Montag, 26.August
Wie wir morgens feststellen, waren wir für diese Nacht die einzigen Gäste auf dem Campground. Wir wollen uns noch Ehrlich machen und treffen das Betreiberehepaar. Diese erzählen uns, dass vor etwa zwei Wochen das Feuer bis auf der gegenüberliegenden Straßenseite wütete. Die Gebäude des Campgrounds und Infocenters haben Sie damals mit überall angebrachten Rasensprengern geschützt.
Aktuell kämpfen sie mit dem Ausfall des Generators; daher auch der Spruch am Duschhaus: „No Power – No Shower“. Da ohne Strom auch die Rechner und das Internet nicht laufen, haben wir die Nacht dann doch kostenlos gehabt. Die obligatorischen Urkunden zur Überquerung des 60ten Breitengrades erhalten wir aber trotzdem.
Wieder in Alberta läuft in einiger Entfernung in aller Gemütlichkeit ein Schwarzbär über die Straße.
Etwas später füllen wir in High Level ein letztes mal die Vorräte auf. Hier besuchen wir auch das nette und informative Infocenter, das sich mit den örtlichen Ölförderungen beschäftigt.
Nachtquartier finden wir auf dem Twin Lakes Provincial Campground. Von hier aus führt noch ein mittlerweile verwilderter Pfad um einen der namensgebenden Seen.
Dienstag, 27. August
Leider rückt der Rückflugtermin immer näher und wir müssen nun „Strecke machen“. Durch scheinbar endlose Felder und Wiesen, die früher eine Prärie waren, in einer topfebenen Gegend geht es immer weiter Richtung Süden.
Aber nicht nur Getreide und Heu werden hier geerntet, sondern auch Öl gefördert.
Irgendwann macht der Hwy. eine leichte Kurve, kurz davor kommt uns ein PickUp entgegen, dessen Fahrer uns ein Stoppschild entgegenhält … was soll das jetzt? … diese Frage klärt sich auf, als dann ein Track um die Kurve kommt – Umzug auf kanadisch!, da nimmt man halt das ganze Haus gleich mit.
Nachtquartier finden wir im Hilliard’s Bay Provincial Park am Lesser Slave Lake. Ein Weg am Wasser entlang führt zur Day Use Area, eine kurze Runde (Boreal Forest Trail) informiert auf mehreren Tafeln zur Flora und Fauna. Uns sind auch die vielen Weißwedelhirsche in Erinnerung. Die dritte Camperwoche geht zu ende.
Mittwoch, 28. August
Morgens werden wir von einem unglaublichen Geschnatter geweckt; hunderte Enten hatten sich ausgerechnet „unsere“ Bucht ausgesucht. Mehrere der Weißwedelhirsche sind auf dem ziemlich verweisten Campground unterwegs.
Zurück auf dem Hwy. geht es wieder schnurgerade durch die Prärie, die etwas später durch Wald abgelöst wird.
Wir fahren bis zum Carson-Pegasus Provincial Park am McLeod Lake. Mehrere Wege führen am Ufer entlang durch die verschiedenen Loops sowie zu den Group-Campsites und zum Little McLeod Lake. Die Seen sind ein Eldorado für Angler.
Donnerstag, 29. August
Der letzte Urlaubstag. Bevor wir zurückmüssen, machen wir noch einen Stopp im Whitecourt Forest Interpretive Centre, ein kleines Museum gibt Einblick in die Forstwirtschaft und einige originalgetreue Blockhäuser verschaffen Eindruck vom Leben in der Pionierzeit.
Nach und Nach bekommt der Hwy. immer mehr Spuren, Felder und Wälder weichen einer Bebauung und wir sind wieder mittendrinn im Trubel der Großstadt.
Bevor wir nochmal die Stadt fahren, buchen wir uns wieder auf dem Rainbow Valley Campground einen Platz für die letzte Übernachtung. Irgendwie verlassen kommt uns die Innenstadt (Jasper Ave/100) vor.
Abends steht noch Tanken, Dumpen, Packen und ähnlich unangenehme Dinge auf dem Plan.
Hallo Mooseseekers,
ich finde es immer sehr erschreckend wenn man nach Wochen "in der Wildnis" zurück in eine Großstadt kommt.
Wir händeln es jetzt so, wenn es irgendwie geht, das wir erst am Abflugtag das Fahrzeug wieder abgeben.
Viele Grüße aus dem Münsterland