Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

In der Kraxe durch den wilden Westen

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itsispider
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Der Wind wurde weiter oben stärker!

Hallo Bernhard,

der Wind wurde je weiter wir hochgekommen sind immer stärker und unangenehmer. Wir sind ca. 1 -2 Serpentinen oberhalb der Abzweigung zum Hidden Valley umgekehrt. Das Hauptproblem war dass der Wind sehr kalt und mit Sand vermischt war und sich somit im Gesicht sehr unangenehm anfüllte. 

Ich bin ganz Deiner Meinung, es sollte immer die ganze Famile etwas von dem Ausflug haben und ein weinendes Kind in der Kraxe wegen unangenehmen Wind geht gar nicht. Die Sandbänke unten im Valley waren dann im Sonnenschein mit warmer Kleidung herrlich - eine Super Spielwiese mit tollem Ausblick! Da hatten wir alle etwas davon.

Wir sind auch nicht das erste Mal umgekehrt, das gehört zum Wandern dazu. Manche Gipfel zieren sich Smile und die müssen manchmal nicht besonders hoch sein.

Auch wenn Ich es jetzt erst zugebe, der Virus hat uns erfasst, wir bereisen die Gegend sicherlich noch mal und dann versuchen wir halt noch mal auf einen der Aussichtspunkte zu kommen. Vielleicht klappt es ja dann Smile und wenn nicht es ist immer schön noch etwas zum träumen zu haben.

LG Simone

 

itsispider
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3. April 2012

3. April 2012 Felsenwunderland

Gemäß dem Motto “Früher Vogel fängt den Wurm” sind wir heute früh aufgestanden. Unser Ziel ist es zwischen 8:00 und 9:00 Uhr durch den Mt. Carmel Tunnel zu fahren, um noch einen Parkplatz für unsere Morgenwanderung zu bekommen. Das Ziel gelingt.

 

Wir fahren relativ zügig nach dem Campground eine hübsche Bergstraße hoch. Am Tunnel müssen wir kurz warten, da wir ein “Oversize” Fahrzeug haben und dieser erst für uns gesperrt werden muss. Nach ca. 3-4 Minuten dürfen wir den Tunnel passieren. Ist schon ganz witzig, wenn man einen Tunnel so für sich alleine hat. Direkt nach dem Tunnel geht ein sehr beliebter Wanderweg los, der nur zwei Parkmöglichkeiten für WoMos hat. Der sogenannte Zion Canyon Overlook Trail. Wir bekommen einen der beiden Parkplätze. Während wir drei uns für die Wanderung fertig machen (das dauert immer eine gewisse Zeit – Schuhe, Kraxe … ) taucht ein zweites WoMo auf und parkt direkt hinter uns. Es sind Hans und Gerlinde, die die gleiche Taktik wie wir hatten. Wir sind alle ganz glücklich, dass das mit dem Parken geklappt hat und freuen uns auf die Wanderung. Hier ein schönes Foto von dem WoMo Team Treffen…      

Unser Schnaufi freut sich auch, da muss er nicht so alleine warten. Der Trail ist wunderschön. Er geht unter und auf Klippen direkt an der Abbruchkante entlang bis man auf eine große Aussichtsplattform mit Blick auf das Haupttal des Zion NP gelangt. Der Weg ist gut gesichert und für nicht extrem “Schwindelige” gut begehbar.

Im Hintergrund mit dem Bäumen auf dem Plateau sieht man den höchsten Berg des Zion NP den Altar of Sacrifice. Der Ausblick ist fantastisch und der Wanderweg nicht umsonst so beliebt. Wir verabschieden uns von Gerlinde und Hans, da sich hier leider unsere Wege trennen.

Nach einer guten Stunde sind wir zurück bei unserem Schnaufi. Im Nachhinein erfahren wir, kaum waren wir weg war unsere Stellfläche auch komplett von Autos belegt, also keine weiter Chance für WoMos. Gut das wir so früh aufgestanden sind. Und weiter geht es erst einmal bis zum Ende des NP mit der bekannten Gegend, der Checkerboard Mesa und dann Richtung Scenic Highway Nr. 12. – angeblich einer der schönsten Highways Nordamerikas, der uns die nächsten Etappen begleiten wird.

Der Highway ist ganz nett und führt uns auf ca. 1700m, später gut 2000m Höhe über bewaldete von Ranches benutzten Flächen und Hochweiden (wir sehen immer wieder Rinder) durch für uns trostlose Ortschaften mit Kirche und vielen “Art” und “Gift” Läden Richtung Bryce Canyon National Park. Gegen Mittag kommen wir dort an. Alle Wanderwege sind offen. Was für ein Glück – im April kann es hier auf 2500m Höhe manchmal noch eisig sein. Dann sind alle Wanderwege gesperrt. Nach einem wärmenden Mittagessen im WoMo machen wir uns für unsere zweite Wanderung diesen Tages fertig. Wir möchten zuerst durch Queens Garden hinunter in die Märchenwelt aus Stein und dann am Navajo Loop wieder hoch und am Rim entlang zurück. Als wir am Rim ankommen und losgehen wollen, sind wir erst mal sprachlos. Auf Fotos war diese Landschaft schon unbeschreiblich schön. Aber in echt… Der Absolute Wahnsinn – eine unglaubliche Natur…

Einen der Trails – den Peekabo Trail – darf man auch bereiten. Hier ein Pferdebild für alle Pferdeliebhaber. Das sah wirklich “cool” aus.

Wir befinden uns in einem Felsenwunderlang mit pittoresken Schneefleckerln. Als wir schon ca. die Hälfte des Aufstiegs zurück zum Rim hinter uns haben erfahren wir dass unser Wanderweg nach der “"Wall Street” geschlossen hat. Der Beginn der Wall Street ist ein sehr enger Canyon innerhalb dieser Hoodoos und den Anstieg auf alle Fälle wert. Also genießen wir die schöne Atmosphäre und machen kehrt um den Navajo Loop über “Two Bridges” hinaufzusteigen. Hier haben wir super schöne Weitblicke. Die Wanderung ist einfach Spitze und nach 2-3 Stunden sind wir wieder am WoMo. Das war eine perfekte Wanderung für uns drei.

Wir fahren noch zu zwei Aussichtspunkten und merken, dass wir nicht mehr Aufnahmefähig sind. Wir sind “bryced out”.

Daher fahren wir weiter zum Kodachrome Basin State Park. Dieser ist ca. eine Dreiviertelstunde entfernt, liegt aber nur auf gut 1700m Höhe und daher im April die erste Wahl für Übernachtungen. Z. Zt. ganz besonders, da es aktuell mit unserer Kaltwetterfront auf dem Campingplatz in Bryce jede Nacht Temperaturen unter dem Gefrierpunkt hat. Aufgrund von Spring Break ist es unser Glück das wir vorgebucht haben, denn der Campground ist voll. Wir kommen am frühen Abend an und sind so von Naturschönheiten überflutet, was wir ehrlich gesagt die Natur um uns rum nicht mehr aufnehmen können. Gut das wir hier zwei Nächte bleiben. Nach einem schnellen Hot Dog Abendessen fallen wir alle drei Tot müde ins Bett. Was für ein toller Tag!

LG

Simone

itsispider
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Kodachrome Basin SP

04.                April Faultag

Nach dem gestrigen langen und mit Highlights vollgestopften Tag ist heute ein Faultag im Kodachrome Basin State Park angebracht. Eigentlich wollten wir noch mal zum Bryce Canyon hoch fahren, aber wir merken dass wir mental erst mal den gestrigen Tag verarbeiten müssen und beschließen „weniger ist mehr“. Wir schlafen erst mal so lange es unser jüngstes Reiseteammitglied zulässt und gönnen uns dann ein gemütliches Frühstück. Am Vormittag verarbeiten wir mental den gestrigen Tag, lesen, relaxen, spielen…

Auf unserer wirklich wunderschönen Site.

