12. Tag - Yosemite NP

Dienstag, 06.08.13 Yosemite NP

Ich stehe schon um 06:30 Uhr auf und bereite unseren Proviant für unsere Tour vor. Für fünf Personen muss man bei einer solchen Wanderung schon einiges mitnehmen und so sind unsere Rucksäcke bald schon prall gefüllt uns leider gar nicht leicht. Vor allen Dingen geht das ganze Wasser ganz schön auf das Gewicht.

Um 09:15 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Shuttlebus. Dort warten wir leider sehr lange, weil der Bus um diese Uhrzeit leider nur im 20 min Takt fährt. Das war uns leider nicht bekannt. Wir haben den Bus zuvor anscheinend nur ganz knapp verpasst. Wir gingen davon aus, dass der Bus sicherlich alle 10 min fährt. Das tut er aber leider erst ab 10:00 Uhr. Um 09:35 Uhr kam dann endlich der Bus. Wir merken dann schnell das es knapp wird. Um 10:00 Uhr soll der Bus zum Galcier Point den wir am Vortag gebucht haben abfahren.

Tatsächlich kommen wir erst um 10:05 Uhr an der Yosemite Lodge an. Unser Bus steht aber noch da und wir sind auch noch lange nicht die letzten Mitfahrer. Trotzdem ist uns die späte Ankunft etwas unangenehm. Der Bus startet dann mit etwa 20 min Verspätung . Auf der Fahrt erklärt der Fahrer einiges über die Entstehung des Yosemite Valleys und der dort angesiedelten Tier- und Pflanzenwelt. Gegen 11:30 Uhr kommen wir am Glacier Point an. Dort ist um diese Uhrzeit sehr viel Betrieb. Der ganze Parkplatz ist voll mit Autos. Die Besucher sehen aber eher so aus, als ob sie nur vom Auto zum Viewpoint und zurück laufen werden.

Wir schauen uns trotz der vielen Menschen diese traumhafte Aussicht über das Tal an. Nach einer halben Stunde machen wir uns dann auf den Weg. 12:00 Uhr ist sicherlich keine ideale Uhrzeit um eine Wanderung zu starten, aber das konnten wir ja nicht ändern. In der Sonne ist es recht warm. Da es aber bergab geht und auch immer wieder schattige Abschnitte kommen ist es gut auszuhalten. Der Weg ist super zu laufen und die Aussicht ist wirklich atemberaubend. Nach etwa 2 Meilen erreichen wir die Illouhette Falls wo wir unsere erste Pause einlegen.

Wunderschön ist es dort. Wir stärken uns im Schatten und danach spielen die Kids noch kurz am Wasser. Dann geht es weiter. Der Aufstieg der nun folgt zieht sich doch ein wenig. Anhand der Beschreibungen die ich von diesem Weg kannte hatte ich allen im Vorfeld versprochen, dass es nur ein kurzes Stück bergauf geht. Der Aufstieg zieht sich aber gut 2 Meilen, was mir doch einige Mitglieder unserer Reisegruppe ganz schön übel nehmen. Am Ende dieses Aufstiegs machen wir nach gesamt etwa 4 Meilen unsere zweite Pause. Die Wut auf den Vater wird durch den Stolz auf das Erreichte abgelöst. 

Dann geht es weiter Richtung Nevada Fall. Wir entscheiden uns an der Abzweigung zum Nevada Fall für den John Muir Trail, weil dieser etwas weniger steil sein soll. Die Wasserfälle führen sowieso recht wenig Wasser. An der später folgenden Abzweigung zum Vernal Fall entscheiden wir uns dann aber doch für den Mist Trail der nah am Wasserfall entlang führt. Eine gute Entscheidung. Obwohl der Wasserfall im frühen Sommer sicher viel beeindruckender ist, war es toll ihm auf diesem Weg so nah zu kommen. Der sehr steile, stufige Abstieg geht aber ganz schön in die Beine und zieht sich doch sehr bis hinunter ins Tal. In dem letzten Teil muss ich unsere Kleine dann auch tragen. Vorher hat sie aber wirklich ganz prima durchgehalten.

Unten angekommen kühlen wir unsere Füße im  Merced River ab und wir sind sehr stolz auf unsere Leistung. Für die 8 Meilen haben wir insgesamt mit Pausen ca. 6,5 Stunden gebraucht. Wenn man diese Wanderung mit Kindern machen möchte sollten diese aber schon etwas Wandererfahrung besitzen und sportlich belastbar sein. Da man nicht einfach umkehren oder abkürzen kann sollte man sicher sein, dass jeder in der Gruppe diesen Weg in seiner Länge auch schaffen kann. Ich bin vor der Reise zum Beispiel mit unserer Tochter als Test einmal 12km gewandert um zu sehen wie sie das schafft. Dabei darf man aber auch nicht die zusätzliche Belastung durch die zu überwindenden 1000 Höhenmeter vergessen.

Ansonsten ist diese Wanderung wirklich sehr zu empfehlen und man entkommt den Menschenmassen um dieses Tal in seiner wirklichen Schönheit genießen zu können.

Auf den letzten Metern zum CG haben wir dann schnell entschieden das wir keine Lust mehr haben zu kochen oder gar zu spülen. Da wir wegen unserer Abwassertankprobleme sowieso noch dumpen müssen entscheiden wir uns im Curry Village essen zu gehen. Nach Sichtung des dortigen Angebotes haben wir uns für die Pizzeria entschieden. In der Dämmerung haben wir dort noch sehr gemütlich draußen gesessen und die überraschend leckere Pizza genossen. Ein wirklich toller Tag.