Der 16. Tag führte uns vom Mesa Verde NP ins Monument Valley, also ein Fahrtag mit eher wenigen Zwischenstopps. Und hier dann auch der glücklicherweise einzige Navigationsfehler der Tour, oder zu blindes Vertrauen ins GPS. Bisher hatten wir immer relativ viele Zwischenhalte vorgesehen und uns navigationstechnisch an diesen entlang gehangelt, heute war der erste Stopp Fort Bluff. Die Route sollte über die US160 und CO41/UT162 führen, nur das Navi meinte dann, kurz hinter Cortez eine Abkürzung über “Country Road G” nehmen zu müssen. Das habe ich erst nicht gemerkt und die Strasse sah anfänglich auch ganz gut aus, verwandelte sich aber zusehends in eine Schlaglochpiste, auf der bei 20 MPH Schluss war. Gekostet hat uns das einiges an Zeit und zwei Schubladenarretierungen, die durch Panzerband ersetzt werden mussten.
Ein paar Impressionen:
Zumindest haben wir hier (vermutlich) "echte" Hogans gesehen (Foto mitte links), und unsere Tochter freute sich über viele freilaufende Pferde. Wir hatten sogar Gegenverkehr (Foto unten rechts), ob die sich wohl auch verfahren hatten?
Nun gut, wir kamen so gegen halb Eins in Bluff an, was eigentlich ganz OK war und uns eine intensive Besichtigung erlaubte. Die Leute hier sind wirklich ausnehmend nett und das “Fort” - eigentlich mehr eine Siedlung - sehr interessant. Recht ... sagen wir mal gewöhnungsbedürftig ... war das religiöse Getue und eine gefühlte Schönfärberei des Verhältnisses zu den Navajo. Wir verbrachten hier eine gute Stunde, Highlight für die Kleine war die frisch reparierte Eismaschine im Shop
Es gab immer mal wieder etwas am Straßenrand zu sehen und die Landschaft näherte sich langsam dem an, was man so aus Wildwest-Filmen erwartet:
Der nächste Stopp war dann der Goosenecks SP, wo wir am Eingang ein hinter uns wartendes Auto geärgert hatten … durch Bezahlen des Eintritts und Ausfüllen des entsprechenden Formulars/Tütchens. Nun gut. Der Weg dorthin ist gut geteert, und das Straßen hier und da in einem "Loch" zu verschwinden scheinen sind wir mittlerweile gewöhnt:
Der Abstecher von 10 Meilen ist sehr empfehlenswert, ein bisschen wie ein doppelter Horseshoe-Bend.
So gegen 17 Uhr erreichten wir den Monument Valley Tribal Park, so eine Art Nationalpark der Navajo, und standen erst mal in der Schlange an der Einfahrt. Der NP-Pass gilt hier natürlich nicht, das war vorher klar. Der Eintritt kostet 20$, wenn damit etwas sinnvolles gemacht wird ist das OK. Etwas komisch kamen uns die Schilder “be sure you get a receipt” vor … da scheinen wohl schlechte Erfahrungen gemacht worden zu sein. Noch komischer war, das die Statuen am Parkeingang eher an amerikanische Siedler denn an Navajo erinnerten.
Bei der Registrierung für den (natürlich auch vorgebuchten) Campground “The View” gab es noch eine kleine Wartezeit … jetzt kamen irgendwie alle gleichzeitig …
Trotz aller Verzögerungen waren wir mit genug Luft zum Sonnenuntergang da, um noch eine Reittour in selbigen buchen zu können. Es gilt hier das im Kodachrome gesagte, wir Eltern können nix, die Tochter würde am liebsten davon Galoppieren. Mit uns war noch eine Gruppe Französinnen, die eine längere Tour gebucht hatten. Unterwegs überraschten uns unsere Navajo Führer mit dem Vorschlag, dass Alle die große Tour machen sollen (ohne Mehrpreis!), aber im Galopp! Eine tolle Idee, nur bekamen wir Anfänger das nicht gebacken. Also wurden 2 Gruppen gebildet, die guten Reiter (2 der Französinnen und unsere Tochter) machten die große Tour und die “schlechten” (wir beide und eine Französin) ritten im Schritt zurück. Diese Art der Flexibilität ist wirklich toll und für unsere Tochter war dieser Ritt dann auch wirklich das absolute Highlight der ganzen Reise, ein Ausritt ohne Eltern und mit “echten Indianern”! Ob dabei wohl “John Wayne Feeling” aufkam hier am “John-Wayne-Trail”? … vielleicht nicht, wer John Wayne war mussten wir erst erklären.
Damit waren wir natürlich zu spät zurück, um die Buttes im Sonnenuntergang zu fotografieren, nur was tut man nicht so alles für den Nachwuchs. Wir wollten noch im Restaurant am Hotel essen, was aber misslang da ab 19h nur noch Hotelgäste bedient werden Aber dafür hat man ja im RV alles dabei
Gegessen haben wir dann im Schein der selbstgebastelten Campingleuchte draußen.
Und selbst hier mit der ganzen Lichtverschmutzung durch Hotel, Ortschaft und Cabins konnten wir einen Blick auf die Milchstrasse erhaschen, bevor sich Wolken davor schoben.
Schade, denn die von innen beleuchteten Zelte hätten mit der Milchstrasse darüber ein tolles Fotomotiv ergeben.
Recht spät geht es ins Bett, an Schlafen ist aber erst mal nicht zu denken, denn der Typ im RV neben uns meint, kurz vor Mitternacht noch den Generator anmachen zu müssen. Aaaargh! Als nach einer halben Stunde noch keine Ruhe ist geh ich rüber … jetzt ist Ruhe!
Wir wünschen eine gute Nacht!
gefahrene Meilen: 133 (ja, ja, die “Abkürzung” …)
geplante Meilen: 155
besuchte Highlights: Fort Bluff, Goosenecks SP, Monument Valley Tribal Park
Übernachtung: The View CG
Fazit: Traue nie blind dem GPS; und bei den Navajo geht es etwas lockerer zu
Hi,
du musst doch zugeben, so ein Ritt im Monument Valley ist einfach sensationell und unvergesslich
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Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
... ja, unvergesslich kann man das nennen. Wenn man so gar keine Ahnung hat was man mit dem Pferd tun soll bleibt halt wenig Zeit zum Geniessen (oder zum Fotografieren), aber dafür kam die Kleine hier voll auf ihre Kosten!
LG und Danke für Deine Kommentare :-)
Björn
Gerne, Björn,
ich erfreue mich ja auch an deinem sehr nett geschriebenen Text und den tollen Fotos
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hi Björn,
dass man so wenige Antworten bekommt liegt einfach an der Zeit. Die Leute wollen nur konsumieren und nichts zurück geben. Schade
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen