Der Wecker klingelt mal wieder um 7. Vor 8 Uhr fahren wir los aufs Plateau. Angegeben werden 1 ½ Stunden Fahrzeit zum Cliff Palace. Wir sind nach 45 Minuten schon viel zu früh da. Wir entscheiden uns deswegen dazu den Cliff Palace Loop einmal abzufahren und merken uns gleich den Parkplatz für den Soda Canyon Overlook. Kurz darauf parken wir beim Cliff Palace, wo wir erst mal ausgiebig frühstücken. Überpünktlich stehen wir beim Treffpunkt zu unserer Tour, erstmal geht es über Treppen und Leitern zum Cliff Palace. Dort erzählt unser Ranger einiges über die Nutzung der Gebäude, das meiste waren Lagerplätze und die Kivas in denen sich das Leben abgespielt hat. Wir sind beeindruckt von den alten Gebäuden und können uns gut vorstellen wie es damals war, hier zu leben.
Die Tour dauert etwa 1 Stunde, die Kletterpartie hinauf ist noch ziemlich spektakulär. Unsere zweite Tour beim Balcony House startet erst um 14:30, deswegen fahren wir weiter und spazieren noch den Soda Canyon Overlook entlang. Dort erhaschen wir einen Blick auf Balcony House und finden überall noch andere Dwellings.
Der Wanderweg ist kurz, nach einer halben Stunde fahren wir schon wieder. Diesmal nehmen wir uns den Mesa Top Loop vor, wo wir immer mal wieder kurz aussteigen. Weitere Stopps geben noch ein paar schöne Ausblicke auf die vielen Dwellings rund um Cliff Palace. Gegen 13 Uhr parken wir beim Balcony House und machen uns erstmal Mittagessen. Dann geht es schon los zur zweiten Tour. Unser Ranger ist diesmal ein Mitglied der Hopi Pablos. Er erzählt uns viel darüber, wie man dank der heutigen Bräuche rekonstruieren kann, wie das Leben damals gewesen sein muss. Balcony House selbst ist nun viel mehr zum Klettern. Es geht eine 10m hohe Doppelleiter hinauf, danach durch einen Tunnel zum ersten Balkon.
Hintenrum geht es weiter zu 2 Kivas und dann kommt der hochgepriesene enge Tunnel den man elegant auf allen Vieren meistert und anschließend noch mehrere Leitern mit steiler Kletterstelle an der Kante des Berges wieder hinauf.
Wir wussten was auf uns zu kommt, unser Knirps bouldert zu Hause, er ist total begeistert. Ich fand nur das Wackeln der Leitern anstrengend, aber ohne Gedrängel von hinten ist auch das ganz gut zu meistern. Uns haben beide Touren sehr gut gefallen. Bei Problemen mit Höhe ist Balcony House definitiv NICHT zu empfehlen. Ganz ohne Tour hätte uns Mesa Verde sicher nur halb so gut gefallen.
Der Tag ist noch jung, wir machen uns auf den Weg zum Spruce Tree House und wandern dort den Petroglyph Point Trail.
Wir rechnen für die 4 km mit etwa 45 Minuten. Es geht aber so extrem über Stock und Stein, dass wir am Anfang pro Kilometer etwa eine halbe Stunde brauchen. Genau in der Hälfte sehen wir dann auch die Petroglyphen.
Anschließend führt der Weg dann wieder über steile Stufen und Kletterpassagen zum Plateau hinauf. Oben angekommen geht es immer mal wieder an der Kante entlang zurück zum Museum. Nach 1 ½ Stunden haben wir es geschafft. Das Wasser ist dank der Hitze und anstrengenden Kletterei ziemlich wenig geworden. Gefallen hat uns der Weg aber ausgesprochen gut. Wir machen uns wieder auf den Weg zum CG, wo wir alle duschen und nach dem Grillen erschöpft aber glücklich in unsere Betten fallen.
Insgesamt kann ich Mesa Verde sehr empfehlen. Wir fanden den NP ganz anders im Vergleich zu den sonst so naturbehafteten NPs. Gerade mit den beiden geführten Touren hat man einen unglaublich tollen Einblick. Steht auf meiner persönlichen Highlightliste ganz weit oben.
Hallo Nina,
Ich kann mich deiner Begeisterung für Mesa Verde voll anschließen. Es ist eine faszinierende, hochinteressante und sehr gut erhaltene Anlage, die m. E. oft unterschätzt wird. Die unterirdischen Kivas und Lagerplätze und die über steile Leitern erreichbaren Wohnungen ermöglichen einen spannenden Einblick in die Lebensweise der damaligen indigenen Bevölkerung.
Wir waren vor ca. 10 Jahren da, daher habe ich mich über deine Schilderungen und schönen Bilder sehr gefreut.
Genau!
Viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte