Zusammengefasst handelt es sich um eine Mischung aus Wave und Subway, zweier bekannter Naturschönheiten unweit dieses Highlights, garniert mit einem recht abenteuerlichen Aufstieg auf einem nicht einfach zu findenden Trail. Kein Permit erforderlich. Einsamkeit garantiert.
Hallo liebe Hiker,
nachfolgend möchte ich euch eine herausragende Tour vorstellen, die vom Aufwand her noch WoMo-tauglich ist und die, wie Gabi so treffend schreibt, "Abseits des Mainstream liegt".
Schon so oft sind wir in Hurricane auf direktem Wege die UT-SR-9 zum Zion NP gefahren. Dieses Mal aber wollte ich an der Kreuzung zur UT-SR-59 rechts abbiegen und der Beschilderung Kanab /Grand Canyon folgen, aus guten Gründen.
Diese lieferten schon seit einiger Zeit die Beschreibungen von Fritz Zehrer (http://www.ushikes.com/htm_hikes_water_canyon_white_domes.htm) und verschiedene Nodes, die ich kurz aufführen möchte:
-Reisebericht von Gabi: http://www.womo-abenteuer.de/node/11611
-Reisebericht von Simon : http://www.womo-abenteuer.de/node/8896
-Beschreibung von Fritz hier im Forum : http://www.womo-abenteuer.de/node/6110
-Node von Fredy : http://www.womo-abenteuer.de/node/4226
Zusammengefasst handelt es sich um eine Mischung aus Wave und Subway, zweier bekannter Naturschönheiten unweit dieses Highlights, garniert mit einem recht abenteuerlichen Aufstieg, einem nicht einfach zu findenden Trail und zahlreichen Begegnungen mit Tieren.
An dieser Stelle einen großen Dank an Fritz, dessen GPS-Daten mir sehr geholfen haben, den Weg zu finden bzw. immer wieder fortführen zu können.
Zeitaufwand: ca. 5-7 Stunden
Jahreszeit: August 2014
Richard´s Rating (auf einer 10er Skala):
Scenic value | 9 |
Anstrengung | 6 |
Photographic value | 10 |
Eine kleine Schwierigkeit kommt gleich zu Beginn auf einen Wohnmobilisten zu und zwar ist die Anfahrt zum eigentlichen Trailhead an dem kleinen Wasserreservoir mit den WoMo wegen der tiefen Spurrillen nicht möglich. Ich habe daher gleich zu Beginn der Dirt Road auf einem geschotterten Privatgelände geparkt, natürlich nicht ohne vorher bei dem Eigentümer um Erlaubnis gebeten zu haben.
Dies verlängert den eigentlichen Hike um 2 x 30 Minuten zusätzlicher Wegstrecke, wobei ich laut meines Etrex mit guten 5 km/h unterwegs war, entsprechend also etwa zusätzlichen 5 km. Den Google-Marker habe ich auf den Parkplatz gesetzt.
Angekommen am TH hat man gute 5km Wegstrecke einfach vor sich. In Summe waren es 16-17km, für die ich inklusive Fotopausen genau 6 Stunden gebraucht habe. Wenn man einen SUV hätte, würde man eine Stunde sparen können.
Copyright by Garmin
An Höhenmetern sind ab dem TH etwa 500 zu meistern, was man je nach Sonneneinstrahlung besonders dann zu spüren bekommt, wenn man aus dem Canyon in die offene Felsenlandschaft kommt. Ich würde in den Sommermonaten trotz der relativen Kürze des Hikes zu 3-4 Litern Flüssigkeit raten.
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Start war gegen 9 Uhr morgens, ich sah ein paar Fahrzeuge am TH von Canyoneers, die sich im Canyon abseilten, auf dem Weg zu den Domes war keine Menschenseele. Ich hatte tatsächlich diese Naturschönheit nur für mich allein. Wohlwissend, dass man als Solohiker immer gewisse Risiken eingeht.
Am Höhenprofil sieht man schön, wie es anfänglich stetig recht steil nach oben geht bis man auf dem Hochplateau ankommt. Es geht dann wieder etwas hinunter und einige Zeit in einem Wash entlang bis es kurz vor den Domes wieder einen steilen Abhang hinaufgeht.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Es geht schön entlang eines kleinen Baches auf einem developed Trail hin zu einem Art Kamin, vor dessen Hintergrund ich sofort an meine Erlebnisse an der Subway erinnert werde. Ich nehme meine Kamera aus der Hand und befestige sie gut mittels meines Capture Clip am Rucksack. Dieses Teil hat sich beim Wandern bisher sehr bewährt. Danke Michael nochmals für den Tipp.
