Tag 05: Von Mammoth Lakes nach Bodie, zurück zum Mono Lake und Camping am June Lake

Nachts gehe ich gemeinsam mit Robert zur Toilette. Und wieder kein Bär unterwegs, zum Glück .

Zurück am Zelt fasse ich nicht, was eben geschah... ich habe tatsächlich den gleichen Fehler zum zweiten Mal gemacht und die Keycard im - nun verschlossenen - Sanitärgebäude vergessen. Ich bin so dämlich! Nicht zu glauben, dass mir so was Blödes zweimal nacheinander passiert. Jetzt, mitten in der Nacht, ist natürlich niemand sonst unterwegs. Ich wecke Jeremie kurz, damit er nicht irgendwann die Keycard vergeblich in der bearbox sucht und sage ihm, dass er wohl oder übel an einen Baum strullern muss, wenn die Blase drückt…

Mann, ich rege mich so über mich selbst auf, dass ich nicht mehr einschlafen kann. Dafür muss ich schon bald wieder aufs Klo… Mit dem Wissen, dass das jetzt nicht geht ohne die bescheuerte Keycard, fühlt es sich zumindest so an.

Ich wollte schon in der Nacht vor zum Eingang zu gehen, um dort aus einem der übrigen pinken Päckchen eine Keycard zu holen und damit ins Gebäude zu gelangen. Dann dachte ich aber, dass die wohl eher nicht freigeschalten sein würde. Robert meint nur, in einem Land, in dem die Kloschüsseln immer noch aussehen, als stammten sie aus den Sechzigern, dürfe ich nicht zu viel rocket science erwarten.

Jetzt, im frühen Morgengrauen, versuche ich das einfach. Ich will das geregelt haben. Ich kraxle aus dem Zelt - kein Bär - laufe zum office und fummle eine Keycard aus einem der pinken Päckchen. Und die Karte funktioniert! Robert hatte Recht.

Heute besuchen wir die Ghost Town Bodie. Bis gefrühstückt, gespült, alles abgebaut und verstaut ist und noch ein paar Vorräte in Mammoth Lakes gefasst sind, ist es auch schon wieder nach 10:30 Uhr. Obwohl es bis nach Bodie nur gut 50 Meilen sind, erreichen wir die Ghost Town erst um 12:15 Uhr. Die letzten Meilen dorthin sind etwas ruckelig und staubig, da unpaved.

Die Ghost Town ist viel größer, als ich mir das vorstellte und wir brauchen rund zwei Stunden, um sie annähernd ausreichend gesehen zu haben.

Wir machen aber auch gefühlt 25 000 Fotos und halten unsere Kameras an so gut wie jede Fensterscheibe. Auf den Bildern sieht man wesentlich besser, wie es drinnen ausschaut, als wenn man sich die Nase an den Scheiben platt drückt.

Habe ich schon erwähnt, wie heiß es mal wieder war?

Wir sehen die Schule...

...irgendwelche Unterkünfte und Küchen...

...das Hotel mit Saloon...

...und den Krämerladen...

Wir lesen, dass hier doch die ein oder anderen Halunken lebten und Bodie einst zu einer der gesetzlosesten Städte des Westens zählte.

Das Gelände der Ghost Town ist sehr weitläufig und ein paar Kilometer kommen da sicher zusammen.

Nach einem Vesper auf dem Parkplatz fahren wir zurück und zur South Tufa Area des Mono Lake. Unterwegs am Viewpoint mal wieder ein Stickerfund .

Doch zuvor besuchen wir noch das Visitor Center, das wieder ganz traumhaft gestaltet ist. Außerdem gibt es eine Terrasse mit einem sagenhaften View über den Mono Lake. Noch toller ist der Durchzug, der uns hier die heißen Köpfe kühlt.

Aber wir wollen ja noch zur South Tufa Area, also los.

Ein traumhaftes warmes Licht haben wir dort gerade so gegen 16:30Uhr und finden die Stimmung ganz zauberhaft.

Wir bleiben etwa eine Stunde und laufen die recht kleine Runde. Robert ist für ein Foto kurz im Wasser und wird am nächsten Tag Mühe haben, das ganze Salz wieder aus seinen Trekkingsandalen herauszuwaschen. Es sind ein paar wenige andere Touristen da, ein paar baden sogar. Die haben dann wohl noch mehr Trouble mit dem ganzen Salz.

Wir fahren zum nahe gelegenen Oh Ridge Campground am June Lake. Die site hier ist ziemlich krumm und schief und wir haben Mühe, einen einigermaßen ebenen Platz für unsere zwei Zelte zu finden. Außerdem ist der Untergrund so locker, dass die Heringe kaum halten, was uns mit dem doch wieder leicht auffrischenden Wind leicht Sorge bereitet.

Weil es schon wieder spät ist, gehen wir direkt nach dem Aufbau, Kochen, Essen, Spülen und Aufräumen ins Zelt. Sind ja doch immer ein paar Handgriffe, wenn man nicht einfach nur sein Wohnmobil einparken muss ...