Wieder ist die Nacht nicht ohne Unterbrechung abgelaufen – der Jetlag plagt wohl jeden USA-Reisenden zumindest ein paar Tage lang. Der kurze Spaziergang zum Citycenter zeigt schon, dass die gemäßigten Temperaturen der letzten Tage vorbei sind.
Wir müssen feststellen, dass schon unsere kleine Reisegruppe, bestehend aus nur 4 Leuten deutlich mehr Zeit benötigt für alle Abläufe. Neben dem bereits bekannten Fahrstuhl-Problem ist nun eine Rolltreppen-Phobie aufgetreten - die zugegeben sehr hohe Rolltreppe auf dem Weg zum Aria wird nur durch K´s langes, beruhigendes Zureden und Händchenhalten bewältigt.
Bereits um 8 Uhr brennt die Sonne auf den Asphalt und wir suchen jeden möglichen Schattenfleck auf. Unsere Mitreisende beklagt den ersten Sonnenbrand - das mit der Sonnencreme hatte sie gestern nicht ernst genommen. Das Aria ist schnell erreicht und nur wenige Gäste haben sich zum Buffet eingefunden. Der Preis ist mit 13.95$ plus Tax p.P. mehr als günstig, im Excalibur haben wir ebenso viel bezahlt! Vermutlich ist dies noch ein Einführungsangebot – es bleibt abzuwarten! Das Restaurant ist mit viel Tageslicht und einer edel-schlichten Einrichtung sehr angenehm – unsere Sitzplätze erlauben einen ungehinderten Blick auf die Pool-/ Gartenlandschaft. Das Buffet ist international, sehr viel Auswahl und von ausgesuchter Qualität – wie immer kann ich mich kaum entscheiden! Die Getränke werden nach Wunsch am Tisch serviert und regelmäßig wird nachgeschenkt, bzw. das benutzte Geschirr abgeräumt. Alles in allem eine absolut positive Erfahrung – jederzeit wieder! – es wäre sicherlich auch einige Dollar mehr wert!
Leider habe ich keine Kamera mitgenommen, so gibt´s vom heutigen Tag auch keine Fotos! Schade, aber ich habe sie einfach vergessen – mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!
Gesättigt brechen wir auf, denn heute steht noch das Las Vegas Outlet Center auf dem Programm. Es ist mittlerweile draußen deutlich heißer geworden, dabei ist es jetzt noch schlapper Vormittag!! Als der Deuce endlich kommt, stellen wir fest, dass wir auch noch die Linie wechseln müssen – nur der Express fährt bis zum Outlet Center, der reguläre Deuce hat bereits am Mandalay seine Endstation. Also steigen wir noch einmal in der Hitze um und können jetzt bis zum Ziel durchfahren!
Das Einkaufcenter ist relativ trubelig und wir verbringen einige Stunden mit shoppen, nur unterbrochen durch einen kurzen Aufenthalt in der Hydro-Jet-Massage-Box. Hier wird man voll bekleidet mit einem starken Wasserstrahl-Düsensystem massiert und bleibt trotzdem trocken. Schon immer habe ich dies einmal ausprobieren wollen, mich aber irgendwie nicht getraut! Jetzt genießen wir es zu einem 2-Partner-1-Preis für 20 Minuten. Erfrischt und relaxt steigen wir aus dem Gerät aus und sind bereit, weitere Geschäfte zu erstürmen. Nach einem kurzen Treffen zum Mittagessen trennen sich unsere Wege wieder – die Kaufinteressen gehen doch auseinander. Allerdings finden wir uns noch einmal in einem Koffergeschäft zusammen. Da unsere beiden Mitreisenden für den Rückflug schon ein 4.Gepäckstück angemeldet und bezahlt haben, müssen sie dieses auch noch kaufen. Nach langem Hin und Her entscheiden sie sich für eine Roll-Tasche und zum ersten Mal gibt es Probleme mit seiner Kreditkarte. Immer wieder wird sie abgelehnt, erst ein Telefonanruf beim Kreditkartenunternehmen klärt die Situation und er kann die Tasche aus dem Geschäft rollen.
Am Nachmittag verlassen uns dann endgültig die Kräfte und wir die Mall. Der Weg aus dem klimatisierten Gebäude zur Busstation, dem Umsteigen am zentralen Busbahnhof und die Fahrt zurück zum Hotel schaffen uns völlig. Zu mehr als einem kurzen Snack im Foodcourt des Excalibur reicht es nicht, denn wir müssen ja noch alle auseinandergepflückten Koffer wieder in eine vernünftige Form bringen – sprich einpacken! Morgen früh um 7.15 Uhr sollen wir uns an der Rotunde des Hotels einfinden, dort wird uns der Shuttle von El Monte einsammeln. Diese Information haben wir bereits in Deutschland und beim Online-Check-In von El-Monte RV erhalten, eine telefonische Bestätigung ist nicht mehr nötig !??!
Mit vereinten Kräften bringen wir wirklich alles in den Koffern und der Reisetasche unter, allerdings sind wir froh, dass alle Gepäckstücke Rollen haben und nicht über die weite Strecke der Hotelflure und des Casinos schleppen müssen.
Morgen geht es endlich richtig los -wir freuen uns schon sehr!
Zum Frühstück gibt´s nur einen Coffee-to-go und ein paar süße Back-Stücke. Das muss reichen!
Wir kämpfen uns mit dem Gepäck über die tiefen Teppiche zum Auscheckautomat und von dort aus zum Hinterausgang. Das wir auch einen Koffermann hätten beauftragen können, fällt uns erst später ein. Der Morgen ist frisch und sonnig, man kann schon erahnen, wie heiß der Tag wird. Der Wettermann im Fernsehen hat uns Temperaturen in den Mitt-Neunzigern angekündigt. Der Shuttlebus kommt relativ pünktlich und wir stellen mit Freude fest, der Wagen ist sicherlich groß genug für uns und unser Gepäck. Immerhin wollen 4 Erwachsene, 4 Koffer, mittlerweile 3 Reisetaschen und 4 Handgepäckstücke untergebracht werden. Der Shuttle stoppt noch einmal kurz am New York New York und sammelt dort einen einzelnen Passagier mit einem kleinen Rucksack auf.
