Do 15.8.2013
Bei herrlichem Wetter stehen wir heute früh auf, so dass wir schon um 7:30 Uhr nach wenigen Minuten zu Fuß beim Visitorcenter sind. Der kostenlose Shuttlebus fährt gleich darauf ab, in den für den privaten Autoverkehr gesperrte Virgin Canyon. Der Bus ist voll, aber die meisten Mitfahrer steigen bei der Haltestelle ‚The Grotto‘ aus um den spektakulären ‚Angels Landing Trail‘ zu gehen. Bei diesem Trail muß man aber wirklich schwindelfrei sein, es geht über einen 1m breiten Grat, wobei es auf beiden Seiten über 500m senkrecht hinunter geht. Da wir Eltern nicht 100% schwindelfrei sind, haben wir uns für den Trail zum ‚Observation Point‘ entschieden. Dies sind 200 m mehr Aufstieg und viel weiter, aber wir haben ja den ganzen Tag Zeit.
Blick vom Parkplatz zum Aufstieg
Blick von unten zu Angels Landing
Wir steigen am nächsten Halt ‚Weeping Rock‘ aus. Die restlichen Fahrgäste fahren bis zum Ende der Straße um zu den Narrows zu laufen, mal sehen, vielleicht reicht uns das heute Abend nach dem Abstieg noch. Jetzt geht es erst einmal auf einem gut ausgebauten Pfad in Serpentinen den steilen Hang hinauf. Dabei lassen wir den ‚weinenden Felsen‘ links liegen. Den Abstecher können wir vielleicht auch noch nach dem Abstieg machen, denn wir müssen denselben Weg wieder zurück.
Da wollen wir hoch, das ist der Observation Point
Nach 30 Minuten kommen wir an den Abzweig zum ‚Hidden Canyon‘.
Wir halten uns links und biegen bald in einen Seitencanyon ab. Wir sind hier ganz alleine, und das bleibt heute abgesehen von wenigen Ausnahmen auch so.
Der Canyon wird immer enger und wird dann sogar zu einem tollen Slotcanyon, an dessen Seitenwand der Weg spektakulär in die Höhe führt.
Anschließend geht es zum Großteil auf in den Fels gehauenem Pfad immer aufwärts.
Der Trail ist in den senkrechten Fels geschlagen. Wer erkennt den Rest der Familie?
Lag der erste Anstieg bis zum Slotcanyon noch im Schatten, so laufen wir jetzt in der sengenden Sonne, es hat bestimmt wieder über 35°C, so dass wir öfters im wenig vorhandenen schatten Pause machen um uns auszuruhen. Trinken können wir während des Laufens, da wir uns alle Trinkblasen zugelegt haben, das hat sich in diesem Urlaub bewährt!
Der Weg wird immer steiler und anstrengender und es wird noch heißer. Der letzte Anstieg geht über eine fast senkrechte Felswand, in welche der Pfad geschlagen ist. Der Weg ist über 1m breit, also eigentlich kein Problem, trotzdem wird mir etwas mulmig, vor allem wenn ich zusehen muss, wie die Kinder trotz aller Mahnungen diesen Weg ganz unbekümmert entlanggehen. Kann man auch Höhenangst für andere haben?
Beim Blick zurück erkennt man schön wie der Weg in den Felsen geschlagen wurde
Nach diesem Anstieg haben wir praktisch den gesamten Aufstieg von 600 m geschafft. Jetzt geht es noch flach bis zum ‚Observation Point‘.
Die Aussicht ist gigantisch, man sieht hinunter auf ‚Angles Landing‘ und das Virgin River Tal bis nach Springfield. Jetzt wird aber erst einmal gevespert, wobei uns die Streifenhörnchen Gesellschaft leisten und darauf hoffen etwas ab zu bekommen. Sie sind sehr zutraulich und wir müssen aufpassen, dass sie nicht in den Rucksack kriechen, aber sie haben gute Kinderstube, sind nicht so frech wie die im Bryce Canyon.
Dies alles ist mir untertänig ...
Blick von oben auf Angels Landing
Der erste Anstieg vom Parkplatz aus
Nach der Stärkung gibt’s natürlich noch eine Panoramaaufnahme, bevor wir langsam wieder den Rückweg antreten müssen.
Observation Point. Zion NP. UT. USA
Am besten zu sehen wenn man auf das weisse Dreieck klickt und dann auf Fullscreen. Anschließend kann mit der Maus geschwenkt und gezoomt werden.
Um 18:00 Uhr sind wir, besonders G., total geschafft wieder an der Bushaltestelle, keiner hat mehr Lust auf ‚Weeping Rock‘ oder die Narrows. Nicht zu verdenken, nach 15 km und 600 m Aufstieg. Bei dieser Hitze ist das schon eine Leistung.
Auf dem ganzen Trail haben wir höchstens 20 Personen getroffen, das wäre beim 'Angels Landing' sicherlich anders gewesen, den besuchen täglich hunderte Menschen. Der Bus bringt uns wieder zurück zum Campingplatz.
Nun wird gleich im Bach gebadet, dabei kommt S. eine Seifenschale entgegengeschwommen, und wir stellen fest, dass sich weiter oben tatsächlich Leute im Bach waschen, und das im Nationalpark! Gibt es denn hier keine Duschen???
Anschließend werden Hähnchenschlegel gegrillt und dann sitzen wir noch um das Lagerfeuer bis 22 Uhr, relaxen und denken an diesen tollen Tag.
Hallo Rainer,
der Observation Point Trail ist echt fotogen, ihr habt absolut tolle Bilder gemacht....
Wir hatten ja auch den Gedanken, auf dem Rückweg noch einen kleinen Abstecher zum Hidden Canyon zu machen, meine Füsse sagten allerdings ganz klar und deutlich, dass sie mich dort nicht mehr hinbringen wollten.
So blieb noch genug Zeit für Grillen und Biervorräte vernichten...
Gruss, Eric
Hallo Rainer,
fantastische Bilder hast Du während der Wanderung gemacht . Ich habe nun einen sehr guten Eindruck vom Trail erhalten und hoffe, dass wir am 8.10. schönes Wetter haben werden.
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hallo Rainer,
ich habe dir noch nicht meine Anerkennung für das Panorama-Foto vom Observation Point ausgesprochen -- das hole ich jetzt mit Respekt nach !!!
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Rainer,
so tolle Bilder! Ich hoffe, wir haben Glück und der Observation Point Trail ist nicht gesperrt während unseres Aufenthaltes im September. Wir haben diesmal leider nur ein sehr kleines Zeitfenster für den Zion NP, dafür ist es auch schon der dritte Besuch und wir haben schon einiges dort erwandert. Aber dieser Trail würde mir noch richtig gut gefallen!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de