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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

01_Anreise über Los Angeles nach Lihue/Kauai

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Kristina
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01_Anreise über Los Angeles nach Lihue/Kauai
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Montag, 1. April 2019
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 

01_Anreise  – 01.04.2019

 

DATUM:             Montag, 01.04.2019

WETTER:           4° C, es ist dunkel und kalt

Nein, kein Aprilscherz! Heute Nacht geht es los!

Noch am Wochenende habe ich versucht, die Bestätigung für unseren Transfer in der Nacht zu bekommen, allerdings war dort niemand zu erreichen.
Am Montagmorgen erhalten wir dann gleich die Zusage, gegen 2.15 – 2.30 Uhr werden wir abgeholt. Das wird eine seeehr kurze Nacht.

Die Koffer sind gepackt und mit 15 und 17 kg bleibt noch viel Luft zum Shoppen.
Erstaunlich, dass sowohl die Neuseeland-Reisetasche als auch der USA-Koffer sich als viel zu groß herausgestellt haben. Ein Badeurlaub ist eben doch etwas anderes als mit Schlafsack, Handtüchern, Bettwäsche, Fleecepullovern und Wanderstiefeln zu verreisen.

Alle anderen Sachen sind ebenfalls gut verstaut, die elektronischen Geräte aufgeladen, Kabel sortiert und gesammelt, die Wohnung aufgeräumt und alle informiert.

Außer meiner eigenen Unruhe und den Bedenken, was alles nicht klappen könnte, scheint es zu funktionieren.

02.04.2019 Amsterdam/Los Angeles/Lihue-kauai

DATUM:             Dienstag, 02.04.2019

WETTER:           4°C  und dunkel, 6°C und grau, 24°C und sonnig, 22°C und dunkel

Um 1 Uhr nachts klingelt der Wecker – wir sind allerdings beide schon wach. Das waren also schlappe 3 Stunden Schlaf!
Kurz vor  2 Uhr stehen die Koffer und das Handgepäck bereit – man weiß ja nie. Und – siehe da: Exakt um 2 Uhr steht ein Mercedestransporter vor der Tür. In ihm sitzen schon zwei verschlafene Gestalten und wir setzen uns dazu.
Gesprochen wir kaum, alle sind müde.
Es gibt noch einen weiteren Stopp, um noch ein älteres Ehepaar einzusammeln und dann geht es bei sehr wenig Verkehr zum Flughafen nach Hannover.

Um 3 Uhr laufen wir dort ein und müssen noch eine geschlagene Stunde warten, bis der Check- In beginnt. Die sehr unfreundliche Dame von KLM fragt nach den Rechnungsbelegen für die Sitzplatzreservierung und zwingt mich allen Ernstes dazu, in meinem Handy nach der Email zu suchen.
Als ich sie ihr endlich vorlegen kann, nimmt sie es gelangweilt zur Kenntnis –Piiieeepp!

Irgendwann können wir uns dann ein sparsames Frühstück bei McD genehmigen und pünktlich in den sehr kleinen Flieger nach Amsterdam einsteigen, der ausgebucht ist.

6.50 Uhr landen wir schon an Gate B03 auf Schipol und können uns auf einen langen Fußmarsch freuen.
Unser Abfluggate für L.A. ist G06 und das liegt diametral ungefähr 30 Minuten Fußweg entfernt. Zusammen mit der Sicherheitskontrolle und einem extra Check für Jörg brauchen wir fast eine Stunde dafür.

Dafür vergeht die Wartezeit natürlich auch viel schneller!

Endlich werden wir um 9 Uhr zum Boarding aufgerufen und sehen zum ersten Mal die merkwürdige Konstellation einer 747-400 Combi.
Wir sitzen in der Economy Plus Klasse in einer Zweier-Reihe ohne Fenster, die Sitznachbarn über den Mittelgang haben eine Dreier-Kombination und sitzen sehr eng für den Aufpreis. Neben mir ist sehr viel Platz für Taschen, Schuhe und nicht benutzte Kissen. Der Abstand zum Vordermann ist großzügig bemessen.  Nach Auskunft des Kapitäns sind nur 238 Passagiere an Bord – allerdings kommen noch 14 Pferde im Laderaum dazu. Daher also Combi!

