Bevor wir uns in die Schlafsäcke verkriechen, machen wir noch eine kleine Sonnenuntergangs- und Nachtwanderung. Das Licht und der wolkenfreie Himmel laden dazu mehr als ein.
Am nächsten Morgen frühstücken wir in aller Ruhe und entdecken auf einmal zwei kalifornische Füchse, die an unserem Lager vorbei huschen und sich auf einem großen Felsen begeben. Von dort werden wir neugierig beobachtet, ehe sie ihres Weges weiter gehen. Wir werden die Füchse an diesem Morgen immer wieder sehen. Als wir selbst dann über die Felsen klettern, steht auf einmal einer der Füchse auf unserem Tisch und sucht nach Nahrung. Mein Mann vertreibt diesen mit einem lauten Klatschen.
Wir krakeln noch ein wenig herum, ehe wir das Lager endgültig einpacken und uns weiter in den Joshua Tree begeben. Beim letzten Mal haben wir eigentlich gar nichts von diesem Park gesehen, sodass wir auf jeden Fall bis mittags den Park erkunden wollen. Leider sind wir gestern so spät erst angekommen, dass das Rancherhäuschen schon zu hatten und wir keinen Nationalparkplan besaßen. Also mussten wir uns wieder auf den Reiseführer verlassen (Internet gab es nämlich auch wieder nicht). Wir fahren ein wenig ziellos herum, laufen hier und dort einen kurzen Trail, krakeln über so manchen Fels und begeben uns noch auf einen Overlook, der uns jetzt nicht so mitgerissen hat. Im Reiseführer stand noch, dass man einen Trail zu einer Goldmine laufen könne (2,5 Stunden), aber danach stand uns irgendwie nicht der Sinn. Irgendwann ist es dann wieder so heiß, dass wir beschließen, genug gesehen zu haben von diesem wunderschönen Park.
Also fahren wir Richtung Ausgang und begeben uns zum Outlet. Um 14 Uhr kommen wir dort an und shoppen munter drauf los. Wir sind wieder sehr erfolgreich und um einige Euronen ärmer. Insbesondere die Marke „Lucky Brand“ hat uns sehr zugetan. Dort haben wir auch schon auf der letzten Reise einiges an Geld dagelassen. Jetzt, wo ich 5 Jahre gearbeitet habe, hab ich das Geld natürlich auch ein bisschen lockerer sitzen, als damals, direkt nach dem Studium. Das genieße ich beim shoppen sehr, wo ich ja sonst nie shoppen gehe! Wir entscheiden uns, nun nach San Diego zu fahren und buchen unterwegs die Unterkunft am Zeltplatz. Wir wollten eigentlich ein Zimmer haben, aber irgendwie hat uns keines so richtig überzeugt. Auch dass die Steuern bei Booking immer erst im Nachhinein drauf gerechnet wurden, hat uns nicht geschmeckt. Der Campingplatz war aber auch nicht viel günstiger, was eigentlich schon unverschämt ist – zumal wir nur mit einem Zelt unterwegs sind. Aber immerhin gibt es dort Strom mit normalen Steckdosen, so dass ich meine Akkus für das CI (meine implantierten Hörgeräte) wieder aufladen kann. Die Duschen sind sauber und das Bad auch. Es gibt einen Pool (den wir nicht genutzt haben), einen Strand (wo wir nicht waren), einen Supermarkt (wo wir nichts gekauft haben) und diverse Spielmöglichkeiten für Groß und Klein (die wir nicht genutzt haben). Wir ihr seht – haben wir die Angebote voll und ganz ausgenutzt! Wie wir halt so sind, waren wir natürlich die meiste Zeit außerhalb des „Zimmers“ bzw. in dem Falle, des Zeltes und haben woanders die Gegend erkundet oder entspannt. Wir bauen hier – wie immer – im schönen Einklang (und das meine ich jetzt nicht ironisch!) unser Zeltchen auf und werden dabei von einem Ami beobachtet. Dieser kommt irgendwann zu uns rüber und stellt sich als „Malcolm“ vor. Wir schnacken ein bisschen, er fragt uns über unser Zeltleben aus und lädt uns zu einem Bier ein. Nachdem wir unser Abendessen vertilgt haben, begeben wir uns zu unseren neuen Nachbarn Malcolm und Cherrie und bleiben ein paar Stunden bei Lagerfeuer hier. Fortan stehen wir in engem Kontakt. Die Frühstücke verbringen wir gemeinsam bei uns mit frisch gebratenen, sehr leckeren Bacons von unseren Nachbarn, an unserem Tisch (wir sind ja so höflich und klopfen nicht einfach an deren Wohnwagen, was sicherlich aber auch kein Problem gewesen wäre).
Wir schauen uns San Diego in drei Tagen an und entschleunigen hier mal so richtig. Kein Druck, hier und dort hin – ohne Plan, nach Lust und Laune. Und was nicht gesehen wird, wird nicht gesehen. Punkt. Wir schlendern vom Hafen Richtung Innenstadt und kommen an einem Stadion vorbei, wo zufälligerweise auch gerade ein Baseballspiel stattfand. Wir schauen uns an, sind beide wortlos einer Meinung, gehen zur Kasse und kaufen uns sehr spontan zwei Eintrittskarten und ziehen uns das Spiel 3,5 Stunden lang rein. Da wir mit Tshirt spazieren waren und es jetzt Abend wurde und somit ziemlich kalt, kauften wir für viel Geld noch langärmlige Oberteile und für noch viel mehr Geld zwei HotDogs und Bier. Wie schnell man eine 3-stellige Summe los werden kann ist schon manchmal sehr faszinierend. Peter und ich erklären uns gegenseitig immer wieder die Regeln – denn insbesondere mir – sind sie nicht geläufig. Am Ende des Spiels haben wir die Regeln soweit verstanden und freuen uns mit, dass San Diego gewonnen hat! Die Stimmung ist bombastisch - das ganze Spiel über hinweg. Aus einem kleinen Ausflug in die Stadt (abends) wurde also ein langer und wir sind erst gegen 1 Uhr nachts wieder an unserem Zelt.
Am zweiten Morgen erfahren wir, dass wir neue Nachbarinnen haben – auch aus Deutschland – die nachts um 23 Uhr angekommen sind und ihr Dach vom Wohnmobil beim einparken ordentlich beschädigt haben. Malcom – so lieb wie er ist – hat dann das Wohnmobil fertig eingeparkt und am nächsten Morgen das Dach „repariert“ (mit Panzertape), während die Mädels jemanden von der Versicherung/Autovermieter zu erreichen versucht haben. Wir erfahren von ihnen, dass das Wohnmobil wohl einen kleinen „Dachschaden“ hätte (höhö, Wortspiel) und sie auch schon in einer Reparatur waren, weil der Kühlschrank durchgehend gepiept habe etc. Ich sage ihnen nicht, dass die Versicherungen normalerweise die Kosten von Dachschäden NICHT übernehmen. Ich möchte nicht diejenige sein, die ihren Urlaub vermiest… Sie sind von Las Vegas nach San Diego durchgefahren, weil sie in Las Vegas nochmal zur Reparatur mussten… Ne, auf diese Kurverei hätte ich keine Lust gehabt.
San Diego an sich ist hier und da schön – aber nicht so schön, dass man hier drei Tage bleiben müsste. Wir waren noch in einem sehr schönen und großen Zoo, dass auch möglichst artgerecht die Gehege gestaltet hat. Ich stehe Zoos zwiespältig gegenüber… Wir waren an den Stränden und haben dort auch mal ausgespannt. Wir waren im Balboa Park und im Flugzeug-Museum. In Little Italia, was im Prinzip eigentlich nur ein kleiner Straßenabschnitt ist.
Die letzten Tage unserer Reise brechen an, es geht hoch nach San Francisco. Was da noch alles passierte, das seht ihr dann im nächsten Reiseabschnitt.
Hallo,
toller Bericht!
Aber das Reisedatum: 11.09.2020 solltest du nach ändern.
Erst habe ich gedacht, wie geht das denn ....
Liebe Grüße Gerd
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Hallo Gerd,
danke für den Hinweis - nun sollte es stimmen.
viele Grüße
dana
Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun. (Goethe)
Mein Blog: www.diereisendeorange.de
Ganz toll auch dieses Bild des kit fox ((Kalifornischer Kitfuchs - Vulpes macrotis)
https://animaldiversity.org/accounts/Vulpes_macrotis/
Liebe Grüße Gerd
< Wir stehen an der Seite der Ukraine >
Hallo Dana,
wenn ich die Fotos vom Joshua Tree sehe kommt so richtiges Fernweh auf. Das Foto vom Fuchs ist richtig klasse!
In San Diego habt ihr es genau richtig gemacht. Wenn man 3 Tage Zeit hat kann man sich auch einfach mal treiben lassen. Mit dem Baseballspiel hattet ihr ja richtig Glück, würde ich mir auch mal gerne ansehen.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hi Dana,
...wunderbare Tage ?, ich bin schon gespannt, wie es auf der 1 wird ?...
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de