An dieser Stelle endet der Canyon und einen kurzen Moment frage ich mich, wo denn der Weg sein soll.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Ein kurzer Blick auf das GPS signalisiert mir, dass es linker Hand weitergehen soll. Komisch, zuerst sehe ich den Weg nicht, dann aber erkenne ich, dass ich einen kleinen Absatz hinauf muss. Zurückblickend in den Canyon sieht es dann so aus:
Das hier ist der eigentliche Knackpunkt der Wanderung, Wenn man etwas unsicher ist, sollte man diesen Hike vielleicht nicht angehen. Der Weg ist teilweise etwas schmal. Ein kleines Stück weiter oben an der Canyonwand entlang erkennt man schon die typischen Zion-Strukturen.
Auf Hinweis von Bernhard möchte ich hier etwas präzisieren:
Die Bilder zeigen die engsten Passagen. Es ist ein wenig komisch, weil es halt recht weit ungesichert nach unten geht. Mir hat das aber überhaupt nichts ausgemacht und ich kann von mir behaupten, dass ich nicht 100%-ig schwindelfrei bin. Ist denke also, dass es zwar etwas anspruchsvoll, aber durchaus gut machbar ist. Ansonsten hätte ich den Hike als solches auch nicht vorgestellt oder explizit darauf hingewiesen.
Auch Gabi bezeichnet den Pfad wie einen, den es in den Alpen des öfteren gibt.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Es hatte Tags zuvor ausgiebig geregnet, was man anhand des feuchten Sandes und zahlreicher Pfützen gut sehen konnte. Teilweise muss ich auf den Slickrock ausweichen, weil es richtige Treibsandpassagen gab, wo ich knöcheltief einzusinken drohe.
Dann überquert man einen Bereich mit schönen Marbles und man gut sehen, wie diese in den Felsen im Laufe der Zeit infolge von Erosion freigelegt werden.
Genau genommen bin ich natürlich nicht ganz allein.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Schon von weitem sieht man das Ziel vor Augen und das treibt natürlich an. Ein wundervoll geschwungenes Gebilde aus Weiß und Rot. Ich bin erneut an einer Wave, nur dieses Mal ganz allein und ohne Permit. Ich lasse die Bilder sprechen.
Obwohl ich jetzt wirklich auch schon einiges gesehen habe, treibt es mir die Tränen in die Augen und es liefert mir die innere Begründung warum ich schon wieder in der Hauptsaison ein Vermögen ausgegeben habe.
Den Rückweg erspare ich euch, er war infolge des abschüssigen Geländes aber deutlich schneller und ich habe es ein wenig bereut, dass ich meine Teleskopstöcke im Womo zurückgelassen habe. Das war aber das einzige, was ich an diesem Tage falsch gemacht habe.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Richard,
es freut mich sehr dass Du eine solch gelunge Tour machen konntest und für mich ist es ein Anspron einen erneuten Anlauf zu unternehmen wenn wir erneut in der Ecke sind. Dein Highllighteintrag ist wirklich mehr als angebracht.
Wirklich klasse Foto's.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Servus Gabi,
das solltest du in der Tat nachholen und ich danke nochmals für die ergänzenden Tipps, die mir beim Timing der Tour sehr geholfen haben. Du siehst, dass ich immer schnellen Schrittes unterwegs bin und alles unternehme, um die Nachteile eines WoMos wett zu machen.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Geburt eines Moki ;-)
Hallo Richard,
vielen Dank für das Einstellen dieses Highlights mit vielen Bildern , besonders auch für dein Fazit !
wo war denn Werners "Slot Canyon ohne Ausgang" ? der hat mir sehr imponiert.
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
Im Prinzip waren Gabi und Werner schon bei über 90% des Weges und anhand dieses Bildes von Gabi kann ich dir schon zeigen wo ich gegangen bin und zwar siehst du hier auf der linken Seite die vertikal verlaufenden Abrisse in den Felsen. Das war mein Weg.
Ich muss aber auch gestehen, dass ich bis zu dem Zeitpunkt als ich die White Domes in Sichtweite bekam des öfteren auf mein Etrex gesehen habe.
Wir drei hatten, wie auch nachfolgendes Bild zeigt, den identischen Weg.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Richard,
ganz große Klasse, Deine Tour und die Bilder!
Natürlich frage ich mich als Gleichgesinnter, wie Du Deine Familie an diesem Tag untergebracht hast - Badetag im Quail Creek St.Park vielleicht?
Liebe Grüße
Uli
Scout Womo-Abenteuer.de