Zum Schluss – Ein Fazit
Der Südwesten mit Zelt und SUV
Zu den USA als Urlaubsland im Allgemeinen und dem Südwesten im Besonderen habe ich ja schon im Fazit zu unserer WoMo Tour 2015 hinreichend Stellung bezogen.
Für uns als USA-infizierte Wiederholungstäter kam der Wunsch auf, mehr der phänomenalen Ziele abseits des Teers zu erkunden, die für einen reinen WoMo-Urlauber üblicher Weise kaum erreichbar sind.
Aufgrund der spät entdeckten billigen (und später gecancelten Germanwings-) Flüge war ein preislich angemessenes WoMo nicht mehr verfügbar und so kam auch keine parallele Miete von SUV und RV infrage.
Da ein reiner Hotelurlaub weder die Nähe zur Natur noch die Lagerfeuer-Romantik bietet lag für uns ein Zelturlaub wie bei unseren ersten USA Rundreisen als Student nahe.
Ein wichtiges Argument waren die Kosten denn alle nötigen Anschaffungen (Zelt, Luftmatratzen, Pumpe, Campingstühle, Kisten und Kühlbox) lagen mit rund 300 Euro im Bereich von ganzen drei Hotelübernachtungen.
Ist das noch Zelten (oder schon Glamping?)
Betreffend der Schlafqualität hatte ich große Sorgen aber mit drei Queen-Size Luftmatratzen, die bequem über eine elektrische Pumpe mit Strom vom Zigarettenanzünder aufgepumpt wurden, kamen wir super zurecht. Unser Zelt war ein Walmart-12-Personenzelt (!) und war wirklich leicht aufzubauen. Im Notfall haben wir auch mal eine Tisch-Bankkombination zum Essen ins Zelt gestellt, als es anfing zu regnen (was kaum vorkam).
Mit allem Drum-und-Dran war am Ende des Urlaubs das Zelt in 20 Minuten bezugsfertig bzw. morgens abgebaut und das Auto abfahrbereit beladen, was auch bei unserem großen Ford Explorer genau durchdacht sein wollte.
Trotz dieses überschaubaren Aufwandes war uns schnell klar, dass sich dieser eigentlich nur bei mindestens zwei Übernachtungen pro CG lohnt und so haben wir unsere Planung mehrfach angepasst.
Das Zelten ermöglicht ein insgesamt deutlich entschleunigtes und noch intensiveres Naturerlebnis; man ist halt wirklich immer draußen außer zu den Schlafenszeiten und Autofahrten.
Temperaturen:
Im Zelt ist man dem Wetter stärker ausgesetzt als im WoMo, wo man auf die AC oder eine Heizung zurückgreifen kann.
Zu warm war es für uns besonders im Vof: Hier kam zur Fußbodenheizung (die bei rund 45 Grad am Tag aufgeheizten Steine) der Jetlag und die erste im Zelt generell gewöhnungsbedürftige Nacht, so dass ich mir anfangs nicht sicher war, ob ein Zelt die richtige Entscheidung war. Im Snow Canyon war es nur geringfügig „kühler“ und im Zion schon etwas besser.
Im Gegensatz dazu waren die letzten Nächte in den Rockies etwas frisch aber keineswegs problematisch.
Der Südwesten bietet somit im Sommer insgesamt ein gutes Klima zum Zelten: Es ist weitgehend trocken und nachts kühlt es bis auf die Wüstenregionen um Las Vegas meist angenehm ab. Im Nordwesten, wo wir 2017 mit dem WoMo unterwegs waren, wäre es mir da nicht nur an der Küste zu kalt gewesen.
Campgrounds
Mit dem Zelt hatten wir deutlich weniger reserviert auch weil viele der gewählten CGs fcfs waren. So blieb mehr Flexibilität als mit dem WoMo (zugegeben, wir haben nicht auf Walmart-Parkplätzen gezeltet). Hotspots wie den Zion NP würde ich aber auch mit dem Zelt reservieren.
Mit dem Zelt konnten wir 6 Nächte kostenlos übernachten (Stateline CG und an der Hole in the Rock Road). Trotz oder wegen des Fehlens jeglichen Komforts zählten diese Übernachtungen in relativer Einsamkeit für uns zu den Schönsten. Nicht nur wegen diesen Orten werden wir einen derartigen Urlaub wiederholen.
SUV
Unser 7 sitziger Ford Explorer war riesig und deutlich komfortabler zu fahren als ein RV. So war es kein Problem, wenn die einzelnen Etappen auch mal länger waren, als wir das mit dem WoMo gewohnt sind.
Der Wagen kostete etwa halb so viel wie ein RV, war aber für einen PKW auch nicht billig. Mit Rabattcodes und Cashback war ich dennoch bei Avis direkt deutlich günstiger als auf allen mir bekannten Portalen – leider habe ich den ADAC aufgrund Ellis Bricht erst später als konkurrenzfähiges Portal wahrgenommen. Komfort und Ausstattung waren top, der Platz reichte aber aufgrund unserer üppigen Campingausstattung auch nur gerade so.
Die Entscheidung für diese Art des Reisens fiel ja, weil wir die üblichen geteerten Pfade auch mal verlassen wollten. Auf allen Gravelroads kamen wir super zurecht aber als es mal etwas feucht und lehmig wurde kamen wir sofort ins Rutschen. Eine extreme Bodenfreiheit besaß unser Ford nicht, die ganz wilden Pisten haben wir aber auch nicht angesteuert. (Mal sehen was da 2018 ansteht?!)
Unsere Ziele
… mit dem SUV:
House Rock Valley Road: White Pocket
Cottonwood Canyon Road
Hole in the Rock Road: Peek-a-Boo und Spooky Canyon sowie Devils Garden
Sheffield Road (Moki Hill)
Arsenic Arch
Monument Valley und Valley of the Gods
Chesler Park, Canyonlands (Mit weinigen Extra-Meilen auch vom CG erreichbar)
Ziel, die auch mit dem WoMo erreichbar sind
Valley of Fire
Yellow Knolls (ein kurzes Stück idR. gute Gravelroad)
Kanarracreek
Zion (Subway, Taylor Creek und Narrows)
Page (Baden am Lake Powell unweit der Marina)
Escalante (Escalante River and Natural Bridge)
Natural Bridges
Moki Dugway und Goosenecks SP
Mesa Verde
Great Sanddunes
Sonstiges: Rafting
Fazit:
An 27 Urlaubstagen sind wir knapp 2300 Meilen gefahren, was im Schnitt angenehme 90 Meilen pro Tag ausmachte, so dass wir mit der Strecke sehr zufrieden waren.
Wenn ich ein paar Highlights herausheben müsste stehen bei den Kids Unternehmungen mit Wasser auf den vorderen Plätzen, bei den Eltern vor allem die eher einsamen Ziele:
Top Highlights der Kids:
- Peek-a-Boo und Spooky Canyon
- Subway
- Rafting
- Kanarra Creek
- Narrows
- Sandboard fahren im Great Sanddunes
- Escalante River
Top-Higlights der Eltern
- Peek-a-Boo und Spooky Canyon
- Subway
- Arsenic Arch
- Narrows
- Stateline CG und Umgebung
- Chesler Park
- White Pocket
Es würde mich freuen, wenn der ein oder andere ein paar Anregungen in unserem Bericht gefunden hat, auch wenn es diesmal keine WoMo-Reise war.
Vielen Dank, dass Ihr mit uns gereist seid und nicht zuletzt für die umfangreiche Unterstützung bei der Planung der Reise!
Mike
Servus Mike,
danke für deinen Report. Vielleicht ergab sich durch die "erzwungene" Langsamkeit wegen des Auf-und Abbauen des Zeltes der optimale Rythmus und ich hätte viele Dinge wohl genauso gemacht. Schön dass die Subway euch gefallen hat.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Mike!
Zugegeben, deinen RB habe ich noch nicht ganz gelesen, was aber nachgeholt wird.
Auf deinen Fazit habe ich aber gewartet, haben wir doch Zelturlaube, besser gesagt Sommerreisen mit Zelt mit unseren Kids regelmäßig jahrelang gemacht.
So eine Reise mit Zelt ist doch anstrengender, als mit RV oder in Hotels.
Wenn ich mir heute vor Augen halte, dass wir damals mit einem kleinen "Hauszelt" (die kleinste Ausführung die wir damals gefunden haben) fast jeden Tag den Ort geweschselt haben, dann kan ich es nicht mehr glaueben, dass wir es geschafft haben, natürlich dazu ohne SUV, die gab es in den 90gern nicht, und so mussten wir mit einem Vectra (kein Kombi) Vorlieb nehmen, ohne Kühlbox, und immer nur mit selbstverpflegung.
Es war aber eine grandiose Zeit, welche auch die Familie zusammen geschweißt hat.
Du siehst, ich bin heute noch Feuer und Flamme!
Auch wenn eure Kinder noch etwas kleiner sind, es bleiben viele Erinnerungen hängen, sogar mehr, als man als Erwachsene glauben mag. Dazu kommen dann Dank der heutigen Technik noch Fotos und Fotobücher zur Hilfe.
Wir haben von damals unzählige Dias, die man sich doch nicht oft anschaut, wie heute Fotos am PC oder im Buch.
Vielen Dank für dein aufschlussreichen und schönen Fazit!
Ich könnte mir vorstellen, dass Du einigen Foris Mut für solche Art des Reisens gemacht hast, wobei ich hierzu auch den RB von Elli (Robelli) mit erwähnen dürfte.
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hallo Mike,
dieses schöne Fazit komplementiert diesen tollen Reisebericht! Ob wir bei unserem nächsten USA Urlaub das Zelt wählen, weiß ich noch nicht. Dein Reisebericht wird aber sicher vielen bei dieser Entscheidung helfen und zeigt eine schöne Alternative zum gängigen Womo auf. Ist der nächste Urlaub schon geplant?
Viele Grüße
Lea
2015 & 2019 Südwesten / 2016 Yellowstone / 2017 Namibia
Toller Reisebericht und für uns eine "Ermutigung" es Euch gleich zu tun.
Ich denke in den nächsten Wochen werden bestimmt noch ein paar Fragen an Euch kommen.
Ich stelle mir das Laden der Akkus für Handy, Navy und Camera usw. etwas schwierig vor. In der Nacht am Auto laden bedeutet doch unter Umständen, dass am nächsten Morgen die Batterie schlapp macht.
Habt Ihr da einen Mehrfachadapter hierfür benutzt ?
Grüße ...Jürgen ........We ´ll be back .....2024 !
Hi Jürgen,
freut mich, wenn Du ein paar Anregungen gefunden hast. Falls ihr auch zelten solltet, plant wann immer möglich min. Doppelbenachtungen, das entschleunigt gewaltig.
Laden war überhaupt kein Problem, das Auto hatte unzählige Lademöglichkeiten von USB über Zigarettenanzünder, sogar eine Steckdose gab es. Wir hatten auch Mehrfachstecker für wenige Euros dabei. Selbst mit 2 Wandernavis, Kamera, Laptop (hier war die Steckdose schon hilfreich) und 4 Handys war Strom nie ein Problem.
Wenn Du Fragen hast, kannst Du dich gerne melden. Wie schon gesagt, auch in meiner aktuellen Planung gibt es bestimmt ein paar Anregungen.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Jürgen,
die letzten beiden SUVs, die wir in 2015 und 2017 gemietet hatten, waren soagr mit einem Inverter ausgestattet. Also kannst du auch größere Geräte während der Fahrt laden - null problemo! Ein Smartphone lädst du am Zigarettenanzünder auch, wenn das Auto parkt, absolut kein Problem für die Batterie. Die Stromversorgung für die ganzen Geräte ist wirklich easy. Schwieriger wird es da, bei entsprechender Hitze die verderblichen Lebensmittel einigermaßen frisch zu halten, wenn man nicht täglich, spätestens alle zwei Tage Eis nachfüllen kann. Aber auch das geht irgendwie. Man muss halt gezielter einkaufen und hin und wieder auf das Steak verzichten können...
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo nochmal,
dazu muss man sagen dass Elli und wir zumindesten beim letzten Mal beide den gleichen 7 Personen Ford Explorer hatten. (Allrad - SUV Klasse und riesig) Ich weiß nicht, ob der Konverter / Steckdose auch bei den kleineren SUVs dabei ist, aber genügend Zigarettenanzünder und USB Anschlüsse gibt es auch in den kleineren Fahrzeugen.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Mike,
der Toyota 4RUNNER, den wir uns 2015 ausgesucht hatten, lief ja als Standard SUV. Gebucht hatten wir damals Midsize, aber der 4RUNNER taugte uns einfach besser. Auch dieser hatte den Inverter verbaut, aber Garantie ist das natürlich keine.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hmm...das hört sich doch schon mal gut an :-)
Je mehr die Planung Gestalt an nimmt um so mehr wird mir bewußt wie verwöhnt ich bisher mit den Womos war.
Naja....da muss ich nun wohl durch.
Ich geh mal davon aus, dass Ihr Eure Cooler immer nur mit Eis befüllt habt ? ....also nicht so ein elektrisches Teil ?
Grüße ...Jürgen ........We ´ll be back .....2024 !
Hallo Jürgen,
wir hatten eine normale Box und haben alle 1 bis 2 Tage Eis gekauft was gut geklappt hat. Unsere hatte ein Auslaufventil, so das man das Wasser einfach ablassen konnte. Die Eisbox stand immer im Kofferraum.
Fori Matze hat eine Elektrische im Wohnwagen und ist damit auch zufrieden. allerdings kühlen die oft nur 20 Grad unter die Umgebungstemperatur. Da weiss ich nicht, ob das reicht.
Die wichtigsten Campingsachen hatten wir übrigens von Deutschland im Walmart bestellt was auch gut war weil vor Ort die Regale ziemlich leergefegt waren.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de