Am Nachmittag beschließen wir erstens dass der Campground wunderschön liegt und zweitens dass wir Lust auf einen kleinen Spaziergang auf dem 0,5 Meilen langen Naturwanderweg haben. Auf dem Weg dahin treffen wir unsere Camp Host und verbringen einen sehr kurzweiligen, interessanten und verratschten Nachmittag. Die Camp Host sind Rentner, die das immer mal einen Monat in diversen Nationalparks in Utah als Freiwillige machen. Sie sind super nett, sehr amerikanisch und ihr Hund heißt genauso wie unsere Tochter Surprised. Sie sind schon richtig viel in Utah gereist, kennen alle Parks, und geben uns wirklich gute Tipps. Später kommen noch die Kinder von der Nachbarsite um mit dem Hund zu spielen. Ein kleiner Junge spielt aber viel lieber mit unserer Tochter. Der Tag ist gerettet. Zurück auf unserer Site rackert unsere Kleine noch etwas durch die Gegend.Wir grillen mal wieder ein fantastisches Stück Fleisch und schon ist auch der Faultag zu Ende.

Der Kodachrome Basin ist ein von Gestein aus weißer Farbe vorherrschendes Becken. Kurz bevor wir ins Bett gehen, gehen wir bei fast Vollmond noch mal aus dem Wohnmobil. Die Szene ist fantastisch. Die Steilen weißen Felswände werden von Mondlicht ausgeleuchtet. Da kann man nur noch Gute Nacht sagen.

LG Simone

maverick75
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Bryced out

Bryced outSmile

Wir sind die Runde andersherum gefahren und ich erinnere mich, daß mein Mann bei der Ankunft im Rubys Inn sich im Wohnwagen schlafen legen wollte, sich 'weigerte' hoch in den Bryce zu fahren. Mein Mann war auch "satt" vom rote Steine Gebiet, ich kann euch gut verstehen.

Am Bryce ist jedes Foto ein Treffer, oder? Die Farben schmeicheln einfach... Wir haben uns ein selbstgeschossenes Foto als Poster gerahmt, das war nicht einfach, sich da für eines zu entscheiden...

Toller Bericht.

Steef

itsispider
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Bryced Out

Hallo Steef,

ja Bryce Canyon ist einfach grossartig, Die Farben und Formationen sind wunderschön. Wir hatten bei den Photos auch die Qual der Wahl.

Danke für das Lob,

LG Simone

itsispider
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Kodachrome Basin - Escalante

05. April 2012     Dia Film Farben

Nach dem Aufstehen und Frühstücken steht als erstes eine schöne Wanderung im Kodachrome Basin State Park auf dem Programm. Der sogenannte “Panorama Trail”. Von hier ist es möglich bis in den Bryce Canyon National Park zu sehen. Aber zuerst sagen wir unserem wirklich traumhaften Campingplatz (Site 12) lebe wohl. Dann fahren wir zum Wanderparkplatz. Die Wanderung beginnt an interessanten Felsformationen. Sie tragen Namen wie Ballerina Spire, Fred Flintstone… Nur einer direkt am Campingplatz hat keinen Namen… warum nur?

 Die Wanderung stellt sich als anstrengender heraus als Gedacht, da der Boden sehr sandig ist. Das perfekte “Workout” für einen sogenanntes “wohlgeformtes Hinterteil”. Mal schauen ob es hilft. Das Farbenspiel der Felsen ist fantastisch.

Die Felsenformationen sind genauso beeindruckend wie das Farbenspiel – und sie tragen alle schöne Namen wie Cool Cave oder Secret Valley. Hier ein Bild vom Cool Cave.

Übrigens – wieder vor allem für die Pferdeliebhaber interessant – auch hier war der Wanderweg für Pferde freigegeben und es wurden spezielle Touren angeboten.

