warum fahren die Autos (oder anderes ?) denn da in Madrid mit blauen und grünen Lichtern herum ?
Grün hat Richard ja schon erklärt. Das mit dem Blau kann viele Ursachen haben. Eine die mir auf anhieb einfällt: Der Weissabgleich. Das Gebäude wird vermutlich von relativ warmen Licht (~2500-3000K) angestrahlt. Wenn der Weissabgleich darauf ausgelegt ist werden "kältere" Lichtquellen (z.B. LED mit 5000-6000K) im Bild blau erscheinen.
ich möchte hier gerne meine Erfahrungen aus der Freihandfotografie im Lower Antelope Canyon weitergeben. Dieser Slot Canyon ist in meinen Augen nach wie vor eine traumhafte Location, die weltweit ihresgleichen sucht, ungeachtet der straff organisierten geführten Touren dort.
Vorüberlegungen
Obwohl es damals im Januar 2017, dem Zeitpunkt unserer Tourbuchung, die Photography Tour im Lower Antelope Canyon zumindest vom Namen her noch gab, hatten wir uns bei der Reiseplanung unseres Familienurlaubs schon frühzeitig gegen sie entschieden gehabt. Zum einen wäre man als Fotograf zeitgleich mit den normalen Sightseeing-Gruppen im Canyon gewesen, zum anderen hätten keine Personen ohne Fotoausrüstung dabei sein dürfen und trennen wollten wir uns nicht. Wie sich später herausstellte, ist die Photography Tour dann aufgrund der gestiegenen Besucherzahlen sogar ganz gestrichen worden. Uns war also von vornherein klar, dass wir ohne Stativ auskommen müssten. Auf etwas Tiefenschärfe und einen einigermaßen moderaten ISO-Wert wollten mein Sohn und ich allerdings nur ungern verzichten, also was tun?
Ein Anlehnen an die Felswände hätte uns in der Motivwahl zu sehr eingeschränkt und schied deshalb für uns aus. Was uns dagegen als eine ganz brauchbare Lösung erschien, war die Nutzung eines Fadenstativs. Die Variante mit der Befestigung am Stativgewinde und der Unterlegscheibe zum Drauftreten empfanden wir als nicht hinreichend, weil sie nur in vertikaler Richtung stabilisiert. Wir haben daher eine Variante mit zwei Ankerpunkten vorgezogen.
Kurzanleitung Fadenstativ mit zwei Ankerpunkten
Als Material für das Fadenstativ wird nur etwas Maurerschnur benötigt, sechs Meter reichen hier bei normaler Körpergröße aus. Eine Unterlegscheibe braucht man nicht. Die beiden Enden der Maurerschnur verknotet man fest miteinander und wickelt die Schnur ein paar Mal in Bajonettnähe um das Objektiv. Fertig!
Hat man nun ein schönes Motiv entdeckt, stellt man sich breitbeinig in die Schnur, wobei der Abstand der Füße die Kamerahöhe regelt (immer aufpassen, dass man dabei niemanden behindert). Jetzt muss man die Schnur nur noch spannen und auslösen. Möglichst im Serienbildmodus, mindestens eines der Fotos ist dann relativ scharf.
Motivwahl
Wir haben die meiste Zeit nach oben fotografiert. Aus meiner Sicht findet man so die interessanteren Motive. Wenn man bei der Bildkomposition Himmel oder Felsbereiche im direkten Sonnenlicht vermeidet, hat man später weniger Probleme mit ausgefressenen Lichtern oder zugelaufenen Tiefen. Die Tageszeiten mit niedrigerem Sonnenstand sind hierfür besser geeignet, das schönere Fotolicht hat man da sowieso, mehr dazu hier.
"The Wave", 16 mm (APS-C), ISO 400, f/8,0, 1/4 s (Fadenstativ)
Brennweite, ISO-Wert, Blende, Belichtung, Fokus
Wir hatten ein 11-16er und ein 16-50er Objektiv montiert gehabt. Die von uns benutzten Brennweiten lagen zwischen 11 und 35 mm, letztere für Detailaufnahmen. Der ISO-Wert war fest auf ISO 400 eingestellt. Wir haben mit Zeitautomatik und mittenbetonter Integralmessung gearbeitet. Als Blende war meist Blende 8 ausgewählt, ab diesem Wert hatten die Fotos ausreichend Tiefenschärfe. Wir haben in der Regel auf die Lichter belichtet und die Unterbelichtung der Tiefen bewusst in Kauf genommen, um die Belichtungszeiten noch im erträglichen Rahmen zu halten, das RAW-Format verzeiht hier zum Glück viel. Die Belichtungszeiten bei Blende 8 und ISO 400 lagen dann im Bereich von 1/4 s bis 1/13 s. Fokussiert hatten wir vorher manuell.
Entwicklung
Ich habe die RAWs in Lightroom entwickelt und dabei lediglich eine Tonwertkorrektur vorgenommen sowie die Schärfe justiert. Den Weißabgleich habe ich auf konstant 4400 K eingestellt und die Farben nicht weiter editiert, um die natürlichen Farbstimmungen des Lower Antelope Canyon auf den Fotos zu bewahren.
Datum und Uhrzeiten der Aufnahmen
Die Fotos sind am 14.08.2017 in der Zeit von 9.15 Uhr bis 10.05 Uhr entstanden, den zeitlichen Ablauf unserer Tour habe ich hier notiert.
Viele Grüße
Alex I love not man the less, but nature more
Moin
@MichaelAC: Danke für die Tipps.
=======================
Ne schöne Jrooß ahn all
Uwe
"Yukon" und mehr Kanada auf Flickr
20mm, 8s, f22, -0,7LW, ISO100, RAW, Catedral de Almudena
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hi Richard,
warum fahren die Autos (oder anderes ?) denn da in Madrid mit blauen und grünen Lichtern herum ? :-)
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Bernhard,
die Taxis haben grüne "libre" Schilder.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
HI Richard,
diese Erklärung passt -- wäre nicht draufgekommen. Danke !
aber: das vordere war dann aber recht niedrig :-)
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Bernhard,
Grün hat Richard ja schon erklärt. Das mit dem Blau kann viele Ursachen haben. Eine die mir auf anhieb einfällt: Der Weissabgleich. Das Gebäude wird vermutlich von relativ warmen Licht (~2500-3000K) angestrahlt. Wenn der Weissabgleich darauf ausgelegt ist werden "kältere" Lichtquellen (z.B. LED mit 5000-6000K) im Bild blau erscheinen.
vg
-Torsten
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo in die Runde,
ich möchte hier gerne meine Erfahrungen aus der Freihandfotografie im Lower Antelope Canyon weitergeben. Dieser Slot Canyon ist in meinen Augen nach wie vor eine traumhafte Location, die weltweit ihresgleichen sucht, ungeachtet der straff organisierten geführten Touren dort.
Vorüberlegungen
Obwohl es damals im Januar 2017, dem Zeitpunkt unserer Tourbuchung, die Photography Tour im Lower Antelope Canyon zumindest vom Namen her noch gab, hatten wir uns bei der Reiseplanung unseres Familienurlaubs schon frühzeitig gegen sie entschieden gehabt. Zum einen wäre man als Fotograf zeitgleich mit den normalen Sightseeing-Gruppen im Canyon gewesen, zum anderen hätten keine Personen ohne Fotoausrüstung dabei sein dürfen und trennen wollten wir uns nicht. Wie sich später herausstellte, ist die Photography Tour dann aufgrund der gestiegenen Besucherzahlen sogar ganz gestrichen worden. Uns war also von vornherein klar, dass wir ohne Stativ auskommen müssten. Auf etwas Tiefenschärfe und einen einigermaßen moderaten ISO-Wert wollten mein Sohn und ich allerdings nur ungern verzichten, also was tun?
Ein Anlehnen an die Felswände hätte uns in der Motivwahl zu sehr eingeschränkt und schied deshalb für uns aus. Was uns dagegen als eine ganz brauchbare Lösung erschien, war die Nutzung eines Fadenstativs. Die Variante mit der Befestigung am Stativgewinde und der Unterlegscheibe zum Drauftreten empfanden wir als nicht hinreichend, weil sie nur in vertikaler Richtung stabilisiert. Wir haben daher eine Variante mit zwei Ankerpunkten vorgezogen.
Kurzanleitung Fadenstativ mit zwei Ankerpunkten
Als Material für das Fadenstativ wird nur etwas Maurerschnur benötigt, sechs Meter reichen hier bei normaler Körpergröße aus. Eine Unterlegscheibe braucht man nicht. Die beiden Enden der Maurerschnur verknotet man fest miteinander und wickelt die Schnur ein paar Mal in Bajonettnähe um das Objektiv. Fertig!
Hat man nun ein schönes Motiv entdeckt, stellt man sich breitbeinig in die Schnur, wobei der Abstand der Füße die Kamerahöhe regelt (immer aufpassen, dass man dabei niemanden behindert). Jetzt muss man die Schnur nur noch spannen und auslösen. Möglichst im Serienbildmodus, mindestens eines der Fotos ist dann relativ scharf.
Motivwahl
Wir haben die meiste Zeit nach oben fotografiert. Aus meiner Sicht findet man so die interessanteren Motive. Wenn man bei der Bildkomposition Himmel oder Felsbereiche im direkten Sonnenlicht vermeidet, hat man später weniger Probleme mit ausgefressenen Lichtern oder zugelaufenen Tiefen. Die Tageszeiten mit niedrigerem Sonnenstand sind hierfür besser geeignet, das schönere Fotolicht hat man da sowieso, mehr dazu hier.
"The Wave", 16 mm (APS-C), ISO 400, f/8,0, 1/4 s (Fadenstativ)
Brennweite, ISO-Wert, Blende, Belichtung, Fokus
Wir hatten ein 11-16er und ein 16-50er Objektiv montiert gehabt. Die von uns benutzten Brennweiten lagen zwischen 11 und 35 mm, letztere für Detailaufnahmen. Der ISO-Wert war fest auf ISO 400 eingestellt. Wir haben mit Zeitautomatik und mittenbetonter Integralmessung gearbeitet. Als Blende war meist Blende 8 ausgewählt, ab diesem Wert hatten die Fotos ausreichend Tiefenschärfe. Wir haben in der Regel auf die Lichter belichtet und die Unterbelichtung der Tiefen bewusst in Kauf genommen, um die Belichtungszeiten noch im erträglichen Rahmen zu halten, das RAW-Format verzeiht hier zum Glück viel. Die Belichtungszeiten bei Blende 8 und ISO 400 lagen dann im Bereich von 1/4 s bis 1/13 s. Fokussiert hatten wir vorher manuell.
Entwicklung
Ich habe die RAWs in Lightroom entwickelt und dabei lediglich eine Tonwertkorrektur vorgenommen sowie die Schärfe justiert. Den Weißabgleich habe ich auf konstant 4400 K eingestellt und die Farben nicht weiter editiert, um die natürlichen Farbstimmungen des Lower Antelope Canyon auf den Fotos zu bewahren.
Datum und Uhrzeiten der Aufnahmen
Die Fotos sind am 14.08.2017 in der Zeit von 9.15 Uhr bis 10.05 Uhr entstanden, den zeitlichen Ablauf unserer Tour habe ich hier notiert.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Richard,
Glückwunsch zum tollen Foto und Auswahl zur Startseite
Viele Grüße
Knut
Scout Womo-Abenteuer.de
Aus technischen Gründen befindet sich der Rest der Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages.
Hi Richard.
? und ?. Glückwunsch.
Viele Grüße, Michael
Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann