Der Wind hat sich fast gelegt, aber das Wetter ist leider nicht so besonders. Es ist kalt und stark bewölkt. Wir beschließen trotzdem die Devils Garden Wanderung zu machen, weil der Wetterbericht für morgen noch schlechter ist. Kaum sind wir von unserm Campingplatz an den Wanderparkplatz gekommen (10 Minuten Fußmarsch), da fängt es auch schon an zu regnen. Aber wie heißt es so schön: es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Ich bin wirklich froh, dass Ich mir noch eine Regenjacke in LA gekauft habe. Auch der Regenschutz für die Kraxe ist Gold wert. Die ersten zwei Arches lassen wir rechts liegen, da diese im stärksten Regen bestimmt nicht so toll sind. Es kommen uns viele Menschen ohne Regenkleidung entgegen gerannt. Nach ca. 10 Minuten hört der Regen (zwischendurch war es auch Graupelschauer) auf und die Sonne kommt heraus. April, April der weiß nicht was er will… Genau in diesem Moment kommen wir am ersten Arch an – dem Landscape Arch. Die Stimmung ist toll und die Anzahl der Touristen nach dem Regen vermutlich geringer. Der Landscape Arch ist der größte Arch im National Park und ist sehr beeindruckend. Die Spannweite des Felsbogens beträgt 88 Meter!
Der Wanderweg ist spannend – er verläuft teilweise über sogenannte “finns” (Finnen) und wir kommen noch an weiteren Arches vorbei (im Uhrzeigersinn in der Kollage, nicht chronologisch): Partition Arch, Black Arch, Tunnel Arch , Double O Arch, Private Arch, Pine Tree Arch, Skyline Arch (dieser war direkt am Campingplatz !), Navajo Arch (nicht in der Kollage). Etwas später haben wir uns weiter hochgearbeitet und einen tollen Blick von oben auf einen Teil der “finns” der Devil’s Garden Region. Man sieht auch recht eindrucksvoll warum diese Felsformationen als Finnen bezeichnet werden…
Kaum ist der Regen vorbei sind wir alles, aber nicht mehr alleine. Beim Rückweg nehmen wir einen anderen Weg (den sogenannten “primitive trail”). Wir geraten wieder in einen Regenschauer. Hier stellen wir fest, dass Slickrocks im trockenen Zustand wirklich eine gute Haftung haben, aber wenn sie nass werden sind sie so Rutschig wie Schmierseife. An einer Stelle, müssen wir unser Kind in der Kraxe herunterreichen, da wir Rückwärts ein Stück rutschen müssen. Nichts für schlechte Nerven, aber aufgrund der Höhe nicht wirklich gefährlich. Der größte Vorteil des primitive trails: deutlich weniger Menschen – wir hatten nicht viel Lust auf Ameisenwandern. Kurz vor dem Ende der Wanderung sehen wir uns jetzt noch die zwei Arches an, die wir am Anfang ignoriert haben. Es ist schon imposant, was die Natur durch Erosion alles für tolle Gebilde aus Stein erschafft. Canyons, Spires, Bridges, Mushrooms….. und eben auch Arches.
Zufrieden kommen wir zurück zum Campingplatz und halten folgenden repräsentativen Schnappschuss fest. Amerikaner gehen mal kurz Campen. Dieser Schnappschuss ist kein Einzelfall! Ich finde das einfach Klasse!
Abends ist es zwar nicht mehr windig, aber eiskalt. Eigentlich wollten wir uns den Delicat Arch bei Sonneuntergang anschauen. Gestern war es zu windig heute ist es zu kalt und windig. Im geheizten Wohnmobil auf unserem schönen Stellplatz (Site 17 ) ist es viel angenehmer. Wir hoffen das wir morgen Abend mehr Glück haben.
