22.09.16 – Das Wetter hat uns im Griff
Endlich wird es hell und es hoert auf zu regnen. Was fuer eine Nacht...
Gegen Morgen sind wir dann doch noch eingeschlafen. Irgendwann in der Nacht waren draussen Stimmen und Motorengeraeusche zu hoeren, ausserdem Scheinwerferlichter. 2 weitere Camper stehen jetzt vor uns und ein einsames Auto steht am Strassenrand. Dessen Besitzer war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich hat er irgendwo gezeltet und in der Nacht wenigstens sein Fahrzeug in Sicherheit gebracht.
Die Bilder sind erst spaeter aufgenommen, als das meiste Wasser schon abgelaufen ist
Draussen laeuft zwar kein Wasser mehr, aber man kann genau sehen, wo die Massermassen rechts und links vom Womo entlanggekommen sind. Ein Glueck standen wir auf dem Schotter etwas erhoeht. Alles ist mit einer rutschigen und klebrigen Schlammschicht bedeckt. Im Nu sind die Sohlen unserer Latschen /Crocs mit einer dicken Schicht beklebt. Wir hoeren draussen immer noch ein lautes Rauschen von Wasser. Das kommt vom Graben der entlang der Wild Horse Rd. verlaueft und kurz vor dem Boondockingplatz unterirdisch auf die andere Strassenseite geleitet wird. Ein Glueck stehen wir auf der richtigen Seite, sonst wuerden wir jetzt nicht hier weg kommen.
Vom Campernachbar vor uns erfahren wir, dass der Wash unpassierbar ist und dort sehr viel Wasser, Schlamm und Gestruepp die Durchfahrt verhindert. Ausserdem sitzten alle Camper auf der anderen Seite bis auf weiteres erst mal fest.
Bei den anderen Camper und den Womos herrscht Aufbruchstimmung. Die ersten 2 Womos fahren sich nur knapp nicht im Matsch fest, es ist eher ein Schlittern als ein Fahren. Von den naechtlichen Wassermassen gibt es leider keine Fotos, erst jetzt faellt mir die Kamera wieder ein.
Da sich das Wetter bessert und es aufgehoert hat zu regnen, beschliessen wir erst einmal in Ruhe zu fruehstuecken. So kann auch das restliche Wasser noch ablaufen. Die grosse Pfuetze, die sich in der Einfahrt der Schotterstrasse gebildet hat, nimmt sichtbar ab.
Es ist tolles Licht draussen, die Luft wirkt rein und die Farben leuchten satt im Kontrast zu den noch vorhandenen dunklen Gewitterwolken. In der Ferne hoeren wir tiefes Donnergrollen.
Nun sichtlich entspannter und gestaerkt switchen wir wieder in den Geniessermodus. So ganz ohne war die Erfahrung nicht und was haben wir heute gelernt? Auch ein Boondockingplatz will gut und bedacht ausgesucht sein!
Eigentlich stand heute die Erkundung und ein Trail im Capitol Reef NP auf dem Programm. Der Regen macht uns aber weiterhin einen Strich durch die Rechnung. Auf der Fahrt ueber Hanksville und der Scenic Route durch den Capitol Reef NP sehen wir unzaehlige rotbraune Wasserlaufe und es faengt immer wieder an zu regnen. Die kurvenreiche Fahrt auf der eigentlich so schoenen aber auch stellenweise engen Scenic Route ist heute eher anstrengend. Es fliesst teilweise noch Wasser ueber die Strasse und es ist viel Womo-Gegenverkehr. Der Freemont River ist ein reissender Fluss und somit koennen wir, die fuer morgen geplante Tour mit dem Jeep ins Cathedral Valley, gleich abhaken. Also kommt der Capitol Reef und das Goblin Valley noch einmal auf die Liste, kein Problem, die Needles haben ja auch erst beim 3. Anlauf geklappt.
