Also eigentlich los ging es schon ein paar Tage vor Abflug. Leider war online nicht rauszubekommen, ob man ggf Koffer im Rental-Office
einlagern kann und da die erst Mitte April geöffnet hatten, haben wir uns extra Reisetaschen besorgt um sie im Wohnmobil möglichst platzsparend
zu lagern. Da meine Frau sehr besorgt war, dass sie nicht genügend Dinge in eine normale Reisetasche bekommt, hat sie sich eine bestellt, in die sie
sich auch direkt reinsetzen kann...
Anfänger Tip:
- Man braucht (wie üblich) viel weniger Kleidung, als man denkt - vor allem bei mehrfacher Nutzung und wenn man zwischendurch mal in einer Coin-Laundry
waschen kann. Man geht ja schliesslich abends nicht flanieren...
In den Buchungsunterlagen stand, man solle wegen der Übernahme des Campers anrufen und einen Termin vereinbaren. Und hier kann ich mal das erste
grosse Lob an den Anchorage-Ableger von Cruise America (CA) aussprechen. Nachdem es, naja... sagen wir "unterschiedliche" Bewertungen für CA gibt.
Eigentlich findet die Übernahme am Abholtag ab 13:00 Uhr mit Einweisung und Papierkram usw. statt. Am Telefon wurde ich gefragt, ob wir schon um 9:00Uhr
da sein wollen - ja klar! - und ich solle mir wenn möglich das Video zum Fahrzeug ansehen. Wohlgemerkt kein sog. "Early Bird", sondern selber mit dem Taxi
hingefahren.
Die Übernahme und Einweisung an sich war schnell erledigt. Nachdem wir etwas besorgt waren wegen der Nacht-Temperaturen haben wir ein drittes Personal
Kit extra (gratis, aber nicht umsonst) bekommen - ebenso die Camping-Stühle.
Leider hatte das Fahrzeug beim Losfahren Zündaussetzer und wir haben nach 200m wieder umgedreht. Kein Problem, wir bekamen einen anderen Camper,
nur alles nochmal aus-/umräumen.
Ja, immer noch ein Lob an CA. Mal ehrlich, es ist einer der günstigen Anbieter, die Fahrzeuge werden auf den relativ schlechten Strassenverhältnissen richtig
heftig hergeritten und es ist eine Menge Technik verbaut. Also mir ist klar, dass da auch mal etwas defekt ist. Wenn es nichts elementares ist, kann ich auch
gerne auf irgendwas verzichten. Die Mitarbeiter von CG waren wirklich sehr hilfsbereit und am Ende auch kulant.
Negativer Aspekt::
Bei uns war es dann der Warmwasser-Boiler, der zwar ansprang, aber gleich wieder ausging. Also keine Dusche oder warmes Spülwasser an Bord. Doof,
aber wir haben uns gegen einen Anruf beim Service entschieden, da wir mehr oder weniger direkt in den Denali Nationalpark unterwegs waren und da drei
Nächte bleiben wollten. Um irgendwo auf einen Techniker zu warten, dafür wollten wir schlicht keine Zeit verplempern.
Positiver Aspekt::
Nachdem wir durch und durch Grossstadtkinder sind, uns aber den Gegebenheiten und Aufgaben stellen wollten, begann das ganz persönliche Abenteuer von Outdoorman-Boy und Wilderness-Uschi...
Also anstatt erst am späten Nachmittag schon kurz nach Mittag ab zum Einkaufen - unser erster 200$ Einkauf bei Walmart:
Danach nach Norden Richtung Fairbanks. Wir wollten eigentlich zum Eagle River CG - auch ich unterstütze die privaten CG-Betreiber nicht, die ein
Übernachtungsverbot z.B. auf dem Walmart-Parkplatz in Anchorage im Stadtrat durchgesetzt haben.
Leider haben wir beim ersten Versuch die CG-Einfahrt verpasst (wir wussten da noch nichts von dem Feldweg und hatten eine echte Einfahrt erwartet).
Beim Zweiten Versuch haben wir die Einfahrt getroffen, standen dann aber vor der geschlossenen Schranke "Closed for Season" - zwei dumme
Gesichter im Wohnmobil. Ok, nutzt ja nix, also weiter. Beim nächsten CG kam uns schon ein Mitcamper entgegen - auch geschlossen.
Hmm... muss ich die dummen Gesichter nochmal erwähnen...? Aber nachdem wir uns mit dem Kollegen sprachlich geeinigt hatten (auch Deutsche)
die Information, dass der nächste CG, Willow Creek, geöffnet hat.
Ok, also die erste Test-Nacht mit ohne richtigem Bett. Ebenso die erste Pit-Toilet-Erfahrung. Sieht nicht ganz so fein aus, riecht aber erfreulicherweise
gar nicht so schlimm und es war immer Toilettenpapier da. Das hat sich auf allen CG's ähnlich gezeigt. Das geht schon.
Das erste Lob an meine Frau: Sie hat diese Toiletten auch tapfer benutzt - zwar etwas pikiert gekuckt aber immerhin - Wilderness-Uschi halt!
Der CG ist eigentlich mehr ein Parkplatz mit Sitzgelegenheiten und Firepit's, aber war dafür komplett leer:
Es lag jede Menge Holz rum, also ein erstes Feuer gemacht, ein Hobo-Bag gespeist (später mehr dazu) und Schlafen gegangen.
Ja, es war schon etwas frisch in der Nacht (ca. 5 Grad ) Nach dieser Nacht haben wir dann die dritte Decke benutzt und ab da überhaupt kein
Problem mehr. Die genaue Funktion der Heizung hat sich uns ebenfalls erst ein paar Tage später erschlossen - aber wir wollten eh an unseren
Resourcen sparen. Deshalb haben wir auch die onbord-Toilette nicht genutzt .
Anfänger Info:
Wir haben erstaunlich gut geschlafen. Und das die komplette Reisedauer. Normalerweise bekomme ich in fremden Betten - also im Hotel oder Motel
meine ich natürlich - nach 2 Tagen Rückenschmerzen. Hier erfreulicherweise gar nicht. Auch haben wir meistens schon um 9:00 Uhr geschlafen.
Warscheinlich enpfanden unsere Körper die fehlende Luftverschmutzung als anstrengend...?!?
Zudem war ich vorher etwas besorgt, ob ich überhaupt in den Alkoven klettern kann. Bin nicht gerade klein und schmächtig, also kein Kunstturner und
auch kein Schlangenmensch - ging aber auch gut.
Nach dem ersten Frühstück (unglaublich, wie man sich über eine heisse Tasse Kaffee freuen kann) weiter Richtung Norden, wir hatten im Teklanika CG
im Denali Nationalpark reserviert.
Kurz danach drei erste Punkte auf unserer Abenteuerliste:'
- unser ersten Elch neben der Straße. Wow, die gibt's ja wirklich!
- ein Hühnerei-grosser Steinschlag in der Frontscheibe. Egal, Papierkram, aber ist versichert.
- kein Radioempfang mehr (terrestrisch). Wieder dumme Gesichter. Echt jetzt? Sowas kennt man als europäischer Stadtmensch halt nicht.
Aber was ein richtiger Outdoorman-Boy ist und als Wilderness-Uschi braucht man das nicht - wir haben ja das Tablet und die Serien/Filme...
Peter
Hi Peter,
wunderbar, eure ersten Erfahrungen mit der wilderness. Sehr amüsant und manches zum Wiedererkennen....? Wir werden ebenfalls gleich nach Norden zum Denali fahren, auf den Teklanika CG. Wir können über CA auch nicht nur Schlechtes sagen. Wie bei euch klappte manches nicht, aber die Station in Phoenix war recht bemüht und großzügig.
Ich freue mich schon drauf, wie es mit euch Grossstadtpflanzen im wilden Alaska weiter geht.
Viele Grüsse, Irma
2012 Südwesten 2015 Yellowstone/Badlands/RMNP Herbstfahrer's Reiseberichte
Hallo Peter,
sehr schön geschrieben, macht Spaß bei euch mit zu reisen. ?
kann ich gut verstehen. Wir hatten auf unserer Alskareise ja eine sehrmpde Batterie, waren aber auch zu knickrig, wertvolle Urlaubszeit für einen Werkstattbesuch zu opfern und dafür entweder Denali NP oder Dempster HW zu opfern.
Bin erstaunt, dass Ende Mai die Campingplätze teilweise noch zu waren...
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Moin,
da seid iht ja fast noch günstig weggekommen....
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Ne schöne Jrooß ahn all
Uwe
"Yukon" und mehr Kanada auf Flickr
Hallo Outdoorman-Boy und Wilderness-Uschi,
ich lach mich tot . Wie toll schreibt ihr denn? echt toll und witzig geschrieben und mit eurer Einstellung
Bei uns war es dann z.B. der Warmwasser-Boiler, der zwar ansprang, aber gleich wieder ausging. Also keine Dusche oder warmes Spülwasser an Bord. Doof, aber wir haben uns gegen einen Anruf beim Service entschieden, da wir mehr oder weniger direkt in den Denali Nationalpark unterwegs waren und da drei Nächte bleiben wollten.
Wird das sicherlich noch ein grandioser Urlaub. Ihr lasst euch - obwohl Newbies - nicht aus der Ruhe bringen. Grosses Lob
Bleibt gesund :-)
Nina
Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi
@Ulli
> Bin erstaunt, dass Ende Mai die Campingplätze teilweise noch zu waren...
...soweit ich das mitbekommen habe, waren die CG's dann nach dem Memorial Day Weekend alle auf.
Peter