Nach der langen Wanderung gestern, möchten wir heute den Scenic Drive erkunden und maximal die Wanderung zu Utahs Wahrzeichen, dem Delicate Arch, wagen. Das Wetter sieht so aus, dass es zum Sonnenuntergang sicher nicht möglich ist. Als erstes fahren wir zur “Windows Section” des Nationalparks. Der Name hat nichts mit Computern zu tun, sondern damit dass hier zwei sehr prominente Arches zu sehen sind: “North Window” und “South Window”. Auf der Strecke in die Windows Section kann man direkt von der Straße auch noch die “Cove of Caves” bewundern: Der Parkplatz für die Windows Section ist schon fast voll und es herrscht mal wieder Volksfeststimmung. Leider haben wir unseren Morgenbonus (vor den Menschenmassen aus Moab loslegen) verspielt, weil unsere kleine uns im Wohnmobil eingeschlafen ist und wir sie nicht aufwecken wollten. Diese Gegend ist so beliebt, weil man mit einem kleinen Spaziergang vier wunderschöne Arches erreicht kann. Wir erkunden diese ausgiebig.
Danach fahren wir weiter zum Delicate Arch. Unser ursprünglicher Plan war ein kurzes Mittagessen und dann zum Delicate Arch zu gehen. Aber der Parkplatz ist so voll, dass die Oversize Parkplätze alle mit normalen Pkws gefüllt sind und wir mit unserem Schnaufi keine Chance haben. So wird der Tag halt noch relaxter. Wir fahren einen Parkplatz weiter zum Delicate Arch Overview, essen hier und machen den kleinen Spaziergang zum Aussichtspunkt. Danach fahren wir zurück zum Campingplatz um unsere neue Site zu beziehen – wir müssen nämlich heute umziehen… der Campingplatz ist so beliebt, dass wir Anfang Januar, für jede Nacht noch den jeweils letzten freien Platz bekommen haben. Hier noch eine Kollage mit den heutigen Arches: North Window, South Window, Double Arch, Delicate Arch, Turret (?) Arch, Broken Arch.
Unsere neue Site am Campground (diesmal site 21) liegt genau auf der Kuppe und ist daher am meisten exponiert… hat aber auch den besten Fernblick.
Nach einer ausgiebigen Pause machen wir noch eine kleine Wanderung vom Campingplatz aus zum Broken Arch. Wir sind vor allem von dem malerischen Rückweg durch “finns” und der Menschenleere begeistert.
Eigentlich ist es Eiskalt, aber bei dem Blick können wir nicht wiederstehen. Wir müssen ein Feuer machen. Also Wollmützen aufgesetzt, warm angezogen und Hotdogs und das erste Mal S’mores gegrillt. Nach S’mores sind wir seit heute fast schon süchtig. Hier die Zusammensetzung für alle Schokoladenfans. Man nehme ein Stück Honigkeks, lege darauf en Stück Hershey’s Vollmilchschokolade, grillt einen Marshmallow und lege diesen heiß auf die Schokolade. Dann drückt man die zweite Hälfte des Honigkekses oben drauf und wartet bis die Schokolade leicht schmilzt. Herrlich!!! Nur unsere Tochter mag die Marshmallows lieber pur. Als es dämmrig wird fliehen wir aus Angst vor Frostbeulen in das WoMo, aber wir bereuen nichts… ein herrliches Feuer mit einem fantastischen Blick.
Wir schlummern glücklich ein und freuen uns auf morgen. Der Arches NP gefällt uns super! Wir sind gespannt auf unser nächstes Ziel den Dead Horse Point SP.
ich bin nachwievor bei Euch an Bord und geniese jeden Tag Eurer Tour. Besonders gut gefällt mir auch dass Ihr stets Rücksicht auf Eure Kleine nehmt, mit dem Erfolg dass Eure Unternehmungen dann wohl auch immer gut geklappt haben. Uns hat beim letzten Besuch auch das wandern direkt um den CG herum aufgrund der Ruhe und herrlichen Aussichten sehr gut gefallen.
Freue mich schon wieder auf Deine Fortsetzung.
Liebe Grüße Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
danke für die Info. So hatten wir das auch geplant. Wir sehen ja in den anderen Parks, was unsere Tochter zuzumuten ist. Ich denke aufgrund der Abwechslung im Slot Canyon können wir das wohl gut als gemütlichen Day-Hike angehen...
