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Tag14 - 09.09.2015: Zum Aches Park und Devils Garden

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DieKoblenzer
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Tag14 - 09.09.2015: Zum Aches Park und Devils Garden
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
170 Meilen
Besuchte Highlights: 

Es geht endlich weiter
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Am nächsten stehen wir mit unseren Tanks vor einem kleinen Problem. Grau und Schwarz sind beide halbvoll aber wir haben möglicherweise die nächsten 3 Tage keine Möglichkeiten zu dumpen. Als füllen wir den Schwarzwassertank mit etwas Wasser und dumpen dann beides. Ilka fährt zuerst und auf dem Weg zum Safeway in Cortez sammeln wir noch schnell den ersten Colorado Geocache ein. Wir kaufen nur ein paar Kleinigkeiten aber wir werden trotzdem wieder 45$ los. Die anschließende Fahrt nach Moab ist sehr interessant, denn Colorado ist viel grüner als Nevada und Arizona. Es ist etwas hügelig aber man kann richtig weit gucken. Wir fahren 60 Meilen auf einen Berg zu und erreichen ihn aber nicht, da wir kurz davor abbiegen. Wir halten 2x für einen Geocache an. Flo filtert nur noch auf große Dosen, damit die Chance auf einen Fund größer ist und die Sucherei kürzer ausfällt. Da wir am östlichsten Punkt unserer Reise sind setzt Flo hier die Coin aus, die er in Kalifonien eingesammelt hatte.

Kurz vor Moab kommen wir am Wilson Arch vorbei für den wir kurz anhalten. Moab ist ein schönes Städtchen und Ilka erwähnt, dass sie gelesen hat, dass es manchmal von hier 10 Meilen Stau bis in den Arches Park sind. Das erklärt vielleicht warum viele Geschäfte Werbung für Canyonlands machen, aber keiner für den Arches Park. Man versucht wohl die Gäste etwas mehr zu verteilen. Wir haben Glück und fahren ohne Stau bis zum Visitor Center. Dank des Annual Passes müssen wir wieder nichts zahlen. Wir halten an um nach einer Fiery Furnace Tour zu fragen. Die Online Plätze waren schon weg, aber man kann vor Ort noch welche ergattern. Wir könnten leider erst in 4 Tagen eine bekommen, sind aber nur 2 Tage hier. Aber es gibt auch die Möglichkeit einen Hiking-Permit ohne Führung zu bekommen. Er ist auf einen Tag begrenzt und kostet 4$ pro Person. Wir fragen an, ob wir für den morgigen Donnerstag einen bekommen könnten. Man fragt uns, wo wir denn schon alles im Arches Park gewandert wären. Unsere Antwort, dass wir noch nie im Arches gewandert sind, macht die Rangerin nicht gerade glücklich… Das wir in anderen Parks gewandert sind macht anscheinend keinen Eindruck. Wir sollten doch lieber die ausgeschilderten Routen zu gehen. Wir überreden sie letzten Endes doch und versprechen heute erst mal die Devils Garden Tour zu gehen. Das hatten wir ja eh vor und damit überzeugen wir sie dann endlich. Als nächstes müssen wir uns einen Film ansehen in dem genau erklärt wird wie man sich zu verhalten hat und was man auf jeden Fall nicht machen darf. In dem Gebiet gibt es "Biological Crust" die 100 Jahre regenerieren muss wenn man draufgetreten ist. Das einzige wo man gehen darf ist auf Fels und in den sandigen Bachbetten (Washes). Jegliche Art anderer Untergrund ist tabu. Nach dem Film versucht die Rangerin uns erneut die Tour auszureden. Als wir dabei bleiben, müssen wir Fragen zum Film beantworten bevor wir endlich den Permit für den nächsten Tag bekommen. Im Bemerkungsfeld steht "Never in before!". Egal, wir werden uns an die Regeln halten und bestimmt keinen Ärger bekommen. Als nächstes fahren wir zum Devils Garden Campground und schauen uns unsere Site 048 im Loop an. Die Sites zählen zu den schönsten und waren gar nicht leicht zu bekommen. Allerdings können wir unsere Site nicht offiziell übernehmen, da der Camp Host nicht da ist. Egal, wir haben ja schon im Vorfeld bezahlt. Bei einem Müsli planen wir die anstehende Tour. Bis zum Parkplatz von Devils Garden sind es zwar nur 1,5 Kilometer, trotzdem beschließen wir mit dem RV hinzufahren, weil die Tour anstrengend sein soll und wir am Ende bestimmt genau auf die Strecke keine Lust mehr haben. Anschließend wollen wir noch gemütlich Grillen.