In Torrey tanken wir uns steuern dann den Thousand Lakes RV Park an. Wir sind erstaunt, der Platz ist ausgebucht. Die netten Damen vom Office bieten uns einen Overflow-Stellplatz an, der leider direkt neben der Einfahrt an der Strasse liegt. Wir sind nicht begeistert und ziehen es vor, im Ort nach einem anderen CG Ausschau zu halten. Gegenueber des VC auf dem Wonderland RV Park gefaellt es uns fuer $45,-- mit hookups direkt an der Strasse erst recht nicht, also fahren wir wieder zurueck und nehmen den Overflow. Dank einer eingehenden Stornierung waehrend unserer Anmeldung bekommen wir doch noch einen Platz, durch Zufall ist es die gleiche site 9 wie beim letzten Mal. Toller Platz mit einer fantastischen Sicht auf die roten Felswaende.
Das Wetter hat sich gebessert, es hat aufgehoert zu regnen und es kommt die Sonne durch. Wir goennen uns erst einmal einen Wild Turkey zur Entspannung. Dann ist Duschen und etwas Waeschewaschen angesagt. Es weht ein kalter Wind und wir verziehen uns ins Womo. 2 Plaetze weiter rollt ein Roadbaer auf site 13?, die Beiden kennen wir doch: es sind Melle & Joerg! Nach unserem sehr kurzen Treffen im RMNP kommen wir nun doch noch dazu, uns naeher kennen zu lernen und wir haben ein einen sehr netten Abend zusammen und viel zu erzaehlen. Nach dem Westerndinner gibt es noch einen Absacker bei Melle & Joerg. Inzwischen ist es richtig stuermisch geworden und dank des noch vorhandenen Wifis lesen wir im Weatherforecast, dass heftigste Stuerme fuer die kommende Nacht erwartet werden.
Waehrend wir im Womo bei laufender Heizung unter 4 Decken liegen, werden wir in dieser Nacht so richtig durchgeruettelt. Das ist mehr ein Orkan als ein Sturm, draussen biegen sich die Baeume, es schaeppert und es fliegen Sachen ueber den Campground. Wieviel Sturm braucht es um ein Womo zu um zu kippen oder es wie ein Kartenhaus zusammenfallen zu lassen? Ein Glueck koennen wir nicht weit kippen, wir stehen ja zwischen 2 Baeumen und zumindest etwas im Windschutz der anderen Womos. Bei Melle & Joerg ruettelt es bei dem groesseren Womo noch mehr und in der Nacht macht sich nach einen lauten Knall ihre Kellertuer selbststaendig.
Gestern Nacht das Wasser, heute der Sturm. Weit nach Mittagnacht beruhigt er sich etwas und wir koennen endlich schlafen.
Hi Bine,
das war `ne Nacht. Die werden wir so schnell nicht vergessen. Auf den Sturm hätten wir gerne verzichten können, aber nicht auf den Abend mit euch. War richtig toll.
Viele Grüße, Jörg
Impressionen aus Nordamerika
Hallo Bine, hallo Jörg,
wenn es stark weht, stellt man am besten das Wohnmobil mit der Frond in den Wind. Und der slide bleibt eingefahren. Damit habe ich gute Erfahrung gemacht. Es hat nur einmal nicht gereicht. Da sind wir wieder weggefahren und haben uns eine andere Übernachtungsmöglichkeit gesucht.
Liebe Grüße Gerd
Siehe auch:
Gooseneck State Park: Wir übernachten hier immer, wenn wir vorbeikommen, mit der Ausnahme wenn es sehr starken Wind gibt. Vor Sturm gibt es hier keinen Schutz, einmal sind wir wieder weggefahren.
Und: Aus geplanten 85 Meilen wurden somit 175 Meilen.
Wir fanden dann Nachts unterschlupf bei den UTE-Indianern.
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Ohja, Bine,
ich erinnere mich, daß wir noch ge-whats-appt haben.
Bei uns sah das am Desert View CG aber auch nicht wirklich besser aus, wenn auch nicht ganz so stürmisch.