Nachdem wir Deine Lobpreisungen auf den Regenschutz für die Kraxe gelesen haben, werden wir die paar Euro wohl auch noch für unseren Kleinen investieren müssen.
schön, wie Du uns mit durch den Arches nimmst. Ich liebe diesen Park auch heiß und innig, aber du hast recht, daß er völlig überlaufen ist. Nun gut, ich bin ja auch Teil der Ameisenwanderung...Ich glaube Fredy hat diesen Park zu den Zeiten besucht, als dieser noch nicht so bekannt war. Muß toll gewesen sein...
Du hast recht. Heute besuche ich den Arches, wenn ich in Moab bin lange nicht mehr jedes mal. Es hat uns schlicht zu viele Leute. Aber das ist bei vielen Brennpunkten so und es gibt ja die Möglichkeit auszuweichen, z.B. im Needles District ist man sehr schnell alleine unterwegs. Gerade die Moab-Gegend ist gnadenlos überlaufen. Moab hat gut 5000 Einwohner und an Spitzentagen sind mehr als 30'000 Besucher dort. Kein Wunder nerven sich die "Locals" manchmal, aber sie leben natürlich auch vom Tourismus.
Arches - Dead Horse Point SP/ Island in the Sky section
14. April Die Legende der toten Pferde
Heute verabschieden wir uns vom Arches National Park und fahren zum Dead Horse Point State Park und Canyonlands National Park “Island in the Sky” section. Warum das zwei verschiedene Parks unter zwei verschiedenen Verwaltungen sind, ist nicht zu verstehen. Das ganze ist eigentlich ein großes Gebiet, dass nur durch ein Minianteil Bureau of Land Managemnet (BLM) Land durchbrochen wird. Hier grasen über all “open range” Kühe. Die Kälber sind so was von niedlich… sie haben ganz oft weiße Köpfe und dann dunkelbraune oder schwarze Flecken um die Augen (wie Panda Bären). Die Erwachsenen Kühe sind ausschließlich braun oder schwarz und haben süße Puschelohren. Deswegen haben wir sie Puschelohrkühe getauft.
So aber jetzt zurück zum eigentlichen Bericht. Arches National Park verabschiedet sich mit dem besten Wetter und Licht. Da es an unserem nächsten Ziel, wie schon im Arches NP kein Wasser gibt und wir je nach Campingplatz auch nicht dumpen können, müssen wir in Moab dumpen und Wasser auffüllen.
Wir kommen später als geplant im Dead Horst Point State Park an, aber gerade das ist unser Glück. Die “first come first serve” Plätze auf die wir eigentlich gehofft haben sind voll. Aber kurz bevor wie ankommen ist eine Stornierung für die kommenden zwei Nächte hereingekommen. Wir ergattern diesen letzten Platz auf dem Campingplatz (!).
Und was kann man sagen… schon wieder ein Campingplatz der Extraklasse. Wunderschön gelegen und top gepflegt. Wir ratschen erst noch kurz mit den Leuten, die noch auf unserer Site zusammenpacken. Das ist hier wirklich nett. Viele Amerikaner freuen sich auf einen kleinen Plausch, gerade mit Touristen. In diesem Fall eine total nette Familie mit zwei Kindern, die im Zelt für ein paar Tage Campen waren.
Als erstes erkunden wir das Visitor Center und informieren uns über den Colorado River und Pflanzen und Leben in der Wüste. Das ist hier in einer Ausstellung sehr nett dargestellt.
Nachdem das Wetter am Nachmittag endlich etwas besser wird und die Wolken wenigstens ab und zu ein Fitzelchen Sonne durchlasen, fahren wir aber noch in den Canyonlands National Park “Island in the Sky” section. Nach ca. 30 Minuten sind wir da und unsere Kleine schläft tief und fest. Die Ausblicke sind toll. Unsere Miniwanderung zum Mesa Arch verschieben wir erst mal wegen schlafender Maus. In diesem Nationalpark verlaufen sehr beliebte 4WD Strecken. Sie sehen von oben auch fantastisch aus. Z.b. die bekannte White Rim Road.
Als Mäuschen aufwacht ist ihr eine Laus über die Leber gelaufen. Es geht nichts mehr – weder im WoMo rumfahren, noch wandern, noch Spazieren gehen. Daher verzichten wir auf unsere zwei Miniwanderungen Mesa Arch und Upheaval Dome und fahren schnellstens zurück zu unserem Campingplatz. Ab dem ersten Buddler im Sand hebt sich Ihre Laune kontinuierlich und nach einer halben Stunde ist unsere Tochter fröhlich und ausgeglichen wie eh und je. Nach einem gemütlichen Abend freuen wir uns auf den morgigen Tag.
ja Steff Arches mit weniger Menschen klingt wirklich traumhaft. Auf der anderen Seite wir waren ja auch da und haben auch zu den vielen Menschen beigetragen. Die Infrastruktur in Moab macht es vielen Menschen leicht diese Naturschönheit zu genießen. Das schöne ist Abseits der Haupttrampelpfade ist es immer noch sehr schön ruhig. Fredy da muss Ich mich Deiner Meinung anschließen, der Needles District war ganz nach unserem Geschmack, aber da Reisen wir in den nächsten Tagen noch hin.
Ich freue mich dass Ihr Alle noch so fleißig mitreißt und Ich so leckere Schokoladenrezepte weitergeben kann.
Heute haben wir eine Aussichtswanderung vor, die uns Fredy wärmstens empfohlen hat – die “rim” Wanderung des Dead Horse State Park. Lieber Fredy falls du das liest, die Wanderung war genau nach unserem Geschmack!
Warum unser Titel? Auf der “rim” Wanderung – blickt man bei jedem Aussichtspunkt auf ein tieferes zweites Plateau, durch das Streckenweise eine gravel road führt. Von diesem tieferen Plateau geht es mehrere hundert Meter steil zum Colorado runter, der sich hier beeindruckend durch die Landschaft schlängelt. Von einer dieser Stellen auf der gravel road stürzen sich Thelma und Louise im gleichnamigen Film mit Ihrem PKW über den Steilhang. Die Kulisse ist in echt noch viel schöner als im Film.
Die Wanderung ist leicht zu gehen, dauert ca. 3 Stunden und ist wunderschön. Die Ausblicke sind fantastisch. An diesem Tal mit seinen bunten durch verschiedene Sedimente gefärbten Steilhängen und Hochebenen in Kombination mit dem Colorado können wir uns fast nicht satt sehen. Dazwischen sind merkwürdige, gefärbte künstliche Seen, mit denen Kalisalze (und als Nebenprodukt gewöhnliches Salz, NaCl) durch Solung gewonnen werden (es wird Wasser aus dem Colorado tief in die Erde gepumpt, welches die Salze auflöst – die entstandene Sole wird wieder hoch gepumpt, wo das Wasser in den Seen verdunstet um die Salze preiszugeben).
An einer andere Stelle kann man von der “rim” Wanderung sehr schön auf den Colorado sehen, der hunderte Meter unterhalb einen großen Bogen durch das Gestein gefressen hat.. Wir haben es alle sichtlich genossen. Unsere Kleine ist vor allem von den vielen Chipmunks (Streifenhörnchen) total begeistert. Wir müssen gestehen, die sind auch unheimlich putzig. Die kleinen Tierchen laufen interessanter Weise wirklich überall rum. Wenn man mal kurz stehen bleibt sind die Chancen recht gut welche zu sehen (nicht nur bei Picknicktischen).
Heute haben wir viel Glück mit dem Wetter. Nachdem es in der Früh noch sehr schön war, sind am Nachmittag die Wolken wiedergekehrt – doch wir befinden uns in einem echten Sonnenloch… um uns rum sind dunkle Wolken und Regen in der Umgebung, doch bei uns bleibt es trocken und hin und wieder kommt auch noch die Sonne durch.
Nach der Wanderung wird wieder der größte Sandkasten der Welt – die Wüste – unsicher gemacht und wir relaxen an diesem schönen Fleckchen Erde. Als krönenden Abschluss des Tages dürfen wir noch einen tollen Sonnenuntergang erleben.
12. April Im Garten des Teufels
Der Wind hat sich fast gelegt, aber das Wetter ist leider nicht so besonders. Es ist kalt und stark bewölkt. Wir beschließen trotzdem die Devils Garden Wanderung zu machen, weil der Wetterbericht für morgen noch schlechter ist. Kaum sind wir von unserm Campingplatz an den Wanderparkplatz gekommen (10 Minuten Fußmarsch), da fängt es auch schon an zu regnen. Aber wie heißt es so schön: es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Ich bin wirklich froh, dass Ich mir noch eine Regenjacke in LA gekauft habe. Auch der Regenschutz für die Kraxe ist Gold wert. Die ersten zwei Arches lassen wir rechts liegen, da diese im stärksten Regen bestimmt nicht so toll sind. Es kommen uns viele Menschen ohne Regenkleidung entgegen gerannt. Nach ca. 10 Minuten hört der Regen (zwischendurch war es auch Graupelschauer) auf und die Sonne kommt heraus. April, April der weiß nicht was er will… Genau in diesem Moment kommen wir am ersten Arch an – dem Landscape Arch. Die Stimmung ist toll und die Anzahl der Touristen nach dem Regen vermutlich geringer. Der Landscape Arch ist der größte Arch im National Park und ist sehr beeindruckend. Die Spannweite des Felsbogens beträgt 88 Meter!
Der Wanderweg ist spannend – er verläuft teilweise über sogenannte “finns” (Finnen) und wir kommen noch an weiteren Arches vorbei (im Uhrzeigersinn in der Kollage, nicht chronologisch): Partition Arch, Black Arch, Tunnel Arch , Double O Arch, Private Arch, Pine Tree Arch, Skyline Arch (dieser war direkt am Campingplatz !), Navajo Arch (nicht in der Kollage).
Etwas später haben wir uns weiter hochgearbeitet und einen tollen Blick von oben auf einen Teil der “finns” der Devil’s Garden Region. Man sieht auch recht eindrucksvoll warum diese Felsformationen als Finnen bezeichnet werden…
Kaum ist der Regen vorbei sind wir alles, aber nicht mehr alleine. Beim Rückweg nehmen wir einen anderen Weg (den sogenannten “primitive trail”). Wir geraten wieder in einen Regenschauer. Hier stellen wir fest, dass Slickrocks im trockenen Zustand wirklich eine gute Haftung haben, aber wenn sie nass werden sind sie so Rutschig wie Schmierseife. An einer Stelle, müssen wir unser Kind in der Kraxe herunterreichen, da wir Rückwärts ein Stück rutschen müssen. Nichts für schlechte Nerven, aber aufgrund der Höhe nicht wirklich gefährlich. Der größte Vorteil des primitive trails: deutlich weniger Menschen – wir hatten nicht viel Lust auf Ameisenwandern. Kurz vor dem Ende der Wanderung sehen wir uns jetzt noch die zwei Arches an, die wir am Anfang ignoriert haben. Es ist schon imposant, was die Natur durch Erosion alles für tolle Gebilde aus Stein erschafft. Canyons, Spires, Bridges, Mushrooms….. und eben auch Arches.
Zufrieden kommen wir zurück zum Campingplatz und halten folgenden repräsentativen Schnappschuss fest. Amerikaner gehen mal kurz Campen. Dieser Schnappschuss ist kein Einzelfall! Ich finde das einfach Klasse!
Abends ist es zwar nicht mehr windig, aber eiskalt. Eigentlich wollten wir uns den Delicat Arch bei Sonneuntergang anschauen. Gestern war es zu windig heute ist es zu kalt und windig. Im geheizten Wohnmobil auf unserem schönen Stellplatz (Site 17 ) ist es viel angenehmer. Wir hoffen das wir morgen Abend mehr Glück haben.
LG
Simone
13. April Windows - nicht von M...
Nach der langen Wanderung gestern, möchten wir heute den Scenic Drive erkunden und maximal die Wanderung zu Utahs Wahrzeichen, dem Delicate Arch, wagen. Das Wetter sieht so aus, dass es zum Sonnenuntergang sicher nicht möglich ist.
Als erstes fahren wir zur “Windows Section” des Nationalparks. Der Name hat nichts mit Computern zu tun, sondern damit dass hier zwei sehr prominente Arches zu sehen sind: “North Window” und “South Window”. Auf der Strecke in die Windows Section kann man direkt von der Straße auch noch die “Cove of Caves” bewundern: Der Parkplatz für die Windows Section ist schon fast voll und es herrscht mal wieder Volksfeststimmung. Leider haben wir unseren Morgenbonus (vor den Menschenmassen aus Moab loslegen) verspielt, weil unsere kleine uns im Wohnmobil eingeschlafen ist und wir sie nicht aufwecken wollten. Diese Gegend ist so beliebt, weil man mit einem kleinen Spaziergang vier wunderschöne Arches erreicht kann. Wir erkunden diese ausgiebig.
Danach fahren wir weiter zum Delicate Arch. Unser ursprünglicher Plan war ein kurzes Mittagessen und dann zum Delicate Arch zu gehen. Aber der Parkplatz ist so voll, dass die Oversize Parkplätze alle mit normalen Pkws gefüllt sind und wir mit unserem Schnaufi keine Chance haben. So wird der Tag halt noch relaxter. Wir fahren einen Parkplatz weiter zum Delicate Arch Overview, essen hier und machen den kleinen Spaziergang zum Aussichtspunkt. Danach fahren wir zurück zum Campingplatz um unsere neue Site zu beziehen – wir müssen nämlich heute umziehen… der Campingplatz ist so beliebt, dass wir Anfang Januar, für jede Nacht noch den jeweils letzten freien Platz bekommen haben. Hier noch eine Kollage mit den heutigen Arches: North Window, South Window, Double Arch, Delicate Arch, Turret (?) Arch, Broken Arch.
Unsere neue Site am Campground (diesmal site 21) liegt genau auf der Kuppe und ist daher am meisten exponiert… hat aber auch den besten Fernblick.
Nach einer ausgiebigen Pause machen wir noch eine kleine Wanderung vom Campingplatz aus zum Broken Arch. Wir sind vor allem von dem malerischen Rückweg durch “finns” und der Menschenleere begeistert.
Eigentlich ist es Eiskalt, aber bei dem Blick können wir nicht wiederstehen. Wir müssen ein Feuer machen. Also Wollmützen aufgesetzt, warm angezogen und Hotdogs und das erste Mal S’mores gegrillt. Nach S’mores sind wir seit heute fast schon süchtig. Hier die Zusammensetzung für alle Schokoladenfans. Man nehme ein Stück Honigkeks, lege darauf en Stück Hershey’s Vollmilchschokolade, grillt einen Marshmallow und lege diesen heiß auf die Schokolade. Dann drückt man die zweite Hälfte des Honigkekses oben drauf und wartet bis die Schokolade leicht schmilzt. Herrlich!!! Nur unsere Tochter mag die Marshmallows lieber pur.
Als es dämmrig wird fliehen wir aus Angst vor Frostbeulen in das WoMo, aber wir bereuen nichts… ein herrliches Feuer mit einem fantastischen Blick.
Wir schlummern glücklich ein und freuen uns auf morgen. Der Arches NP gefällt uns super! Wir sind gespannt auf unser nächstes Ziel den Dead Horse Point SP.
Gute Nacht.
Simone
Hallo Simone,
ich bin nachwievor bei Euch an Bord und geniese jeden Tag Eurer Tour. Besonders gut gefällt mir auch dass Ihr stets Rücksicht auf Eure Kleine nehmt, mit dem Erfolg dass Eure Unternehmungen dann wohl auch immer gut geklappt haben. Uns hat beim letzten Besuch auch das wandern direkt um den CG herum aufgrund der Ruhe und herrlichen Aussichten sehr gut gefallen.
Freue mich schon wieder auf Deine Fortsetzung.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hallo Simone,
auch ich genieße eure Fahrt und schwelge in schönen Erinnerungen. Die S`mores muss ich als bekennender Schokifan nächstes mal unbedingt ausprobieren
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hi Simone,
danke für die Info. So hatten wir das auch geplant. Wir sehen ja in den anderen Parks, was unsere Tochter zuzumuten ist. Ich denke aufgrund der Abwechslung im Slot Canyon können wir das wohl gut als gemütlichen Day-Hike angehen...
Nachdem wir Deine Lobpreisungen auf den Regenschutz für die Kraxe gelesen haben, werden wir die paar Euro wohl auch noch für unseren Kleinen investieren müssen
.
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Simone,
schön, wie Du uns mit durch den Arches nimmst. Ich liebe diesen Park auch heiß und innig, aber du hast recht, daß er völlig überlaufen ist. Nun gut, ich bin ja auch Teil der Ameisenwanderung...Ich glaube Fredy hat diesen Park zu den Zeiten besucht, als dieser noch nicht so bekannt war. Muß toll gewesen sein...
Gruß
Steff
Hallo Steff
Du hast recht. Heute besuche ich den Arches, wenn ich in Moab bin lange nicht mehr jedes mal. Es hat uns schlicht zu viele Leute. Aber das ist bei vielen Brennpunkten so und es gibt ja die Möglichkeit auszuweichen, z.B. im Needles District ist man sehr schnell alleine unterwegs. Gerade die Moab-Gegend ist gnadenlos überlaufen. Moab hat gut 5000 Einwohner und an Spitzentagen sind mehr als 30'000 Besucher dort. Kein Wunder nerven sich die "Locals" manchmal, aber sie leben natürlich auch vom Tourismus.
Herzliche Grüsse,
Fredy
14. April Die Legende der toten Pferde
Heute verabschieden wir uns vom Arches National Park und fahren zum Dead Horse Point State Park und Canyonlands National Park “Island in the Sky” section. Warum das zwei verschiedene Parks unter zwei verschiedenen Verwaltungen sind, ist nicht zu verstehen. Das ganze ist eigentlich ein großes Gebiet, dass nur durch ein Minianteil Bureau of Land Managemnet (BLM) Land durchbrochen wird. Hier grasen über all “open range” Kühe. Die Kälber sind so was von niedlich… sie haben ganz oft weiße Köpfe und dann dunkelbraune oder schwarze Flecken um die Augen (wie Panda Bären). Die Erwachsenen Kühe sind ausschließlich braun oder schwarz und haben süße Puschelohren. Deswegen haben wir sie Puschelohrkühe getauft.
So aber jetzt zurück zum eigentlichen Bericht. Arches National Park verabschiedet sich mit dem besten Wetter und Licht. Da es an unserem nächsten Ziel, wie schon im Arches NP kein Wasser gibt und wir je nach Campingplatz auch nicht dumpen können, müssen wir in Moab dumpen und Wasser auffüllen.
Wir kommen später als geplant im Dead Horst Point State Park an, aber gerade das ist unser Glück. Die “first come first serve” Plätze auf die wir eigentlich gehofft haben sind voll. Aber kurz bevor wie ankommen ist eine Stornierung für die kommenden zwei Nächte hereingekommen. Wir ergattern diesen letzten Platz auf dem Campingplatz (!).
Und was kann man sagen… schon wieder ein Campingplatz der Extraklasse. Wunderschön gelegen und top gepflegt. Wir ratschen erst noch kurz mit den Leuten, die noch auf unserer Site zusammenpacken. Das ist hier wirklich nett. Viele Amerikaner freuen sich auf einen kleinen Plausch, gerade mit Touristen. In diesem Fall eine total nette Familie mit zwei Kindern, die im Zelt für ein paar Tage Campen waren.
Als erstes erkunden wir das Visitor Center und informieren uns über den Colorado River und Pflanzen und Leben in der Wüste. Das ist hier in einer Ausstellung sehr nett dargestellt.
Nachdem das Wetter am Nachmittag endlich etwas besser wird und die Wolken wenigstens ab und zu ein Fitzelchen Sonne durchlasen, fahren wir aber noch in den Canyonlands National Park “Island in the Sky” section. Nach ca. 30 Minuten sind wir da und unsere Kleine schläft tief und fest. Die Ausblicke sind toll. Unsere Miniwanderung zum Mesa Arch verschieben wir erst mal wegen schlafender Maus. In diesem Nationalpark verlaufen sehr beliebte 4WD Strecken. Sie sehen von oben auch fantastisch aus. Z.b. die bekannte White Rim Road.
