben wir uns ein Braai-Paket zusammengestellt (Grillpaket) und von der naheliegenden Sossusvlei Lodge bringen lassen. Alles was man braucht, Fleisch, Salate, Wein, Kuechenuntensilien bis hin zum Kuechenhandtuch wird in einer Box zu einem relativ guenstgen Preis geliefert. Zum Abschluss des ersten schoenen Abends gab es dann noch eine Flasche leckeren Champagner. Sogar mit richtigen Champganerglaesern und Eiskuebel.
Jetzt fehlte nur noch "Robert Redford" der mir bei der Kulisse die Haare waescht.....
Morgen geht es dann weiter Richtung Kueste und Erongo ...
LG,
Bine
Oh Bine,
sooo toll! Was für schöne Eindrücke!
In Südafrika war ich schon, und konnte auch schon den Busch erkunden und in einem Camp wohnen. Namibia allerdings ist für mich noch völlig unbekannt, außer von Bildern und Berichten und ein ganz großer Traum!
Ich freue mich, dass du uns ein bisschen teilhaben lässt!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
HI BIne,
das ist eine tolle Abwechslung, hier einen Bericht über eure Reise in Namibia zu lesen.
Ich habe immer nur von Dritten darüber gehört und gesehen, unsere Tochter war nach ihrem Abitur mehrere Monate im ländlichen Nordwesten in einem sozialen Projekt tätig - leider haben wir es nicht geschafft, sie zu besuchen.
Jetzt kann ich von euch die Bilder sehen.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Bine,
oh wie schön, dass Du die Zeit findest, uns ins herrliche Nanibia zu entführen. Man spürt deutlich in Deinem Vorspann die tiefe Verbundenheit und Freude, die Dich mit diesem herrlichen Land verbindet.
Leider war ich in Afrika noch nicht südlich des Äquators, freu mich deshalb umsomehr über ein paar wunderschöne Bilder und Impressionen.
Die Namib Wüste würde mir auch unglaublich gut gefallen. Wirklich herrliche Aufnahmen.
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Hi Bine,
ich lese begeistert mit - nach unserem Südafrika-Urlaub (dieses Jahr Oktober) sind wir fest entschlossen, dass 2015 3 Wochen Namibia/Botsuana dran ist, und anschließend noch 1 Woche Reitsafari, in der gleichen Game Reserve wie dieses Jahr.
Ich werde auch (wenn alle Bilder bearbeitet sind) hier einen kurzen Bericht reinstellen.
==> Frage: Hast du es deshalb in "Quasselecke" gestellt, damit nur Mitglieder lesen können. Ansonsten wäre "Sonstige Reiseberichte" passender.
Viele Grüße, Michael
Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann
Hallo Bine,
super, dass du den Bericht über Namibia schon fertig hast, vielleicht kann ich mir noch ein paar Anregungen holen. Die ersten Fotos machen einen schon mal sprachlos
Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)
Viele Grüße
Christian
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Bine!
Als Namibia-Fan bin ich auf eurer Rundreise natürlich auch dabei. Bin schon gespannt, welche Erlebnisse ihr gemacht habt. Das eine Foto, wo Dieter das Fahrzeug freischaufelt, kommt mir sehr bekannt vor, da wir bei unserer ersten Fahrt zum Dead Vlei auch stecken geblieben sind. Als Ersttäter hatten wir es nämlich verabsäumt den Reifendruck zu reduzieren. Aber man lernt ja dazu
Liebe Grüße
Sigi
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Aurelius Augustinus
Hallo ihr Lieben,
freut mich sehr, dass einige dabei sind und an dem Bericht gefallen finden. Da macht das lange Fotobearbeiten und Hochladen doch gleich wieder mehr Spass... und dasbei meinem lahmen Internet.
@Elli, wart´s ab, es kommen noch ein paar schoene Impressionen!