Das schlechte Wetter hatte uns in diesen Tagen auch voll im Griff!
Liebe Grüße, Tanni
Hallo Bine,
oh je, da hat euch das Wetter aber einen ganz schönen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch wie Du schreibst: schon wieder ein Grund mehr nochmals herzukommen. Und das war sicher nicht das letzte Mal, dass ihr diese tolle Gegend bereist. Aber bei einem kleinen Womo-Forum-Treffen ist das Wetter ja auch zweitrangig. Ich hoffe, ihr habt die restlichen Tage mehr Glück mit dem Wetter.
Bleibt gesund :-)
Nina
Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi
Hallo Bine,
mensch, da habt ihr aber auch Pech mit dem Wetter gehabt - gestern Regen, heute Sturm. Sehr schade... und sicher auch ein Stück unheimlich...
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo Bine!
Jetzt weiß ich, wie es weiter ging. Auf so etwas kann man wirklich getrost verzichten. Wenigstens das "Mini-Womo-Treffen" war gut gelungen.
Aber dank deinem Bericht kann ich sagen: Wieder was gelernt, man lernt wohl im Leben nie aus.
Wie man sieht, ist es keine leere Floskel.
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Oh je Bine,
da hattet ihr ja einige Wetterkapriolen auszuhalten . Die Wassermassen unterschätzt man schnell. Gut, dass alles heile geblieben ist.
Ach schön, das Westerndinner mit viel Plastik. Wir fanden es dennoch sehr nett. Und ein Miniforentreffen, wir sind schon eine große Familie . Man fühlt sich doch sicher gleich ganz vertraut, oder
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
@Jo&Mel, ja das war ein sehr schoener Abend, Aber keine schoene Nacht! Wobei ihr ja auch noch aus eurem Slide-Schlafzimmer ausziehen musstet. Schoen war aber auch, dass das ja nicht unser letzter gemeinsamer Abend war, gell? Wir machen ja noch ein schones Bouletten-Wettgrillen!
@Gerd: ein Glueck haben wir ja immer ein kleines Womo. Bei JoMels hat es bei dem langen Schiff wesentlich mehr geruettetlt.
@Tanni: ich erinnere mich sehr genau an unseren virtuellen Ausstausch waerend der Reise. Ein Glueck hatten wir das Groebste schon hinter uns als wir dann am North Rim waren.
@Nina: in der Tat, so ein Wetter hatten wir bisher noch auf keiner Reise. Aber wir empfanden es im Nachhinein gar ncht mal so schlecht, es waren ja nur ein paar Tage, aber diese ware schon sehr verrueckt. Am meistens hat uns ja gewundert, wie kuehl es ueberhaupt in diesem Jahr im Suedwesten war. Wir hatten uns total auf Hitze eingestellt. Und das Schoneste ist, wir freuen uns dann auf eine naechste Reise wo wir dann die verpassten Ziele nachholen koennen.
@Ulli: Du sagst es, es war streckenweise schon etwas unheimlich, und das ja auch noch nachts . Man weiss ja nie, ob es noch schlimmer kommt und was man dann machen kann, wenn wirklich eine Notsituation eintritt und man auf die Schnelle die Flucht ergreifen muss. Da gibt es einem doch ein etwas besseres Gefuehl, wenn man zu mehreren ist und nicht ganz auf sich alleine gestellt ist.
@Jindra, so ist es. Heute weiss ich mehr!
@Sonja, das Westerndinner ist wirklich kein kulinarisches Highlight, gehoert dort aber irgendwie dazu. Die Stimmung machts halt. Wir hatten so einen netten Abend zusammen und Du hast recht, man fuehlt sich irgendwie doch sehr vertraut, als wenn man sich schon lange kennt. Na ja, irgendwie ist es ja auch so, auch wenn so viele KM dazwischen liegen. Wir haben uns jedenfalls sehr gefreut auf dieser Reise einige Foris getroffen zu haben , zumal wir ja sonst keine Gelegenheit dazu haben.
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter