Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 40: White Domes - Canaan Mountains

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Bolly_Bollo
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Beigetreten: 04.04.2018 - 09:55
Beiträge: 218
Tag 40: White Domes - Canaan Mountains
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Mittwoch, 10. November 2021
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
... a truly hidden gem

 

Tag 40:

Früh morgens um 07:00 ist die Hausherrin schon eifrig in der Küche zugange und zaubert ein phänomenales Frühstück: Rühreier mit Speck, dazu knuspriger French Toast und frisch gebackene Waffeln. Sehr lecker!

Nach einem herzlichen Abschied von unserer Gastgeber-Familie und einem ausgiebigen good-bye-cuddle mit allen Hunden geht es los.
Gleich hinter Hildale erheben sich die steilen Vermillion Cliffs der Canaan Mountains, in die sich der Water Canyon einschneidet. Vom nordöstlichen Stadtrand folgen wir der Straße parallel zum short creek (hier gab es 2015 eine verheerende flashflood mit mehreren Toten). Soweit ich mich erinnern kann ist die Zufahrt zum Water Canyon Trailhead inzwischen in einem guten Zustand und WoMo tauglich. Der Trailhead liegt sich neben einem kleinen hübschen See. Hier befindet sich ein Parkplatz mit Toilettenhäuschen, und man könnte dort sicherlich ganz passabel boondocken.

Ausser uns steht hier nur ein Camper Van aus dem nach und nach drei verschlafene Gesatlten steigen und uns wortkarg grüßen. Anscheinend haben wir sie gerade eben geweckt. Wir packen unsere Rucksäcke und marschieren los.
 

Der Trail folgt zunächst ein kurzes Stück einem lauschigen creek, dann steigt er durch Pinienwälder allmählich nach oben.
Es bieten sich immer wieder herrliche Aussichten auf die Südflanken der Canaan Mountains, die uns im Morgenlicht mit ihrer kräftigen roten Färbung grüßen.

Schon auf dem ersten Kilometer eine richtig hübsche Wanderung durch eine schöne abwechslungsreiche Landschaft. Die Felsen des Water Canyons rücken immer näher zusammen bis man schließlich auf eine subway-ähnliche Stelle trifft. Diese wird durchquert und an deren Ende durch eine Verengung nach oben gestiegen.
 

Hier fließt ein kleiner Wasserfall die Felsen hinunter, der jedoch zu dieser Jahreszeit nicht besonders viel Wasser führt
- caution, slippery when wet !

nach dem Wasserfall ist aber erst einmal Sackgasse

Der weitere Pfad versteckt sich hier ein wenig, doch zum Glück haben wir ja die Routen-Beschreibungen genauestens studiert (Danke Fritz! 😊),
und so wissen wir Bescheid: Zuerst ein kleines Stückchen zurück und dann immer links an den Felsen haltend bergauf. Der Trail ist passagenweise recht schmal, Trittsicherheit sicherlich von Vorteil.

hier links geht es hoch:

Im “zigzag“ geht es immer weiter bergauf, bei der einen oder anderen Stelle bedarf es ein wenig Kraxelei, insgesamt ein richtig schöner abenteuerlicher trail der einem die zu erarbeitenden 250 Höhenmeter versüßt.

snapshots vom Weiterweg:

      

Das Wetter ist bombig, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. War es beim Losmarschieren noch angenehm kühl, so spüren wir langsam die Kraft der immer höher steigenden Sonne. Puh, wir kommen langsam ins Schwitzen!

unterwegs ergeben sich bereits herrliche Blicke auf erste hübsche Felsgebilde die einen an die typische Landschaft des Zions erinnern.

Nach gut zwei Stunden erreichen wir das Top Rock Plateau. Von hier hat man eine tolle Aussicht hinunter in den Canyon. Ein kleiner Fels direkt am Abgrund bietet sich für ein zweites Frühstück an.
Aber wo geht es nun weiter? Wir haben kein GPS dabei, nur einen Zettel mit einer wagen Wegbeschreibung: Man darf von hier oben nicht dem Pfad nach Westen folgen, sondern muss in den Upper Water Canyon absteigen. All right, dann mal los. Weglos schlagen wir uns durch den lichten Wald hinunter in den sandigen wash des Water Canyons. Dabei müssen wir einige Male kleinen dryfalls und wassergefüllte Gumpen ausweichen. Spuren finden sich keine, es war anscheinen länger niemand mehr hier oben.


Etliche rot-weiße Felstürmchen strecken ihre Köpfe zwischen den Ponderosa Pines hindurch

Wir biegen in einen Seitencanyons, folgen diesem und steigen dann, als es nicht mehr weitergeht die steilen Flanken nach oben. Schon hier unten sind wir begeistert von der Umgebung. Nach etwa einer halben Stunde Anstieg sehen wir sie dann endlich am Horizont auftauchen:
Die White Domes!

 

mit jedem Schritt werden die Farben intensiver, zuerst dominiert noch kräftiges Rot

je weiter man vordringt desto mehr mischt sich Weiß in den Farbverlauf

Zarte gelbe Schleier durchziehen die weißen Felsen.

Ein ungleiches Paar: ein dürrer Baum und ein versteinerter Haufen aus pancakes.

Das Gebiet der White Domes ist nicht besonders groß, aber wir erkunden es ausgiebig, umrunden die Buttes und klettern zwischen den Gipfeln herum.

Als die Augen genug gesehen haben setzen wir uns zwischen die Wellen in die warme Sonne und packen unsere Brotzeit aus. Einen schöneres Plätzchen wird man wohl lange suchen müssen.

Der absolute Wahnsinn: Perfektes Wetter, phänomenale Location
- und absolut kein anderer Mensch weit und breit, den ganzen lieben langen Tag haben wir das Ganze hier für uns ganz allein!

wow, wunderschön!

Die Wave hat ihr Hochzeitskleid übergeworfen und präsentiert sich in einem blendendem Weiß

Wir drehen noch eine zweite Runde durch die Domes, dann machen wir uns auf den Rückweg. Diesmal wählen wir eine andere Route, etwas östlicher. Hier ist es ein wenig steiler, aber nicht weniger spektakulär. Der Rückweg über den schmalen Pfad in den Water Canyon ist bergab genauso toll wie bergauf.
 

Kurz vor dem Ende treffen wir noch einen bärtigen Mann mit seinem etwa zehnjährigem Sohn. Dieser trägt eine Flinte auf dem Rücken, sie wollen ein wenig Schießen üben sagen sie… ja, früh übt sich wer ein großer Jäger werden will !   😉

Der Water Canyon Arch hoch über unseren Köpfen


Am frühen Nachmittag stehen wir wieder am Auto. Wir sind rund um begeistert.
Alles in allem eine geniale Tour, landschaftlich zum Zungeschnalzen, abwechslungsreicher Anstieg durch eindrucksvolle Felslandschaft, und oben dann ein überwältigendes Finale in Weiß.
Schon jetzt ist uns klar, von dieser Tour werden wir noch lange schwärmen!

heartlaughheart
 



Die heutige Nacht wollen wir in Escalante verbringen. Wir wählen die kürzeste Route über die Coral Pink Sand Dunes. Dort stoppen wir kurz und machen noch einen kleinen Spaziergang durch die Dünen. Als wir in Escalante ankommen ist es dann bereits dunkel. Zur Feier des Tages gönnen wir uns einen saftigen Burger mit allem Pipapo. Die heute verbrauchten Kalorien sind so in wenigen Minuten wieder auf den Hüften. 😊
 


Danach fahren wir noch das kurze Stück bis an die Hole-in-the-rock-road, folgen dieser ein paar hundert Meter und suchen uns ein nettes Plätzchen um unser Zelt aufzubauen.
Rundum satt und zufrieden verschwinden wir in unseren Schlafsäcken, und es dauert nicht lange bis sich ein lautes Schnarchen über den Lagerplatz legt.

 


Und was steht morgen auf dem Programm?
Unsere Abschluss-Tour, eine Wanderung die von Anfang an auf unserer Liste stand!

...