Der Wecker klingelt um 7 Uhr, wir starten mit einem großen Frühstück in den Tag. Das wird uns zum Schluss raus fast noch etwas zu gemütlich, zu unserer lang ersehnten Klettertour müssen wir uns am Ende etwas beeilen. Wir kommen gerade noch rechtzeitig und starten unsere Ranger guided Fiery Furnance Tour pünktlich um 9:30 Uhr. Unser Ranger Drew ist so ganz anders wie der von gestern im VC. Ein amerikanisches Pärchen hatte gestern beim selben Ranger wie wir die Tickets abgeholt, sie hatten ebenfalls Todesangst. Unser Ranger kann sie aber beruhigen und macht lieber Witze, dass er die Tour noch nicht so oft gemacht hat und hofft, dass er niemanden verliert, wie viele waren nochmal in unserer Gruppe? 10? 12? Ob er den Weg komplett findet ist er sich auch nicht so sicher. Er gluckst ganz zufrieden über seine Späßchen. Die Stimmung ist aufgelockert und fröhlich. Es geht sofort über Stock und Stein ohne wirklich ersichtlichen Weg, meistens nur dem Sand wash entlang. Wir kommen recht bald zu einer engen Stelle, wo sich alle durchquetschen müssen. Ein Ami bleibt fast stecken und bekommt eine kurze Panikattacke. Wir versuchen ihn alle zu beruhigen und schließlich nimmt er seinen Gürtel ab und kommt doch durch die Engstelle.
Unser Ranger quasselt wie ein Wasserfall, wir erfahren einiges über die Besonderheiten der Felsen. Wann ist es ein Arch, ein Window oder doch nur ein Loch?
Bei einem Pothole erfahren wir viel über die Tiere, die bei solchen Wasserlöchern leben. Teilweise auch Jahrzehnte im ausgetrockneten Loch überleben können. Wie Urzeitkrebse in einer Art Tiefschlaf, bis es wieder regnet. Manchmal müssen wir wegen Sackgassen denselben Weg wieder zurück. Dann kommen wir zu der ersten schwierigen Klettereinlage, Ranger Drew zeigt uns genau vor, wie wir an dem jeweiligen Stein den Fuß halten sollen um genau dort zu landen, während man mit dem anderen Fuß abbremst, den Fuß dann genau da hinsetzt, damit man exakt an der Stelle wieder hochkommt. Ich glaube er braucht ganze 2 Minuten, wir finden die Stelle nicht so unüberwindbar, wie er tut. Unser Knirps scharrt schon mit den Füßen und will es ihm zeigen. Als wir endlich losdürfen, hüpft er auf einen völlig anderen Stein, von dort zum nächsten und wieder hoch auf die andere Seite. Er hat ganze 5 Sekunden gebraucht, die Amis klatschen lautstark Beifall und sind schwer von unserem Kind begeistert. Wir anderen versuchen trotzdem den komplizierteren Weg, merken aber schnell, dass wir die genaue Ansage, mit welchem Fuß wohin, gar nicht brauchen. Wir lassen uns deswegen mit einer anderen deutschen Familie etwas zurückfallen und knipsen lieber lauter Bilder mit uns alleine drauf. Die Amerikaner hängen an Ranger Drews Lippen um alle schwierigen Hindernisse zu überwältigen und sind ebenfalls glücklich, dass wir ihnen etwas Zeit geben.
Es macht uns allen sehr viel Spaß! Teilweise rutschen wir am Hintern entlang, manchmal stemmen wir uns mit den Händen und Füßen ab, wie eine menschliche Brücke. Ab und zu ist ein Fuß rechts an der Wand, der andere links, unter dir ein kleiner Abgrund. Langsam bahnen wir uns den Weg durch das Labyrinth.
Einmal gibt es eine etwas längere Pause für Snacks. Geschichten des Lebens werden mit den anderen geteilt. Irgendwie kommen wir auf Schweizer Käse zu sprechen, dass der in Amerika mit Sägespänen versetzt wird und man den doch lieber nur in der Schweiz kaufen sollte. Einfach eine gelungene Tour. Fast 3 Stunden später sind wir wieder am Parkplatz und alle total begeistert, auch wenn wir für uns entschieden haben, bei einem nächsten Mal die self guided Tour zu buchen. Wir fahren weiter zur Window Section und dem Double Arch.
Bevor wir losgehen stärken wir uns noch mit ein paar Sandwiches. Dann erklettern wir den Double Arch, die Kinder sind voll in ihrem Element und man sieht sie einmal ganz links oben, dann wieder ganz rechts.
Eine Amerikanerin, die für uns ein Bild macht ist völlig am Ende, dass der Kleine so schnell die Felsen raufkommt. Von mir kommt nur ein entschuldigendes: Daran gewöhnt man sich. Anschließend wandern wir noch zur Window Section rauf und gehen den Rundwanderweg ab mit dem North und South Window, sowie dem Turret Arch.
Damit wir eine kurze Pause haben, fahren wir zum VC und holen den Kindern ihre Badges. Nun geht es noch zum Parkplatz vom Delicate Arch. Eine neuerliche aufregende Wanderung, nach dem ersten Viertel, ohne wirklichen Wanderweg, einfach den Felsen rauf.
Dann wieder über Stock und Stein bis zum überwältigend schönen Steinbogen. Es ist später Nachmittag, ziemlich heiß, aber dafür wirklich wenig los. Wir schaffen es einige Bilder ganz alleine mit dem Steinbogen zu machen.
Wir sind alle ganz begeistert. Oben machen wir erstmal eine ausgiebige Pause. Je später es wird, desto mehr Leute kommen an. Wir verlassen den schönen Arch und werfen noch einen Blick vom Frame Arch zu ihm zurück. Danach haben wir alle nur noch Burger im Kopf, denn die wollen wir heute Grillen und unser Junior rennt vor lauter Freude den Berg so schnell hinunter, dass er am Parkplatz ewig auf uns warten muss.
Um halb 9 gehe ich wieder mit dem Großen zum Ranger Talk über die Sterne.
Was für ein toller Tag, morgen haben wir noch einen ganzen Tag für den Arches zur Verfügung.
Hallo Nina,
tolle Tour, tolle Berichte, tolle Bilder. Bei uns geht’s Mitte Juli los…
Irgendwelche Tipps, wie man an diese tolle Site im Arches kommt? (Außer dem, um Punkt 16:00 Uhr zu buchen).
Servus Nina,
Herrlich! Kann es mir bildlich vorstellen.
Klasse, da habt ihr ja eine richtige Bergziege dabei.
Kann man wohl sagen.👍
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hallo Griesu!
Vielen Dank, Tipp hab ich leider keinen außer der Atomuhr. Wir wollten eigentlich die Site 46 mit dem privaten Slot Canyon, die war aber vor Buchung schon für unseren Anreisetag vergeben. Glück für uns denn bei Regen stand diese unter Wasser und unsere war trocken.
Ich drücke euch fest die Daumen.
Liebe Grüße,
Nina
Nach der Reise ist vor der Reise.
Hallo Micha!
Ja, was waren wir froh, dass wir nicht den Grantscherm von der Ticketvergabe hatten.
Mit unserer Bergziege ist es immer wieder ganz lustig. Vor allem im Arches haben wir mehrere Einheimische Touristen getroffen, die mit ihm völlig überfordert waren.
Ich gebe Bescheid, wenn er mal bei Ninja Warrior Kids mit macht.
Liebe Grüße,
Nina
Nach der Reise ist vor der Reise.