Nach langem Nachdenken und Abwägen haben wir uns entschlossen, auch in diesem Jahr einen Reisebericht unserer Wohnmobilreise durch den Südwesten der USA im Forum einzustellen.
Nachdenken mussten wir, da die Reise in persönlicher Hinsicht nicht katastrophaler hätte ablaufen können und abwägen mussten wir die eventuell sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Freundschaft mit unseren Mitreisenden.
Vorab gibt es ein paar Gedanken zu Reisen mit Verwandten und Freunden:
Oft kommen beim Betrachten der Fotos und Erzählen der Urlaubserlebnisse im Freundeskreis Gedanken auf, so einen Urlaub doch auch einmal gemeinsam zu genießen. Bei einem guten Essen und dem einen oder anderen Gläschen wird dann aus der spontanen Idee schnell ein fester Plan. So haben wir es erlebt und einige andere von Euch sicherlich auch.
Vor 2 Jahren haben wir (2 Paare um die 50 Jahre alt) zunächst eine vorsichtige Annäherung gewagt und eine Rundreise mit dem Wohnmobil durch Florida geplant.
Die Reise verlief relativ entspannt und einigermaßen problemlos – jedenfalls so, dass wir beschlossen: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub!
Im Juli begann dann die Planung für das Abenteuer 2011 – USA, der Südwesten auf der klassischen Bananen-Route! In vielen Treffen wurden die Wünsche und Erwartungen abgesprochen. Da wir seit 2001 schon mehrfach diese Gegend mit dem Wohnmobil bereist haben, sollten diesmal besonders die Wünsche der Ehefrau unseres Freundes umgesetzt werden, er war vor 10 Jahren auf unserer Anfängertour auf dieser Route mit dabei.
Die Reise in diesem Jahr verlief allerdings dann völlig anders als geplant – lasst euch überraschen:
Ein Nachtrag noch:
Ich möchte all denen, die eine Wohnmobilreise in dieser Weise planen, nicht den Spaß verderben! Es soll nur ein Erfahrungsbericht mit ein paar Tipps der etwas anderen Art sein. Der große Urlaub eines Jahres, der mit so viel Mühe, Arbeit, Engagement und finanziellem Aufwand verbunden ist, darf eigentlich nicht in so einer Katastrophe enden, wie es bei uns der Fall war!
Liebe Grüße aus Braunschweig von
Kristina
Hallo Kristina,
aus deinem anderen Thread wissen wir ja schon einiges -- lass mal die Tour ganz einfach beginnen, zeig uns ein paar schöne Bilder -- mache einfach das Beste draus .
