Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag05 - 31.08.2015: Yosemite NP (Vernon und Nevada Falls)

1 Beitrag / 0 neu
DieKoblenzer
Offline
Beigetreten: 11.08.2015 - 15:24
Beiträge: 71
Tag05 - 31.08.2015: Yosemite NP (Vernon und Nevada Falls)
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen

Montag 31.08.2015

Auch diese Nacht schlafen wir gut in unserem Wohnmobil. Der Wecker geht wieder um 6:15. Wir beschließen dies beizubehalten, damit wir möglichst viel vom Tag haben. Draußen sind es nur 13,5°C und drinnen mit 15,6°C auch nicht viel mehr. Außerdem trägt die Wäsche auf der Leine dazu bei, dass es feucht-kühl und somit ungemütlich ist. Also machen wir für 5 Minuten die Heizung an. Flo duscht, während Ilka warmes Frühstück macht.

Also Rührei mit Sausage und Bacon und Toast. Flo will etwas durchlüften als er Rehe auf der anderen Seite des größtenteils  ausgetrockneten Flusses sieht und gleich mal die Kamera zückt. Während des Frühstücks kommen weitere Rehe sogar bis auf 5 Meter an unserer RV heran.

So etwas sind wir aus Deutschland nicht gewohnt. Ilka spühlt und Flo programmiert das GPS Gerät für den Tag und überspielt noch die Bilder vom Vortag. Anschließend machen wir uns wieder zum Pförtnerhaus auf den Weg. Aber wir sind noch zu früh. Also fahren wir mit dem kostenlosen Shuttlebus zum Visitorcenter. Wir organisieren eine Karte und die Rangerin teilt uns mit, das in den beiden Yosemite Falls kein Wasser mehr ist. Der Vernon Fall würde aber noch etwas Wasser führen, weil es sich hierbei um einen River und keinen Creek handelt. Wir kaufen in dem Kunstladen nebenan noch 4 Postkarten, welche wir im Postoffice beschreiben und an die Familie schicken. Mit dem Shuttle geht es zurück und wir können nun auch offiziell einchecken. Zurück am Camper läuft gerade der Angestellte über den Platz, der die Belegung überwacht. Er weist uns darauf hin den Annual Pass nicht in der Frontscheibe hängen zu lassen. „That’s money!“ meint er.

Um 11:30 fahren wir dann mit dem Shuttlebus die eine Station bis zum Startpunkt des Mist-Trails zu Vernon und Nevada Fall. Im Fluss ist wirklich kaum Wasser.

Der Weg ist sehr gut ausgebaut, teilweise größtenteils asphaltiert und geht immer bergauf. Bei 30°C gibt es auch einige Stellen ohne Schatten und man wird doch ganz schön gegrillt. Heute haben wir beide Rucksäcke dabei und trinken reichlich, denn wir haben gelesen, dass man wenn man Durst bekommt schon dehydriert ist.

Wir machen die eine oder andere kurze Pause um die atemberaubende Berglandschaft zu betrachten. Wir waren noch nie in den Alpen oder andern Gebirgen, dass uns die Ansicht schwer beeindruckt.

Irgendwann erreichen wir die Brücke auf dem halben Weg und können schon mal einen Blick auf den Vernon Fall werfen. Bis dahin ist es aber noch ziemlich weit und ziemlich hoch. Die ersten Besucher drehen an dieser Stelle um. „Wir haben den Wasserfall ja gesehen, das reicht“. Wenn sie bis hier nur unter hoher Anstrengung gekommen sind, ist dies auf jeden Fall eine gute Idee. Denn jetzt wird der Weg deutlich weniger gut ausgebaut und weiter oben erwarten die Wanderer viele Treppenstufen in den unterschiedlichsten Tritthöhen.

Aber die Mühe lohnt sich und wenn man erst mal in der Nähe des Wasserfalls ist, weiß man warum man hier hochgekraxelt ist. Der Mist-Trail trägt seinen Namen im Spätsommer allerdings zu Unrecht, da viel zu wenig Wasser über die Kante läuft um den Pfad in Sprühnebel zu tauchen.

Einige Touris baden sogar verbotener Weise im Becken unter dem Wasserfall. Über weitere Stufen kommen wir dann oben an. Hier tummeln sich wieder sehr viele Pesthörnchen, die hier sicher ab und an gefüttert werden. Eine Familie hatte ihre 2 Mädchen wohl auch auf die Pest Gefahr aufgeklärt, denn sie schlugen mit den Wanderstöcken nach jedem Hörnchen, was näher als 3 Meter kam und warnten sich gegenseitig.

Wir waren natürlich an den Aussichtspunkt an der Kante und danach ging es an den nahen See. Dort ist schwimmen ebenfalls verboten aber das Wasser ist eh saukalt.

Wir picknicken für eine halbe Stunde und beschließen dann zum Nevada Fall weiterzugehen. Allerdings ist uns jetzt schon klar, dass wir es nicht ganz hoch schaffen werden. Ilka hat bei der Hochzeitsvorbereitung etwas die körperliche Kondition vernachlässigt und Flo ist ja auch noch nicht gesund. Wir würden es zwar schaffen, aber auf dem Weg nach unten würde es wohl dunkel werden. Und so beschließen wir einfach weiter zu gehen und irgendwann umzukehren und den John Muir Trail zurück zu nehmen. Es geht weiter bergauf und irgendwann kommt der Nevada Fall in Sicht. Auch er hat kaum noch Wasser. Wir stoßen auf eine weitere Brücke von der man sowohl nach oben zum Nevada Fall als auch nach unten auf eine natürliche Felsrutsche (verboten) Richtung See hat. Wir gehen noch etwas weiter, aber nun eine längere Strecke in der prallen Sonne kommt, beschließen wir umzukehren. Wir müssen nun einige hundert Meter zurück um dann auf den Verbindungsweg zum John Muir Trail zu wechseln. Der verläuft oben auf dem Kamm und deshalb laufen wir den Verbindungsweg mal wieder in Serpentienen bergauf.

Der Weg ist nicht wirklich ausgebaut was uns gefällt. Von hier hat man tolle Ausblicke auf den fernen Nevada Fall und auch auf den inzwischen ziemlich weit unten liegenden Vernal Fall.

Als wir später auf den John Muir Trail treffen geht es von dort nur noch bergab. Der Weg ist etwas weiter und verläuft in Serpentinen im längst nicht so spannenden Nachbartal. Dafür gibt es hier keine Treppenstufen und es sind viel weniger Leute unterwegs.

An der unteren Brücke gelangen wir wieder auf den Mist-Trail und gehen bequem den asphaltierten Teil zurück ins Tal, welches wir kurz vor 16:00 Uhr erreichen. Die Tour ist wirklich toll, aber schon etwas fordernd. Wir wollen nun noch zum El Capitan Shuttle der ab der Touristeninformation im Kreis fährt. Doch als wir mit unserem Busshuttle dort ankommen fährt gerade der vorletzte Bus vor. Wir könnten zwar mitfahren, aber größere Wanderungen gehen nicht mehr, denn wir dürften den letzten Bus ja nicht verpassen der nur 20 Minuten später fährt. Dann müssten wir 8 Kilometer zum Campground zu Fuß zurück. Wir beschließen heute genug gelaufen zu sein und schauen stattdessen in der Touristeninfo nach Erinnerungsstücken. Die Auswahl ist aber minimal, weshalb wir mit dem Shuttlebus eine Station weiter zum Village Store fahren. Hier gibt es dann auch eine große Auswahl an Gegenständen mit Yosemite Logo. Wir kaufen für bei ein T-Shirt + Kappe Bundle und für Ilka noch eine Kaffeetasse. Mit dem Shuttlebus geht es nun zum Camper zurück und um 17:00 Uhr ist unsere heutige Tour zu Ende.
Während Ilka duscht packt Flo die Rucksäcke aus. Als Flo duscht macht sich Ilka ans kochen. Als Nachtisch gibt es ein Eis dazu.

Wir sitzen noch länger draußen. Ilka macht Rätsel und Flo tippt am Tagesbericht.
Da wir Deutsche Nachbarn haben geht Flo irgendwann rüber um mal Hallo zu sagen und vielleicht ein paar Tipps zu bekommen. Ilka komm etwas später nach. Das Pärchen aus Flensburg ist seit knapp 3 Wochen in einem kleinen Cruise America RV unterwegs und hat nur noch 2 Tage. Sie geben sie uns ein paar Tipps für die Fahrt nach Bodie und Vegas. Unter anderem unbedingt auf dem Tioga Pass am Olmsted Viewpoint anzuhalten. Und die beiden waren auch mit dem WoMo in Bodie, es geht also.
Um 21:00 wechseln wir beide wieder ins WoMo um das RV auf die frühe Abreise Morgen vorzubereiten und gehen kurz darauf ins Bett.

Gruß Florian