Die nächsten Stunden vergehen zäh, allerdings mit einem erstaunlich aktuellen Kinoprogramm. Immerhin kann ich mit zwei ganze Filme ansehen, Jörg schafft sogar drei zum Zeitvertreib!

Als wir pünktlich in Los Angeles ankommen ist es 12 Uhr Ortszeit, in Deutschland schon 21 Uhr und wir somit seit 20 Stunden unterwegs und das Elend nimmt kein Ende.

Die Immigration erfolgt nach einem längeren Marsch durch die Gänge und wir werden zuerst an die Automaten geschickt. Mir ist schon im Flieger aufgefallen, dass die Zollkarten nicht verteilt wurden und hier klärt sich alles!
Man checkt selbstständig ein, macht seine Zollerklärung, nimmt die Fingerabdrücke und ein „Ganoven“ Foto. Dann bekommen wir einen Ausdruck und können uns in die nächste Schlange der ESTA-Einreisenden stellen. Allerdings dauert es kaum eine Viertelstunde und wir bekommen nach 2 gelangweilten Fragen (Warum? Wie lange?) unsere Stempel in den Pass gedrückt.
30 Minuten nach dem Verlassen des Fliegers haben wir schon das Nervigste hinter uns!

Unsere Koffer sind schon auf dem Laufband und wir dürfen sie für ein paar Minuten auf dem Trolley weiterbefördern, bevor wir sie wieder aufgeben – ohne jede weitere Verwaltungstätigkeit.

Wir werden weitergeleitet und finden uns plötzlich VOR dem Terminal – also draußen-  wieder!

Wir laufen für 10 Minuten am Terminal 5 und 3 entlang, bis wir den Eingang zu Terminal 2 / Delta finden.

Da wir ja „draußen“ waren, müssen wir wieder rein und damit auch zu einer erneuten Sicherheitskontrolle. Diesmal bin ich dran und werde nach dem Körperscanner noch einmal persönlich kontrolliert.
Anschließend haben wir es aber geschafft und können uns für die nächsten vier Stunden hier einen ruhigen Platz suchen, um erst einmal in den USA anzukommen.

Dazu gehört: Geld am Automaten holen, die USA Karte im Handy aktivieren, das WIFI in beiden Handys zum Laufen bringen, die „Kinder“ anrufen und texten,  sich etwas frisch machen, Zähne putzen, etwas zu Essen besorgen u.v.a.m..

Wichtig war die SMS vom Kauai Palms Hotel in Lihue  (unserem heutigen Übernachtungshotel)zu haben, denn dort gibt es keinen Nachtportier und wir sind auf die Zimmerzuordnung und die Schlüsselübergabeinformation angewiesen.
Die SMS ist pünktlich angekommen und die Angaben sind präzise: Zimmer 20, die Treppe am Office hoch, dann links, das 6.Zimmer – die Tür ist offen, der Schlüssel ist drin und das Licht angeschaltet. Sehr gut – hoffen wir, dass das auch so klappt!

Unser nächstes Boarding ist um 17 Uhr, 35 Minuten später wird es dann weitergehen auf unseren letzten Trip nach Lihue.

Dort werden wir gegen 21 Uhr Ortszeit ankommen. Bei einer Zeitverschiebung von 12 Stunden werden wir dann 32 Stunden auf den Beinen sein und bevor eine Dusche und ein Bett rufen dürfen, müssen wir erst noch einen Leihwagen übernehmen und das Hotel finden! Ächz!

Wir verbringen unsere restliche Wartezeit mit Rumgammeln, Gucken, Pommes bei Shake ˋn Shack essen, weiter rumgammeln, texten und ….. eben warten.
Pünktlich um 17 Uhr wird unser Flieger aufgerufen zum Boarding und da wir keine Lust haben, auf die uns zugewiesene Boarding Class 3 zu warten – die Letzte von allen, schicke ich einfach Jörg vor. Mein Meister im Bösegucken trabt an der Kontrolltante vorbei, scannt seine Boardkarte und ich trabe einfach hinterher – klappt immer!

Schon sind wir drin in unserem „getrennt-sitzen-gemeinsam ankommen“ Flieger. Da es eine 3-3-Kombination ist, haben wir uns beide für Gangplätze entschieden und der Gang ist zwischen uns!

In meiner Reihe sitzen zwei spanisch sprechende Damen, vielleicht Mutter und Tochter, aber das lässt sich nicht klären, weil wir keine gemeinsame Sprache finden.
Neben Jörg sitzt ein Vater mit einem Kind, seine Frau sitzt mit 2 weiteren eine Reihe vor ihm.

Überhaupt ist der Altersdurchschnitt im Flieger extrem niedrig. Es sind bestimmt 25 kleine Kinder an Bord, die gesamte Maschine fast in 50 Reihen à 6 Personen maximal 300 Leute. Der Anteil an kleinen, überdrehten, übermüdeten, zuerst laut spielenden und tobenden, später müde jammernd und heulend und nach dem Aufwachen wieder quengelnden Kindern ist mindestens so hoch wie der der genervten „Unbeteiligten“.

6 Stunden Flug vergehen quälend langsam. Wir sind müde, genervt, kaputt, ungewaschen und uns tut alles weh- besonders das Sitzfleisch!

Irgendwann hat alles Elend ein Ende und der Flieger landet pünktlich in Lihue/Kauai. Es ist Nacht, als wir über den offenen Transfergang zum Baggage-Claim schlurfen.

Wenige Minuten später kommen unsere Koffer im winddurchfluteten Bereich an. Unglaublich – sollte wirklich alles klappen? Abwarten, denn noch ist nicht aller Tage Abend!

Ohne weitere Kontrollen verlassen wir das Flughafengebäude, bzw. die überdachten, offenen Hallen. Warum habe ich eigentlich im Schweiße meines Angesichts dieses Formular der Agriculture … und was weiß ich nicht ausgefüllt und jetzt will keiner etwas von mir wissen?
Vielleicht habe ich ja Tiere, Pflanzen und fremde Samen eingeschleppt, um sie hier auszusetzen? Welche Seuchen könnten jetzt durch mich ausbrechen…… egal!
Wir sind müde und wollen nichts anderes mehr, als ein Bett!

Wir folgen den Schildern „Car-Rental“ zu einem Busterminal, von dem im Minutentakt die Kleinbusse zu den unterschiedlichen Anbietern fahren.
Wir warten auf „Hertz“ und dieser kommt nur 1 Minute später auch angeschuckelt. Alle Koffer werden hereingeschleppt und die Fahrt dauert unglaublich lange 3 Minuten und dann sind wir – nach einer großen Schleife in ca. 100 Meter parallel zum Terminal liegenden Verleiher angekommen – USA eben, hier fahren sie auch mit dem SUV zum Mülleimer!

Es gibt nur wenig Wartezeit mit 2 Kunden vor uns, wenig Papierkram, da alles vorgebucht ist und es hätte noch schneller gehen können, wenn die Kombination aus: 30  Stunden wach, 1.Tag Englisch-sprechen und eine hawaiianische Beth Ditto als Hertz-Angestellte sich nicht verheerend auf den Ablauf ausgewirkt hätten! So muss ich immer noch einmal nachfragen, bis es in meinem Hirn richtig angekommen ist.
Am Ende ist alles gut und wir schleifen unser Gepäck und uns zu Platz 101, um dort einen weißen Chevy  vorzufinden, der zu unserem Platz passt! Prima, nehmen wir auch ohne Choice-Line!

Alles in das Auto geworfen und …. Des Dramas vorletzter Teil folgt! Wir haben kein Navi – das Handy noch keine Verbindung, die Karte irgendwo im Reisegepäck – da können 1,4 Meilen sehr lang sein und in die falsche Richtung führen.