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
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Unsere Route
Datum Ort Übernachtung Meilen
01.05.2011 Las Vegas Excalibur Hotel
02.05. Las Vegas Excalibur Hotel
03.05. Las Vegas Excalibur Hotel
04.05. Pahrump Walmart Boondocking 60
05.05. Death Valley Furnace Creek Ranch 150
06.05. Death Valley Furnace Creek Ranch
07.05. Lake Isabella Tillie Creek S.P. 200
08.05. Yosemite N.P. Upper Pines CG 230
09.05. Yosemite N.P. Upper Pines CG
10.05. Pazific New Brighton S.B 200
11.05. Pazific New Brighton S.B.
12.05. Big Sur Kirk Creek S.P. 100
13.05. Big Sur Kirk Creek S.P.
14.05. Big Sur Morro Bay S.P. 70
15.05. Big Sur Morro Bay S.P.
16.05. Palm Springs Sky Valley Rs. 330
17.05. Palm Springs Sky Valley Resort
18.05. Joshua Tree Indian Cove S.P. 50
19.05. Joshua Tree Indian Cove S.P.0
20.05. Colorado River Buckskin Mt. S.P. 130
21.05. Colorado River Buckskin Mt. S.P.
Eckdaten
Start und Ziel: Las Vegas, NV
Fahrstrecke der Rundreise : 1865 M / 2984 km
zusätzliche Strecke bis Albuquerque : 1120 M / 1792 km
Bundesstaaten: Nevada, Californien, Arizona + New Mexico
Benzinverbrauch / Gesamtstrecke: 391 G / 1480 L für 1629 €
Höhenprofil: - 80m bis 2281m
Temperaturen: 4,1°C bis 42,1°C
Luftfeuchtigkeit: 5% bis 100%
Wetter: 1x Regen, 1x Schnee, gelegentlich Wind, sonst Sonne bis zu viel Sonne
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
und vielleicht hilft es Euch, das Erlebte in einem Reisebericht zu verarbeiten! Bin gespannt auf die Reise, einige Eurer Ziele kenne ich ja und ich finde es immer wieder interessant, die bereisten Gegenden aus anderer Sicht zu erleben!
Liebe Grüße
Susanne
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Kristina,
möchte meine Erinnerungen an den Südwesten wecken. Zum Glück vergißt man negative Erlebnisse schneller als positive und darum wünsche ich Dir, dass nur die erfreulichen Dinge in Deinem Kopf hängen bleiben.
Viele Grüße
Sepp
Hallo Kristina,
bin auch dabei und gespannt was Ihr alles gesehen habt was wir noch nicht kennen.
Liebe Grüße Peter
Sonntag, 01.05.2011
Sehr früh klingelt der Wecker und eigentlich haben wir ihn nicht gebraucht. Die Aufregung hat uns schon lange vor der Weckzeit aufgescheucht. Jörg holt unsere Mitreisenden (K+S) ab und ich kontrolliere noch einmal die Wohnung. Im letzten Jahr hatten die beiden im Eifer der frühen Abreise nicht bemerkt, dass an einer Toilette der Spülhebel klemmte und das Wasser ungehindert durch das Becken rauschte. 3 Wochen später lief es natürlich immer noch und die Wasser- / Abwasserrechnung war beeindruckend hoch! Dieses Jahr sind wir daher alle besonders sorgfältig in der Kontrolle.
Pünktlich steht der Shuttlebus vor der Tür und staunt über unseren riesigen Kofferberg. Alles wird verstaut und dann geht es im Tiefflug nach Hannover. Der gute Mann hat eindeutig seinen Beruf verfehlt – er hätte Rennfahrer werden sollen! Mit 140 km/h in der 80er Zone der A2 – oh, oh! Aber es geht alles gut und eher als erwartet kommen wir in Hannover am Flughafen an. Vielleicht haben die Radarkontrollen an einem Sonntagmorgen auch etwas anderes zu tun!
Im Terminal angekommen, können wir gleich zum Schalter der Lufthansa gehen, bzw. wir wollen zum Schalter und scheitern bereits kurz vorher: Nach Aussage des Personals müssen wir uns am Automaten einchecken und dann mit der Bordkarte zum Aufgeben des Gepäcks an den Schalter kommen. Brav arbeiten wir uns durch das Touch-Screen-Menü und landen nach dem Einlesen aller Daten, Pässe und Buchungsnummer auf einer Fehlermeldung: Bitte melden Sie sich am Schalter!
Na gut, warum nicht gleich so! Wieder erscheinen wir am Schalter und die nette Dame kann endlich unsere Koffer entgegennehmen und die Bordkarten ausdrucken. Leider kann sie dieses bei uns nur für den ersten Flug tun, K+S hingegen erhalten ihre Bordkarten bis Las Vegas. Naja – ich muss das nicht verstehen! Wir können nun endlich zum obligatorischen Frühstück schreiten und sitzen ein entspanntes Stündchen bei Muffins und Schokolade mit Sahne. Der Flug nach Frankfurt wird pünktlich aufgerufen und wir können es uns in der 3er-Reihe zu zweit gemütlich machen. In Frankfurt selbst müssen wir feststellen, dass das vorgegebene Zeitfenster zum Umsteigen relativ knapp bemessen ist. Der Weg zum Condor-Terminal ist weit und wir marschieren im Gänsemarsch durch Menschenmassen. Wo wollen die bloß alle hin? Wir können als Premium-Economy-Bucher direkt am Business-Schalter einchecken und erhalten schnell unsere Bordkarten. Eine kurze Nachfrage für die in Hannover ausgedruckten Boarding-Pässe von unseren Mitreisenden ergibt die Info, dass diese nicht ausreichen und ebenfalls neu ausgestellt werden müssen. Leider kann der nette Herr dies nicht erledigen, die beiden müssen sich in die Schlange vor dem Check-In für Economy-Passagiere einreihen und die Zeit erscheint zu knapp für die vielen Wartenden. Erstaunliches ist am Schalter zu beobachten: 3 Paare müssen nacheinander ihre Koffer umpacken und räumen vom Handgepäck in die Koffer, bzw. vom Koffer ins Handgepäck. Immer wieder kommt die Frage: Wie viel darf das Handgepäck wiegen, wie viel der Koffer? Letzten Endes muss der eine oder andere doch noch Übergepäck bezahlen - was will man machen? Innerhalb von wenigen Jahren ist die Gepäckgrenze von 2 Koffern á 32kg pro Reisenden in die USA auf einen Koffer mit max. 23 kg reduziert worden.
Endlich haben die beiden ihre ersehnten Boarding-Pässe in der Hand. Wir marschieren weiter um die Ecke und stehen vor der nächsten Schlange: Sicherheitskontrolle! Im Zick-Zack schlagen wir uns durch die Wartereihen, bis wir endlich unser Handgepäck durchleuchten lassen können. Mein Bordcase schlägt Alarm, 3 Kontrolleure starren auf den Bildschirm und bitten mich dann zur Seite. Nur ich persönlich darf ihn öffnen. Eine intensive Suche beginnt und der nette Mann wird schon nach kurzer Zeit fündig: Ein Kugelschreiber hat die Unruhe verursacht! In Hannover hatten sie ihn wohl als einen solchen identifiziert. Nun gut – viel ist ja nicht einzupacken – 6 kg Gesamtgewicht minus Eigengewicht des Koffers, da bleibt nicht viel! Endlich erreichen wir den Wartebereich und sind doch etwas enttäuscht: Das sieht nach Baustelle aus und die Toiletten sind behelfsmäßig in Baucontainern untergebracht! Naja, eigentlich haben wir auch nichts Besonderes von Condor erwartet – Hauptsache der Sitzreihenabstand ist nicht zu knapp bemessen! Nach unserer Erfahrung vor ein paar Jahren haben wir uns in diesem Jahr einen Aufpreis gegönnt und die Economy-Plus-Kategorie gebucht. Kurz vor Beginn des Boardings kommt die erste Durchsage: 15 Minuten Verspätung, da das Catering noch nicht an Bord ist. Nach Ablauf der Frist eine weitere Durchsage: siehe oben. Dann noch einmal das gleiche. Mit einer Stunde Verspätung dürfen wir dann endlich in den Flieger. Der erste Blick ist beruhigend:
Die gebuchte Sitzreihe 7 bietet einen sehr großen Sitzabstand. Vor den Knien sind mindestens noch 20 Zentimeter Platz, die Rückenlehne lässt sich deutlich weiter zurückstellen als auf den regulären Plätzenund die Fußstütze sorgt für entspanntes Sitzen.
Eine gute Entscheidung für uns! Alle anderen Goodies sind zwar nett – aber nicht wirklich wichtig: Große Kissen, ein guter Bildschirm, ein Täschchen mit diversem Reisekrempel (Socken, Zahnpaste etc.) und Zeitungen in großer Auswahl.
Das Essen weicht vom normalen Economy-Speiseplan ab. Es ist überraschend gut, lecker und ausreichend. Immer wieder werden Snacks gereicht und alkoholische Getränke sind frei.
Die Zeit vergeht wie immer nicht im Fluge, die avisierten 11 Stunden Langeweile reduzieren sich auf 10 Stunden – der Pilot hat irgendwie eine schnelle Route gefunden, den Jetstream genutzt oder – was weiß ich!