Als Mäuschen aufwacht ist ihr eine Laus über die Leber gelaufen. Es geht nichts mehr – weder im WoMo rumfahren, noch wandern, noch Spazieren gehen. Daher verzichten wir auf unsere zwei Miniwanderungen Mesa Arch und Upheaval Dome und fahren schnellstens zurück zu unserem Campingplatz. Ab dem ersten Buddler im Sand hebt sich Ihre Laune kontinuierlich und nach einer halben Stunde ist unsere Tochter fröhlich und ausgeglichen wie eh und je. Nach einem gemütlichen Abend freuen wir uns auf den morgigen Tag.
Wir haben eine schöne Wanderung geplant!
LG Simone
Hallo Ihr Alle,
ja Steff Arches mit weniger Menschen klingt wirklich traumhaft. Auf der anderen Seite wir waren ja auch da und haben auch zu den vielen Menschen beigetragen. Die Infrastruktur in Moab macht es vielen Menschen leicht diese Naturschönheit zu genießen. Das schöne ist Abseits der Haupttrampelpfade ist es immer noch sehr schön ruhig. Fredy da muss Ich mich Deiner Meinung anschließen, der Needles District war ganz nach unserem Geschmack, aber da Reisen wir in den nächsten Tagen noch hin.
Ich freue mich dass Ihr Alle noch so fleißig mitreißt und Ich so leckere Schokoladenrezepte weitergeben kann.
LG
Simone
15. April Der Thelma und Luise Canyon
Heute haben wir eine Aussichtswanderung vor, die uns Fredy wärmstens empfohlen hat – die “rim” Wanderung des Dead Horse State Park. Lieber Fredy falls du das liest, die Wanderung war genau nach unserem Geschmack!
Warum unser Titel? Auf der “rim” Wanderung – blickt man bei jedem Aussichtspunkt auf ein tieferes zweites Plateau, durch das Streckenweise eine gravel road führt. Von diesem tieferen Plateau geht es mehrere hundert Meter steil zum Colorado runter, der sich hier beeindruckend durch die Landschaft schlängelt. Von einer dieser Stellen auf der gravel road stürzen sich Thelma und Louise im gleichnamigen Film mit Ihrem PKW über den Steilhang. Die Kulisse ist in echt noch viel schöner als im Film.
Die Wanderung ist leicht zu gehen, dauert ca. 3 Stunden und ist wunderschön. Die Ausblicke sind fantastisch. An diesem Tal mit seinen bunten durch verschiedene Sedimente gefärbten Steilhängen und Hochebenen in Kombination mit dem Colorado können wir uns fast nicht satt sehen. Dazwischen sind merkwürdige, gefärbte künstliche Seen, mit denen Kalisalze (und als Nebenprodukt gewöhnliches Salz, NaCl) durch Solung gewonnen werden (es wird Wasser aus dem Colorado tief in die Erde gepumpt, welches die Salze auflöst – die entstandene Sole wird wieder hoch gepumpt, wo das Wasser in den Seen verdunstet um die Salze preiszugeben).
An einer andere Stelle kann man von der “rim” Wanderung sehr schön auf den Colorado sehen, der hunderte Meter unterhalb einen großen Bogen durch das Gestein gefressen hat.. Wir haben es alle sichtlich genossen. Unsere Kleine ist vor allem von den vielen Chipmunks (Streifenhörnchen) total begeistert. Wir müssen gestehen, die sind auch unheimlich putzig. Die kleinen Tierchen laufen interessanter Weise wirklich überall rum. Wenn man mal kurz stehen bleibt sind die Chancen recht gut welche zu sehen (nicht nur bei Picknicktischen).
Heute haben wir viel Glück mit dem Wetter. Nachdem es in der Früh noch sehr schön war, sind am Nachmittag die Wolken wiedergekehrt – doch wir befinden uns in einem echten Sonnenloch… um uns rum sind dunkle Wolken und Regen in der Umgebung, doch bei uns bleibt es trocken und hin und wieder kommt auch noch die Sonne durch.
Nach der Wanderung wird wieder der größte Sandkasten der Welt – die Wüste – unsicher gemacht und wir relaxen an diesem schönen Fleckchen Erde. Als krönenden Abschluss des Tages dürfen wir noch einen tollen Sonnenuntergang erleben.
Was will man mehr?
LG
Simone