Tag 09: vom Alice Lake PP über Lillooet zur historic Hat Creek Ranch

21.06.2017

Für heute Abend hatten wir zum ersten Mal keinen Campingplatz reserviert. Da wir morgen zur Ten-ee-ah-Lodge wollten, wussten wir bei der Planung nicht genau, wie weit wir heute kommen würden. Ein paar Übernachtungsmöglichkeiten haben wir uns jedoch schon vorgemerkt.

Erster Stopp war beim Brandywine Fall. Vom Parkplatz aus erreicht man die kleine Aussichtsplattform in ein paar Minuten. Weiter hinten gelangt man noch an einen schönen Aussichtspunkt mit Blick über den Daisy Lake.

Anschließend nahmen wir den Nairn Falls Trail in Angriff. Der Weg verläuft bis zu den Wasserfällen recht eben und unschwierig an einem Fluss entlang. In der Hoffnung, einen Bären zu entdeckten, spähten wir immer mal wieder auf die andere Flussseite. Jedoch zeigte sich leider keiner unserer pelzigen Freunde. Die Wasserfälle waren dann recht imposant. Nicht von der Größe her, sondern durch Ihre Wucht. Hier schoss das Wasser regelrecht im Flussbett nach unten. Nach einer kurzen Pause und Abkühlung durch die hochgewirbelte Gischt wanderten wir wieder zurück zum Parkplatz.

Auf die nächste Besichtigung habe ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut: die Joffre Lakes. Zumindest den untersten See wollten wir uns unbedingt anschauen. Da ich schon viele tolle Fotos im Internet gesehen habe, war die Vorfreude entsprechend groß. Den ersten kleinen Dämpfer gab es dann am Parkplatz. Der war nämlich proppenvoll. Ein Pick-Up hatte sich quer über 3-4 Parkplätze gestellt. Somit konnten wir neben diesem in „zweiter“ Reihe warten, ohne den Parkplatzverkehr zu behindert. Da wir schon bei Cathedral Grove den Rückzug angetreten haben, nahmen wir uns vor, so lange zu warten, bis ein Parkplatz frei wurde. Glücklicherweise kam dann nach etwa 10 Minuten der Fahrer von dem Pick-up, neben dem wir warteten. Nach kurzen Umparken konnten wir uns dann auf den Weg zum See machen. Als sich der „Trail“ zum lower Joffre Lake dann als 2-minütiger Hatscher inmitten einer großen Menschenmenge entpuppte, war schon eine kleine Enttäuschung. Die größere Enttäuschung war dann aber der Umstand, dass alles am See nicht so ausgeschaut hat, wie ich es im Kopf hatte und mir vorgestellt habe. Vielleicht habe ich auch einfach zu viele tolle Fotos vornherein betrachtet und mir zu viel vorgenommen. Jedenfalls war es windig und somit auf dem See recht wellig. Das Licht war komisch und auf dem bisschen Platz am Ufer ging ich vielen Leuten mit meinem Stativ im Weg um. Stativ, Polfilter und GND-Filter halfen alles nichts. Ich bekam hier einfach nichts gebacken und recht niedergeschlagen trat ich dann den Rückzug an. Wir wanderten anschließend noch eine Weile in Richtung der oberen Seen und genossen die immer ruhiger werdende Umgebung.

Kleines Fazit für mich: nicht zu viel im Vorfeld erwarten, ein schönes Foto kann nicht erzwungen werden :).

Die weitere Fahrstrecke war landschaftlich wunderschön. Vorbei am Duffey Lake cruisten wir immer weiter, der Radiosender „classic rewind“ (Sirius – Satelliten-Radio) war uns hier und auch im restlichen Urlaub ein treuer Begleiter! Rock-Klassiker passen in dieser Gegend einfach wunderbar zum Fahren!

Eine Übernachtungsmöglichkeit war der Stellplatz am Seton Lake von BC Hydro. Da wir diesen aber noch recht früh am Nachmittag passierten, sind wir weitergefahren. In Lillooet machten wir uns dann auf die Suche nach einem Supermarkt. Wir wollten fast schon wieder umdrehen und auf unserer Route weiterfahren, als wir ganz am Ende der Stadt einen großen Parkplatz mit allerhand Geschäften und einem Supermarkt entdeckt haben. Vor dem Einkauf habe ich noch kurz bei der historic Hat Creek Ranch angerufen und wegen einer freien Campsite nachgefragt. Die nette Frau am Telefon hat uns dann bis 17 Uhr eine Site reserviert. Somit war die restliche Strecke für den heutigen Tag klar. Nach dem Einkauf fuhren wir ca. 1 Stunde weiter, bis wir bei der Ranch ankamen.

Und hier hat es uns richtig gut gefallen. Auffallend und interessant war auch der Wechsel der Landschaft. In der Früh waren große Seen und grüne Wälder unsere stetigen Begleiter, ab Lillooet befanden wir uns in einer Art Halbwüste.

Im Preis für die Campsite war auch der Besuch auf der historischen Ranch inbegriffen. Leider schlossen ab 17 Uhr die Häuser und Werkstätten. Trotzdem konnten wir uns noch kurz in den Häusern umsehen und einen Eindruck vom Leben zur Zeit des Goldrauschs gewinnen.

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, verzogen wir uns in unserem Camper, da hier extrem aggressive Mücken unterwegs waren. Hinter uns grasten die Pferde der Ranch gemütlich die Wiese ab. Ganz nett waren ihre „tierischen Begleiter“ :).