Tag 19: Wenn Träume wahr werden …

Wir starten erneut frisch in den Tag. Bis die Sonne scheint, sind wir schon fast abfahrtbereit.

Beim Frühstück erzählt unsere Tochter, dass sie letzte Nacht von einer Bärenmama mit zwei verschieden farbigen Jungen geträumt hätte. Dementsprechend halten wir auf der Weiterfahrt weiterhin fleissig Ausschau nach Meister Petz. Die Strecke auf dem Nicola Hwy ist wirklich schön, wir sind fast allein unterwegs Richtung Spences Bridge.

Was danach folgt geht in die Rubrik: die schönsten Geschichten schreibt das Leben . In einer der vielen Kurven entlang des Nicola Flusses schreit wiederum meine Tochter wie wild: Sofort anhalten, Bären! Zum Glück folgt gleich darauf eine Ausweichstelle am Rand und wir können parken.

Ein paar Schritte zurück und der Traum meiner Tochter wird doch tatsächlich Wirklichkeit :

Da die Bären sich auf der anderen Uferseite befinden, können wir sie in aller Ruhe beobachten, wie sie am Fluss entlang klettern, Mama Bär zweimal einen Lachs fängt, und sie nach ca. 30 Min. aus unserem Blickfeld verschwinden. Ich lasse (eine Unmenge) Bilder sprechen:

Danach geht die Fahrt weiter schön dem Nicola River entlang bis wir bei Spences Bridge auf den Trans-Canada-Hwy treffen.

Die Gegend ist sehr trocken, kein Wunder konnten hier die Waldbrände dermassen wüten.

Kurz vor Lytton werden die Verwüstungen sichtbar, die Fahrt durch Lytton selbst, brennt sich stark in unser Gedächtnis. Obwohl es bereits ein paar Monate her ist, sind wir über das Ausmass geschockt. Meine Kinder sprechen noch heute darüber. Überall hat es Tafeln, dass man nicht aussteigen darf, die Absperrungen entlang der Dorfstrasse geben dem Ganzen noch einen dramatischeren Anstrich. Wahnsinn

Kaum sind über dem Fraser River sieht die Landschaft aus, als wäre nichts gewesen:

Nachdenklich fahren wir weiter. So nah ist Glück und Leid, zuerst die Bären und danach die Verwüstung. Nichtsdestotrotz geniessen wir die schöne Strecke hoch nach Lillooet.

Das Wetter zeigt sich immer noch von der schönsten Seite, als wir gegen 14 Uhr in Lillooet eintreffen und einer meiner Lieblingscampground der letzten Reise ansteuern, dem BC Hydro Seton Dam CG.

Beim Verlassen der Hauptstrasse noch ein kurzer Schreckmoment, eine Tafel kündet an, dass der CG für die Saison geschlossen ist, die Schranke ist jedoch offen. So steht meinem Glück nichts mehr im Weg und wir lassen uns auf einer schönen Site im oberen Teil nieder.

Zum Glück ist der Tag noch lang und so können wir in Ruhe die Umgebung geniessen. Den Weg innerhalb des Campgrounds:

Den Spaziergang zum Seton Lake:

Und eine neue Runde, hoch zum Lookout oberhalb des CG:

Im Wald gibt es liebevolle Kreationen von lokalen Schülern

Später mache ich noch eine Abendrunde am Bach, dabei sehe ich endlich wieder einmal Kanadagänse und wundere mich gleichzeitig über den abartigen Gestank. Tja, kein Wunder bei all den toten Lachsen, die herumliegen. Igitt…

Diesen emotionalen Tag lassen wir wieder einmal am Lagerfeuer ausklingen. Und ich bin wegen der Routenänderung endlich mit mir im Reinen.

Übernachtung: BC Hydro, ohne Strom, kostenlos
Wetter: schön
Tiersichtungen: Schwarzbärmama mit Cubs, Kanadagänse