20 Minuten später sind wir am Ziel – der Weg den gesamten Strip herunter ist nicht zu verfehlen. Auf halber Strecke kommen wir am RV-Park Oasis vorbei, hier werden K+S in 3,5 Wochen ihren letzten Abend verbringen, bevor sie ihr WoMo abgeben. Wir fahren noch am Abend zuvor in Richtung Albuquerque. So ist es jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch geplant.
Der Papierkram ist relativ schnell erledigt, haben wir doch alle Daten schon vorab per Online-Anmeldung an El Monte geschickt und können gleich die Kopien der Papiere vorlegen. Alle Leistungen sind bereits von Deutschland aus vorgebucht, Ausstattungspakete benötigen wir nicht. Wäsche, Bettzeug und Besteck haben wir eh mit, den Rest kaufen wir günstiger bei Walmart. Den Film brauchen wir uns nicht mehr anzusehen – viel Neues gibt es nicht.
Die Übergabe-Mitarbeiter bei El Monte sind sehr unterschiedlich – beide sprechen deutsch, er ist sehr freundlich, auskunftswillig und kompetent, sie ist extrem schlecht gelaunt, redefaul und muffelig. Beide Premium- Wohnmobile sind 25 ft. Fleetwood, unseres ist ein Tioga Ranger, unsere Mitreisende erhalten ein Jamboree Sport.
WoMo mit Slide-Out (mit einem extrem hohen Alkoven-Aufbau - sehr bequem!)
Unser Zuhause für die nächsten Wochen:
Die Meilen-Leistung ist mit ca. 25.ooo ungefähr gleich, der Zustand ist o.k., es sind nur wenig Kleinigkeiten zu bemängeln und diese werden schnell gerichtet. Die zuständige Mitarbeiterin von El Monte wundert sich über meine Art, alles zu kontrollieren und stellt fest, dass wir wohl wirklich schon viel Erfahrung haben.
Die Außentemperaturen steigen beständig an und wir verstauen im Schweiße unseres Angesichts den Inhalt aller Koffer, Taschen und Handgepäckstücke – wir wollen alle Gepäckstücke hier vor Ort lassen und erst am Tag vor der Abgabe wieder abholen. Gegen 11 Uhr sind wir abfahrbereit und starten den ersten Törn – zu Walmart am South Rainbow Blvd. . Schon bei dieser ersten Fahrt stellen wir fest, das WoMo ist erstaunlich leise! Kein klappernder Herd oder quietschende Mikrowelle! Im Supercenter angekommen fangen wir gleich jeweils mit 2 Wagen an und nach 90 Minuten sind wir 350 $ ärmer und gefühlte 100 Einkaufsbeutel befinden sind in unserem Besitz. Von Handfeger und Besen über Kopfkissen, von Grill, Grillkohle, Anzünder, Teppich, Klappstühlen und Wasser bis zu Essen für die nächsten 7 Tage ist bei uns alles dabei. Wie immer bewähren sich die vorbereiteten Einkaufslisten!
Ein Teil der gekauften Erst-Ausstattung für den Haushalt
K+S haben zusätzlich noch ein Two-Way-Radio gekauft, die Verbindung zu uns gibt ihnen ein bisschen Sicherheit. Die Befürchtung, unsere Kreditkarten würden nicht funktionieren und wir müssten alles Cash bezahlen, bewahrheitet sich nicht. Alles klappt prima und wir können und müssen nun alles im WoMo verstauen. Nach dem kurzen Snack bei McD beschließen die Damen des Hauses, noch zur Pediküre zu gehen. Das lassen sich die Männer nicht nehmen und schwupps sitzen sie mit uns wie die Hühner auf der Stange und alle vier lassen sich pflegen. Eine knappe Stunde später sind wir alle versorgt und überlegen uns, wie wir weiter verfahren sollen: Übernachten wir hier in Las Vegas bei Walmart, dann würden wir jetzt bei fast 40 ° C auf dem heißen Asphalt bleiben müssen. Dazu hat niemand so richtig Lust. Also tritt Plan 2 ein: Wir fahren heute Abend noch bis Pahrump und bleiben dort. Es ist dann schon ein bisschen später und vielleicht auch etwas kühler. Der Vorteil für den morgigen Tag liegt auf der Hand: Der Start in´s Death Valley muss nicht zu früh erfolgen, da wir schon ein paar Meilen hinter uns haben! Gesagt und getan. Wir quälen uns durch die Berge und kommen ca. 1 Stunde vor Sonnenuntergang bei Walmart in Pahrump an.
Boondocking bei Walmart
Paarlauf der WoMos – (die Gesichter unserer Mitreisenden werde ich im ganzen Bericht unkenntlich machen müssen - Erklärung folgt später)
Der Asphalt glüht auch hier und an Schlaf ist noch nicht zu denken. Unser Nachbar – ebenfalls ein Boondocker – beruhigt uns aber: nach Sonnenuntergang wird es windig und erträglicher, nachts richtig schön. Mit ihm können wir noch ein bisschen erzählen. Er ist ein weitgereister Mann, der mit seinen beiden Hunden unterwegs ist. Nun gut, ein kurzer Gang durch den Walmart kühlt uns ein bisschen ab und nach einem schönen kühlen Bier verabschieden wir uns von diesem langen Tag.
Der Wecker klingelt uns schon um 4 Uhr aus den Betten. Erstaunlicherweise haben wir gut geschlafen. Es war ruhig und ungestört auf dem Parkplatz. Mit Hilfe unserer Navi-Trulla finden wir zielgenau den Weg durch die Dunkelheit und trödeln gemächlich im Doppelpack von Nevada nach Californien.30 Minuten vor dem avisierten Sonnenaufgang erreichen wir Zabriskie Point.
Parkplatz am Zabriskie Point
Diesmal sind wir nicht alleine und ca. 10 Leute warten auf die Sonne. Es ist wunderschön still und entspannt – kaum einer redet. Wir genießen die Wüste und die Ruhe. Die Temperaturen sind frisch und erst mit dem Sonnenaufgang können wir die Jacken ausziehen.
Nach einer Weile steigen wir wieder zu den Autos ab und fahren weiter in das Death Valley. Unser nächster Stopp ist Badwater. Wir stehen ganz alleine auf dem Parkplatz und beschließen, zunächst einmal das Frühstück einzunehmen. Ein merkwürdiges Gefühl, bei absoluter Stille im Schatten der Berge bei Kaffee und Frühstücksei zu sitzen und den Ausblick über die Salzflächen zu haben.
Badwater „bad water“ im wahrsten Sinne des Wortes
Zum Wohnmobil: Die Anordnung des Tisches in der Längsrichtung zum Fahrzeug ist nicht besonders stabil. Wurde die Platte bisher an der schmalen Seite an der Fensterfront eingehängt, so steht bei diesem Modell der ganze Tisch auf 2 Säulenbeinen und ist sehr instabil. Da keiner von uns Lust hat, auf die lange Bank am Fenster zu krabbeln, sitzen wir uns an der langen Tafel gegenüber!
So gestärkt starte ich eine kleine Fotoexcursion auf die Salzfläche hinaus.
Es ist erst kurz nach 7 Uhr, die Sonne scheint aber schon heiß und blendet extrem.
An einen Hut (den neuen aus Las Vegas) habe ich gedacht, die Sonnenbrille jedoch vergessen und bereue dies jetzt!
Schnell kommt die Sonne über die Berge
Nach einer knappen Stunde bin ich zurück und die Fahrt geht weiter. Nächster Stopp: Devils Golfcourse! Die kurze Schotterstrecke ist schnell und staubig bewältigt – ein Fahrradfahrer am Pistenrand ist sichtlich „not amused“ über die Staubwolke, die wir hinter uns herziehen! Den geplanten Stopp am Golden Canyon streichen wir, es ist unseren Mitreisenden schon zu heiß.
Also geht die Fahrt weiter zum Visitorcenter des Death Valley. Hier wollen wir die NP-Pässe kaufen – wir werden sie in diesem Urlaub noch einige Male brauchen. Leider ist das bisherige große Center wegen Renovierung geschlossen, alles prummelt sich in eine Art Baucontainer direkt am Furnace Creek Ranch Eingang. Bewaffnet mit Karten, Ausweis und Klebeschnippel für das Auto können wir gleich zur Rezeption des Hotels/Campgrounds gehen, hier haben wir unsere Stellplätze für die beiden nächsten Nächte reserviert. Die Temperatur ist mittlerweile in der Sonne kaum auszuhalten, hoffentlich können wir schon auf den Platz, der Stromanschluss für die Klimaanlage und der Pool locken sehr!! Alles klappt prima – 2 Plätze nebeneinander sind frei und wir werden gleich zu den staubigen, hässlichen sonnigen Stellflächen eskortiert. Es ist egal, wir sind schließlich hier mitten im Death Valley, wer will hier Schatten und saftig grüne Bäume erwarten? Schnell sind die Slide-Outs draußen, der Strom-, Wasser-, und Abwasseranschluß geschaltet und die Klimaanlage angeworfen. Diese werden wir für 48 Stunden auf maximaler Leistung laufen lassen müssen, denn es ist heiß! Kurze Zeit später sind wir mit Handtuch und Sonnencreme bewaffnet auf dem Weg zum Pool. Warmes Wasser und eine Lufttemperatur von knapp 35°C erwarten uns – aber das ist egal.
In diesem Pool kann man es lange aushalten
Stundenlang dümpeln wir im Wasser, plauschend, ruhend und relaxend. Der Wind kommt uns richtig kühl vor – unglaublich bei diesen Temperaturen. Noch im Pool wird beschlossen, den Tag morgen nicht mit Ausflügen zu Scottys Castle und zu den Sanddünen zu verbringen, sondern faul hier herumzuhängen – wir haben schließlich Urlaub und K+S wollen sich lieber am Pool ein wenig erholen! Jörg und ich überlegen, ob wir trotzdem alleine fahren, da wir aber beide Punkte schon von vorherigen Urlauben kennen, schließen wir uns der Planänderung an.
Nach Stunden brechen wir auf und fangen bereits auf dem Rückweg zum WoMo an extrem zu schwitzen. Im WoMo selber sind 26 °C bei maximaler Kühlung und völlig abgeschotteten Fenstern und Fahrerkabine.
So kenne ich die beiden - wie die Opas auf dem Balkon der Muppet-Show!
Das Grillen mutiert zu harter Arbeit und gegessen wird bei laufender AC im WoMo. Wir könnten auch gar nicht draußen essen – El Monte hat keinen Tisch im Sortiment und eine fest installierte Sitzgruppe gibt es nicht!
Nach einem geruhsamen Abend unter Sternenhimmel schlafen wir bei laufender Klimaanlage, die Außentemperatur um 23 Uhr liegt bei 32°C!
Freitag, 06.05.2011
Die Nacht war gut, die Klimaanlage hat die Raumtemperatur auf ein erträgliches Maß heruntergekühlt und auf 22°C gehalten. Draußen ist es wunderschön und mit 24°C gut erträglich (es ist 5Uhr!) Jörg und ich gehen zur Laundry und werfen die schmutzige Wäsche in die Maschine – plötzlich hören wir nahe bei aufgeregtes Kojotengebelle. Direkt hinter unserem Stellplatz hat eine Kojotenmutter Futter für ihre Jungen mitgebracht und diese sind ganz aus dem Häuschen. Wir können die Familie ganz in Ruhe filmen, sie lassen sich von uns nicht stören! Nach dem Frühstück brechen wir wieder zum Pool auf, beziehen die halbbeschatteten Liegen und lassen den Vormittag entspannt mit Baden verstreichen. Unsere Mitreisenden wollen lieber ausschlafen. Wir begegnen ihnen gegen Mittag auf dem Weg zum Schwimmen – wir suchen jetzt lieber einen schattigen Platz auf, am Pool ist zu viel Sonne. Am späten Nachmittag treffen wir uns wieder zum Baden.
Sonnenbräune á la Streifenhörnchen
Beide haben schon einen ordentlichen Sonnenbrand und stellen fest – auch im Wasser kann man sich verbrennen. Die Temperatur liegt jetzt bei über 40°C und auch der Abend bringt keine Abkühlung. Während wir unser Abendessen vorbereiten, auch diesen Tag wird gegrillt, fällt uns auf, dass die Klimaanlagen beider WoMos völlig unterschiedliche Geräusche machen. Jörgs Nachfrage ergibt, dass es im Wohnmobil der beiden fast wärmer als draußen ist, obwohl die AC auf Volllast läuft. Als wir gemeinsam nach einem Fehler suchen, fällt die falsche Einstellung am Regler auf – sie steht auf Ventilator (Fan) und nicht auf Kühlen (AC) – nun gut, jetzt wissen wir, dass die Klimaanlage nicht defekt ist. Allerdings hätten sie es sich leichter gemacht, wenn sie früher darauf geachtet hätten, dass aus den Ausströmern nur heiße Luft kommt. Auf Grund der hohen Innentemperaturen konnte natürlich auch der Kühlschrank die Lebensmittel nicht wirklich auf akzeptable Temperaturen herunterkühlen.
Morgen soll es weitergehen und wir werden extrem früh aufstehen, um der Hitze im D.V. zu entgehen Der Wind fühlt sich heute Nacht an wie ein zu heißer Fön und wir flüchten ins WoMo.
Da war es aber zu eurer Zeit echt mollig warm, wir waren Anfang Oktober im Death Valley und gegen 11Uhr am Zabrisky Point. Da hatten wir noch lange Hosen und Fleccepulli an! Beim Bad Water Point wurde es etwas wärmer. Aber die Temperatur war zu ertragen. Später kam ein Gewitter und es fing bei der Ausfahrt aus dem Valley an zu REGNEN.
Wir waren 2008 mit einem PKW in der Furnace Creek Ranch. Dort haben sich die Leute (fast alles Deutsche) erst vorsichtig vermeintlich kalt (ca. 28°) abgeduscht, bevor sie ins gut 32° warme Wasser gingen. Ja so sind wir Teutonen.
2001 waren wir auf unserer 1.USA-WoMo-Tour in ebendiesem Pool. Es gab damals für mich noch keine Informationen aus dem Internet - nur Herr Grundmann mit seinem Reise-Know-How war schon mit an Bord.
Im Death Valley war es Anfang Juni brüllend heiß und der Pool versprach Abkühlung. Also wir drei bei 42°C Außentemperatur nichts wie rein - endlich kühles Wasser und.....
..... nix kühl, nix Abkühlung, keine Erfrischung, eher nur ein anderes Medium mit derselben Temperatur (eben Wasser statt Luft)!
Erst später habe ich dann in Erfahrung bringen können, dass das mit Abkühlung in diesem Pool nur selten klappt.
Reise mit katastrophalem Beigeschmack und Nachwirkungen!
Liebe Kristina.
Wie groß muß Ihre Enttäuschung sein und wie tief Ihr Schmerz. Ihre Reisebeschreibung ist angenehm zu lesen. Aber bitte bedenken Sie, daß wir nur Ihre Sicht der Dinge lesen. K+S haben keine Gelegenheit einen Beitrag zu leisten. Warum stellen Sie Bilder ein, auf denen die Gesichter Ihrer Mitreisenden gepickselt sind. Wenn wir Sie schon nicht erkennen sollen, dann lassen Sie die Bilder doch einfach weg. Aus der Vielzahl der gemachten Bilder finden Sie bestimmt die richtigen Bilder, um uns über Ihre Reise zu informieren.
Bitte schreiben Sie weiter wie bisher, so kurzweilig und interessant.
Nein, wäre da so viel Schmerz und Enttäuschung, dann würden wir diesen Reisebericht nicht schreiben, sondern still und heimlich den Urlaub vergessen!
Im Mitgliederbereich dieses Forums können Sie unsere Gedanken zu Reisen mit Freunden lesen. Wir haben uns nicht nur sorgfältig auf die Reise vorbereitet, sondern ebenso viele Überlegungen zu dem Artikel als Denkanstoß und diesem Reisebericht gemacht.
Wir denken nicht, dass unser Reisebericht zu einseitig geschrieben ist, hätte ich ihn doch gerne mit unseren Mitreisenden zusammen formuliert. In den letzten Monaten seit dem Reiseabbruch haben wir sehr oft versucht, Kontakt mit den beiden aufzunehmen, um zu erfahren, was ihrer Meinung nach vorgefallen ist, Leider sind jedoch alle Anrufe, Nachrichten auf Anrufbeantwortern, Emails und Briefe bis heute unbeantwortet geblieben und daher haben wir uns aus Sicherheitsgründen zur Unkenntlichmachung der Gesichter von K+S entschieden.
Ich habe den beiden das gesamte Reisetagebuch vorab per Email geschickt und ihnen geschrieben, dass ich daraus in diesem Forum einen Reisebericht "veröffentlichen" möchte (wie bereits 2010 bei unserem ersten gemeinsamen WoMo-Urlaub in Florida). Wir können sicher sein, sie wären in der Lage, sich in diesem Forum zu äußern.
In diesem Reisebericht wollen wir nicht nur auf die Route, die Sehenswürdigkeiten und die Campgrounds hinweisen, sondern auch ein wenig die Stimmung beschreiben - denn der Urlaub war sehr schön, die Plätze einmalig, die Gegend atemberaubend, mit dem Wetter hatten wir unglaublich viel Glück und es gab an den Rahmenbedingungen absolut nichts zu bemängeln.
Die Fotos habe ich mt Bedacht ausgewählt, denn auch sie geben ein gutes Stimmungsbild ab - wir haben uns bis zum Abbruch der Reise gut verstanden und viel Spaß gehabt. Genau diese 20 Tage des gemeinsamen Urlaubs können wir ohne Einschränkungen als sehr schöne Tage zu viert verbuchen, es folgt ein Nachmittag und ein nächster Vormittag voller Irritationen und -nach einem klärenden Gespräch- ein schöner letzter Abend. Es wäre nicht richtig, den gesamten Urlaub als Katastrophe zu bezeichnen.
Von Anfang an war die Reise als absolute "Erholungstour" geplant und beschrieben - wenig Strecke, viel Ruhe, wenig Stress und trotzdem viel Abwechslung! Genau so ist sie auch gelaufen.
Das es bei solchen Reisen immer mal Änderungen in den Planungen gibt, ist normal. Dass sie in unserem Fall immer nur von einer Person ausgingen, ist auch nachvollziehbar und nicht wirklich einschränkend (wir hätten/haben die Ausflüge z.T. ohne sie gemacht).
Warum und wie wir uns zu viert letztlich zu einer Routenänderung entschieden haben, die durchaus für alle Vorteile brachte, werden Sie in den letzten Tagen des Reiseberichts erfahren - ich bitte da um etwas Geduld.
Hallo Kristina,
Deine Art zu schreiben gefällt mir sehr! Freu mich schon auf die Fortsetzung. Leider ist ja nicht alles so glatt gelaufen mit euren Mitreisenden.
Bin sehr gespannt wie es weitergeht!
Gruß
Marco
http://www.stangl-tours.de
http://www.stangl-tours.de
Hallo Kristina,
ok, das sind noch kleine Unstimmigkeiten, die man wenn es sonst glatt läuft leicht wegsteckt. Doch ich befürchte es kommt noch "dicke"
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Dienstag, 03.05.2011
Wieder ist die Nacht nicht ohne Unterbrechung abgelaufen – der Jetlag plagt wohl jeden USA-Reisenden zumindest ein paar Tage lang. Der kurze Spaziergang zum Citycenter zeigt schon, dass die gemäßigten Temperaturen der letzten Tage vorbei sind.
Wir müssen feststellen, dass schon unsere kleine Reisegruppe, bestehend aus nur 4 Leuten deutlich mehr Zeit benötigt für alle Abläufe. Neben dem bereits bekannten Fahrstuhl-Problem ist nun eine Rolltreppen-Phobie aufgetreten - die zugegeben sehr hohe Rolltreppe auf dem Weg zum Aria wird nur durch K´s langes, beruhigendes Zureden und Händchenhalten bewältigt.
Bereits um 8 Uhr brennt die Sonne auf den Asphalt und wir suchen jeden möglichen Schattenfleck auf. Unsere Mitreisende beklagt den ersten Sonnenbrand - das mit der Sonnencreme hatte sie gestern nicht ernst genommen. Das Aria ist schnell erreicht und nur wenige Gäste haben sich zum Buffet eingefunden. Der Preis ist mit 13.95$ plus Tax p.P. mehr als günstig, im Excalibur haben wir ebenso viel bezahlt! Vermutlich ist dies noch ein Einführungsangebot – es bleibt abzuwarten! Das Restaurant ist mit viel Tageslicht und einer edel-schlichten Einrichtung sehr angenehm – unsere Sitzplätze erlauben einen ungehinderten Blick auf die Pool-/ Gartenlandschaft. Das Buffet ist international, sehr viel Auswahl und von ausgesuchter Qualität – wie immer kann ich mich kaum entscheiden! Die Getränke werden nach Wunsch am Tisch serviert und regelmäßig wird nachgeschenkt, bzw. das benutzte Geschirr abgeräumt. Alles in allem eine absolut positive Erfahrung – jederzeit wieder! – es wäre sicherlich auch einige Dollar mehr wert!
Leider habe ich keine Kamera mitgenommen, so gibt´s vom heutigen Tag auch keine Fotos! Schade, aber ich habe sie einfach vergessen – mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!
Gesättigt brechen wir auf, denn heute steht noch das Las Vegas Outlet Center auf dem Programm. Es ist mittlerweile draußen deutlich heißer geworden, dabei ist es jetzt noch schlapper Vormittag!! Als der Deuce endlich kommt, stellen wir fest, dass wir auch noch die Linie wechseln müssen – nur der Express fährt bis zum Outlet Center, der reguläre Deuce hat bereits am Mandalay seine Endstation. Also steigen wir noch einmal in der Hitze um und können jetzt bis zum Ziel durchfahren!
Das Einkaufcenter ist relativ trubelig und wir verbringen einige Stunden mit shoppen, nur unterbrochen durch einen kurzen Aufenthalt in der Hydro-Jet-Massage-Box. Hier wird man voll bekleidet mit einem starken Wasserstrahl-Düsensystem massiert und bleibt trotzdem trocken. Schon immer habe ich dies einmal ausprobieren wollen, mich aber irgendwie nicht getraut! Jetzt genießen wir es zu einem 2-Partner-1-Preis für 20 Minuten. Erfrischt und relaxt steigen wir aus dem Gerät aus und sind bereit, weitere Geschäfte zu erstürmen. Nach einem kurzen Treffen zum Mittagessen trennen sich unsere Wege wieder – die Kaufinteressen gehen doch auseinander. Allerdings finden wir uns noch einmal in einem Koffergeschäft zusammen. Da unsere beiden Mitreisenden für den Rückflug schon ein 4.Gepäckstück angemeldet und bezahlt haben, müssen sie dieses auch noch kaufen. Nach langem Hin und Her entscheiden sie sich für eine Roll-Tasche und zum ersten Mal gibt es Probleme mit seiner Kreditkarte. Immer wieder wird sie abgelehnt, erst ein Telefonanruf beim Kreditkartenunternehmen klärt die Situation und er kann die Tasche aus dem Geschäft rollen.
Am Nachmittag verlassen uns dann endgültig die Kräfte und wir die Mall. Der Weg aus dem klimatisierten Gebäude zur Busstation, dem Umsteigen am zentralen Busbahnhof und die Fahrt zurück zum Hotel schaffen uns völlig. Zu mehr als einem kurzen Snack im Foodcourt des Excalibur reicht es nicht, denn wir müssen ja noch alle auseinandergepflückten Koffer wieder in eine vernünftige Form bringen – sprich einpacken! Morgen früh um 7.15 Uhr sollen wir uns an der Rotunde des Hotels einfinden, dort wird uns der Shuttle von El Monte einsammeln. Diese Information haben wir bereits in Deutschland und beim Online-Check-In von El-Monte RV erhalten, eine telefonische Bestätigung ist nicht mehr nötig !??!
Mit vereinten Kräften bringen wir wirklich alles in den Koffern und der Reisetasche unter, allerdings sind wir froh, dass alle Gepäckstücke Rollen haben und nicht über die weite Strecke der Hotelflure und des Casinos schleppen müssen.
Morgen geht es endlich richtig los -wir freuen uns schon sehr!
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Mittwoch, 04.05.2011
Zum Frühstück gibt´s nur einen Coffee-to-go und ein paar süße Back-Stücke. Das muss reichen!
Wir kämpfen uns mit dem Gepäck über die tiefen Teppiche zum Auscheckautomat und von dort aus zum Hinterausgang. Das wir auch einen Koffermann hätten beauftragen können, fällt uns erst später ein. Der Morgen ist frisch und sonnig, man kann schon erahnen, wie heiß der Tag wird. Der Wettermann im Fernsehen hat uns Temperaturen in den Mitt-Neunzigern angekündigt. Der Shuttlebus kommt relativ pünktlich und wir stellen mit Freude fest, der Wagen ist sicherlich groß genug für uns und unser Gepäck. Immerhin wollen 4 Erwachsene, 4 Koffer, mittlerweile 3 Reisetaschen und 4 Handgepäckstücke untergebracht werden. Der Shuttle stoppt noch einmal kurz am New York New York und sammelt dort einen einzelnen Passagier mit einem kleinen Rucksack auf.
20 Minuten später sind wir am Ziel – der Weg den gesamten Strip herunter ist nicht zu verfehlen. Auf halber Strecke kommen wir am RV-Park Oasis vorbei, hier werden K+S in 3,5 Wochen ihren letzten Abend verbringen, bevor sie ihr WoMo abgeben. Wir fahren noch am Abend zuvor in Richtung Albuquerque. So ist es jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch geplant.
Der Papierkram ist relativ schnell erledigt, haben wir doch alle Daten schon vorab per Online-Anmeldung an El Monte geschickt und können gleich die Kopien der Papiere vorlegen. Alle Leistungen sind bereits von Deutschland aus vorgebucht, Ausstattungspakete benötigen wir nicht. Wäsche, Bettzeug und Besteck haben wir eh mit, den Rest kaufen wir günstiger bei Walmart. Den Film brauchen wir uns nicht mehr anzusehen – viel Neues gibt es nicht.
Die Übergabe-Mitarbeiter bei El Monte sind sehr unterschiedlich – beide sprechen deutsch, er ist sehr freundlich, auskunftswillig und kompetent, sie ist extrem schlecht gelaunt, redefaul und muffelig. Beide Premium- Wohnmobile sind 25 ft. Fleetwood, unseres ist ein Tioga Ranger, unsere Mitreisende erhalten ein Jamboree Sport.
WoMo mit Slide-Out (mit einem extrem hohen Alkoven-Aufbau - sehr bequem!)
Unser Zuhause für die nächsten Wochen:
Die Meilen-Leistung ist mit ca. 25.ooo ungefähr gleich, der Zustand ist o.k., es sind nur wenig Kleinigkeiten zu bemängeln und diese werden schnell gerichtet. Die zuständige Mitarbeiterin von El Monte wundert sich über meine Art, alles zu kontrollieren und stellt fest, dass wir wohl wirklich schon viel Erfahrung haben.
Die Außentemperaturen steigen beständig an und wir verstauen im Schweiße unseres Angesichts den Inhalt aller Koffer, Taschen und Handgepäckstücke – wir wollen alle Gepäckstücke hier vor Ort lassen und erst am Tag vor der Abgabe wieder abholen. Gegen 11 Uhr sind wir abfahrbereit und starten den ersten Törn – zu Walmart am South Rainbow Blvd. . Schon bei dieser ersten Fahrt stellen wir fest, das WoMo ist erstaunlich leise! Kein klappernder Herd oder quietschende Mikrowelle! Im Supercenter angekommen fangen wir gleich jeweils mit 2 Wagen an und nach 90 Minuten sind wir 350 $ ärmer und gefühlte 100 Einkaufsbeutel befinden sind in unserem Besitz. Von Handfeger und Besen über Kopfkissen, von Grill, Grillkohle, Anzünder, Teppich, Klappstühlen und Wasser bis zu Essen für die nächsten 7 Tage ist bei uns alles dabei. Wie immer bewähren sich die vorbereiteten Einkaufslisten!
Ein Teil der gekauften Erst-Ausstattung für den Haushalt
K+S haben zusätzlich noch ein Two-Way-Radio gekauft, die Verbindung zu uns gibt ihnen ein bisschen Sicherheit. Die Befürchtung, unsere Kreditkarten würden nicht funktionieren und wir müssten alles Cash bezahlen, bewahrheitet sich nicht. Alles klappt prima und wir können und müssen nun alles im WoMo verstauen. Nach dem kurzen Snack bei McD beschließen die Damen des Hauses, noch zur Pediküre zu gehen. Das lassen sich die Männer nicht nehmen und schwupps sitzen sie mit uns wie die Hühner auf der Stange und alle vier lassen sich pflegen. Eine knappe Stunde später sind wir alle versorgt und überlegen uns, wie wir weiter verfahren sollen: Übernachten wir hier in Las Vegas bei Walmart, dann würden wir jetzt bei fast 40 ° C auf dem heißen Asphalt bleiben müssen. Dazu hat niemand so richtig Lust. Also tritt Plan 2 ein: Wir fahren heute Abend noch bis Pahrump und bleiben dort. Es ist dann schon ein bisschen später und vielleicht auch etwas kühler. Der Vorteil für den morgigen Tag liegt auf der Hand: Der Start in´s Death Valley muss nicht zu früh erfolgen, da wir schon ein paar Meilen hinter uns haben! Gesagt und getan. Wir quälen uns durch die Berge und kommen ca. 1 Stunde vor Sonnenuntergang bei Walmart in Pahrump an.
Boondocking bei Walmart
Paarlauf der WoMos – (die Gesichter unserer Mitreisenden werde ich im ganzen Bericht unkenntlich machen müssen - Erklärung folgt später)
Der Asphalt glüht auch hier und an Schlaf ist noch nicht zu denken. Unser Nachbar – ebenfalls ein Boondocker – beruhigt uns aber: nach Sonnenuntergang wird es windig und erträglicher, nachts richtig schön. Mit ihm können wir noch ein bisschen erzählen. Er ist ein weitgereister Mann, der mit seinen beiden Hunden unterwegs ist. Nun gut, ein kurzer Gang durch den Walmart kühlt uns ein bisschen ab und nach einem schönen kühlen Bier verabschieden wir uns von diesem langen Tag.
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Donnerstag, 05.05.2011
Der Wecker klingelt uns schon um 4 Uhr aus den Betten. Erstaunlicherweise haben wir gut geschlafen. Es war ruhig und ungestört auf dem Parkplatz. Mit Hilfe unserer Navi-Trulla finden wir zielgenau den Weg durch die Dunkelheit und trödeln gemächlich im Doppelpack von Nevada nach Californien.30 Minuten vor dem avisierten Sonnenaufgang erreichen wir Zabriskie Point.
Parkplatz am Zabriskie Point
Diesmal sind wir nicht alleine und ca. 10 Leute warten auf die Sonne. Es ist wunderschön still und entspannt – kaum einer redet. Wir genießen die Wüste und die Ruhe. Die Temperaturen sind frisch und erst mit dem Sonnenaufgang können wir die Jacken ausziehen.
Nach einer Weile steigen wir wieder zu den Autos ab und fahren weiter in das Death Valley. Unser nächster Stopp ist Badwater. Wir stehen ganz alleine auf dem Parkplatz und beschließen, zunächst einmal das Frühstück einzunehmen. Ein merkwürdiges Gefühl, bei absoluter Stille im Schatten der Berge bei Kaffee und Frühstücksei zu sitzen und den Ausblick über die Salzflächen zu haben.
Badwater „bad water“ im wahrsten Sinne des Wortes
Zum Wohnmobil: Die Anordnung des Tisches in der Längsrichtung zum Fahrzeug ist nicht besonders stabil. Wurde die Platte bisher an der schmalen Seite an der Fensterfront eingehängt, so steht bei diesem Modell der ganze Tisch auf 2 Säulenbeinen und ist sehr instabil. Da keiner von uns Lust hat, auf die lange Bank am Fenster zu krabbeln, sitzen wir uns an der langen Tafel gegenüber!
So gestärkt starte ich eine kleine Fotoexcursion auf die Salzfläche hinaus.
Es ist erst kurz nach 7 Uhr, die Sonne scheint aber schon heiß und blendet extrem.
An einen Hut (den neuen aus Las Vegas) habe ich gedacht, die Sonnenbrille jedoch vergessen und bereue dies jetzt!
Schnell kommt die Sonne über die Berge
Nach einer knappen Stunde bin ich zurück und die Fahrt geht weiter. Nächster Stopp: Devils Golfcourse! Die kurze Schotterstrecke ist schnell und staubig bewältigt – ein Fahrradfahrer am Pistenrand ist sichtlich „not amused“ über die Staubwolke, die wir hinter uns herziehen! Den geplanten Stopp am Golden Canyon streichen wir, es ist unseren Mitreisenden schon zu heiß.
Also geht die Fahrt weiter zum Visitorcenter des Death Valley. Hier wollen wir die NP-Pässe kaufen – wir werden sie in diesem Urlaub noch einige Male brauchen. Leider ist das bisherige große Center wegen Renovierung geschlossen, alles prummelt sich in eine Art Baucontainer direkt am Furnace Creek Ranch Eingang. Bewaffnet mit Karten, Ausweis und Klebeschnippel für das Auto können wir gleich zur Rezeption des Hotels/Campgrounds gehen, hier haben wir unsere Stellplätze für die beiden nächsten Nächte reserviert. Die Temperatur ist mittlerweile in der Sonne kaum auszuhalten, hoffentlich können wir schon auf den Platz, der Stromanschluss für die Klimaanlage und der Pool locken sehr!! Alles klappt prima – 2 Plätze nebeneinander sind frei und wir werden gleich zu den staubigen, hässlichen sonnigen Stellflächen eskortiert. Es ist egal, wir sind schließlich hier mitten im Death Valley, wer will hier Schatten und saftig grüne Bäume erwarten? Schnell sind die Slide-Outs draußen, der Strom-, Wasser-, und Abwasseranschluß geschaltet und die Klimaanlage angeworfen. Diese werden wir für 48 Stunden auf maximaler Leistung laufen lassen müssen, denn es ist heiß! Kurze Zeit später sind wir mit Handtuch und Sonnencreme bewaffnet auf dem Weg zum Pool. Warmes Wasser und eine Lufttemperatur von knapp 35°C erwarten uns – aber das ist egal.
In diesem Pool kann man es lange aushalten
Stundenlang dümpeln wir im Wasser, plauschend, ruhend und relaxend. Der Wind kommt uns richtig kühl vor – unglaublich bei diesen Temperaturen. Noch im Pool wird beschlossen, den Tag morgen nicht mit Ausflügen zu Scottys Castle und zu den Sanddünen zu verbringen, sondern faul hier herumzuhängen – wir haben schließlich Urlaub und K+S wollen sich lieber am Pool ein wenig erholen! Jörg und ich überlegen, ob wir trotzdem alleine fahren, da wir aber beide Punkte schon von vorherigen Urlauben kennen, schließen wir uns der Planänderung an.
Nach Stunden brechen wir auf und fangen bereits auf dem Rückweg zum WoMo an extrem zu schwitzen. Im WoMo selber sind 26 °C bei maximaler Kühlung und völlig abgeschotteten Fenstern und Fahrerkabine.
So kenne ich die beiden - wie die Opas auf dem Balkon der Muppet-Show!
Das Grillen mutiert zu harter Arbeit und gegessen wird bei laufender AC im WoMo. Wir könnten auch gar nicht draußen essen – El Monte hat keinen Tisch im Sortiment und eine fest installierte Sitzgruppe gibt es nicht!
Nach einem geruhsamen Abend unter Sternenhimmel schlafen wir bei laufender Klimaanlage, die Außentemperatur um 23 Uhr liegt bei 32°C!
Freitag, 06.05.2011
Die Nacht war gut, die Klimaanlage hat die Raumtemperatur auf ein erträgliches Maß heruntergekühlt und auf 22°C gehalten. Draußen ist es wunderschön und mit 24°C gut erträglich (es ist 5Uhr!) Jörg und ich gehen zur Laundry und werfen die schmutzige Wäsche in die Maschine – plötzlich hören wir nahe bei aufgeregtes Kojotengebelle. Direkt hinter unserem Stellplatz hat eine Kojotenmutter Futter für ihre Jungen mitgebracht und diese sind ganz aus dem Häuschen. Wir können die Familie ganz in Ruhe filmen, sie lassen sich von uns nicht stören! Nach dem Frühstück brechen wir wieder zum Pool auf, beziehen die halbbeschatteten Liegen und lassen den Vormittag entspannt mit Baden verstreichen. Unsere Mitreisenden wollen lieber ausschlafen. Wir begegnen ihnen gegen Mittag auf dem Weg zum Schwimmen – wir suchen jetzt lieber einen schattigen Platz auf, am Pool ist zu viel Sonne. Am späten Nachmittag treffen wir uns wieder zum Baden.
Sonnenbräune á la Streifenhörnchen
Beide haben schon einen ordentlichen Sonnenbrand und stellen fest – auch im Wasser kann man sich verbrennen. Die Temperatur liegt jetzt bei über 40°C und auch der Abend bringt keine Abkühlung. Während wir unser Abendessen vorbereiten, auch diesen Tag wird gegrillt, fällt uns auf, dass die Klimaanlagen beider WoMos völlig unterschiedliche Geräusche machen. Jörgs Nachfrage ergibt, dass es im Wohnmobil der beiden fast wärmer als draußen ist, obwohl die AC auf Volllast läuft. Als wir gemeinsam nach einem Fehler suchen, fällt die falsche Einstellung am Regler auf – sie steht auf Ventilator (Fan) und nicht auf Kühlen (AC) – nun gut, jetzt wissen wir, dass die Klimaanlage nicht defekt ist. Allerdings hätten sie es sich leichter gemacht, wenn sie früher darauf geachtet hätten, dass aus den Ausströmern nur heiße Luft kommt. Auf Grund der hohen Innentemperaturen konnte natürlich auch der Kühlschrank die Lebensmittel nicht wirklich auf akzeptable Temperaturen herunterkühlen.
Morgen soll es weitergehen und wir werden extrem früh aufstehen, um der Hitze im D.V. zu entgehen Der Wind fühlt sich heute Nacht an wie ein zu heißer Fön und wir flüchten ins WoMo.
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Da war es aber zu eurer Zeit echt mollig warm, wir waren Anfang Oktober im Death Valley und gegen 11Uhr am Zabrisky Point. Da hatten wir noch lange Hosen und Fleccepulli an! Beim Bad Water Point wurde es etwas wärmer. Aber die Temperatur war zu ertragen. Später kam ein Gewitter und es fing bei der Ausfahrt aus dem Valley an zu REGNEN.
War aber trotzdem schön.
viele Grüße, Angelika und Ulli
Wir waren 2008 mit einem PKW in der Furnace Creek Ranch. Dort haben sich die Leute (fast alles Deutsche) erst vorsichtig vermeintlich kalt (ca. 28°) abgeduscht, bevor sie ins gut 32° warme Wasser gingen. Ja so sind wir Teutonen.
LG Andreas
@Andreas
2001 waren wir auf unserer 1.USA-WoMo-Tour in ebendiesem Pool. Es gab damals für mich noch keine Informationen aus dem Internet - nur Herr Grundmann mit seinem Reise-Know-How war schon mit an Bord.
Im Death Valley war es Anfang Juni brüllend heiß und der Pool versprach Abkühlung. Also wir drei bei 42°C Außentemperatur nichts wie rein - endlich kühles Wasser und.....
..... nix kühl, nix Abkühlung, keine Erfrischung, eher nur ein anderes Medium mit derselben Temperatur (eben Wasser statt Luft)!
Erst später habe ich dann in Erfahrung bringen können, dass das mit Abkühlung in diesem Pool nur selten klappt.
Wir lernen ständig dazu ;)
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Liebe Kristina.
Wie groß muß Ihre Enttäuschung sein und wie tief Ihr Schmerz. Ihre Reisebeschreibung ist angenehm zu lesen. Aber bitte bedenken Sie, daß wir nur Ihre Sicht der Dinge lesen. K+S haben keine Gelegenheit einen Beitrag zu leisten. Warum stellen Sie Bilder ein, auf denen die Gesichter Ihrer Mitreisenden gepickselt sind. Wenn wir Sie schon nicht erkennen sollen, dann lassen Sie die Bilder doch einfach weg. Aus der Vielzahl der gemachten Bilder finden Sie bestimmt die richtigen Bilder, um uns über Ihre Reise zu informieren.
Bitte schreiben Sie weiter wie bisher, so kurzweilig und interessant.
Allzeit gutes Licht.
Josef
@ Helmut
Nein, wäre da so viel Schmerz und Enttäuschung, dann würden wir diesen Reisebericht nicht schreiben, sondern still und heimlich den Urlaub vergessen!
Im Mitgliederbereich dieses Forums können Sie unsere Gedanken zu Reisen mit Freunden lesen. Wir haben uns nicht nur sorgfältig auf die Reise vorbereitet, sondern ebenso viele Überlegungen zu dem Artikel als Denkanstoß und diesem Reisebericht gemacht.
Wir denken nicht, dass unser Reisebericht zu einseitig geschrieben ist, hätte ich ihn doch gerne mit unseren Mitreisenden zusammen formuliert. In den letzten Monaten seit dem Reiseabbruch haben wir sehr oft versucht, Kontakt mit den beiden aufzunehmen, um zu erfahren, was ihrer Meinung nach vorgefallen ist, Leider sind jedoch alle Anrufe, Nachrichten auf Anrufbeantwortern, Emails und Briefe bis heute unbeantwortet geblieben und daher haben wir uns aus Sicherheitsgründen zur Unkenntlichmachung der Gesichter von K+S entschieden.
Ich habe den beiden das gesamte Reisetagebuch vorab per Email geschickt und ihnen geschrieben, dass ich daraus in diesem Forum einen Reisebericht "veröffentlichen" möchte (wie bereits 2010 bei unserem ersten gemeinsamen WoMo-Urlaub in Florida). Wir können sicher sein, sie wären in der Lage, sich in diesem Forum zu äußern.
In diesem Reisebericht wollen wir nicht nur auf die Route, die Sehenswürdigkeiten und die Campgrounds hinweisen, sondern auch ein wenig die Stimmung beschreiben - denn der Urlaub war sehr schön, die Plätze einmalig, die Gegend atemberaubend, mit dem Wetter hatten wir unglaublich viel Glück und es gab an den Rahmenbedingungen absolut nichts zu bemängeln.
Die Fotos habe ich mt Bedacht ausgewählt, denn auch sie geben ein gutes Stimmungsbild ab - wir haben uns bis zum Abbruch der Reise gut verstanden und viel Spaß gehabt. Genau diese 20 Tage des gemeinsamen Urlaubs können wir ohne Einschränkungen als sehr schöne Tage zu viert verbuchen, es folgt ein Nachmittag und ein nächster Vormittag voller Irritationen und -nach einem klärenden Gespräch- ein schöner letzter Abend. Es wäre nicht richtig, den gesamten Urlaub als Katastrophe zu bezeichnen.
Von Anfang an war die Reise als absolute "Erholungstour" geplant und beschrieben - wenig Strecke, viel Ruhe, wenig Stress und trotzdem viel Abwechslung! Genau so ist sie auch gelaufen.
Das es bei solchen Reisen immer mal Änderungen in den Planungen gibt, ist normal. Dass sie in unserem Fall immer nur von einer Person ausgingen, ist auch nachvollziehbar und nicht wirklich einschränkend (wir hätten/haben die Ausflüge z.T. ohne sie gemacht).
Warum und wie wir uns zu viert letztlich zu einer Routenänderung entschieden haben, die durchaus für alle Vorteile brachte, werden Sie in den letzten Tagen des Reiseberichts erfahren - ich bitte da um etwas Geduld.
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg