Für die Experten: erstmals habe ich nicht JPG im Farbraum sRGB geschickt, sondern aus Lightroom exportiertes TIFF mit Farbraum ProPhotoRGB. Da ich in RAW fotografiere und Lightroom intern im gegenüber sRGB wesentlich größeren Farbraum ProPhotoRGB arbeitet, und Fotodesign Winkler auf Druckern druckt, die diesen Farbraum einigermaßen abdecken, war die Auskunft von Hr. Winkler, dass Farbbrillanz und Farbübergänge wesentlich besser sein sollten als JPG/sRGB. (Anmerkung: alle nicht-Profi-Screens können nur sRGB. Größeren Farbraum als sRGB gibt es bei Monitoren ab ca. 2000€. Da ich sowas nicht habe, sehe ich am Rechner null Unterschied zwischen dem JPG/sRGB-Bild und dem TIFF/ProPhotoRGB-Bild. Die Unterschiede sieht man erst auf - guten - Druckern.)
Laut Hr. Winkler lohnt sich auch, TIFF/ProPhotoRGB zu schicken, wenn man JPG fotografiert, aber in Photoshop oder Lightroom weiter bearbeitet. Weil für die Bildmanipulationen der interne, größere Farbraum benutzt wird.
Was soll ich sagen: ich habe noch nie eine solche Brillanz und Qualität gehabt. Eines der bestellten Bilder hatte ich vor ca. 2 Jahren in der gleichen Größe bei www.expressphoto.de bestellt (einer der bestbenotetsten Bilderdienste) ... kein Vergleich!
Die Preise, zur Orientierung: - 80x40, studio Pro2 Papier, auf MDF aufgezogen, versiegelt: 49,90€ - 45x30, studio Pro2: 7,50€
Wenn man bedenkt, dass man bei MDF/Versiegelung den Rahmen spart, finde ich den Preis echt in Ordnung. Natürlich ist das Geschmackssache, und manche Bilder wirken auch besser mit Rahmen.
- Nordlichter
- Eis und Schnee
- Lernen, wie man Langzeitbelichtungen macht, Filter benutzt etc.
Es war eine anstrengende Woche (wie sagte der Workshop-Leiter: "Dies ist keine Foto-Reise, sondern ein Workshop ... und Work heißt Arbeiten!" , wir waren meist bis morgens um 3-4 Uhr auf Achse. Denn Polarlichter sieht man nur nachts
Jetzt muss ich erst mal ein paar Tage ausschlafen ...
Aber die Bild-Ausbeute war super, ich bin mächtig stolz ---> siehe hier.
Familie und Freunde haben mich gefragt, ob die Farben wirklich so sind, und man immer Nordlichter sieht. Hier ein paar Antworten:
Bei Langzeitbelichtungen hat man, je nach Lichtsituation, je nach Belichtungsdauer Effekte: - "Verwischen" von Wasser, Wolken passiert immer: Bild 1, 2 aus #2, alle Bilder aus #7, alle Nordlichtbilder - Farben verstärken sich, z.T. deutlich: Bild 2 und 3 aus #7. Andere bleiben naturgetreu. - Nachtbilder werden heller, insb. Bild 2 aus #1, Bilder 1+2 aus dem Startnode.
Die Nordlichter fallen in zwei Gruppen:
- Die "Bander" (Bild 1+2 aus Startnode) sind schwach bis gar nicht mit bloßem Auge zu sehen. Die werden erst durch 25-30 sec Belichtung sichtbar. Eine eigenartige Erfahrung, wenn man nach 30 sec gespannt aufs Kameradisplay schaut und Wow-Effekte hat. (Oder auch nicht ;-). Schwierig ist die Wahl des Bildausschnitts, denn man sieht ja nichts durch den Sucher, sondern tastet sich durch kleine Justierungen der Kamera auf dem Stativ an den Bildaufbau heran. Die Bilder sind Kunst, in Wirklichkeit ist es einfach dunkel mit einem schwachen grünen Glimmen am Himmel. Bei Mond sähe man gar nichts.
- Die "Flammen" (Bild 3 aus Startnode, 3+4 aus Node #1) sind dagegen wahnsinnig hell, "taghell" (naja - kein Sonnenschein, aber man sieht richtig gut). Die Bilder entsprechen sehr gut der Wirklichkeit. Der Himmel explodiert förmlich - man ist fassungslos.
Zu deiner Garantiefrage: Nordlichter sind abhängig von der Sonnenaktivität (siehe bei Wikipedia), die einen ca. 11-Jahres-Zyklus hat. 2012 war Maximum. Im Low 2006-08 gibt es fast keine (2008 auf unserer Hurtigrutenfahrt hatten wir ein ganz schwaches Nordlicht gesehen), letzte Woche war jeden Tag Nordlichtaktivität. Nur muss das Wetter mitspielen, d.h. bei Wolkenbedeckung sieht man gar nichts. Wir hatten Glück, an 5 von 7 Tagn war wenigstens teilweise freier Himmel.
Die Flammen sind wesentlich seltener als die Bänder. Die Bänder sieht man z.T. stundenlang, die Flammen nur wenige Minuten. Wir haben 3x Flammen gesehen. waren dafür aber in 5 von 7 Nächten jeweils bis 3-4 Uhr morgens auf Fototour: - Die Flamme über dem Schiff im Startnode war vielleicht 2 Minuten. Nachts gegen 3:00 ;-) - Die "Explosionen" im Node #1 ziemlich genau 9 Minuten. Ca. 21:45. - 3 Minuten auf dem Schiff, ich habe ein paar unscharfe, verrauschte Verwackler (ISO 12.800. 0.5 sec)
Als Nicht-Foto-Tourist braucht man also auch in dieser Sonnenflecken-Hochphase ein bisschen Glück: keine Wolken und für den Wow-Effekt muss man viel draußen sein. Die Bänder sind jedoch sehr häufig, eigentlich jeden Tag, jeweils 20min bis mehrere Stunden: dafür muss man aber außerhalb von Ortschaften sein (keine Lichter), und der Mond darf nicht scheinen (Neumond oder ganz kleine Sichel sind erforderlich). Die Bänder sind für Fotografen ergiebiger.
Zum Fotografieren braucht man ein Stativ, eine Kamera, die bei ISO 1600-6400 noch gute Bilder macht, ein Objektiv mit (auf Kleinbild umgerechneter) Brennweite ideal 14-16mm und sollte in RAW aufnehmen (Wegen höherem Dynamikumfang und weil PG zu sehr Glückssache wegen Weißabgleich ist). Als Startpunkt für die Belichtung: 25sec, f2.8, ISO 3200.
Für die Langzeitbelichtungen über Tag braucht man Graufilter, um die Belichtungszeit zu verlängern. Und Grauverlaufsfilter, um die Kontrastunterschiede im Bild auszugleichen. Es ist verblüffend, wie viel besser und natürlicher die Farben werden, wenn man die Über-/Unterbelichtungsbereiche durch den Grauverlauf ausgleicht.
Vor allem die nächtlichen Aufnahmen der aurora borealis sind ein Traum. Aber auch die Langzeitaufnahmen z.B. am Strand bei Wellengang haben einen sehr eigenen Reiz! Da hast Du eine sehr schöne Reise gemacht - mein Neid sei mit Dir !
Wir waren auch schon mal drauf und dran im Februar des vergangenen Jahres zu einer Woche Urlaub inklusive der Möglichkeit zur Polarlichbeobachtung aufzubrechen - aber wie dem so ist: Man hat viele Träume! Aber Deine Fotos haben diese Träume neu geweckt. Hast Du gut gemacht!
Aber nu: Schlaf schön!
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
die tollen Aufnahmen von Michael haben mich motiviert wieder mal einen kleinen Beitrag zu schreiben und zwar zum Thema Weißabgleich. Viele haben diese Funktion an ihrer Kamera schon mal bemerkt, hatten aber noch nie eine Anwendung dafür. In vielen Fällen kann man auch mit der AWB (Auto White Balance) gut leben, so viel ist klar. Wer aber bessere Bilder machen will, muss sich zwangsläufig mit dem Thema befassen.
Für das Standardbild unter normalem Tageslicht wird es normalerweise auch nicht notwenig sein, für Kunstlichtquellen und Langzeitbelichtungen aber essenziell um eine neutrale Farbdarstellung zu erreichen.
Was versteht man darunter?
Der Weißabgleich ist eine Farbkorrektur der vom Bildsensor einer Digitalkamera empfangenen Bilddaten, um die Farbwiedergabe so gut wie möglich der menschlichen Wahrnehmung anzupassen. Dazu sollte man mit dem Begriff der Farbtemperatur was anfangen zu wissen.
Die Farbtemperatur beschreibt eine Lichtsituation mit einem Zahlenwert in Kelvin.
Lichtquelle
Farbtemperatur
Rotglut
500 K
Kerze
1500 K
Glühbirne 40 W
2680 K
Glühbirne 100 W
2800 K
Glühbirne 200 W
3000 K
Halogenlampe
3200 K
Spätabendsonne vor Dämmerung
3500 K
Leuchtstoffröhre (kaltweiß)
4000 K
Morgen- und Abendsonne
5000 K
Vormittags- und Nachmittagssonne
5500 K
Mittagssonne
5500 - 5800 K
Blitzlichtaufnahme
6000 K
Bedeckter Himmel
6500 - 7500 K
Nebel
8000 K
Blauer Himmel im Schatten
9000 - 12000 K
Nördliches Himmelslicht
15000 - 25000 K
Eine niedrige Farbtemperatur entspricht einem rötlichen Farbeindruck, eine Farbtemperatur zwischen 5000 K und 6000 K entspricht weißem Tageslicht und noch höhere Farbtemperaturen entsprechen bläulichen Lichtsituationen.
In einer Digitalkamera wird entweder ein automatischer Weißabgleich gemacht oder bei besseren Modellen kann man zusätzlich einen manuellen Weißabgleich durchführen, um das Aufnahmeverhalten der Kamera an die jeweilige Lichtsituation anzupassen, wie zum Beispiel Kunstlicht, Blitzlicht, Sonnenschein, Wolken, Dämmerung etc.
Warum ist das notwendig?
Eine weiße Fläche erscheint in einem mit Glühbirnen beleuchteten Raum ganz anders als im freien Tageslicht und am späten Abend unterscheidet sich ein weißes Blatt Papier vom selbigen bei Mittagssonnenschein. Unser Auge bzw. das Gehirn ist jedoch so intelligent, dass es sich automatisch auf die jeweilige Lichtsituation einstellt. Der Mensch führt quasi intuitiv einen vollautomatischen Weißabgleich durch, die Kamera wird dagegen getäuscht. Die Folge sind ungewollte Farbstiche, welche umso mehr ins Gewicht fallen, je länger belichtet wird.
Wieso versagt manchmal der automatische Weißabgleich?
Beim vollautomatischen Weißabgleich sucht die Kamera nach der hellsten Fläche auf dem Bildmotiv; diese sollte natürlich weiß sein. Die Kamera stellt dann den gemessenen Farbwert auf weiß ein und passt den übrigen Farbraum entsprechend an. Ist die hellste Fläche keine weiße Fläche so wird eine falsche Farbe als weiß eingestellt und das ganze Bild erhält einen unangenehmen Farbstich.
Kann man das nicht auch am Rechner korrigieren?
Kann man, so lange man die Rohdaten auf dem Chip hat d.h. solange man mit der Einstellung RAW fotografiert hat. Bei der üblichen jpg-Komprimierung sind nur geringe Korrekturen möglich. Am besten korrigiert man also schon zum Zeitpunkt der Aufnahme.
Wie macht man den Weißabgleich?
Am pragmatischten durch ausprobieren. Man focussiert auf eine weiße Fläche und ändert den Kelvin-Wert solange, bis eine natürliche Farbwiedergabe erreicht wird.
Denkt beim nächsten Mal, wenn ein Bild irgendwie nicht recht gelungen aussieht mal daran den Weißabgleich zu bemühen, es bringt was.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hallo Richard,
die letzten Passfotos für uns habe ich auch selber gemacht, es gab keine Beanstandungen
Liebe Grüße Peter
Hallo Richard,
vielen Dank für diesen Tip -- auf diese Idee war ich noch nicht gekommen.
Grüße
Bernhard
PS : hab dafür deinen Betreff ausgebessert !
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo,
zum Thema Poster bzw. Fototapete habe ich hier was geschrieben:
http://www.womo-abenteuer.de/node/5357#comment-51774
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hi.
Ich habe für www.posterlia.de einen Gutschein, ich meine 10€ und bis 31.1. gültig: ZEEF5-W1ZQD-WBTBH
... fcfc ... ;-)
Posterlia nehme ich, wenn ich Forex- oder Alu-DiBond möchte. Beides (relativ) günstige Möglichkeiten, ein Bild ohne Rahmen aufzuhängen.
Qualität ist gut, Bildqualität vergleichbar mit CeWe, DM und anderen Standardanbietern.
Viele Grüße, Michael
Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann
Hi.
Den hatte ich Gisela ja www.winkler-fotodesign.de empfohlen, siehe #140 und #145.
Jetzt habe ich dort ein Panorama drucken lassen:
- Auf Hahnemühle studio Pro2, aufgezogen auf MDF, versiegelt mit ArtLamin UV Seidenglanz
- Siehe http://www.winkler-fotodesign.de/shop/info/Infos-zu-Posterdrucken.html
Für die Experten: erstmals habe ich nicht JPG im Farbraum sRGB geschickt, sondern aus Lightroom exportiertes TIFF mit Farbraum ProPhotoRGB. Da ich in RAW fotografiere und Lightroom intern im gegenüber sRGB wesentlich größeren Farbraum ProPhotoRGB arbeitet, und Fotodesign Winkler auf Druckern druckt, die diesen Farbraum einigermaßen abdecken, war die Auskunft von Hr. Winkler, dass Farbbrillanz und Farbübergänge wesentlich besser sein sollten als JPG/sRGB.
(Anmerkung: alle nicht-Profi-Screens können nur sRGB. Größeren Farbraum als sRGB gibt es bei Monitoren ab ca. 2000€. Da ich sowas nicht habe, sehe ich am Rechner null Unterschied zwischen dem JPG/sRGB-Bild und dem TIFF/ProPhotoRGB-Bild. Die Unterschiede sieht man erst auf - guten - Druckern.)
Laut Hr. Winkler lohnt sich auch, TIFF/ProPhotoRGB zu schicken, wenn man JPG fotografiert, aber in Photoshop oder Lightroom weiter bearbeitet. Weil für die Bildmanipulationen der interne, größere Farbraum benutzt wird.
Was soll ich sagen: ich habe noch nie eine solche Brillanz und Qualität gehabt.
Eines der bestellten Bilder hatte ich vor ca. 2 Jahren in der gleichen Größe bei www.expressphoto.de bestellt (einer der bestbenotetsten Bilderdienste) ... kein Vergleich!
Die Preise, zur Orientierung:
- 80x40, studio Pro2 Papier, auf MDF aufgezogen, versiegelt: 49,90€
- 45x30, studio Pro2: 7,50€
Wenn man bedenkt, dass man bei MDF/Versiegelung den Rahmen spart, finde ich den Preis echt in Ordnung. Natürlich ist das Geschmackssache, und manche Bilder wirken auch besser mit Rahmen.
Viele Grüße, Michael
Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann
Hallo Michael,
es freut mich, dass Du so ein gutes Ergebnis erzielen konntest.
Was uns unter anderem beeindruckt hat, dass Herr Winkler 2 x bei uns anrief um uns zu beraten!
Wir haben ja "nur" ganz normale Bilder drucken lassen und anschließend selbst gerahmt, weil wir die Rahmen eben noch haben.
Aber bei den nächsten sehr guten Bildern (vielleicht nach dem nächsten Urlaub), werden wir auch mal ein versiegeltes Bild bestellen.
Jetzt haben wir uns Lightroom zugelegt, nicht zuletzt auch wegen den RAW-Bildern.
Herzliche Grüsse Gisela
Hi.
Schon lange habe ich's mir gewünscht ... letzte Woche war's dann soweit: Eine Woche Foto-Workshop auf den Lofoten:
- Nordlichter
- Eis und Schnee
- Lernen, wie man Langzeitbelichtungen macht, Filter benutzt etc.
Es war eine anstrengende Woche (wie sagte der Workshop-Leiter: "Dies ist keine Foto-Reise, sondern ein Workshop ... und Work heißt Arbeiten!" , wir waren meist bis morgens um 3-4 Uhr auf Achse. Denn Polarlichter sieht man nur nachts
Jetzt muss ich erst mal ein paar Tage ausschlafen ...
Aber die Bild-Ausbeute war super, ich bin mächtig stolz ---> siehe hier.
Viele Grüße, Michael
Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann
Hi.
Familie und Freunde haben mich gefragt, ob die Farben wirklich so sind, und man immer Nordlichter sieht.
Hier ein paar Antworten:
Bei Langzeitbelichtungen hat man, je nach Lichtsituation, je nach Belichtungsdauer Effekte:
- "Verwischen" von Wasser, Wolken passiert immer: Bild 1, 2 aus #2, alle Bilder aus #7, alle Nordlichtbilder
- Farben verstärken sich, z.T. deutlich: Bild 2 und 3 aus #7. Andere bleiben naturgetreu.
- Nachtbilder werden heller, insb. Bild 2 aus #1, Bilder 1+2 aus dem Startnode.
Die Nordlichter fallen in zwei Gruppen:
- Die "Bander" (Bild 1+2 aus Startnode) sind schwach bis gar nicht mit bloßem Auge zu sehen. Die werden erst durch 25-30 sec Belichtung sichtbar. Eine eigenartige Erfahrung, wenn man nach 30 sec gespannt aufs Kameradisplay schaut und Wow-Effekte hat. (Oder auch nicht ;-). Schwierig ist die Wahl des Bildausschnitts, denn man sieht ja nichts durch den Sucher, sondern tastet sich durch kleine Justierungen der Kamera auf dem Stativ an den Bildaufbau heran. Die Bilder sind Kunst, in Wirklichkeit ist es einfach dunkel mit einem schwachen grünen Glimmen am Himmel. Bei Mond sähe man gar nichts.
- Die "Flammen" (Bild 3 aus Startnode, 3+4 aus Node #1) sind dagegen wahnsinnig hell, "taghell" (naja - kein Sonnenschein, aber man sieht richtig gut). Die Bilder entsprechen sehr gut der Wirklichkeit. Der Himmel explodiert förmlich - man ist fassungslos.
Zu deiner Garantiefrage: Nordlichter sind abhängig von der Sonnenaktivität (siehe bei Wikipedia), die einen ca. 11-Jahres-Zyklus hat. 2012 war Maximum. Im Low 2006-08 gibt es fast keine (2008 auf unserer Hurtigrutenfahrt hatten wir ein ganz schwaches Nordlicht gesehen), letzte Woche war jeden Tag Nordlichtaktivität. Nur muss das Wetter mitspielen, d.h. bei Wolkenbedeckung sieht man gar nichts. Wir hatten Glück, an 5 von 7 Tagn war wenigstens teilweise freier Himmel.
Die Flammen sind wesentlich seltener als die Bänder. Die Bänder sieht man z.T. stundenlang, die Flammen nur wenige Minuten. Wir haben 3x Flammen gesehen. waren dafür aber in 5 von 7 Nächten jeweils bis 3-4 Uhr morgens auf Fototour:
- Die Flamme über dem Schiff im Startnode war vielleicht 2 Minuten. Nachts gegen 3:00 ;-)
- Die "Explosionen" im Node #1 ziemlich genau 9 Minuten. Ca. 21:45.
- 3 Minuten auf dem Schiff, ich habe ein paar unscharfe, verrauschte Verwackler (ISO 12.800. 0.5 sec)
Als Nicht-Foto-Tourist braucht man also auch in dieser Sonnenflecken-Hochphase ein bisschen Glück: keine Wolken und für den Wow-Effekt muss man viel draußen sein. Die Bänder sind jedoch sehr häufig, eigentlich jeden Tag, jeweils 20min bis mehrere Stunden: dafür muss man aber außerhalb von Ortschaften sein (keine Lichter), und der Mond darf nicht scheinen (Neumond oder ganz kleine Sichel sind erforderlich). Die Bänder sind für Fotografen ergiebiger.
Zum Fotografieren braucht man ein Stativ, eine Kamera, die bei ISO 1600-6400 noch gute Bilder macht, ein Objektiv mit (auf Kleinbild umgerechneter) Brennweite ideal 14-16mm und sollte in RAW aufnehmen (Wegen höherem Dynamikumfang und weil PG zu sehr Glückssache wegen Weißabgleich ist). Als Startpunkt für die Belichtung: 25sec, f2.8, ISO 3200.
Für die Langzeitbelichtungen über Tag braucht man Graufilter, um die Belichtungszeit zu verlängern.
Und Grauverlaufsfilter, um die Kontrastunterschiede im Bild auszugleichen. Es ist verblüffend, wie viel besser und natürlicher die Farben werden, wenn man die Über-/Unterbelichtungsbereiche durch den Grauverlauf ausgleicht.
Viele Grüße, Michael
Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann
Hi Micha,
ich bin begeistert!!!
Vor allem die nächtlichen Aufnahmen der aurora borealis sind ein Traum. Aber auch die Langzeitaufnahmen z.B. am Strand bei Wellengang haben einen sehr eigenen Reiz! Da hast Du eine sehr schöne Reise gemacht - mein Neid sei mit Dir !
Wir waren auch schon mal drauf und dran im Februar des vergangenen Jahres zu einer Woche Urlaub inklusive der Möglichkeit zur Polarlichbeobachtung aufzubrechen - aber wie dem so ist: Man hat viele Träume! Aber Deine Fotos haben diese Träume neu geweckt. Hast Du gut gemacht!
Aber nu: Schlaf schön!
Freundliche Grüße aus dem Brandenburgischen von Micha
Quality content takes time!
Hallo zusammen,
die tollen Aufnahmen von Michael haben mich motiviert wieder mal einen kleinen Beitrag zu schreiben und zwar zum Thema Weißabgleich. Viele haben diese Funktion an ihrer Kamera schon mal bemerkt, hatten aber noch nie eine Anwendung dafür. In vielen Fällen kann man auch mit der AWB (Auto White Balance) gut leben, so viel ist klar. Wer aber bessere Bilder machen will, muss sich zwangsläufig mit dem Thema befassen.
Für das Standardbild unter normalem Tageslicht wird es normalerweise auch nicht notwenig sein, für Kunstlichtquellen und Langzeitbelichtungen aber essenziell um eine neutrale Farbdarstellung zu erreichen.
Was versteht man darunter?
Der Weißabgleich ist eine Farbkorrektur der vom Bildsensor einer Digitalkamera empfangenen Bilddaten, um die Farbwiedergabe so gut wie möglich der menschlichen Wahrnehmung anzupassen. Dazu sollte man mit dem Begriff der Farbtemperatur was anfangen zu wissen.
Die Farbtemperatur beschreibt eine Lichtsituation mit einem Zahlenwert in Kelvin.
Eine niedrige Farbtemperatur entspricht einem rötlichen Farbeindruck, eine Farbtemperatur zwischen 5000 K und 6000 K entspricht weißem Tageslicht und noch höhere Farbtemperaturen entsprechen bläulichen Lichtsituationen.
In einer Digitalkamera wird entweder ein automatischer Weißabgleich gemacht oder bei besseren Modellen kann man zusätzlich einen manuellen Weißabgleich durchführen, um das Aufnahmeverhalten der Kamera an die jeweilige Lichtsituation anzupassen, wie zum Beispiel Kunstlicht, Blitzlicht, Sonnenschein, Wolken, Dämmerung etc.
Warum ist das notwendig?
Eine weiße Fläche erscheint in einem mit Glühbirnen beleuchteten Raum ganz anders als im freien Tageslicht und am späten Abend unterscheidet sich ein weißes Blatt Papier vom selbigen bei Mittagssonnenschein. Unser Auge bzw. das Gehirn ist jedoch so intelligent, dass es sich automatisch auf die jeweilige Lichtsituation einstellt. Der Mensch führt quasi intuitiv einen vollautomatischen Weißabgleich durch, die Kamera wird dagegen getäuscht. Die Folge sind ungewollte Farbstiche, welche umso mehr ins Gewicht fallen, je länger belichtet wird.
Wieso versagt manchmal der automatische Weißabgleich?
Beim vollautomatischen Weißabgleich sucht die Kamera nach der hellsten Fläche auf dem Bildmotiv; diese sollte natürlich weiß sein. Die Kamera stellt dann den gemessenen Farbwert auf weiß ein und passt den übrigen Farbraum entsprechend an. Ist die hellste Fläche keine weiße Fläche so wird eine falsche Farbe als weiß eingestellt und das ganze Bild erhält einen unangenehmen Farbstich.
Kann man das nicht auch am Rechner korrigieren?
Kann man, so lange man die Rohdaten auf dem Chip hat d.h. solange man mit der Einstellung RAW fotografiert hat. Bei der üblichen jpg-Komprimierung sind nur geringe Korrekturen möglich. Am besten korrigiert man also schon zum Zeitpunkt der Aufnahme.
Wie macht man den Weißabgleich?
Am pragmatischten durch ausprobieren. Man focussiert auf eine weiße Fläche und ändert den Kelvin-Wert solange, bis eine natürliche Farbwiedergabe erreicht wird.
Denkt beim nächsten Mal, wenn ein Bild irgendwie nicht recht gelungen aussieht mal daran den Weißabgleich zu bemühen, es bringt was.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.