Ja, diese Fotos lagen mir auch sehr am Herzen - extra dafür habe ich auch ein Stativ mitgenommen. Für diese Aufnahmen habe ich die CANON EOS 20 D verwendet und viel, viel Speicherplatz gebraucht.
Zuerst gab es Bilder vom Sternenhimmel und dann auch noch bei Vollmond. Es war so hell, dass ich sogar den Weg zum unbeleuchteten Plumpsklo ohne Taschenlampe finden konnte - drin war es dann allerdings dunkel wie im Bärena.... !
Besonders viele Versuche haben wir übrigens für unser Mondschattenbild gebraucht - einer von uns beiden fing immer wieder an zu lachen und war nicht in der Lage, diese langen Sekunden ruhig stehen zu bleiben!
Leider ist die Qualität bei den "heruntergerechneten" Fotos für diesen Reisebericht nicht so gut - das Bild vom WoMo habe ich zum Beispiel in excellenter Qualität als Poster in 40cm mal 60 cm an der Wand hängen!
S. startet diesen Tag wortlos – sie kommt nicht aus dem Wohnmobil und sagt auch am Funkgerät kein Wort mehr! Wir begeben uns auf die relativ langweilige Strecke Richtung Arizona. Es sind 130 Meilen fast immer geradeaus und nahezu ohne eine menschliche Siedlung. Wir haben gestern schon getankt, der nächste Service findet sich erst in 100 Meilen, verspricht ein Schild. Also: Sicher ist sicher! Bis Parker fahren wir durch und machen dort unser Frühstück. Die letzten 10 Meilen bis zum Buckskin S.P. sind schnell geschafft. Unser diesjähriger Besuch ist Nr. 6, irgendwie liegt er immer auf der Strecke ;)
Erstaunlicher- / erfreulicherweise hat sich hier nichts geändert, selbst die Temperatur ist in die Höhe geschnellt – wie immer. Schnell müssen wir die Klimaanlage anschmeißen, es sind draußen jetzt schon weit über 30 Grad und das WoMo soll sich überhaupt nicht erst aufheizen. Wir haben einen schönen Platz im Schatten und sehr nette Nachbarn. Hier können wir entspannt herumsitzen, sogar ein Bad im Colorado River ist bei erträglichen 20°C Wassertemperatur möglich!
Jörg erfreut sich an den lärmenden Motorbooten und beobachtet mit Kurt zusammen die unermüdlichen Angler. S. muffelt allerdings immer noch!
Wir müssen uns dringend etwas überlegen, sonst verdirbt es uns die letzten Tage des gemeinsamen Urlaubs noch völlig! Beim Abendessen haben wir ein Gespräch zu viert, in dem wir die aufgetauchten Probleme darstellen und die Weiterreise mit den bisher gemachten Erfahrungen in Frage stellen müssen.
Die Kombination aus „Nicht-Wandern-wollen“,“ Keine Lust zu haben, sich etwas anzusehen“ und diversen Ängsten vor Wind, Höhe, Erdbeben, Tieren, neuem und unbekanntem gepaart mit einem strengen Sparkurs, der auch unnötig gefahren Meilen einschließt, stellt die weiteren Aktivitäten in Frage. Es scheint nur eine von 3 Möglichkeiten zu geben:
Die Fahrt wird weiterhin so durchgeführt wie geplant. S. nimmt an allen Aktivitäten wie abgesprochen teil. Sie hatte ausreichend Zeit, sich darauf vorzubereiten. Die Filme, Fotos und die Vorbesprechungen haben gezeigt, dass der Grand Canyon tief, der Horseshoe Bend hoch, die Narrows strömungsreich und Antelope Canyon eng ist. Sollten wir die Fahrt wie geplant weitermachen und S. nimmt an den Aktivitäten nicht teil, ist es o.k. Darf K. sie allerdings nicht alleine lassen, wie das bisher der Fall war, brechen Jörg und ich die Tour ab. Alle Attraktionen waren besonders für die beiden gedacht, wir waren bereits mehrfach dort und kennen sie. In diesem Fall würden wir sie den Rest der Reise alleine machen lassen. Da alle CG gebucht sind und die Touren feststehen, ist dies kein Problem. Unsere Buchungen würden wir allerdings stornieren.
Wir überlegen uns gemeinsam alternative Ziele, die wir alle noch nicht kennen und versuchen, ein paar entspannte Tage ohne Aufregung für sie zu gestalten. Allerdings müssten wir die gebuchten Campgrounds ebenfalls für alle stornieren und mit den Kosten leben.
