Tag 5: Hopewell Rocks und Fahrt zum Kouchibouguac NP

Unsere heutige Route:

Wir stehen mal wieder früh auf, nutzen die etwas heruntergekommenen aber durchaus funktionstüchtigen Duschen des CG und stehen bereits um kurz vor 08:00 als viertes Fahrzeug in der Schlange vor der noch geschlossenen Schranke an der Einfahrt zum Parkplatz an den Hopewell Rocks. Die Wartezeit nutze ich, um schon mal das Frühstück herzurichten. Wir parken ein, ich koche den Kaffee in die Thermoskanne. Plastik-Geschirr und Thermobecher, sowie alles, was man sonst noch zum Frühstücken braucht, wandert in die Rucksäcke.

Wir laufen den kurzen Weg zum Demoiselle Beach. Dort suchen wir uns ein schönes Plätzchen auf einem Treibholzstamm und frühstücken erst mal ausgiebig. Es ist Nebel aufgezogen und wir sind komplett alleine, alles ist ganz still rings um uns herum. 

Wie gut zu erkennen ist, ist gerade Ebbe, von Wasser ist hier nichts zu sehen.

Der aufziehende Nebel sorgt für eine fast mystische Stimmung:

Nach dem Frühstück packen wir zusammen und machen uns entlang des Strandes auf zu den Flower Pots.

Das Betreten der "Matschzone" rechts im Bild ist übrigens strikt verboten. In dem Matsch leben kleine Krebstiere, die den Shorebirds als Nahrung dienen.

Kaum sind wir um die Ecke, kommt die Sonne raus und es wird warm. Und die ersten Besucher kommen in Sicht.

Hier befindet sich auch die Emergency-Platform, falls es jemand nicht rechtzeitig nach oben schafft:

Wir gehen langsam den Strand entlang und bestaunen die durch die gewaltigen Kräfte der Gezeiten entstandenen Felsformationen:

Dabei sind wir natürlich nicht alleine:

Wir sehen auch den Wanderfalken, auf dessen diesjährigen Bruterfolg der Park besonders stolz ist:

Wir laufen bis zum North Beach und gehen dort die Rampe hinauf. Das Wasser kommt bereits zurück und am Strand werden schon die Kajaks parat gelegt:

Oben ist ein Schuhwaschplatz einrichtet, wo man die vermatschten Schuhe wieder säubern kann. Auch wir reihen uns in die Schlange ein:

Ein letzter Blick zurück:

Es ist inzwischen Mittag geworden. Wir machen uns langsam auf den kurzen Weg zurück zu unserem TC. Im Visitor-Center legen wir noch einen Stopp ein. Unsere Tochter kauft sich dort eine Kette mit einem sehr schönem Ammonitenanhänger. 

Danach geht es weiter zum Kouchibouguac NP. Die German Bakery hat heute leider geschlossen. In Moncton verpassen wir die Tidal Bore um ca. 15 Minuten. Das ist nun schon etwas ärgerlich, aber nicht zu ändern. Wir wollten mit Absicht nicht hetzen und haben es offen gelassen, ob wir es rechtzeitig schaffen oder nicht. Bei Sobeys legen einen kurzen Einkaufsstopp ein und decken uns an der Frischetheke mit feinen Salaten für den Grill heute Abend und einem Snack für ein kurzes Mittagessen ein.

Die letzten 100 km bis zum Kouchibouguac NP sind schnell gefahren. 1. Stopp ist das Visitor Center. Wir hoffen auf eine gute Flusskarte, aber leider finden wir absolut nichts Brauchbares. Nächster Stopp ist der South CG. Wir wollen und müssen noch dumpen. Da wir die Abzweigung zur Dumpstation verpassen, müssen wir eine Ehrenrunde über den CG drehen und haben dabei die Gelegenheit ihn ein wenig zu besichtigen. Was wir sehen, gefällt uns nicht. Eher kleine Sites und v.a. sehr eng beieinander. Nach dem Dumpen geht es weiter zu Ryans Rental Center. Wir wollen ein Kanu mieten, das wir übermorgen früh wieder zurückbringen. Es ist inwischen 17:00. Uns wird erklärt, dass wir für 3 Tage bezahlen müssen. Eine 24h-Regelung kennt man hier nicht. Nach einigem Hin- und Her wird uns ein Tag erlassen. Wir zahlen also 130,- CAD. Ein Tag wäre 80,- gewesen. Im Preis inbegriffen sind Schwimmwesten, Paddel und eine Notfalldose. Mein Mann paddelt mit den Kindern zusammen das Kanu über den River Kouchibuguac zu unserer gebuchten Site auf dem Cote a Fabien CG. Beim Shop nebenan, der auf mich einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck macht, hole ich mir noch schnell einen WiFi-Code und nutze die Gelegenheit, mich mal wieder kurz daheim zu melden. Danach mache ich mich mit dem TC auf den weiten Weg (20 km) über die nächste Brücke aussen rum. Ich checke bei der Rangerin ein und kaufe gleich auch noch Feuerholz. Als ich ankomme, ist der Rest der Familie schon lange da. Mein Mann übernimmt das Einparken und fährt dabei den TC, meine Warnrufe ignorierend, voll unter die Äste der Bäume. Erst viel später werden wir herausfinden, dass er dabei die Antenne abgerissen hat 

Nun ist es aber Zeit geworden, die Site zu geniessen. Und was für eine tolle Site das ist! Sie ist riesig! Eine wunderschöne Lichtung direkt am Wasser. Die Nachbarn sehen wir nicht. Ein absoluter Traum, die schönste Site ever. Mit unglaublichem Glück hatten wir sie ergattern können: Ein Montag im Januar mittags um 13:00. Wir mussten beide arbeiten und haben in einer kurzen Pause zwischendurch sekundengenau geklickt und .... versagt. Zufällig habe ich nach ca. 20 Minuten nochmals nachgeschaut und .... sie war frei! Oh, Du meine Güte, was für ein Adrenalinflash! Ich habe meine Arbeit Arbeit sein lassen und ganz schnell gebucht. Es ist die einzige schöne Site am Wasser auf dem Cote a Fabien, die für 24-27 ft zugelassen ist.

Den Abend verbringen wir mit Baden und Grillen. Wir sitzen noch lange draussen am Feuer und geniessen die Stimmung.

LG Heike