Great Salt Lake bei Salt Lake City, UT
Jedenfalls kommen wir trotz einer Stunde Startverzögerung pünktlich in Las Vegas an und mit unserer (nahezu) Pole-Position im Flieger können wir direkt zum Immigration-Schalter durchgehen. Eine Befürchtung löst sich auch noch gleich auf: Nach unserer letzten USA-Reise (Florida 2010) haben wir bei der Ausreise die grüne Einreisekarte im Pass vergessen. Etwas beunruhigt habe ich sicherheitshalber die Abschnitte aus dem Pass gelöst und zusammen mit den Boardingpässen vom Rückflug mitgenommen. (Im Internet gab es zwar die Information, dass Flugreisende automatisch registriert werden, wenn sie ausreisen, aber man weiß ja nie!) Die junge Beamtin scheint sich jedoch nicht für grüne Schnippel zu interessieren – sie fragt nach unseren Reisen und Plänen und freut sich über die vielen Stempel in unseren Pässen. Wir bekommen nach dem üblichen Procedere (4 Finger rechte Hand, Daumen rechte Hand, 4 Finger linke Hand, Daumen linke Hand und bitte einmal hier oben hineinsehen – vielen Dank, ein nettes Foto) gleich noch einen weiteren hineingedrückt und viele Wünsche für unseren Urlaub mit dazu. Eine wirklich nette Begrüßung!
An den Gepäckbändern angekommen, bekommen wir aber gleich die andere Variante mit: Ein junger Mann schaltet (widerrechtlich, wie auf den Schildern zu sehen und zu lesen ist) sein Handy an. Ein etwas älteres Kaliber in Uniform erhebt die Stimme wie auf dem Kasernenhof und herrscht ihn quer durch die Halle in Marine-Manier an. Der junge Mann reagiert jedoch nicht und wird von seinem Nachbar auf seinen Fehler hingewiesen. Er kann das Handy gerade noch ausschalten, bevor der Uniformierte ihn erreicht (und vermutlich zu einem längeren Aufenthalt in einem Boot-Camp verdonnern wollte – sollte man seinem Gesichtsausdruck Glauben schenken!)
Nach längerer Wartezeit kommen K+S und unsere Koffer fast zeitgleich – und vollständig! Müde laden wir alles auf und verlassen – dieses doch sehr überschaubar kleine – Terminal. Wir sind in Las Vegas!
Mit lieben Grüßen aus Braunschweig
Kristina und Jörg
Hi Kristina!
...es freut mich sehr, das Du Dich entschlossen hast, einen Reisebericht (trotz teilweise negativer Erfahrung) zu schreiben.
Die Anreise verlief doch schon gut...
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hallo Kristina,
ich bin dabei. Die ersten Zeilen haben mir schon ein Schmunzeln entlockt. Bitte weiter so.
LG Andreas
Oha - Urlaub mit Freunden, das machen wir nie mehr! Das haben wir zum Glück schon mit einfachen Strandurlauben abgehandelt . Eine große Reise mit Womo, lieber nicht. Da sind mein Mann und ich uns genug. Wir haben die gleichen Bedürfnisse, stehen dort gerne sehr früh auf um Wildlife am frühen Morgen zu beobachten, wandern gerne usw. Das bekommt man mit Freunden meistens nicht so gut hin, oder es endet in einer Katastrophe.
Ich bin gespannt...
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Kristina,
schön, dass Ihr euch entschlossen habt, einen Reisebericht einzustellen.
Da der internationale Terminal in Las Vegas - im Gegensatz zum nationalen - seeehr übersichtlich ist ( Aus dem Ausland fliegen ja nur BA, Korean Air, Condor und ein paar kleinere Fluggesellschaften Mc Carran direkt an) , geht Gott sei Dank die Immigration auch seeehr zügig
Wir flogen dieses Jahr mit BA über London und waren erstaunt, wie schnell wir durch die Immigration durch waren
Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)
Viele Grüße
Christian
Scout Womo-Abenteuer.de