Nach 2,5 Stunden erreichen wir verschwitzt den Panorama Aussichtspunkt. Die Aussicht ist fantastisch. Hier versteht man schnell warum das Gebiet Grand Staircase Escalante heißt. Das folgende Foto zeigt den Blick vom Aussichtspunkt in das “Kodachrome Basin”. Zu Ehren des berühmten Dia Films aus der Zeit der Analogfotografie – und auch Namensgeber dieses Parks.

                      

Das Stück zurück zum Wanderparkplatz ist dann eher Pflicht statt Kür. Es ist inzwischen trotz Wolken am Himmel unangenehm heiß und der Weg ist jetzt eher fad. Im WoMo wird erst mal geduscht. Das ist einer der besten Luxusmomente am WoMo-reisen. Du hast immer Deine Dusche dabei. Nach einem Mittagessen beginnt die Weiterfahrt nach Escalante. Dies ähnelt landschaftlich der Etappe vor zwei Tagen. . Wir finden mit viel Glück noch einen Platz im Campingplatz des Escalante Pertrified Forrest State Park. Wir besuchen das Vistor Center des Grand Staircase Escalante National Monument und stellen fest, was wir schon befürchtet haben, dass wir mit kleinem Kind hier fast nichts an Aktivitäten machen können. Und die Dinge die wir tun können sind mit WoMo nicht erreichbar, vor allem nicht mit einem WoMo unserer Größe. Unsere Nachbarn auf dem Campingplatz sind ein Bergsteiger Ehepaar aus Colorado. Diese geben uns einen Wanderbuchtip für unsere weitere Reise. Da es ja neben Wandern kaum was schöneres gibt als über einem Wanderbuch von einer Tour zu träumen, besorgen wir uns dieses gleich am nächsten Tag. Die beiden kennen die meisten Touren in der Umgebung und finden unsere Einschätzung sehr realistisch, dass es mit Kleinkind nur eine sehr eingeschränkte Auswahl an „Wanderungen“ gibt. Sie kennen zwar jemanden, der mit Kraxe den Peekaboo gegangen ist, halten dass aber für absolut „indiskutabel“, da sie die Tour dafür zu schwierig finden und dieser an mehreren Stellen die Kraxe über dem Kopf balancieren musste. Peekaboo hatten wir niemals in Betracht gezogen, da wir diese als Slot Canyon Anfänger mit Kleinkind für absolut zu gefährlich  finden. Weder das Visitor Center noch der Escalante Outfitters kennt jemanden der Autos in Escalante vermietet. Sie verweisen uns auf die üblichen Tourfirmen. Wir hätten nämlich Lust gehabt Devils Garden ein bisschen zu erkunden. Aber mit unserem Schiff ohne Versicherungsschutz und so wie es im Moment (Spring Break) auf der Gravel Road zu geht, kommt das für uns ohne geeigneten PKW nicht in Frage. Wir beschließen morgen weiter zu fahren und Unterwegs was nettes zu Unternehmen. Nach einer wirklich leckeren amerikanischen Pizza, bekommen wir einen fantastischen Kaffee (eine absolute Seltenheit in Utah, da Mormonen keinen Kaffee trinken dürfen!). Wir sind im siebten Himmel, da wir im WoMo nur noch Instant Kaffee haben. Da es unmöglich ist in Utah ein italienisches Espressokännchen zu bekommen. Zurück am Campingplatz, am Willow Wasserreservoir, lassen wir gemütlich den Tag ausklingen.

Freut Euch auf morgen, da ist der Weg so ein bischen das Ziel :-).

LG
Simone

itsispider
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Escalante - Capitol Reef

06. April 2012 Über den Wildschweinrücken …

Escalante ist eines der besten Einfallstore für das riesengroße Gebiet “Grand Staircase Escalante National Monument”. Dieses ist ein Paradies für Wüstenwanderer. Übrigens die Bergfexe unter den Wüstenwanderern hier heißen “Desertrat”. Bekannt ist die Gegend vor allem für anspruchsvolle Mehrtagestouren und Wanderungen durch Slot Canyons. Mit Baby sind nur zwei Wanderungen in der Region um Escalante machbar. Eine davon “Devils Garden” liegt wie gestern schon berichtet an einer ungeteerten Straße. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens wegen “Spring Break” wird uns davon abgeraten diese aktuell mit Wohnmobil zu befahren. Die Geschichte dieser Straße ist dennoch spannend. Sie heißt “Hole in the Rock Road”, weil die Mormonen am Ende der Straße ein Loch in die Wand sprengten und dort Ihre Planwägen bei 45° Steigung regelrecht abseilten, um dort eine Siedlung zu gründen. Wir entschieden uns für den Lower Calf Creek Falls Trail. Am Parkplatz zeigte uns der Ranger, wo wir parken müssen, damit wir keinen unnötigen Platz mit unserem WoMo wegnehmen, weil heute wird ein busy day. Die Wanderung führt über einen Sandpfad und teilweise über Felsen immer am Calf Creek durch ein wunderschönes Tal entlang.

 Kurz nach Beginn der Wanderung raschelt es neben uns und Ich sehe einen dunklen Schlangenrücken, der schnell verschwindet. Da bin Ich aber ersschrocken. Nach ca. 75 Minuten erreichen wir den Wasserfall. Er ist wirklich schön.

 

Die ersten ca. 10 Minuten sind wir alleine mit noch einer kleinen Familie und dann brechen die Massen ein. Familien, befreundete Rentnerpaare und grosse Sippen. Relativ bald gehen wir wieder zurück und genießen die Natur.

Der Campingplatz am Parkplatz liegt sehr schön und idyllisch. Unser “Schnaufi” ist aber leider zu groß für den Campground. Vom Ranger erfahren wir anhand meiner Beschreibung, dass wir wohl eine Wasserschlange sehen durften. Super, nachdem Ich  Schlangen ja so liebe!

 Danach fahren wir auf dem Highway 12 weiter. Eine der schönsten Landstraßen Nordamerikas. Vor uns befindet sich der schönste Streckenabschnitt. Zuerst geht es auf den Hogsback (Wildschweinrücken). Der heißt so weil die Straße über einen Grat verläuft. In der Ferne sieht man hohe Berge. Wir haben Glück mit dem Wetter die Fernsicht ist super. Vom Highway 12 geht bei Boulder eine weitere sehr berühmte ungeteerte Straße weg. Der sogenannte Burr Trail. In Boulder wollten wir in einem der angeblich besten Restaurants in Utah Mittag essen – dem Hell’s Backbone Grill. Nachdem dieser nicht auftaucht und wir hungrig sind essen wir schließlich im Burr Trail Grill – einem richtig netten Laden, betrieben von sehr jungen alternativ angehauchten Leuten – mit wirklich ausgesprochen leckeren Burgern. Satt und zufrieden fahren wir weiter. Und lachen uns kaputt. Ein Haus weiter befindet sich was wohl? der Hell’s Backbone Grill . Später erfahren wir das Hell’s Backbone Grill nur Frühstück und Abendessen anbietet, also wer das eh nichts gewesen. Der Highway schlängelt sich weiter bergauf bis auf knapp 3000m. Hier oben liegt noch Schnee am Straßenrand und in Nordhängen, und es ist Eiskalt. Es ist absoluter Winter und vom Frühling noch keine Spur zu erkennen. Die Landschaft ist rau und wunderschön. Die Fernsicht einzigartig. Langsam fahren wir wieder tiefer bis auf ca. 1800m nach Torrey.

 

Hier wollen wir im Thousand Lakes RV Park übernachten (neben Capitol Reef National Park). Wir haben einen privaten Campingplatz gewählt, weil wir Wäsche waschen müssen. Es ist ziemlich kalt. Nachts friert uns der Wasserhahn und unser Wasserschlauch ein. Aber am Wohnmobil bleibt zum Glück alles ganz. Das Personal ist sehr nett. Hier kann man auch super leckeres Sauerteigbrot kaufen, wir sind begeistert! Zum Frühstück bieten sie einen frischen Muffin Service an und verkaufen selbstgemachte Marmelade. Für uns drei Schleckermäulchen ein absolut guter Campingplatz. Wir bekommen die Site 52 weil wir Bergblick wollen – die Lieblingssite der Chefin, wie sich herausstellt! Hier ein Blick aus der Heckscheibe als Beweis.

Abends wollen wir dann noch Wäsche waschen. Mit Wäsche und Waschmittel bewaffnet fällt uns in der Laundry auf dass wir keine Quarter ($0,25 Münzen)mehr haben (ohne Quarter geht in den USA bei öffentlichen Waschmaschinen und Trockner gar nichts). Wechseln geht auch nicht mehr da das Büro und das kleine Geschäft bereits geschlossen sind. Also verschieben wir das Ganze auf morgen und bleiben noch eine Nacht.

LG

Simone

Borni
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Hach Simone...   Wenn ich

Hach Simone...

 

Wenn ich deinen reisebericht so lese könnte es unser von vor 4 Monaten sein Smile gut wir hatten Regen auf den Calf Creek Falls Trail

(Wobei die Sonneuns unglaublich schöne 10 Minuten an den Falls geschenkt hat) und bei uns war ein böser Schneesturm oben auf den Pass .... und naja wir waren mit einen SUV unterwegs aber sonst ist das der gleiche Tagesabschnitt wie wir ihn gefahren sind Wink

Wir waren dann auch auf den TL RV Park in einer ganz tollen Cabin konnten die leckeren Muffin frühstücken und waren am Abend sogar noch beim "Abendessen" !

 

Wirklich ein toller Bericht, ich bleibe dabei !

Liebe Grüße

 

Marc und Bianca

itsispider
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Grüsse an unsere Mitreisenden

Hallo liebe Mitreisende,

vielen Dank für Euer Lob und die vielen netten E-mails.

Heute geht es jetzt auch endlich weiter mit der Reise, nachdem ein paar Tage Pause war.

@ Borni: Wenn das Wetter schlechter gewesen wäre, hätte uns da oben auch noch ein Schneesturm bevorstehen können. Die Temperaturen hätten gepasst. Aber das Wetter war viel zu schön und supersonnig. Das mit dem Abendessen haben wir irgendwie verpasst, aber das Sauerteigbrot Smile.  Wir hatten Sonne bei den Calf Creek Falls, aber dafür Regen bei den Falls im Zion NP.

Reisen ist einfach so schön, weil vieles so spannend bleibt.

Und weiter gehts.

LG

Simone

itsispider
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Capitol Reef NP

07. April 2012 Durch die Bratpfanne

Nach einem gemütlichen Morgen und einem eingefrorenen Wasserschlauch aus dem mein Mann Eiswürfel schütteln kann, kommen wir so gegen halb elf am Visitor Center des Capitol Reef National Park an. Zuerst sehen wir uns den Einstimmungsfilm an. Der ist ganz nett, aber man verpasst auch nichts, wenn man Ihn nicht gesehen hat. Danach lassen wir uns von einem Ranger beraten, wie wir unsere zwei fast noch ganzen Tage am schönsten hier verbringen können. Für den heutigen Tag empfiehlt er uns ein Picknick am Picknickplatz von Fruita und danach eine ausgedehnte Wanderung zum Cassidy Arch. Der Felsbogen heißt nach Butch Cassidy, da der sich “angeblich”!? dort nach seinen berühmten Überfällen dort versteckt hielt. Frisch gestärkt beginnen wir mit der Wanderung. Nach einem kurzen Anstieg geht es als erstes durch den Cohab Canyon. Dieser ist den Anstieg schon wert. Wieder einfach schöne Felsformationen. Danach gehen wir zum Fruita Overlook und erhalten einen exzellenten Überblick über das Tal. Danach geht der Trail auf der sogenannten “Frying Pan” (Bratpfanne) weiter. Her lässt sich schön erkennen warum das Gebiet Waterpocket Fold heißt. Die hochgeschobenen Gesteinsschichten lassen sich gut erkennen. Im Hochsommer ist dieser Weg aufgrund seiner hohen Hitze gefährlich. Das wundert uns nicht, in Fruita hat es uns gefroren und hier schwitzen wir mit T-Shirt. Es ist sehr angenehm.

Der Weg ist viel länger als gedacht und vor allem viel höher. Wir ärgern uns innerlich über uns selbst, dass wir im Wanderführer nicht genauer überprüft haben, wie lang die Wanderung ist und wieviel Höhenmeter sie hat. So ein Fehler unterläuft uns eigentlich nie. Wir sind echt "Tiefen entspannt".  Wir überlegen umzudrehen, damit es für unsere Kleine nicht zu lang und zu spät wird. Aber da wir nicht mehr weit weg vom Arch sind wollen wir ihn dennoch erreichen. Zuerst geht es wieder bergab. Wir fragen eine Familie, die uns entgegen kommt, wie weit es noch ist. Diese besteht darauf, dass wir an der Abzweigung vorbeigelaufen sein müssen. Wir kehren um und gehen wieder diverse Höhenmeter hoch. Ein anderes Paar klärt dann alle Beteiligten auf, dass die Familie am Schild vorbeigelaufen ist und wir bemerken dass wir kurz vor dem Ziel umgedreht sind. Aufgrund der vielen Höhenmeter die wir wieder hoch gelaufen sind und in Anbetracht der Zeit, verzichten wir mit Rücksicht auf unserer Tochter auf den Arch. Nach dem ersten Anstieg auf dem Rückweg lassen wir sie erst mal ausgiebig mit Steinchen spielen und auf dem Hochplateau herumkrabbeln. Wir beschließen der Weg ist das Ziel. Auf dem Rückweg im späten Nachmittagslicht werden wir mit schönsten Gesteinsformationen belohnt.

 

Die letzte halbe Stunde hat unserer Tochter nur noch leidlich Lust. Mit Bespaßungsprogramm und singen durch die Eltern, schaffen wir es aber noch gut gelaunt zum WoMo. Wir sind froh dass wir auf den Arch verzichtet haben. Wir wollen unseren kleinen “Superguten Mitwanderer” ja nicht überstrapazieren. Wir finden eine 5-6 Stunden Wanderung ohne Meckern in der Kraxe für Ihr Alter schon ausgezeichnet. Zurück am WoMo duschen wir rasch, bevor es dann noch schnell zu einem “Panorama Point” geht. Selbiges (Panorama) ist hier in der Tat sehr schön!

Anschließend fahren wir direkt weiter zum Cafe Diablo nach Torrey. Angeblich eines der besten Restaurants von Utah. Unser Kommentar dazu: nach diesem Besuch ist uns klar warum niemand von Utahs Küche schwärmt. Die Spezialität sind Rattlesnakeplätzchen. Diese Vorspeise mitdrei Dips ist tatsächlich sehr lecker. Als Hauptgericht entscheiden wir uns für Lamm und Rind. Beide Fleischsorten sind perfekt gebraten auch das Gemüse ist al dente, aber es ist einfach fad. Wo ist Salz, wo sind Gewürze? Wo ist jegliche Rafinesse. Es ist trotzdem ein sehr netter Abend. Unsere Kleine hat alles mitgegessen incl. Ratllesnake und den kompletten Raum begeistert. Sie kann mit drei Tischen gleichzeitig flirten. Die Eltern sind natürlich begeistert. Die Nachspeisen sehen super aus (die Kalorien möchte man nicht so genau wissen), aber wir sind einfach zu satt. Heute Abend klappt das Wäsche Waschen und wir nehmen uns vor morgen auf den Campingplatz des Nationalparks nach Fruita umzuziehen.

Morgen ist Ostersonntag und wir freuen uns schon auf den Osterhasen (leider gibt es keinen Smiley mit Hasen Ohren - sehr schade).

LG

Simone