Die beiden brechen die Fahrt hier ab, lassen sich vom Navi zum Oasis-Campground in Las Vegas leiten und verbringen die letzten Tage entspannt am Pool. Die Anlage ist schön, das Outlet Center direkt gegenüber und Bass Pro nahe bei. Jörg und ich überlegen uns eigenständig, wie wir weitermachen.
Im Ganzen ist es mir unbegreiflich, das wir so viele Vorbereitungstreffen hatten, uns so viele Fernsehberichte angesehen haben und eigene Filme und Fotoalben angesehen haben und trotzdem ist dies alles spurlos an ihr vorbeigegangen. Sie haben sich die Karten nicht besorgt und ist daher auch über die Route nicht orientiert, zum Nachverfolgen unserer Planung die Google-Earth Markierungen nicht angesehen und auch das Grundmann Buch ignoriert. K. kennt große Strecken dieser Reise schon und war auch an allen Highlights mit uns unterwegs. Auch er hat Fotos von 2001, das die beiden sich hätten angesehen können. Trotz allem ist diese Reise für S. ein Albtraum. Alles ist zu hoch, zu weit, steil, eng, nass, glitschig, tief und überhaupt zu gefährlich. Die Tierwelt ist ein einziges Drama. Schlangen, Skorpione, Bienen, Bären, Pumas, Wale, Mücken und Salamander greifen sie an und die Nature Trails sind mit 0.8 und 0.6 Meilen schon viel zu lang. Nachbarn mit mexikanischem Aussehen stellen ebenfalls eine potentielle Gefahr dar. Im Wohnmobil wird alles versteckt (und manchmal auch nicht wiedergefunden!) und vieles mehr.
Die Ostseeküste wäre vielleicht ein besseres, weil sicheres Ziel. Wir werden sehen, zu welcher Entscheidung sie sich morgen durchringen.
Die Temperatur ist auch am späten Abend noch angenehm – wir sitzen nach dem Grillen noch lange draußen. Ein Lagerfeuer gibt es allerdings nicht- einen Feuerring auch nicht und dies ist bei den Temperaturen auch nicht nötig! Unsere netten Nachbarn Roger und Therma – ein Snowbird-Pärchen aus Seattle ist redefreudig und interessiert zugleich. Sie verbringen 4 Monate im Jahr zu Hause, den Rest der Zeit verbringen sie in Yuma, in Puerto Rico und auf Reisen. Ihr Wohnmobil ist 37`lang und bestens ausgestattet, wie wir bei einer Besichtigung feststellen dürfen. Am Abend profitieren siebeim Essen noch von unserem Grill, sie lieben das BBQ auf der Holzkohle, haben aber selbst nur einen Gasgrill.
Samstag, 21.05.2011
Die Nacht war wunderschön. Der Sternenhimmel beeindruckend und die Temperaturen erträglich. Unser WoMo war durch die die Klimaanlage auf 18° heruntergekühlt. Nach dem Ausschalten und bei offenem Fenster war es absolut angenehm und ruhig. Nach dem Frühstück breche ich alleine zum Buckskin Trail auf. Die Temperatur ist eigentlich schon viel zu hoch – ich schwitze bei der Besichtigung der verlassenen Minen und falle nach der Rückkehr 2 Stunden später mit voller Ausrüstung erschöpft in den Colorado River zum Abkühlen. S. sind noch ein paar neue Fragen eingefallen, die Jörg aber dankenswerter Weise beantwortet hat. Ist der Weg am Grand Canyon weit genug weg von der Kante, kann man den Horseshoe Bend nicht auch von weiter weg sehen, wie steil ist der Weg zu der Floß Tour……… usw. Ich bekomme noch die Frage gestellt, ob der Trail zu den Minen heute auch breit genug und befestigt gewesen ist …..
Nach dem Abendessen müssen wir eine Entscheidung treffen, da es sich ankündigt, dass Jörg und ich alleine am Grand Canyon entlangwandern, in den Antelope-Canyon steigen, vom Horseshoe-Bend gucken, die Floßtour machen, vom Colorado-River aus aufsteigen, zum Angels Landing gehen und in den Narrows hinter die nächste Kurve gucken, während die beiden am sicheren Wohnmobil bleiben. S. hat einfach zu viel Angst, vor allem für diese Art von Urlaub.
Schwer fällt die Entscheidung, aber: Wir brechen den Urlaub hier ab. Wir ersparen uns weiteren Ärger und Stress, ca. 1000 Meilen Fahrstrecke, viele Gallonen Sprit, noch mehr Geld und sind einige Erfahrungen reicher.
S. scheint sehr erleichtert - ihre Stimmung steigt sofort, nur K.ist verständlicherweise sauer auf sie. Sicher hatter er sich diese Tour anders vorgestellt - wir allerdings auch.. Wir klären die Strecke ab, überprüfen die Zielpunkte im Navi, ändern die Reservierung für die beiden im Oasis RV Park in Las Vegas und besprechen die Route.
Nachdem alles geklärt ist, verspricht S. vor, bei unserer nächsten Reise nach Kanada und in den Yellowstone N.P. würde sich sie besser vorbereiten und nun wüsste sie ja auch, was auf sie zukommt. Etwas fassungslos geben wir hierzu keinen Kommentar ab. Vor meinem inneren Auge sehe eine Szene im Yellowstone N.P. vor ein paar Jahren vor mir: Ich stehe im Toilettenhäuschen am Norris- Campground und 5 ausgewachsene Büffel auf der Wiese direkt vor der Tür. Gemeinsam mit 3 Frauen habe ich geduldig drin gewartet, bis die Gruppe weitergezogen ist! Wir hatten viel Spaß da drin!
Sonntag, 22.05.2011
Die Nacht war kurz und nicht wirklich erholsam. Als Startzeit ist 6 Uhr geplant. Wir werden gemeinsam bis zur Interstate und ein Stück auf ihr nach Norden fahren und uns erst dort trennen. Auf der restlichen Strecke von 80 Meilen ist ein Verfahren unmöglich.
Pünktlich um 6 Uhr stehen beide vor unserem WoMo und erklären uns ihre neuen Pläne: Sie bleiben noch 3 Tage hier auf dem Buckskin S.P. und fahren erst dann nach Las Vegas! Mir fällt hierzu nichts mehr ein, hatte ich doch gestern nach ihren Wünschen für sie den Campground in Las Vegas umgebucht! Nun gut, dann ändere ich dies noch einmal – die halten mich dann dort wohl für verrückt!
Jörg und ich fahren etwas später –immer noch sprachlos- in Richtung Albuquerque. Gegen 8 Uhr machen wir einen Stopp in einem McDonalds, wo wir über WiFi zunächst die Reservierungen für die 3*2 Nächte am Grand Canyon, Lake Powell und im Zion canceln. Hier blutet mir ein wenig - nein, eigentlich sehr das Herz, hatte ich doch viel Mühe und Zeit investiert, um die optimalen Plätze zu bekommen!. Im Oasis storniere ich die Reservierung für die beiden und bekomme umgehend das Geld auf der Kreditkarte erstattet. Anschließend einigen wir uns auf eine lose Buchung ohne Bezahlung, bis „sich Eure Mitreisenden entschieden haben, ob und wann sie kommen möchten“! Auch gut! Dann erst rufe ich S. an, um ihr die Zusage für den Platz mit der vorläufigen Buchungsnummer bekanntzugeben. Sie antwortet fröhlich und gutgelaunt, sie hätten es sich erneut anders überlegt und würden jetzt nur noch 2 Nächte hierbleiben, um dann bereits am Dienstag nach Las Vegas aufzubrechen. Sie hätten auch auf dem Buckskin nur noch für 2 Tage verlängert. Jetzt fällt mir allerdings auch nichts mehr ein und ich erspare mir jeden Kommentar……………!!!!!
Wir haben jetzt noch genug Zeit, all diese Merkwürdigkeiten zu vergessen, denn wir starten direkt auf der I 40 in Richtung Osten und werden 580 Meilen später bei unserer Tochter landen - jetzt ist erst einmal ein bisschen Abstand nötig!
Auch an mir geht dieser ganze Stress nicht spurlos vorüber - später stellen wir fest, dass wir weder unseren Stellplatz, noch den Campground überhaupt fotografiert haben. Nur auf dem Camcorder ist alles dokumentiert.
Wir haben die Strecke nach Albuquerque, New Mexico in einem Rutsch bewältigt und mit dieser langen Strecke auf der I40 auch den Stress, den Ärger und die Enttäuschung über diesen Urlaub hinter uns gelassen.
Nach einem wunderschönen Aufenthalt bei unserer Tochter und viel Spaß mit den Enkelkindern brechen wir 12 Tage später wieder in Richtung Westen nach Las Vegas auf. Unser WoMo ist deutlich leerer geworden: Außer den Mitbringseln und unseren Einkäufen für Tochter, Schwiegersohn und den Enkeltöchtern bleibt jetzt auch noch die gekaufte Ausstattung für das Wohnmobil incl. Teppichen, Geschirr, Töpfen und Stühlen sowie der Grill mit Kohle etc. hier.
Einen großen Teil der Strecke durch New Mexico und Arizona begleiten uns die Nachrichten über große Waldbrände in der Nähe von Flagstaff. Wir sehen einen blutroten Sonnenaufgang und über 100 Meilen begleitet uns ein Brandgeruch – Feuer sehen wir allerdings nicht.
Nach 10 Stunden Interstate liegt Las Vegas vor uns. Bei einem kurzen Stopp bei El Monte RV holen wir unser dort deponiertes Gepäck ab und fahren noch ein paar Meilen in Richtung Norden. Dann können wir schon auf dem Oasis RV-Park im Süden des Strips einchecken.
Der Platz ist ordentlich, sauber, gut organisiert und für uns die richtige Wahl für die letzten beiden Nächte.
Der Poolbereich ist schön und die sanitären Anlagen perfekt.
Beim letzten Mal hatten wir uns für den KOA-Campground am Circus-Circus entschieden. Der Platz erinnert an einen Großparkplatz ohne Grün und von der Nähe zum Strip profitiert man nur noch bedingt: Südlich vom Casino ist eine riesige Baulücke geblieben, die erst einmal überwunden werden muss. Der Preis für einen Stellplatz lag bei über 60$ die Nacht, im Oasis RV Park kommen wir mit Gutschein und Rabatt auf 42$. Für diese Differenz können wir uns schon mal ein Taxi zum Strip gönnen.
Wir verbaumeln den Rest des Tages am Pool und erholen uns.
Am nächsten Tag starten wir früh zu Jörgs Lieblingsladen: Bass Pro.
Er ist zwar vom RV-Park aus über die Interstate zu sehen, kann aber offensichtlich nicht zu Fuß erreicht werden. Da wir eh schon unterwegs sind, gibt es auch noch einen kleinen, aber teuren Abstecher zur Outlet-Mall.
Zum Glück haben wir in unserem Gepäck noch Platz – viele Mitbringsel sind bei Anna geblieben. So geraten wir nicht in Platz- oder Gewichtsnot. Schnell ist alles verstaut und das WoMo abgabefertig hergerichtet.
Am nächsten Morgen fahren wir pünktlich bei El Monte zur Abgabe vor. Innerhalb von Minuten ist alles ohne Beanstandungen abgeschlossen. Bereits kurze Zeit später sitzen wir im Shuttle zum Flughafen.
Die letzten Tage ohne unsere Mitreisenden haben uns gut getan und den Spaß am WoMo-Urlaub wieder zurückgegeben – zum Glück! Wir planen schon für 2013, denn 2012 haben wir erst einmal andere Pläne!
Über den weiteren Verlauf der verbleibenden 6 Tage haben wir von unseren Mitreisenden nichts erfahren –sie haben sich auch auf mehrmalige Nachfrage per SMS nicht gemeldet. Da wir aber 1 Woche später weder beim Oasis RV-Park, bei El-Monte noch bei Condor irgendetwas Abweichendes in Erfahrung bringen konnten, schien alles problemlos verlaufen zu sein.
Wieder zu Hause angekommen, habe ich dann mehrfach versucht, sie telefonisch zu erreichen – letztlich gelang es mir dann auch und ich war sehr erschrocken über ihre Sicht der Dinge – es klang eher nach einem unzumutbaren Risiko-Urlaub mit „Boot-Camp-Charakter“ als nach der entspannten Rundreise, die wir geplant, durchgeführt und erlebt haben. S. erzählte von ihren traumatischen Erlebnissen während unseres gemeinsamen Urlaubs. Nichts wäre schön gewesen, alles wäre so schrecklich verlaufen – nie wieder würde sie so einen Urlaub machen. ….wie hätten wir ihr so etwas antun können…….. u.s.w. Sie sei „nunmehr schwer gezeichnet und wisse nicht, ob sie uns dieses Trauma verzeihen könne, was wir ihr angetan haben“ (O-Ton). Sie brauchten nun etwas Zeit, dieses zu verarbeiten und würden sich dann bei uns melden.
Ich habe sicherlich für die Vorbereitungen der Planung, den Zeitaufwand und meinen Einsatz bei der Organisation dieser Reise keinen Dank erwartet – so ein Verhalten allerdings auch nicht!
Nunmehr sind mehr als 6 Monate vergangen und die beiden haben offensichtlich ihr Urlaubs-Trauma nicht überwinden können – sie haben sich nicht mehr gemeldet und reagieren auch nicht auf unsere zahlreichen Anrufe, Briefe und Emails! Wir können dies weder nachvollziehen, noch verstehen. Am vorletzten Abend wollte sie mit uns 2013 im Wohnmobil nach Kanada. Für 2012 hatten wir ihnen vorgeschlagen, gemeinsam auf die Malediven zu fahren – ein Traumurlaub statt Albtraumreise.
Nun werden wir diesen wunderschönen Urlaub alleine genießen – und sind sehr froh darüber!
Das hat sich aber gelohnt, das sind ja wirklich einmalige Fotos
Was was für einer Kamera habt ihr die denn "geknipst"?
Gruss Volker
Hi Kristina,
diese Art der Beleuchtung ist auch sehr interessant -- ich nenne sie mal "Silver Hour " ! dazu auch noch seltener als die Golden Hour !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Ja, diese Fotos lagen mir auch sehr am Herzen - extra dafür habe ich auch ein Stativ mitgenommen. Für diese Aufnahmen habe ich die CANON EOS 20 D verwendet und viel, viel Speicherplatz gebraucht.
Zuerst gab es Bilder vom Sternenhimmel und dann auch noch bei Vollmond. Es war so hell, dass ich sogar den Weg zum unbeleuchteten Plumpsklo ohne Taschenlampe finden konnte - drin war es dann allerdings dunkel wie im Bärena.... !
Besonders viele Versuche haben wir übrigens für unser Mondschattenbild gebraucht - einer von uns beiden fing immer wieder an zu lachen und war nicht in der Lage, diese langen Sekunden ruhig stehen zu bleiben!
Leider ist die Qualität bei den "heruntergerechneten" Fotos für diesen Reisebericht nicht so gut - das Bild vom WoMo habe ich zum Beispiel in excellenter Qualität als Poster in 40cm mal 60 cm an der Wand hängen!
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Diese Mondscheinfotos sind wirklich etwas ganz Tolles. Respekt :)
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Hallo Kristina,
ich bin von Deinen Fotos begeistert! Diese könnten besser garnicht sein!
Das Verhalten Eurer Mitfahrerin ist schon sehr eigenartig! (krank???)
Aber Eure Reise ist wunderschön!
Herzliche Grüsse Gisela
..... als Schrecken ohne Ende!
Freitag, 20.05.2011
S. startet diesen Tag wortlos – sie kommt nicht aus dem Wohnmobil und sagt auch am Funkgerät kein Wort mehr! Wir begeben uns auf die relativ langweilige Strecke Richtung Arizona. Es sind 130 Meilen fast immer geradeaus und nahezu ohne eine menschliche Siedlung. Wir haben gestern schon getankt, der nächste Service findet sich erst in 100 Meilen, verspricht ein Schild. Also: Sicher ist sicher! Bis Parker fahren wir durch und machen dort unser Frühstück. Die letzten 10 Meilen bis zum Buckskin S.P. sind schnell geschafft. Unser diesjähriger Besuch ist Nr. 6, irgendwie liegt er immer auf der Strecke ;)
Erstaunlicher- / erfreulicherweise hat sich hier nichts geändert, selbst die Temperatur ist in die Höhe geschnellt – wie immer. Schnell müssen wir die Klimaanlage anschmeißen, es sind draußen jetzt schon weit über 30 Grad und das WoMo soll sich überhaupt nicht erst aufheizen. Wir haben einen schönen Platz im Schatten und sehr nette Nachbarn. Hier können wir entspannt herumsitzen, sogar ein Bad im Colorado River ist bei erträglichen 20°C Wassertemperatur möglich!
Jörg erfreut sich an den lärmenden Motorbooten und beobachtet mit Kurt zusammen die unermüdlichen Angler. S. muffelt allerdings immer noch!
Wir müssen uns dringend etwas überlegen, sonst verdirbt es uns die letzten Tage des gemeinsamen Urlaubs noch völlig! Beim Abendessen haben wir ein Gespräch zu viert, in dem wir die aufgetauchten Probleme darstellen und die Weiterreise mit den bisher gemachten Erfahrungen in Frage stellen müssen.
Die Kombination aus „Nicht-Wandern-wollen“,“ Keine Lust zu haben, sich etwas anzusehen“ und diversen Ängsten vor Wind, Höhe, Erdbeben, Tieren, neuem und unbekanntem gepaart mit einem strengen Sparkurs, der auch unnötig gefahren Meilen einschließt, stellt die weiteren Aktivitäten in Frage. Es scheint nur eine von 3 Möglichkeiten zu geben:
Im Ganzen ist es mir unbegreiflich, das wir so viele Vorbereitungstreffen hatten, uns so viele Fernsehberichte angesehen haben und eigene Filme und Fotoalben angesehen haben und trotzdem ist dies alles spurlos an ihr vorbeigegangen. Sie haben sich die Karten nicht besorgt und ist daher auch über die Route nicht orientiert, zum Nachverfolgen unserer Planung die Google-Earth Markierungen nicht angesehen und auch das Grundmann Buch ignoriert. K. kennt große Strecken dieser Reise schon und war auch an allen Highlights mit uns unterwegs. Auch er hat Fotos von 2001, das die beiden sich hätten angesehen können. Trotz allem ist diese Reise für S. ein Albtraum. Alles ist zu hoch, zu weit, steil, eng, nass, glitschig, tief und überhaupt zu gefährlich. Die Tierwelt ist ein einziges Drama. Schlangen, Skorpione, Bienen, Bären, Pumas, Wale, Mücken und Salamander greifen sie an und die Nature Trails sind mit 0.8 und 0.6 Meilen schon viel zu lang. Nachbarn mit mexikanischem Aussehen stellen ebenfalls eine potentielle Gefahr dar. Im Wohnmobil wird alles versteckt (und manchmal auch nicht wiedergefunden!) und vieles mehr.
Die Ostseeküste wäre vielleicht ein besseres, weil sicheres Ziel. Wir werden sehen, zu welcher Entscheidung sie sich morgen durchringen.
Die Temperatur ist auch am späten Abend noch angenehm – wir sitzen nach dem Grillen noch lange draußen. Ein Lagerfeuer gibt es allerdings nicht- einen Feuerring auch nicht und dies ist bei den Temperaturen auch nicht nötig! Unsere netten Nachbarn Roger und Therma – ein Snowbird-Pärchen aus Seattle ist redefreudig und interessiert zugleich. Sie verbringen 4 Monate im Jahr zu Hause, den Rest der Zeit verbringen sie in Yuma, in Puerto Rico und auf Reisen. Ihr Wohnmobil ist 37`lang und bestens ausgestattet, wie wir bei einer Besichtigung feststellen dürfen. Am Abend profitieren siebeim Essen noch von unserem Grill, sie lieben das BBQ auf der Holzkohle, haben aber selbst nur einen Gasgrill.
Samstag, 21.05.2011
Die Nacht war wunderschön. Der Sternenhimmel beeindruckend und die Temperaturen erträglich. Unser WoMo war durch die die Klimaanlage auf 18° heruntergekühlt. Nach dem Ausschalten und bei offenem Fenster war es absolut angenehm und ruhig. Nach dem Frühstück breche ich alleine zum Buckskin Trail auf. Die Temperatur ist eigentlich schon viel zu hoch – ich schwitze bei der Besichtigung der verlassenen Minen und falle nach der Rückkehr 2 Stunden später mit voller Ausrüstung erschöpft in den Colorado River zum Abkühlen. S. sind noch ein paar neue Fragen eingefallen, die Jörg aber dankenswerter Weise beantwortet hat. Ist der Weg am Grand Canyon weit genug weg von der Kante, kann man den Horseshoe Bend nicht auch von weiter weg sehen, wie steil ist der Weg zu der Floß Tour……… usw. Ich bekomme noch die Frage gestellt, ob der Trail zu den Minen heute auch breit genug und befestigt gewesen ist …..
Nach dem Abendessen müssen wir eine Entscheidung treffen, da es sich ankündigt, dass Jörg und ich alleine am Grand Canyon entlangwandern, in den Antelope-Canyon steigen, vom Horseshoe-Bend gucken, die Floßtour machen, vom Colorado-River aus aufsteigen, zum Angels Landing gehen und in den Narrows hinter die nächste Kurve gucken, während die beiden am sicheren Wohnmobil bleiben. S. hat einfach zu viel Angst, vor allem für diese Art von Urlaub.
Schwer fällt die Entscheidung, aber: Wir brechen den Urlaub hier ab. Wir ersparen uns weiteren Ärger und Stress, ca. 1000 Meilen Fahrstrecke, viele Gallonen Sprit, noch mehr Geld und sind einige Erfahrungen reicher.
S. scheint sehr erleichtert - ihre Stimmung steigt sofort, nur K.ist verständlicherweise sauer auf sie. Sicher hatter er sich diese Tour anders vorgestellt - wir allerdings auch.. Wir klären die Strecke ab, überprüfen die Zielpunkte im Navi, ändern die Reservierung für die beiden im Oasis RV Park in Las Vegas und besprechen die Route.
Nachdem alles geklärt ist, verspricht S. vor, bei unserer nächsten Reise nach Kanada und in den Yellowstone N.P. würde sich sie besser vorbereiten und nun wüsste sie ja auch, was auf sie zukommt. Etwas fassungslos geben wir hierzu keinen Kommentar ab. Vor meinem inneren Auge sehe eine Szene im Yellowstone N.P. vor ein paar Jahren vor mir: Ich stehe im Toilettenhäuschen am Norris- Campground und 5 ausgewachsene Büffel auf der Wiese direkt vor der Tür. Gemeinsam mit 3 Frauen habe ich geduldig drin gewartet, bis die Gruppe weitergezogen ist! Wir hatten viel Spaß da drin!
Sonntag, 22.05.2011
Die Nacht war kurz und nicht wirklich erholsam. Als Startzeit ist 6 Uhr geplant. Wir werden gemeinsam bis zur Interstate und ein Stück auf ihr nach Norden fahren und uns erst dort trennen. Auf der restlichen Strecke von 80 Meilen ist ein Verfahren unmöglich.
Pünktlich um 6 Uhr stehen beide vor unserem WoMo und erklären uns ihre neuen Pläne: Sie bleiben noch 3 Tage hier auf dem Buckskin S.P. und fahren erst dann nach Las Vegas! Mir fällt hierzu nichts mehr ein, hatte ich doch gestern nach ihren Wünschen für sie den Campground in Las Vegas umgebucht! Nun gut, dann ändere ich dies noch einmal – die halten mich dann dort wohl für verrückt!
Jörg und ich fahren etwas später –immer noch sprachlos- in Richtung Albuquerque. Gegen 8 Uhr machen wir einen Stopp in einem McDonalds, wo wir über WiFi zunächst die Reservierungen für die 3*2 Nächte am Grand Canyon, Lake Powell und im Zion canceln. Hier blutet mir ein wenig - nein, eigentlich sehr das Herz, hatte ich doch viel Mühe und Zeit investiert, um die optimalen Plätze zu bekommen!. Im Oasis storniere ich die Reservierung für die beiden und bekomme umgehend das Geld auf der Kreditkarte erstattet. Anschließend einigen wir uns auf eine lose Buchung ohne Bezahlung, bis „sich Eure Mitreisenden entschieden haben, ob und wann sie kommen möchten“! Auch gut! Dann erst rufe ich S. an, um ihr die Zusage für den Platz mit der vorläufigen Buchungsnummer bekanntzugeben. Sie antwortet fröhlich und gutgelaunt, sie hätten es sich erneut anders überlegt und würden jetzt nur noch 2 Nächte hierbleiben, um dann bereits am Dienstag nach Las Vegas aufzubrechen. Sie hätten auch auf dem Buckskin nur noch für 2 Tage verlängert. Jetzt fällt mir allerdings auch nichts mehr ein und ich erspare mir jeden Kommentar……………!!!!!
Wir haben jetzt noch genug Zeit, all diese Merkwürdigkeiten zu vergessen, denn wir starten direkt auf der I 40 in Richtung Osten und werden 580 Meilen später bei unserer Tochter landen - jetzt ist erst einmal ein bisschen Abstand nötig!
Auch an mir geht dieser ganze Stress nicht spurlos vorüber - später stellen wir fest, dass wir weder unseren Stellplatz, noch den Campground überhaupt fotografiert haben. Nur auf dem Camcorder ist alles dokumentiert.
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Hallo Kristina,
jetzt bist Du bei dem sehr unschönen Teil Eurer Reise angekommen. ---
Ich kann mich sehr gut erinnern, als wir uns 2008 im BM SP getroffen haben.
Am Nutellaglas habe ich erkannt: "das müssen Deutsche sein"!
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Kristina,
ich bin begeistert von euren Fotos. Sehr schön!!
Wir haben die Strecke nach Albuquerque, New Mexico in einem Rutsch bewältigt und mit dieser langen Strecke auf der I40 auch den Stress, den Ärger und die Enttäuschung über diesen Urlaub hinter uns gelassen.
Nach einem wunderschönen Aufenthalt bei unserer Tochter und viel Spaß mit den Enkelkindern brechen wir 12 Tage später wieder in Richtung Westen nach Las Vegas auf. Unser WoMo ist deutlich leerer geworden: Außer den Mitbringseln und unseren Einkäufen für Tochter, Schwiegersohn und den Enkeltöchtern bleibt jetzt auch noch die gekaufte Ausstattung für das Wohnmobil incl. Teppichen, Geschirr, Töpfen und Stühlen sowie der Grill mit Kohle etc. hier.
Einen großen Teil der Strecke durch New Mexico und Arizona begleiten uns die Nachrichten über große Waldbrände in der Nähe von Flagstaff. Wir sehen einen blutroten Sonnenaufgang und über 100 Meilen begleitet uns ein Brandgeruch – Feuer sehen wir allerdings nicht.
Nach 10 Stunden Interstate liegt Las Vegas vor uns. Bei einem kurzen Stopp bei El Monte RV holen wir unser dort deponiertes Gepäck ab und fahren noch ein paar Meilen in Richtung Norden. Dann können wir schon auf dem Oasis RV-Park im Süden des Strips einchecken.
Der Platz ist ordentlich, sauber, gut organisiert und für uns die richtige Wahl für die letzten beiden Nächte.
Der Poolbereich ist schön und die sanitären Anlagen perfekt.
Beim letzten Mal hatten wir uns für den KOA-Campground am Circus-Circus entschieden. Der Platz erinnert an einen Großparkplatz ohne Grün und von der Nähe zum Strip profitiert man nur noch bedingt: Südlich vom Casino ist eine riesige Baulücke geblieben, die erst einmal überwunden werden muss. Der Preis für einen Stellplatz lag bei über 60$ die Nacht, im Oasis RV Park kommen wir mit Gutschein und Rabatt auf 42$. Für diese Differenz können wir uns schon mal ein Taxi zum Strip gönnen.
Wir verbaumeln den Rest des Tages am Pool und erholen uns.
Am nächsten Tag starten wir früh zu Jörgs Lieblingsladen: Bass Pro.
Er ist zwar vom RV-Park aus über die Interstate zu sehen, kann aber offensichtlich nicht zu Fuß erreicht werden. Da wir eh schon unterwegs sind, gibt es auch noch einen kleinen, aber teuren Abstecher zur Outlet-Mall.
Zum Glück haben wir in unserem Gepäck noch Platz – viele Mitbringsel sind bei Anna geblieben. So geraten wir nicht in Platz- oder Gewichtsnot. Schnell ist alles verstaut und das WoMo abgabefertig hergerichtet.
Am nächsten Morgen fahren wir pünktlich bei El Monte zur Abgabe vor. Innerhalb von Minuten ist alles ohne Beanstandungen abgeschlossen. Bereits kurze Zeit später sitzen wir im Shuttle zum Flughafen.
Die letzten Tage ohne unsere Mitreisenden haben uns gut getan und den Spaß am WoMo-Urlaub wieder zurückgegeben – zum Glück! Wir planen schon für 2013, denn 2012 haben wir erst einmal andere Pläne!
Über den weiteren Verlauf der verbleibenden 6 Tage haben wir von unseren Mitreisenden nichts erfahren –sie haben sich auch auf mehrmalige Nachfrage per SMS nicht gemeldet. Da wir aber 1 Woche später weder beim Oasis RV-Park, bei El-Monte noch bei Condor irgendetwas Abweichendes in Erfahrung bringen konnten, schien alles problemlos verlaufen zu sein.
Wieder zu Hause angekommen, habe ich dann mehrfach versucht, sie telefonisch zu erreichen – letztlich gelang es mir dann auch und ich war sehr erschrocken über ihre Sicht der Dinge – es klang eher nach einem unzumutbaren Risiko-Urlaub mit „Boot-Camp-Charakter“ als nach der entspannten Rundreise, die wir geplant, durchgeführt und erlebt haben. S. erzählte von ihren traumatischen Erlebnissen während unseres gemeinsamen Urlaubs. Nichts wäre schön gewesen, alles wäre so schrecklich verlaufen – nie wieder würde sie so einen Urlaub machen. ….wie hätten wir ihr so etwas antun können…….. u.s.w. Sie sei „nunmehr schwer gezeichnet und wisse nicht, ob sie uns dieses Trauma verzeihen könne, was wir ihr angetan haben“ (O-Ton). Sie brauchten nun etwas Zeit, dieses zu verarbeiten und würden sich dann bei uns melden.
Ich habe sicherlich für die Vorbereitungen der Planung, den Zeitaufwand und meinen Einsatz bei der Organisation dieser Reise keinen Dank erwartet – so ein Verhalten allerdings auch nicht!
Nunmehr sind mehr als 6 Monate vergangen und die beiden haben offensichtlich ihr Urlaubs-Trauma nicht überwinden können – sie haben sich nicht mehr gemeldet und reagieren auch nicht auf unsere zahlreichen Anrufe, Briefe und Emails! Wir können dies weder nachvollziehen, noch verstehen. Am vorletzten Abend wollte sie mit uns 2013 im Wohnmobil nach Kanada. Für 2012 hatten wir ihnen vorgeschlagen, gemeinsam auf die Malediven zu fahren – ein Traumurlaub statt Albtraumreise.
Nun werden wir diesen wunderschönen Urlaub alleine genießen – und sind sehr froh darüber!
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Hallo Kristina und Jörg,
trotz aller Widrigkeiten, ein toller Reisebericht
Vielen Dank fürs Mitnehmen.
Gruss Volker