Der Wecker klingelt um 6:45 Uhr wir stehen alle recht schnell auf. Heute gibt es Kuchen zum Frühstück. Anschließend gehen wir zum vorgegebenen Treffpunkt für die Reittour in den Bryce Canyon hinunter. Gebucht hier. Wir sind natürlich die ersten und überpünktlich. Wir fragen noch nach einen Helm für den Knirps, geritten sind wir alle noch nie, beim Kleinen gehen wir mit Vorsicht voraus, er hat sich diesen Urlaub noch kaum weh getan, sind wir von zu Hause gar nicht gewohnt.
Als wir da so gemütlich warten kommt plötzlich die Familie auf uns zu, die am Grand Canyon mit uns im Regen an der Bushaltestelle gewartet hat. Sie haben ebenfalls dieselbe Tour gebucht und machen sich auch startklar, wir quatschen noch ein bisschen.
Dann geht es los und jedem Teilnehmer wird ein Pferd bzw. ein Muli zugeteilt. Jedem wird auf sein Tier geholfen und wir warten bis alle im Sattel sitzen, schon geht es los.
Unser Guide heißt Hank, unsere Gruppe besteht aus 4 Italienern und uns 4. Hank nimmt das Halteseil vom Pony von unserem Knirps und geht mit ihm voran, danach kommt der Rest von uns. Schon auf den ersten paar Metern wird klar, dass mein Pferd heute keinen Bock hat. Es bewegt sich kaum vorwärts. Von Hank kommt immer auf Deutsch in meine Richtung gerufen: Mama, ein bisschen Schlagen! Aber zum einen bringe ich es kaum übers Herz und zum anderen hilft auch ein bisschen Schlagen nichts. Deswegen tauscht er nach kurzer Zeit das Halteseil vom Pony von unserem Knirps mit dem von meinem Pferd. Da ich nun gezogen werde, muss ich mir ab jetzt um den Weg keine Gedanken machen, sondern kann die Aussicht genießen. Wir bleiben immer wieder bei tollen Ausblicken stehen und haben Zeit für Bilder.
Das Pony vom Knirps ist übrigens super motiviert und möchte mich und mein Faultier am liebsten ab und zu überholen. Die Tour gefällt uns allen sehr gut. Meine Uhr fragt während dem Reiten andauernd, ob sie mein Crosstrainer Training aufzeichnen soll. Wir amüsieren uns köstlich ich plaudere viel mit Hank über sein Leben und seine Familie. Wir steigen mit den Tieren in den Canyon hinab, kommen an ein paar „Oh my God“ Kehren vorbei, wo die Tiere manchmal ziemlich extrem am Rand der Klippe entlanggehen. Viel zu schnell geht es wieder hinauf.
Hank hilft unterwegs dem Knirps mal beim Pullover ausziehen, es wird ziemlich schnell angenehm warm, fast schon heiß. Die Italiener sind immer recht weit hinten, irgendwie haben wir somit eine kleine Privattour. Hank schießt aber von beiden Gruppen ein wunderschönes Familienbild vor traumhafter Kulisse. Nach 1 ½ Stunden sind wir wieder oben am Rim. Das Absteigen vom Pferd ist nochmal eine kleine Herausforderung, wir spüren jeden Muskel.
Es ist fast Mittag, wir gehen noch in die Lodge und plündern den Souvenirladen. Anschließend essen wir eine Kleinigkeit und wagen dann noch einen kurzen Blick gemeinsam in den Canyon von oben. Der nächste Shuttlebus bringt uns zum Campingplatz, wo wir erstmal ein bisschen entspannen.
Gegen halb 3 packe ich nochmal den Rucksack und mache mich mit dem Großen auf den Weg zum Rim. Wir fahren mit dem Shuttlebus zum Sunrise Point und starten um halb 4 den Figure 8 Trail. Beginnend mit dem Queens Garden Trail hinunter in den Canyon.
Der Weg führt entlang einiger Hoodoos und hat schon ein paar nette „Türen“ die wir passieren.
Der Queen Victoria Hoodoo imponiert uns nicht allzu sehr, wir wandern weiter ins Amphitheater hinunter.
Dort, wo der Queens Garden Trail auf den Navajo Trail trifft, steht ein freiwilliger Helfer, der Leute berät, welchen Wanderweg sie denn nehmen sollten. Wir haben bis dort unten 45 Minuten gebraucht, er sagt, den Peek - a - boo - loop schaffen wir locker, er vermutet das wir 1 ½ Stunden brauchen. Seine Wegbeschreibung klingt folgendermaßen: Am Anfang geht es steil nach oben, ab der Hälfte hoch und runter. Da schon Hank meinte, dass der Peek - a - boo - loop der schönste Wanderweg im Park sei, ist unsere Entscheidung gefallen und wir wandern los. Am Anfang geht es wirklich steil hinauf, der Weg windet sich in Switchbacks in die Höhe. Mein Großer bereut es bereits mitgekommen zu sein.
Der Weg bis zum Teil, wo der Wanderweg vom Bryce Point runter kommt, liegt etwa auf der Hälfte des Loops. Es gibt zwar ein paar schöne Stellen, aber es zieht sich etwas.
Als wir es bis dort endlich geschafft haben, machen wir erstmal 15 Minuten Pause bei den Gehegen für die Pferde. Hier macht vermutlich die große Reittour, die wir wegen des Alters vom Knirps nicht machen durften (erst ab 10), ebenfalls Pause. Bis dorthin haben wir nur 2 Leute getroffen. Jetzt fängt der für mich schönste Teil des Loops an. Ich bleibe andauernd für Bilder stehen.
Der Weg geht wirklich hoch und runter und ist sehr anstrengend, aber wunderschön. Ich bin so beflügelt und begeistert, dass die gute Laune auch auf meinen Großen abfärbt, er findet den Weg sehr lohnenswert.
Ein Teil mit unzähligen Kehrtwenden nach oben gefällt mir außerordentlich gut, dann geht es durch eine neuerliche "Tür".
Irgendwann stehen wir vor einem schmalen Durchgang, der Wind pfeift von der anderen Seite zu uns durch.
Dahinter eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Hoodoos. Wir können den unteren Teil des Navajo Loops sehen und wissen, dass wir es gleich geschafft haben.
Dort angekommen machen wir nochmal mindestens 15 Minuten Pause. Dann starten wir den Aufstieg über die Wall Street. Die Felsen geben einen ganz schmalen Weg preis.
Direkt dahinter geht es in unzähligen Switchbacks nach oben. Die Aussicht ist phänomenal. Wir erfreuen uns an jeder Kehre.
Nach genau 3 Stunden wandern und insgesamt 30 Minuten Pause, erreichen wir den Sunset Point um 19 Uhr.
Wir sind mal wieder mächtig stolz auf uns, eine zweite Wandertour, die ich mir selbst nicht zugetraut habe. Welche für mich, beflügelt durch die schöne Umgebung überhaupt kein Problem war, obwohl natürlich anstrengend. Mit dem Bus geht es zurück zum CG, wo bereits ein Lagerfeuer auf uns wartet. Wir duschen und genießen unser spätes Abendessen mit Marshmallows am Lagerfeuer.
Hi Nina,
toll, den Tag im Bryce NP habt ihr voll ausgekostet. Die Reittour dort war bestimmt ganz besonders - eine aufregendere Gegend gibts eigentlich nicht! Ein wenig Schiss hätte ich ja schon gehabt, dass die Pferde auch schön auf dem Weg bleiben
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Mike!
Mir war gleich klar, dass unser Knirps den Bryce gegen Ende unseres Urlaubs nicht mehr erwandern möchte.
Die Reittour war somit eine Möglichkeit für ihn und den Papa trotzdem alles zu sehen. Da es dem Junior aber so gut gefallen hat, mussten wir ihm versprechen, dass wir in 2 Jahren, wenn er 10 ist, noch die große Tour zu Pferd mit ihm machen...
Wir hatten in die Tiere ziemlich großes Vertrauen, die gehen die Strecke im Sommer fast jeden Tag, die werden schon wissen, wo sie hintreten müssen.
Liebe Grüße,
Nina
Nach der Reise ist vor der Reise.