Den beharrlichen Vorschlag meines Sohnes, mit ihm den Mt. Temple zu besteigen konnte ich erfolgreich abwenden. Es schien mir unangemessen sozusagen im Vorbeigehen, ohne Pickel und Steigeisen den 3400 m hohen Gipfel bewältigen zu wollen. Wir beschlossen nochmals den Moraine Lake anzusteuern und anschließend unsere Reise Richtung Jasper fortzusetzen, denn in den nächsten Tagen war Schlechtwetter angekündigt und wir wollten noch etwas sehen am berühmten Glacier Highway.
Mount Temple
Noch vor Sonnenaufgang brachen wir auf und erhielten im letzten Drittel noch einen Parkplatz am Moraine Lake. Während die Jungs noch im Camper dösten, wanderten meine Frau und ich im Morgengrauen bis zum Ende des Sees. Kein Mensch war unterwegs, einsame Stille, so wie wir es erträumt hatten, sanken die Sonnenstrahlen langsam über die Felswände bis zum Wasser herunter. Ein malerischer Morgen noch bevor die ersten Shuttles eintrafen.
Morgenstimmung am Moraine Lake
Gut gelaunt traten wir unsere Autofahrt in Richtung Jasper an. Wir blieben oft stehen, ein Ausblick hier ein Rundblick dort, eine Wanderung zum Waterfowl Lake, einen Blick auf das Columbia Icefield (bei dem mehr Autos und Busse parkten, als Steine in den Moränenfeldern der Umgebung zu finden waren), ein Rundgang durch die Athabasca Falls. Es gab viel zu sehen, doch irgendwann nachmittags kamen wir in Jasper an. Keiner der Campingplätze neben der Autobahn hatte uns wirklich überzeugt und in Jasper waren dann alle voll. Sie schickten uns zum Overflow Campground, auch nicht schlecht, wie wir meinten. Ein waldumrandeter Schotterplatz ohne Infrastruktur (die hatten wir ja im Camper), doch leider Bahngleis und Straße nicht weit weg, daher Züge und Autos die ganze Nacht…
Columbia Icefield
La Biche River