Heute haben wir einen ganzen Tag Zeit für diesen wunderschönen Park! Da es in der Nacht aber echt schweinekalt wurde, gingen wir es entspannt und heizten zuerst das Wohnmobil mit dem Gebläse aka Heizung auf. Wie kann das Teil nur so laut sein? Oder gibt es wirklich Leute, die die Heizung in der Nacht nutzen und gleichzeitig schlafen können?
Nachdem uns warm genug war, krochen wir aus dem Bett und stärkten uns mit etwas ähnlichem wie Buttermilch, nur dick flüssiger und süsser. Gemütlich fahren wir in Richtung Hidden Valley. Dort angekommen, wurden zuerst einmal die Fersen getappt, die Schuhe gebunden und der Rucksack gepackt. Man soll ja immer etwas Wasser dabei haben. Es war zwar immer noch recht frisch aber mit Pullover und kurzer Hose ging es einigermassen. Wir starteten unseren nächsten Wandertag und tauchten in das versteckte Tal ein. Naja zumindest bis zur ersten Treppe. Da rief uns nämlich ein Ami zu, dass das Licht unseres Mutterschiffes noch brannte. Also haben wir uns nett bedankt und der Fahrer - ich - ging ganz cool zurück zum Womo. Halt so als hätte man den Trail bereits absolviert. Man möchte ja nicht eingstehen, dass man am Fahrzeug etwas falsch gemacht hat. Da ich mich unbeobachtet fühlte, habe ich den Trail erneut in Angriff genommen und dieses Mal konnten wir die etwas mehr als 2 Kilometer ohne Unterbrüche absolvieren. Wir genossen die Ruhe, die moderate Sonneneinstrahlung und irgendwie fühlten wir uns tatsächlich auch etwas versteckt. Toller Start in den Tag.
Zurück beim Wohnmobil wurde die Ferse von der Aushilfsärztin unter die Lupe genommen und für okay befunden. Als nächstes wurde über den nächsten Trail abgestummen. Wir entschieden uns absichtlich für die kleineren Wanderungen, da wir lieber die verschiedenen Ecken erkunden wollten. Die Wahl viel auf den Baker Dam Nature Trail nicht weit entfernt. Auf dem Parkplatz standen zwar schon einige Fahrzeuge und doch mussten wir den Pfad nur mit ganz wenigen Menschen teilen.
Man hat so richtig schön Zeit in Ruhe nachzudenken und abzuschalten. Es gibt auch einen Nachteil beim Nachdenken. Mir kam nämlich plötzlich in Sinn, dass wir tatsächlich noch kein Ketchup eingekauft haben und heute Abend gibt es doch frische Burger von der Theke. Heisst wir müssen nochmals runter ins Dorf. Burger ohne Ketchup geht nicht.
Zuerst nahmen wir aber noch die Strasse zur Keys View Aussichtsplattform. Wir wollten unbedingt noch am Vormittag hin. Bevor es die Masse dort hoch kommt. Während der Fahrt begann es immer stärker zu winden. Beim Parkplatz angekommen war es mindst 10 Grad kälter und in wenigen Augenblicken eine neue Frisur verpasst. Auf dem Weg zur Plattform kam uns ein Paar in unserem Alter entgegen und er meinte nur: "its brutal up there!". Nur was das brutal in so einem geilen Ami-Slang, dass es eher brudl geschrieben wird. Wir waren so begeistert, dass es dann auch gleich unser Wort bzw. Satz der gesamten Reise wurde. Alles war brudl!
Allerdings hat er nicht gelogen. Oben angekommen, war man schon froh, dass es eine Absperrung und ein Geländer gab. Der Wind war richtig stark und genau so kalt. Darum war die Aussicht durch den aufgewirbelten Sand auch eingeschränkt und alles in allem einfach zu ungemütlich. Es ging ziemlich fix zurück ins warme Wohnmobil. Natürlich haben wir eine Gruppe auf dem Parkplatz ebenfalls mit "Its brutal up there" gewarnt. Kam aber wahrscheinlich nicht gleich geil rüber.
Wir legen eine kleine Pause ein und machen uns auf den Weg ins Städtchen Josuha Tree. Zurück in der Zivilisation, funktioniert das Netz auch wieder und so erfuhr Rahel, dass sie die Zwischenprüfungen Ihres Studiums erfolgreich bestanden hatte. Ein weiterer Grund wieso wir am Abend unbedingt ein Bier trinken müssen. Das Ketchup wird gekauft, ich bin glücklich und freue mich auf die Burger. Zurück auf der Strasse schaffen wir es doch tatsächlich uns zu verfahren. Um Zeit gut zu machen, lieferte ich mir ein kleines Verfolgungsrennen mit einem anderen Touristen. Er mit einem Mietauto und ich mit dem Womo. Wir kamen fast zeitgleich am Eingang an.
Wieder im Park haben wir uns eine Picknick-Area gesucht und unser Mittagessen der 1. Reise zubereitet. Salat mit Würsten. Nach einer kleinen Pause fuhren wir wieder Richtung White Tank Campground. Zuerst wollten wir aber noch den Skull Rock ansehen. Da es dort aber von Touristen wimmelte, nahmen wir den Wanderweg zum Jumbo Rock Campground. Unser Campingplatz gefiel uns aber noch ein gutes Stück besser. Danach ging es zurück zum Totenkopf-Stein.
Diese Wanderung konnte definitiv noch nicht der Abschluss des Joshua Trees sein. Darum wählten wir kurzer Hand den Split Rock Loop Trail als unser Finale aus. Die Anfahrt führte über eine Schotterstrasse und so gab es schon fast gar keine Personen mehr. Der Trail war ein würdiger Abschluss. Ca. 3.5 KM lang und auf der gesamten Strecke trafen wir nur auf 6 weitere Menschen. Zudem konnten wir wieder einmal einen Hasen beobachten. Leider fanden wir aber immer noch keine Klapperschlange, Schildkröte oder sonst etwas exotisches. Nur eine Wanderin, die herumtänzeltete als müsste sie wohin. Ich machte mir einen riesen Spass daraus, sämtliche Kakteen, Steine und andere Dinge genausten unter die Lupe zu nehmen und so wirklich langsam voran zu kommen. Als wir sie dann endlich passiert hatten, sahen wir sie gerade noch aus dem Blickfeld huschen.
Zurück beim Campground klettern wir nochmals auf den Steinen rum, stossen auf die Prüfungen an und lesen eine Weile. Die Burger gab es leider aus der Pfanne. Der Wind war einfach zu stark. Trotzdem schmeckten sie toll und mit Ketchup noch viel besser.
Ein toller Tag!
Fazit:
- 2. Hightlight unserer Reise
- Man könnte nochmals locker einen Tag verbringen
- Es lohnt sich die Campgrounds nebst dem Jumbo Rock anzusehen
- 10 KM auf dem Fitnessarmband getracked
- super Burger