Wir genießen morgens unser Frühstück im Wald und machen uns um 8 Uhr auf den Weg zum Shuttle-Stopp am Mather Campground. Hier unten treffen wir Wapiti-Hirschkühe, die in der Morgensonne an der Frischwasserstation wahrscheinlich einen Großteil ihres Tagesbedarfes an Wasser aufnehmen und nun erklärt sich auch die Zielstrebigkeit, mit welcher die Tiere über den Campground laufen. So nah dran ist ihre Größe trotzdem beeindruckend und ich sollte, unfreiwillig, einem dieser Tiere heute noch viel näher kommen.
Aber jetzt fahren wir erst einmal mit der Blauen Route zum Transfer zur Hermits Rest Route und mit dieser weiter zum Monument Creek Vista. Von dort startet der „River Views with a Quiet Forest Walk“, ein leichter 3 Meilen langer und zu großen Teilen befestigter Wanderweg am Rim entlang bis zu Hermits Rest. Hier kaufen wir ein paar Souvenirs und T-Shirts und laufen dann zum Pima Point zurück. Von dort geht es mit dem Shuttlebus wieder zum Transferpunkt.
Wir haben einiges an Energie und bereuen es ein bisschen, nicht von Anfang an den Rimtrail entlang der Roten Route gelaufen zu sein, diese Variante ist viel flexibler, der Shuttlebus hält an jedem Point bei der Fahrt nach oben, auf dem Rückweg leider nicht. Wir beschließen nun weiter in Richtung Canyon Village zu laufen. Am Trailhead Overlook des Bright Angel Trails bleiben wir kurz stehen und beobachten die Menschen, die auf dem Trail bergab unterwegs sind. Auch ich verspüre die Lust, es zu versuchen, aber wir haben weder die Zeit noch das passende Wetter (im Canyon sind es über 105 Grad Fahrenheit) dafür und sehr wahrscheinlich fehlt es uns auch an der nötigen Kondition. Also geht es weiter auf dem Rimtrail und zurück zum Market Plaza. Wir kaufen ein Eis, vor drei Jahren haben wir hier am Imbiss gemütlich sitzen können, aber der Innenraum ist heute gesperrt und die Bänke vor dem Markt alle belegt. Das Angebot ist ebenfalls überschaubar und so geht es nach einer kurzen Pause zurück zum Campground. Gegen 14 Uhr kommen wir dort an.
Nach dem Essen ziehen sich meine zwei in ihre Kojen zurück und ich schreibe ein paar Nachrichten über WhatsApp. Der Handyempfang ist hier erstaunlicherweise sehr gut. Mein Sitzplatz ist direkt gegenüber der Tür und während ich auf das Display des Handys sehe, verringert sich plötzlich das einfallende Licht. Als ich aufblicke, steckt eine Wapiti-Hirschkuh den riesigen Kopf zur Tür hinein. Wir sind beide gleichermaßen erschrocken und ich sagte einfach: „Ein Elk!“. Erst nach der Flucht des Tieres fiel mir auf, dass ich mein Handy in der Hand hatte und mit keiner Wimper daran dachte, ein Foto zu machen! Wahrscheinlich wäre dafür gar keine Zeit gewesen, der gebannte Blick in die Augen hat den Moment mit Sicherheit nur eingefroren, vergessen werde ich ihn trotzdem nicht.
Um 17.00 Uhr machen wir uns heute noch einmal auf den Weg zum Mather Point und Yavapai Point. Das sanfte Licht am Abend ist einfach wunderschön, der Canyon leuchtet in vielen verschiedenen Farbtönen und wir haben das Glück, einen Kalifornischen Kondor beobachten zu können, der uns beim Abflug mit seiner Flügelspannweite beeindruckt.
Am Abend wird wieder gegrillt und wir genießen noch einmal die Ruhe im oberen Loop des Mather Campgrounds und morgen geht es dann zurück in Richtung Las Vegas.
Trinkwasser:
River View:
Ein Suchbild 😉:
Der Kamin in Hermits Rest:
Sonnenuntergang am Mather Point:
Der Kalifornische Kondor:
Hallo Annett,
na das ist ja mal ein (fast zu) aufregendes vis-à-vis, Tiersichtung im Wohnmobil! Schon gut, dass die Dame es bei einem kurzen Blick belassen hat…
Liebe Grüße, Janina.
Liebe Janina,
aufregend war es, das stimmt! In dem Moment hatte ich sogar auch Angst, dass das doch recht große Tier die Flucht nach vorne antritt, wobei ich nicht weiß, ob sie durch die Tür gepasst hätte. Froh war ich natürlich auch, dass die Hirschkuh sich zwar zügig, aber nicht panisch aus der Tür rückwärts bewegt hat, da der Eingangsbereich von einem großen Stein begrenzt war.
Liebe Grüße,
Annett