Auf dem Weg nach Norden und bei passendem Wetter unbedingt - ist auch kaum zu übersehen - am Denali South View Parkplatz rausfahren:
Vor dem Denali nochmal tanken in Cantwell - ähhh... wir haben eine Ortschaft erwartet - haha, willkommen in Alaska. Keine Stadt, nicht mal ein Dorf, nur ein paar Häuser. Aber eine Tankstelle. Kein Mensch da, am Shop nur die Aufschrift "Waiting until the Government allows me to open".
Aha.. An der Zapfsäule die übliche Frage, nimmt er die einzige amerikanische Postleitzahl, die ich kenne: Als Kind der 90'ger: Beverly Hills 90210.
Dann die Überraschung: Karte rein, Karte raus und los geht's... Keine Pin, kein Zip Code. Mit gemischten Gefühlen und dem festen Vorsatz, die Kreditkartenabrechnung bei allernächster Gelegenheit genau zu prüfen vollgetankt und zur Anmeldung für den CG ins Riley Creek Mercantile.
Anfänger Tip:
Hier haben wir gleichmal - zwar nicht billig (4,50$) aber heiss geduscht. Waschmaschinen gab es auch aber das machen wir dann in 4 Tagen beim
rausfahren. D.h. Duschen und Haarewaschen war für meine Frau erstmal abgehakt. Ausserdem den Tek-Pass gekauft und für den nächsten Tag die
erste Busfahrt um 9:30 Uhr reserviert. Leider fährt der Bus in der ersten Woche der Saison nur bis Toklat River, die ganze Stecke bis Wonder Lake
hätten wir gerne gemacht, aber die Strasse bis dahin wird erst ab Anfang Juni vorbereitet sein.
Die Fahrt in den Park ist alleine schon ein Erlebnis. Ja, ich bin ein Landschaftsfanatiker und immer wieder total fasziniert von viel Land mit ohne
Straßen, Ortschaften, Stromleitungen...etc... und davon gibt es hier jede Menge. Auf dem Schotterteil zum Teklanika CG ( dieser wurde auch erst
einen Tag zuvor für die Saison geöffnet) fallen einem trotz Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung fast die Plomben aus den Zähnen und
man wundert sich, dass danach überhaupt noch irgendwas im Camper funktioniert... Und da waren wir dann - mittendrin statt nur dabei.
Sonnenschein, saubere Luft und Vogelgezwitscher. Die Hasen springen neben der Site durch's Gebüsch und irgendwie ist alles gut. Wir haben hier
und dann in den nächsten zwei Wochen immer wieder mal festgestellt, dass wir keinen Gedanken an die Arbeit hatten oder was einen sonst daheim
so beschäftigt. Feuerholz gesammelt, Bierchen aufgemacht und den Camping-Abend genossen. Erholung pur!
Anfänger Tip:
Vielleicht ist das für die meisten Camper nichts neues aber ich muss was zu den Hobo-Bags (nein, nicht die Handtaschen) sagen:
Da Essen ein wichtiger Bestandteil meines Tagesablaufs ist und ich auf dem Gasgrill daheim eher den Grillklassikern zugewandt bin, hatte sich
bei dieser Urlaubsplanung eine neue Problemstellung ergeben: Meine Frau ist nicht wirklich der Fleisch-Fan.
Zudem ist der Raum für die Vorratshaltung ja begrenzt und so habe ich schweren Herzens, aber durchaus großmütig DARAUF verzichtet:
Bei meinen Recherchen bin ich auf das Hobo-Bag gestoßen, was wir ausgiebig getestet und für hervorragend lecker befunden haben:
Kartoffeln mit Zwiebeln, Mais, Knoblauch... (jegliches Gemüse) kleinschneiden, ggf etwas Hackfleisch dazu und ordentlich würzen. Mit etwas Öl
oder Butter in eine (heavy-duty) Alufolie packen und flache Pakete Formen. Diese bei guter Glut auf den Rost packen und und ca.
20 Minuten die Denker-Pose einnehmen:
Dann hat man mit Sour-Cream und angeröstetem USA-Labberbrot (ist dann tatsächlich essbar) ein total leckeres Essen für jeden Geschmack.
Wir waren begeistert!
Am nächsten Tag mit dem grünen Bus in den Park gefahren und Karibu's, Dall-Schafe, ein Murmeltier und sehr viel Landschaft gesehen:
Den Tag drauf nochmal mit dem Bus Richtung Toklat und da trafen wir unseren ersten Nah-Bären direkt neben der Straße (mit zwei Jungen,
leider nicht mit auf den Bildern):
Am Abreisetag haben wir dann nochmal die Tierwelt auf und neben der Straße (Fuchs und Elch) bewundern dürfen.
Auf unserer ToDo Liste stand eine 3,5 Stunden ATV-Tour von Healy aus auf dem Programm. Unfassbar, wie geländegängig diese Dinger
sind. Schade, dass der Förster hier bei uns einem vermutlich eine Ladung Schrot in den Allerwertesten schiesst, sonst müsste ich sowas haben!
Hat jedenfalls total Spaß gemacht - vielen Dank an die Guides Tucker&Sam - von denen wir durch allerlei Informationen und Erklärungen auch
noch was gelernt haben. Die beiden Jungs hatten echt Freude an Ihrem Job.
Beeindruckend fand ich an einem Rastplatz die Aussage: Wenn man jetzt nach Westen schaut sind es noch ca. 1000Km bis zum Meer.
Und von hier bis dahin wohnen ungefähr 150 Leute...
Anschliessend nochmal zurück zum Riley Creek Mercantile für eine Dusche und einmal Wäsche waschen am Park-Ausgang. Hier gab es
nochmal einen spontanen Besucher auf dem Parkplatz:
Peter
Hallöchen ?
Ich lese auch gerne mit und hätte gleich mal eine Frage: Wie war denn die Temperaturen so im Durchschnitt?
LG Kaddi
Rund um Las Vegas 2018; Südkalifornien 2019
Oh ja, der Denali South View ist sehr beeindruckend. Ihr habt ja dann auch das Glück gehabt den Denali fast wolkenfrei zu erleben. Der Mai scheint wettertechnisch dafür gut zu sein. Wir durften diesen Blick im Mai 17 auch fast wolkenfrei 2 mal so geniessen.
In Alaska funktionierten bei uns auch fast alle Zapfsäulen mit erfundener ZIP, wahrscheinlich weil dort noch nicht alles so modern ist.Leider hatten wir dort auch nur 15Tage Zeit und so waren wir per SUV unterwegs.
Liebe Grüße
Bernd
Hallo Kaddi,
wir waren vom 19.Mai bis 5.Juni. Es war ziemlich unterschiedlich. Im Denali, in Fairbanks und an der Delta Junction Nachts so 5-10 Grad, Tagsüber
auch mal bis 16 Grad. In Seward etwas kühler tagsüber (hat auch geregnet) und auf der Kenai tagsüber, wenn der Wind weg war, hat die Sonne
ganz schon gestochen. Was die Einheimischen allerdings direkt dazu veranlasst hat, in kurzen Hosen, T-Shirt und FlipFlops rumzulaufen...
Peter
Hallo Peter,
danke für die hobo-bags. Super Rezept, ich stehe nämlich auch nicht so auf Fleisch. Werde das gleich übernehmen.
Du erhöhst mit deinen tollen Bildern und der netten Beschreibung eurer Tour ganz schön die Vorfreude auf unsere Reise. ??
Viele Grüße, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hallo Irma,
...die Idee mit den Hobo-Bags ist ja so erschreckend einfach, da hätte man auch selber drauf kommen können...
Zudem noch sehr praktisch, weil's auch den Abwasch spart...
Peter
Vielen Dank für die Wetterdaten.
Als schön-Wetter-Freund muss ich dann allerdings noch mal gut überlegen, ob ich das was für uns ist...
Rund um Las Vegas 2018; Südkalifornien 2019
@Kaddi
...tja, das mit dem Wetter ist nicht so einfach. Ab Mai wird es wärmer, jetzt Mitte Juni ist es eigentlich ok (Soldotna Nachts >10 Grad, Tags >20 Grad),
aber dafür fressen einen dann die Moskitos auf...
Meine Frau ist die totale Frostbeule und hatte sich in Anchorage noch eine Winterjacke besorgt. Damit kam sie aber dann ziemlich gut zurecht.
(Ich schreibe noch was dazu in meinem Fazit in Teil 6)
Peter
Hallo zusammen,
es geht sogar noch einfacher. Wir haben diese herrlich einfache Kost von 2 jungen Hiker aus Phoenix so kennen gelernt:
beschriebene Folie, gew. Hackfleisch auf dem Boden verteilen, Weißkraut und Kartoffel Scheiben darauf verteilen, nach belieben etwas Brokkoli oder anderes Gemüse nach Wahl, Salz Pfeffer und mit A1 würzen. flach drücken, Folie gut verschließen und in die heiße Glut des Campfires legen. 20-25 später alles fertig.... lecker! Sour Creme dazu fertig. Für 2 Personen mache ich 2 Päckchen.
Da ja Hobo übersezt Obdachlose, Landstreicher bedeutet, kann man sich vorstellen, dass dies Gericht auch ohne Grill und Töpfe auskommen muß. Notfalls ist nicht mal ein Teller notwendig. Auch für Zeltler einfach ein ideales essen, da so gut wie kein Geschirr anfällt. ?
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
gute Idee - ich habe die Serie nie geguckt, meine Frau aber - also hätte sie den "ZUP Code" kennen können, hat sie aber nicht
Den Begriff "Hobo-Bag" habe ich so auch noch nie gehort und ohne selber ein Hobo zu sein, das gibt es bei uns fast jede Woche in verschiedener Ausführung (mit / ohne Fleisch mit Kartoffeln, mit Gemüse, mit.. und manchmal mit Käse) vom Gasgrill - heißt bei uns "Grillpäckchen" und ist die Beilage
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Ne schöne Jrooß ahn all
Uwe
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