Samstag 05.09.2015
Bevor wir abfahren gehen wir noch mal an den Rim-Trail um einen Blick auf den Canyon zu werfen. Leider ist das Wetter genauso wie am Vortag. Also fahren wir los und dumpen noch schnell bevor Ilka uns aus dem Park fährt.
Auf dem Weg wollen wir eigentlich 5 Geocaches mitnehmen aber es werden 5 DNFs. 3x kann man auf der Seite nicht mit einem RV parken und 2x finden wir die Dose nicht. Damit ist die Lust auf Cachen erst mal vorbei. Unser Weg führt uns an vielen tollen roten Felsen vorbei.
Als nächstes müssen wir den Clolorado River kreuzen. Da es aber nur eine Brücke am Ende des Tals in Marble Canyon gibt müssen wir quasi ein riesiges U fahren. Dann nähern wir uns der Abzweigung Richtung Page. Laut unserer Reservierung ist diese Straße für lange Zeit vollgesperrt was die Reststrecke von 30 Meilen auf 80 Meilen verlängern würde. Doch die Reservierung ist schon 4 Monate alt und wir haben Glück und die Strecke ist frei. Kurz vor Page wollen wir noch am Horseshoebend anhalten. Doch als wir näher kommen sehen wir, dass dort Unmengen Menschen und Autos stehen. Der ganze Straßenrand ist hunderte Meter in beide Richtungen vollgeparkt und wir bekommen Sorgen unser großes Mobil geparkt zu bekommen. Flo ist sich allerdings ziemlich sicher, dass er in Google Maps einen großen Parkplatz gesehen hat und fährt an den ganzen geparkten Autos vorbei. Und siehe da, der Parkplatz ist nur halb voll, weil es anscheinend erst gar keiner versucht, wenn die Straße schon zugeparkt ist.
Draußen ist es wieder über 30°C warm und ziemlich stürmisch. Der Weg zum Bend führt erst mal über weichen Sand bergauf und dann über einen felsigen Weg wieder bergab. Am Viewpoint selber geht es 300 Meter tief runter und es gibt keinerlei Absicherungen. Die Leute freut es, denn sie können Selfis von sich direkt am Abgrund machen. Dieser Anblick ist für uns beide nichts, denn wir vermuten, dass jede Sekunde einer für ein tolles Foto in den Tod stürzen wird. Da wollen wir nicht Augenzeuge sein und beschließen relativ schnell wieder zurück zu gehen. Auf unserem Foto kann man leider nicht den ganzen Horseshoe erkennen, aber dafür haben wir uns auch nicht in Gefahr begeben den Rest des Urlaubs nicht mehr zu erleben.
Am Parkplatz angekommen will Flo noch einen Cache suchen, während Ilka zurück ins RV will. Auf dem Weg zur Dose (vergraben, aber passenderweise mit Hufeinsen markiert) fallen Flo auch noch Kreuze und Gedenktafeln auf. An dieser Stelle gab es wohl mal einen schweren Unfall zwischen einem Polizeiwagen und einem voll besetzten Familienauto bei dem alle zu Tode kamen.
In Page fahren wir erst mal zum Safeway um etwas einzukaufen. Auf einem Supermarkt Parkplatz hatten wir bis jetzt noch nie so viele andere Camper gesehen. Hier scheint es fast mehr Touris als Einwohner zu geben.
Dann geht es zum Glen Canyon Damm Viewpoint ca 400 Meter flussabwärts. Vom Parkplatz sind es ein paar Meter zum zum Aussichtspunkt und man hat einen eindrucksvollen Blick auf das Bauwerk.
Als nächstes geht es mit dem RV ohne zu halten über den Damm in Richtung des Wahweap Campgrounds. Da dieser im Glan Canyon Nationalpark liegt können wir wieder unseren Anual Pass zücken. Am ersten Viewpoint im Park halten wir kurz an für einen Blick auf den See. An den Wasserlinien auf den Felsen kann man sehen, dass der Wasserpegel mindestens 15 Meter tiefer ist als normal.
Wir erreichen den Campground und haben einen Full Hookup Platz in der zweiten Reihe auf dem A-Loop. In der ersten Reihe ist der Blick auf den See sicherlich noch etwas toller aber auch wir können uns über den Ausblick nicht beschweren. Wir wollen als erstes mal das RV durchlüften, aber innen wie außen sind 32°C
Flo wirft den Laptop an um endlich die Geocoin einzubuchen, die er vor dem Grand-Canyon ausgesetzt hatte. Danach geht er zur Laundry um Wäsche zu waschen. Praktischerweise gibt es hier auch einen Wechselautomaten der Geldscheine in Quarter teilt. Flo wirft also die Maschine an und nach 5 Minuten merkt er, dass er gar kein Waschmittel reingetan hat… Das war uns in Las Vegas ja beinahe schon mal passiert und wird gerade zum nächsten Running Gag nach dem Grill. Das liegt aber sicherlich daran, dass die Maschinen von oben zu beladen sind und das Waschmittel mit in die Trommel kommt. Das sind wir so nicht gewöhnt. Da sich das Programm nicht abschalten lässt, kann Flo in Ruhe das Waschmittel holen und auch schon mal die Wäscheleine aufhängen.
Danach halt noch mal Wäsche mit Waschmittel waschen. Zum Glück gibt es WiFi in der Laundry.
Ilka kocht in der Zeit und als die Wäsche durch ist, fällt Flo auf, dass er dieses Mal den Beutel zum transportieren vergessen hat. Also muss er alles im Arm tragen und wird entsprechend nass.
Nachdem die Wäsche aufgehangen ist essen wir draußen am Tisch.
Während Ilka sich den Laptop schnappt um Fotos an Kollegen zu verschicken und mit einem Jeeptour Anbieter aus dem Monument Valley zu mailen, geht Flo zum See herunter. Der Sonnenuntergang ist toll, bis sich eine große Wolke vor die Sonne schiebt. Am See muss man heute gut 60 Meter weiter zum Ufer laufen als es vor Jahren noch der Fall gewesen ist.
Zurück am RV liest er im Schein der Wassergalonenlampe noch im Alcatratz-Buch weiter. Später am Abend versucht er eine Mail an seinen Vater zu schreiben. Das WiFi will allerdings nicht mehr. Und so läuft er auf dem Campingplatz herum und hofft etwas Netz abzubekommen. Irgendwann klappt das versenden der Mail. Bevor wir ins Bett gehen hängen wir noch schnell die getrocknete Wäsche ab.
Danach gibt es für Flo die erste Nacht in Amerika ohne Nasenspray. Die Erkältung klingt ab.