Also, noch einmal alle Gehirnzellen zusammengesammelt und die Karte von Google-Earth vor dem inneren Auge aufgerufen. Wie war das noch? Unglaublicherweise klappt es, wir finden den richtigen Weg, die richtigen Abzweigungen und landen keine 5 Minuten später vor dem gebuchten Hotel „Kauai Palms“.

Im 2.Anlauf können wir sogar die richtige Treppe für unseren Zugang ausmachen, finden unser Zimmer und alles ist so, wie beschrieben: Tür offen, Licht an, Schlüssel drin! Perfekt!

In Anbetracht unseres Zustandes ist es egal, dass das Zimmer sehr klein, schräg möbliert und brütend heiß ist – es ist sauber, ordentlich und ruhig!

Der Rest ist schnell erzählt: Koffer rein, Dusche, Zähneputzen, alle Fenster auf Durchzug, ab ins Bett und Ruhe ist es!

Die Uhr zeigt 23 Uhr an, als wir endlich im Bett liegen – wir sind um 1 Uhr in Deutschland aufgestanden, dort ist es jetzt 11 Uhr am Vormittag und wir waren insgesamt 34 Stunden auf den Beinen – dass wäre Folter, wenn es nicht Urlaub wäre!

Mit lieben Grüßen aus Braunschweig

Kristina und Jörg

 

Arizona-Gerd
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Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
Beiträge: 6334
RE: 01_Anreise über Los Angeles nach Lihue/Kauai

sehen zum ersten Mal die merkwürdige Konstellation einer 747-400 Combi.
Wir sitzen in der Economy Plus Klasse in einer Zweier-Reihe ohne Fenster, 

Hallo Kristina und Jörg,

das hat (hatte) nichts mit der Kombi zu tun.

Bei diesen Fliegern, auch bei den "normalen" ist die Küche seitlich rechts zwischen Reihe 5 und zwanzig angeordnet.

Diese "longitudinal galley" hat den Vorteil einer längeren Theke, erfordert aber rechts 15 blinde Fenster.

Liebe Grüße Gerd

 

robinhood
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Beigetreten: 09.06.2019 - 06:15
Beiträge: 116
RE: 01_Anreise über Los Angeles nach Lihue/Kauai

Hallo Ihr Lieben,  das hört sich aber wirklich sehr, sehr anstregend an. War denn eine Zwischenübernachtung in LA keine Option oder wolltet Ihr es einfach "durchziehen", damit Ihr es hinter Euch bringt? Jedenfalls freue ich mich auf den weiteren Reisebericht und hoffe schon jetzt für Euch, dass es für Euch dann entspannter weiterging.

Liebe Grüße

Petra 

Jindra
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Beigetreten: 25.03.2011 - 10:55
Beiträge: 2838
RE: 01_Anreise über Los Angeles nach Lihue/Kauai

Hallo ihr Beiden!

Da steige ich dazu!

Wir sind nach 5 Wochen Hawaii am 28.03.2020 zurück gekommen.

Da hier nicht so viele nach Hawaii reisen, waren mir die 5 Wochen einfach zu lang als ein RB, so habe ich eine Zusammenfassung als Fazit verfasst.

Zur Zeit schreibe ich aber einen RB im Hawaii-Forum.

Viele Grüße, Jindra

 

Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!

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Kristina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 19:32
Beiträge: 406
RE: 01_Anreise über Los Angeles nach Lihue/Kauai

Hallo Petra,

die Überlegung, einen Zwischenstopp einzulegen hatten wir schon und haben dies auf der Rückreise mit New York auch umgesetzt. Für die Hinreise gilt für uns aber die Devise: Möglichst schnell am Ziel ankommen und dann nicht noch einmal vorher unterbrechen. Diese Erfahrung haben wir schon auf unserer Neuseelandreise mit 5 Tagen Singapur auf dem Rückweg. Zudem erschien uns ein Stoppover in Los Angeles nicht so interessant, da wir schon mehrfach dort auf unseren WoMo-Reisen einen Sightseeing-Tag eingelegt haben.

Mit lieben Grüßen aus Braunschweig

Kristina und Jörg