@ Bernhard, da habt ihr in der Tat leider eine gute Gelegenheit verpasst, das Land kennen zu lernen. Den Nordwesten, also alles westlich der Etosha, haben wir leider auch nicht bereist. Es ist aber wohl auch eine sehr spezielle Gegend, die dieses Jahr ganz besonders unter der extremen Duerre leiden musste. Sigi kann uns dazu sicherlich mehr erzaehlen.
@Beate, ja inzwischen bin ich diesem Land sehr verbunden. Es stillt und ersetzt aber nicht meine Sehnsucht nach "unseren" amerikanischen Suedwesten. Es sind zwei verschiedene Viren! Die Namib, oh ja, ich bin mir sicher die wuerde sehr vielen Gefallen. Wenn man sich auf der Karte mal anschaut wie gross sie ist, es ist irre! Und wir waren schon von den "kleinen " Great Sand Dunes so begeistert.
@Michael, oh das waere schoen wenn Du uns was aus SA zeigst! 2015 koennte bei uns auch wieder Botswana auf dem Plan stehen. Wenn ich Dieter das aber jetzt schon sage, dann haelt er mich gleich fuer ueberdreht... Ich dachte in der Quasselecke waere der Bericht am besten untergebracht, weil er ja eigentlich etwas off-topic ist. Von mir aus kann er aber gerne verschoben werden.
@Christian, Du kannst Dich richtig auf Deinen bevorstehenden Urlaub in Namibia freuen! Sigi ist ja im Januar auch noch dort unterwegs und wird uns sicherlich ein bischen was erzaehlen. Aber, merke Dir schon mal einen Satz: "That´s Africa, baby!" Sicher wirst Du die eine oder andere Situation auch erleben, wo dieser Satz die einzige Antwort darauf sein wird. Ich hoffe Du kannst noch ein paar Tipps und Anregungen fuer eure Reise notieren. Wenn Du noch Fragen haben solltest, dann nur her damit.
@Sigi, schoen, dass Du auch dabei bist! Wir haben den Reifendruck auf dem Stueck auch nicht reduziert und sind die ganze Zeit eigentlich mit ca. 2.0 bar gefahren. Dabei hatten wir einen Kompressor dabei... Es war unser aller und erstes Mal im Tiefsand, keiner hatte Erfahrung damit. Man kann, wenn es etwas brenzlicher wird, schnell in hektisches Fahren fallen. Genau das ist dann passiert, Dieter hat zu sehr gegengesteuert, wir sind in den weichen Seitensand und somit aus der Spur gekommen. Eigentlich muss man dem Lenkrad ein wenig seinen eigenen Lauf lassen... und man darf nicht zu schnell sein! Klopf mir auf die Schulter, die Fahrt von Botswana ueber die Grenze bei Dobe im Tiefsand habe ich dann perfekt gemeistert! Wenn da nur nicht das Buschfeuer gewesen waere... aber dazu komme ich spaeter noch. Hast Du eigentlich irgendwo mal ueber Deine Reisen berichtet?
Morgen abend kommt dann die naechste Etappe.
LG,
Bine
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hallo Bine,
auch ich lese begeistert mit. Das wäre auf jeden Fall noch einmal ein tolles Ziel
Außerdem habe ich den Reisebericht, damit man ihn besser wiederfindet, verschoben.
Gruss Volker
Hi Bine,
auch ich bin begeistert dabei. So wunderschöne Fotos einer faszinierenden Landschaft. Aber auch ein wenig abenteuerlich. Hut ab, dass du das alleine organisiert hast. Ich freue mich sehr, dass du uns daran teilhaben läßt.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Bine,
der Bericht kommt gerade richtig. Wir sind gerade am überlegen, ob wir 2015 unseren Urlaub in Namibia verbringen wollen. Und da ich meinen treuen Reisebegleiter noch nicht so ganz von einem Einfachcamper überzeugen konnte, habe ich auch schon mit der Variante Allradauto und Lodges/Gästehäuser geliebäugelt. Danke für die Mühe, die Du Dir machst - auch mit dem langsamen Internet - und ich freue mich schon auf weitere Bilder.
Liebe Grüsse
Bleibt gesund :-)
Nina
Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi