Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 5 - (beinahe) Crater Lake

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daniii_el
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Beigetreten: 11.04.2018 - 09:13
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Tag 5 - (beinahe) Crater Lake
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
267 Meilen
Fazit: 
Schöne Fahrt, gesperrte Strasse und super Spaghettis

Tag 3 im Wohnmobil stand ganz im Sinne von Meilen machen. Wir wollten so schnell wie möglich am Crater Lake ankommen und dort auch einige Wanderungen unternehmen. Wir verliessen früh den Campground und bei Newport ging die Route in einem 45° Winkel weiter Richtung Osten. Die dichten und noch nassen Wälder waren ein super Anblick und wir genossen die Fahrt am Morgen. Nach einigem Meilen trafen wir wieder auf die I-5 und folgten dem Strassenverlauf bis Eugene.  Da es zwischendurch immer wieder kurze Schauer gab, verzichteten wir auf eine kleine Besichtigung und es ging direkt auf den Willamette Highway (OR-58).

Am Parkplatz des Eagles Rest Trailhead haben wir eine Pause eingelegt, haben uns etwas gestärkt, den See genossen und uns die Beine etwas vertreten. Wahnsinn wie sich die Umgebung bereits wieder etwas verändert hat. Anschliessend fuhren wir weiter und freuten uns, dass wir fast alleine auf der Strasse waren. Nur alle 5-10 Kilometer kreuzte ein LKW oder PKW. Leider beunruhigten uns die «Schneeketten benötigt» Strassenschilder etwas und es wurde auch nicht besser als die Strasse allmählich in die Höhe stieg. Hätte man sich auch etwas besser informieren können. Da uns aber immer wieder LKW’s ohne Ketten entgegenkamen, war ich der Meinung: «ah schei** druf, da het sicher kai Schnee und söss wärs jo nöd s’erstemol wommer uf Schnee umefahret (Zitat nur eine Annahme der Redaktion) (In der deutschen Sprache: Ach was, es hat sicher keinen Schnee mehr und ansonsten sind wir ja nicht nur einmal darauf rumgefahren).

Auf Höhe des Odell Lake wurden die Wälder wieder etwas lichter und der Boden änderte zur Abwechslung wieder einmal die Farbe und Beschaffenheit und so wich der grünbraune Waldboden einem hellbraunen Sand/Steinboden. Nach einiger Zeit wechselten wir die Strasse und bogen auf den The Dalles California Hwy ein. Von da an wurden die Kurven weniger und es ging fast nur noch gerade aus. Das Highlight kam aber auf dem Volcanic Legacy Scenic Byway. Es ging gemäss Navi nun 25 Minuten einfach schnurrgerade aus. Man konnte das Ende der Strasse zwar nicht genau sehen aber man sah, dass es nicht den kleinsten Bogen drin hatte. So was waren wir Schweizer uns gar nicht gewöhnt.

Als wir das Ende dann endlich erreicht haben und freudig von der Strasse abgebogen sind, standen wir plötzlich vor einem Schild road closed. Der Grund sah man auch gleich dahinter. Es lag doch tatsächlich noch ca 60cm Schnee direkt auf der Strasse. Zuerst dachte ich, okay falsch abgebogen. Darum ging es einmal zurück zum Strassenschild. Da stand aber eindeutig Crater Lake. Nun da standen wir also. Eine Sekunde lang überlegte ich mir noch, ob es vielleicht einfach 10-20 Meter so ist. Aber mein Verstand oder vielleicht die Freundin sagte mir, es besser nicht zu versuchen. Ich war mir aber sicher, dass es noch einen anderen Zugang geben muss. Also nahm ich den Reiseführer zu Hand und las nochmals nach. Satz 1 oder 2 bei der Anfahrtsbeschreibung stand da dann auch: «Achtung der Nordeingang öffnet erst Mitte bis Ende Juni. Da der andere Eingang nicht gerade einen Katzensprung entfernt war, entschieden wir uns, den Crater Lake aufzugeben und Richtung Bend weiter zu fahren. Das heisst also zurück. So kam es, dass ich mich auf der 25minütigen laaaangen Gerade darüber aufregen konnte, dass ich mir die Passage im Reiseführer nicht gemerkt habe oder vielleicht auch gar nicht gelesen habe.

Da uns die Lust vergangen war, suchten wir uns auf der Strecke einen Campground. Im Big Pines RV Park fanden wir ein schönes Plätzchen unter Bäumen. Es war noch sehr früh am Nachmittag und wir hatten richtig Zeit uns zu entspannen. Darum wurde zuerst eine Bolognese-Sauce für 8 Personen aufgesetzt. Diese sollte ja mindestens 4 Stunden kochen und dafür war genügend Zeit. Leider ist zu viel Zeit auch nicht wirklich gut. Natürlich konnte ich nicht Stillsitzen und da wir das erstemal einen Fullhook up hatten, befasste ich mich mit dem entleeren der Tanks. Funktionierte alles super und ich war beschäftigt. Nur hatte sich der Werte Herr vor 2 Montan eine Zerrung beim Fussballspielen zugezogen und so passierte es, dass eine falsche Bewegung reichte und ein Bein wieder hinterhergezogen werden musste. Da wir auch WLAN hatten, wurde dann von meiner Freundin noch kurz die Nachricht «Der Sportler kann nicht mal ein Womo entleeren ohne sich zu verletzen» in die Heimat abgesetzt. So sass ich dann in meinem Campingstuhl und nahm meine Medizin in Form von Bier zu mir. Immerhin roch die Bolognese toll und auch einige Nachbarn sprachen uns darauf an. Sie wollte jedoch nicht mitessen und so haben wir unseren Tag zu zweit bei einem großartigen Teller Spaghetti beendet. Was für ein Abenteuer und was für ein Tag. Aber es war eine der besten Pasta, die ich je gegessen habe!

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unsere Reisen in den Staaten