Am Trailhead steht ein Schild was anzeigt, dass die ersten 30% des Wegs bis zum Landscape Arch asphaltiert und einfach sind. Dahinter wird der Weg bis zum Double-O-Arch recht fordernd und ab da gibt es keinen Weg mehr. Man muss sich den Pfad von Wegweiser zu Wegweiser selber suchen. Also genau das Richtige für Flo und wir sind ja auch gut ausgerüstet. Der komplette Rundweg sind dann ungefähr 12 Kilometer. Wie immer sind wir schwer beladen und haben bei deutlich über 30°C jede Menge zu trinken aber auch zu Essen dabei.

Wir gehen direkt zum Landscape Arch und lassen Tunnel und Pine Tree Arch erst mal rechts liegen.
Der Weg hat ein paar Höhenmeter ist aber recht einfach. Wer das bis jetzt anstrengend gefunden hat, sollte danach nicht weiter. Nach ca 20 Minuten kommen wir am größten Arch des Parks an. Er sieht wirklich aus wie zwei Elefanten die sich mit den Rüsseln berühren.

Bis vor einigen Jahren konnte man noch unter den Arch, aber damals ist ein großes Stück abgebrochen und hätte beinahe ein paar Rastende erschlagen. Auf einer Infotafel kann man ein Bild vom Einsturz sehen, welches einer der Touristen geistesgegenwärtig geschossen hatte.
Wir wollen natürlich weiter. Direkt danach wird es sehe sandig und Flo hofft, dass das nicht mit dem herausfordernd gemeint war. Doch kurz darauf wird es felsig und man muss sogar etwas klettern. Ein überforderter Tourist krabbelt gerade auf allen Vieren wieder herunter.

 Während der Kraxelei kann man einen Blick auf den "Partition Arch", einen Arch mit Mittelsteg werfen. Flo versucht in zu fotografieren, doch irgendwie bekommt er kein richtiges Foto hin. Kurz danach geht aber der kleine Loop zum Partition und Navajo Arch ab, wir kommen also doch noch zum Foto, allerdings von der Rückseite.

Am Arch treffen wir zwei amerikanische Ehepaare und sie machen ein Foto von uns beiden vor dem Arch. Das eine Paar war auch schon in Deutschland, denn ihre Tochter ist in Rammstein stationiert. Der Navajo Arch hat im Gegensatz zum Partition Arch keine Aussicht sondern führt in eine Art Sackgasse. Der Baum darin ist allerdings auch sehr sehenswert.

Wenig später sind wir wieder auf dem Main Loop Richtung "Double-O Arch". Hier sind dann kaum noch Wanderer unterwegs. Mit Flipflops und 0,5 Liter Wasserfläschchen hat man hier auch nichts zu suchen. Einen richtigen Weg gibt es hier oftmals nicht. Man kraxelt entlang der Felsen und sucht nach Markierungs-Türmchen. Teilweise sollte man schon schwindelfrei sein, denn auf beiden Seiten geht es runter. Aber der Blick ist atemberaubend schön!

Dann erreichen wir den "Black Arch" Viewpoint. Wir wissen allerdings nicht wo wir schauen sollen. Entweder der schwarze Punkt unten im Tal, oder der Arch zu unseren Füßen den man nur sehen kann wenn man in die Felsspalte guckt. Irgendwann haben wir es dann zum "Double-O Arch" geschafft. Auch hier kommt man nicht direkt bis ran, da erst kürzlich Felsen abgebrochen sind. Trotzdem finden wir einen Standpunkt von wo man die beiden übereinanderliegenden Fenster gut sehen kann.

Als nächstes würde der "Dark Angel" anstehen, aber den lassen wir aus. Zum einen ist es schon recht spät uns zum Anderen wissen wir nicht was uns auf dem nun folgenden "Primitive Trail" erwartet. Außerdem ist es eine Sackgasse und der Rückweg wäre identisch. Der folgende Primitive Trail ist oft nur in Teilen als Weg zu erkennen. Wenn es die Steinstapel nicht geben würde wäre man ziemlich verloren. Wir würden dank GPS-Gerät natürlich zurückkommen, aber wahrscheinlich nicht auf dem geplanten Weg. Oft führt der Weg über Felsen und hin und wieder muss man auch etwas klettern. Flo ist natürlich happy aber auch Ilka hat ihren Spaß. Wir beschließen den Stich zum "Private Arch" noch einzuschieben. Der primitive Trail scheint gut machbar für uns uns etwas Zeitpuffer haben wir noch.

Der Abstecher lohnt sich auf jeden Fall, denn der Arch ist recht groß und ziemlich versteckt. Auf dem Weg zurück mümmelt ein Kaninchen auf dem Weg und wir schleichen uns vorsichtig vorbei. Zurück auf dem Hauptweg müssen wir den Pfad teilweise wirklich suchen. Der nächste Steinhaufen ist nicht immer direkt sichtbar. Wir verpassen an einer Stelle die Steine und stehen sofort im Nichts. Hier ist es zwar auch schön, aber es ist kein Weg da. Also schwärmen wir aus doch wir finden beide keine Steinhaufen. Also zurück zum letzten Stapel und siehe da hier muss man wieder mal klettern um zum nächsten zu gelangen. Die fast senkrechte Wand zu unserer Linken hatten wir wohl intuitiv ausgeschlossen. Dieses Mal geht es nach unten und andere Wanderer haben schon allerlei Äste und Stöcke als Hilfen hier platziert. Die Verletzungsgefahr ist hiermit aber sicherlich höher als wenn wir es so versuchen. Und so kommen wir auch beide gut nach unten um kurz drauf wieder an einer anderen Stelle hochklettern zu müssen.

Nun erreichen wir ein Bachbett und haben ein paar Minuten ohne Kraxelei, bevor wir nochmal etwas klettern müssen. Über ein weiteres Bachbett und einen sandigen Weg gelangen wir dann zurück zum "Landscape Arch". Kurz bevor wir dort ankommen, kommen uns zwei Wanderer aus der Schweiz ohne Wanderkarte entgegen und fragen uns zum Glück wo es dort hingeht. Denn in den 1,5 Stunden bis zur Dunkelheit hätten sie die Runde bestimmt nicht geschafft. Angeblich haben sie bis hier schon deutlich über eine Stunde gebraucht. Und so drehen sie um und gehen noch einmal zum "Landscape Arch" den sie bis jetzt nur aus der Entfernung gesehen haben.


Und so kommen wir wieder auf dem gut ausgebauten Weg an und Ilka lässt sich stolz vor dem "Primitive Trail" Schild fotografieren.
Auf dem Weg zurück machen wir noch 0,5 Meilen Umweg und schauen uns den "Pine Tree Arch" und den "Tunnel Arch" an, die wir auf dem Hinweg liegen gelassen hatten.
Nach 4 Stunden und knapp 8 Meilen also 12,6 Kilometern sind wir wieder am Parkplatz. Gut, dass das RV hier steht, denn wir sind ziemlich durch. Die Wanderung war nicht ohne aber toll!


