Tag 21 Mit dem Jeep auf der Hole In The Rock Road, Devils Garden & Peek-A-Boo Slot Canyon (bzw. Dry Fork Slot)

Der Wecker scheucht uns um 06:30 Uhr raus, da heute ein weiteres Highlight auf uns wartet. Die Nacht war dank der Höhenlage des CG angenehm kühl und es war super still. Aber für uns Stadtmenschen ehrlich gesagt zu still… Vor lauter Stille hatten wir Probleme zu schlafen, das sind echte Luxusprobleme…

Wir fahren eine knappe Stunde nach Escalante, wo wir bei High Adventure Rentals unseren gebuchten Jeep abholen. Das Wohnmobil dürfen wir direkt auf dem Gelände der Vermietung abstellen, die Angestellte, die uns einweist, parkt dafür extra ihr Auto um sehr nett! Der Jeep klappert schon auf gerader Strecke an allen Ecken und Enden und das Armaturenbrett leuchtet wie ein Weihnachtsbaum. Angeblich wurde gerade ein Service durchgeführt, man habe nur vergessen, die Kontrolleuchten auszuschalten, natürlich sei alles einwandfrei in Ordnung mit dem Wagen… Naja… Wir werden es ja sehen.

Wir laden unsere gut bestückte Kühlbox vom WoMo in den Jeep und auf geht die wilde Fahrt zur „Hole in The Rock Road“. Schon sehr sehr cool, mit einem Jeep auf einer unbefestigten Straße zu fahren. Es klappert, holpert und staubt gewaltig, macht aber mächtig Spaß! Zum Glück sind wir hier auf der Strecke fast alleine. Den gesamten Tag über werden uns nur 4 andere Wagen auf den Strecken begegnen.

Der erste Stopp ist „Devils Garden“ und dank der leeren Straßen bekommen die Kinder hier ihre erste Fahrstunde von Papa… Anschließend erkunden wir hier ein wenig die Gegend und lesen im Trailbook, dass hier in den vergangenen Tagen eine Klapperschlange gesichtet wurde.

Das lustige Geschaukel geht weiter und wir fahren zum Trailhead des Peek-A-Boo-Canyon, von wo aus wir uns mit Wasser und GPS bewaffnet auf den Weg machen. A pro pro Weg… Wo führt der bitte lang? Wir sind ja keine geübten Wanderer und abseits von gekennzeichneten und befestigten Wanderwegen sind wir eigentlich noch nie unterwegs gewesen. Für uns Laien ist der Weg nicht wirklich erkennbar und hier sind auch keine Menschen, denen wir uns anschließen könnten. Es geht gleich zu Anfang einen Felshang hinunter, danach kann man mit gutem Willen an den aufgeschichteten Steinhaufen eine Wegempfehlung erkennen. Die Männer sind motiviert, ich bin aber ehrlich gesagt kurz davor, schon jetzt aufzugeben, da ich Angst habe zu stürzen. Zum Glück überwinde ich mich aber und nach den anfänglichen Schwierigkeiten sind wir uns alle einig, dass dies die beste Wanderung (geübte werden es wahrscheinlich als Spaziergang bezeichnen) war, die wir jemals unternommen haben.  Es geht erst steil einen Felshang hinunter, dann über Steine, Sträucher und Absätze, bevor es eine Sandpiste hinuntergeht. Die Kinder lieben Off-Trail-Hiking schon jetzt und legen ordentlich Tempo vor. Wir alle kommen heil unten an und bestaunen die steilen, engen Wände des Slot Canyon, den wir ein Stück hineinwandern. Hier begegnet uns auch nur ein Vater mit seiner Tochter, ansonsten sind wir alleine in dieser wunderschönen Natur.

Wie sollte es anders sein: Wer runter geht, muss auch wieder hinauf… Aber der Rückweg war nicht ganz so anstrengend und nicht so zeitintensiv, wie wir es uns vorgestellt hatten, wahrscheinlich, weil man jetzt wusste, was einen erwartet. Wir Flachlandtiroler sind auf jeden Fall ziemlich stolz auf uns, als wir den Trail beendet haben und wieder im Jeep sitzen. Vielen Dank an dieser Stelle an Matthias und Gabi (Matze), die uns diese Wanderung wärmstens empfohlen haben!

Wenn wir dachten, die HitRR wäre abenteuerlich zu fahren, merken wir schnell, dass dies problemlos steigerungsfähig ist, als wir einen 20km langen Wash durchfahren. Laut Karte sind wir richtig, wir fahren über Stock und Stein, Felsen, Pfützen, Wasserläufen, Löchern, hoch, runter, unter Felsen hindurch und an einigen Stellen ist es ziemlich eng. Die ganze Familie ist extrem begeistert.

Nach einem langen staubigen Tag geben wir unser Vehicel pünktlich und ohne durch uns verursachte Schäden ab und essen dann in der Circle D Eatery in Escalante mega leckere Spaghetti mit Meatballs.

Unser Nachtquartier beziehen wir heute auf dem Petrified Forest SP CG. Leider ist in den Bergen eine Wasserleitung gebrochen, so dass die Duschen und WC´s hier heute nicht nutzbar sind.

Im Gebüsch versteckt sich eine Gopher Snake und 2 Studenten, die einige Semester in München studiert haben, würden den „german tourists“ gerne die Schlange zeigen. Trotz Schlangenzange und beherztem Griff, bekommen sie das Tier (zum Glück!!!) nicht zu fassen und so gibt es auch hier für uns keine Schlangensichtung.

Da hier am See die Mosqouitos uns als Blutspender benutzen wollen, verbringen wir den Abend spielend im Wohnmobil. Good Night, Escalante!

Edit: Wir Nichtwanderer haben tatsächlich nur gedacht, wir hätten den Peek-a-boo erwandert, tatsächlich handelt es sich bei den Bildern um den Dry Fork Slot. Vielen Dank an Fredy und auch an Mike für die Richtigstellung!