Wir fahren zur Campsite und halten noch kurz beim Camphost an, doch der ist wieder nicht da.
An der Site angekommen merken wir, dass es schon 19:00 ist. Das wird ein Problem, denn das Grillfleisch ist noch gefroren und um 20:00 ist es dunkel. Während Ilka duscht macht Flo den Grill an und duscht dann, während Ilka das Gemüse (Kartoffeln, Mais und Paprika) zubereitet.

Während der Grill durchzieht schreibt Flo draußen am Bericht. Wir haben wieder die Stirnlampe um einen 10 Liter Wasserkanister gebunden. Fleisch und Wurst kommen immer noch halb gefroren auf den Grill. Leider wird Flo draußen von Viechern aufgefressen, dass wir beschließen im RV zu essen. Das gibt es leider erst gegen 21:00 und danach gehen wir sofort ins Bett. Morgen beginnen wir mit der Fiery Furnace Tour die bestimmt auch toll wird.
Schade, dass wir unsere tolle Campsite nicht wirklich genießen konnten, da wir insgesamt nur 90 Minuten Tageslicht hatten.

Gruß Florian

Trakki
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Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
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RE: Reisebericht: Tag14 - 09.09.2015: Zum Aches Park und Devils

Hallo Florian,

an diese Kraxelei im Arches kann ich mich noch gut erinnern crying. Bei unschätzbar die Höhenangst zugeschlagen und wir sind nicht den ganzen Abweg gegangen. Danke für die " fehlenden" Bilder.

Herzliche Grüße

Sonja
 

Trakki.Reisen

DieKoblenzer
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Beigetreten: 11.08.2015 - 15:24
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RE: Reisebericht: Tag14 - 09.09.2015: Zum Aches Park und Devils

Hi Sonja,

wir sind beide auch nicht wirklich schwindelfrei (es sei denn wir hängen an einem Kletterseil).
Aber die Stelle im Devils Garden ging für uns noch.

Angels Landing im Zion haben wir aber genau aus dem Grund gestrichen.

 

Gruß Florian

Trakki
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Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
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RE: Reisebericht: Tag14 - 09.09.2015: Zum Aches Park und Devils

Hi Florian

Angels Landing war bei uns natürlich auch unmöglich surprise. Wir waren am Observationpoint und haben die Aussicht von dort genossen.

Herzliche Grüße

Sonja
 

Trakki.Reisen

Matze
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Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
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RE: Reisebericht: Tag14 - 09.09.2015: Zum Aches Park und Devils

Hi Florian,

schön, dass die Fahrt weitergeht.  Zum Double O Arch sind wir vor 2 Jahren auch gelaufen ( vom CG aus) haben aber den gleichen trail zurück genommen.  Wie damals vermutet und nun von dir beschrieben, ist der Primitive Trail manchmal nicht so eindeutig.   Die Landschaft ist ein Naturwunder der Extraklasse.  Sooo viele Bögen in einem relativ kleinem Gebiet.  Beim Betrachten der Fotos, würde ich am liebsten sofort losfahren..........

Leider wird Flo draußen von Viechern aufgefressen, dass wir beschließen im RV zu essen.

Wie schade crying.

Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de

Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014

DieKoblenzer
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Beigetreten: 11.08.2015 - 15:24
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RE: Tag14 - 09.09.2015: Zum Aches Park und Devils Garden

Hi Matthias,

der Weg ist manchmal wirklich nicht 100% eindeutig.
Da wir aber immer mit einem GPS Gerät mit Wanderkarte unterwegs sind, konnten wir uns quasi nicht verlaufen.

Rückblickend war diese Tour wohl die, die uns am besten gefallen hat. :-)

Draußen war es ja eh stockefinser. Da hat man von dem tollen CG eh nichts mehr sehen können.

Gruß Florian