Tag 08: Time for a looong Hike: Four Mile Trail - Panorama Trail - John Muir Trail - Mist Trail im Yosemite NP

Wir schälen uns hoch motiviert aus den Schlafsäcken und versuchen möglichst leise unser Frühstück zuzubereiten und zu verspeisen.

Bereits um 7:15Uhr sind wir am Parkplatz des Four Mile Trails - bzw. knapp dran vorbei gefahren. Wegen einer heftigen Diskussion, wie man mit welchem Ladekabel die Apple Watch laden oder auch nicht laden kann, überfahren wir den Parkplatz um nen knappen Kilometer…

Ist alles Einbahnstraße, und wir können nicht einfach umdrehen und zurück fahren. Also müssen wir laufen.

Auf dem Four Mile Trail, der so früh am Tag schön im Schatten verläuft, nerven uns dermaßen die Mücken, das ist oberlästig. Man vergisst quasi fast, dass man sich bergauf plagen muss, weil man sich mit den Biestern herumärgert, die vorzugsweise das Gesicht und die Ohrmuscheln aufsuchen. Stechen tun sie nicht, zum Glück.

Wir arbeiten uns stetig bergauf und genießen die unzähligen traumhaften Views unterwegs.

Nach guten 2,5 Stunden sind wir am Glacier Point angekommen. Wir machen eine kurze Snackpause mit abermals beeindruckendem View auf den Half Dome und das ganze Panorama.

Die ersten knapp 8 km und 1000hm haben wir im Sack und starten mit dem Panorama Trail.

Da geht es erst mal etliche Höhenmeter wieder bergab, die wir auf der anderen Seite wieder hoch müssen. Der Name des Trails ist Programm und wir können uns kaum satt sehen. Erster Wasserfall ist der Illilouette Fall, den wir aber nicht ganz einsehen können. An der Kante geht es steil bergab, außerdem ist ordentlich was los.

Ein paar Kilometer weiter kommen wir zum Illilouette Creek, der hier in einen pittoresken Pool mündet, bevor die Wassermassen - im August eher etwas bescheidener - weiter flussabwärts als Illiouette Falls in die Tiefe stürzen.

Ein großartiger Ort für eine Mittagspause, die man auch im Baumschatten genießen kann. Wir halten unsere heißen Füße ins kalte Wasser, herrlich.

Wir machen uns ein Trekking meal und lassen die Tüte reihum gehen. Linsen mit Schinken, und mal wieder gar nicht so schlecht.

Gut, dass wir uns hier mit Futter versorgt haben, denn ab jetzt geht es wieder bergauf.

Die Uhr zeigt 14 bereits gelaufene Kilometer, das wär dann mal ungefähr die Hälfte unseres heutigen Pensums... 

Ok, nicht drüber nachdenken, einfach laufen und die Aussicht genießen. Und das tun wir.

Der Half Dome zeigt mittlerweile ein ganz anderes Gesicht als am Glacier Point, denn wir umrunden ihn quasi zur Hälfte.

Noch wenige Meilen bis zu den Nevada Falls. Kurz vor den Wasserfällen geht der Panorama Trail in den John Muir Trail über.

Hier ist deutlich mehr los, und auch hier gibt es tolle Pools, in denen einige baden. So viel Muße haben wir nicht, denn wir haben noch einige Meilen vor uns und wollen irgendwann mal ankommen.

Eine Snackpause und die Stärkung mit Clif Bars ist aber allemal drin. Dann geht es über Stock und Stein bergab, bis wir die Vernal Falls und den Touristenrummel erreichen.

Zum ersten Mal sind wir mittendrin in dem Gewusel, von dem alle Yosemite Besucher berichten. Da wird gepost, was das Zeug hält. Kein Wunder, es ist ein wirklich beeindruckender Spot, obwohl aufgrund der Jahreszeit gerade eher die Minimalmenge an Wasser heruntertosen dürfte.

Da wir bereits nach 15Uhr haben, ist der Mist Trail wieder geöffnet. Über unzählige Stufen geht es weiter bergab und im weiteren Verlauf über asphaltierte Wege mal wieder steil bergauf, dann wieder bergab. Die Beine sind mittlerweile schwer und der asphaltierte Untergrund ist alles andere als angenehm.

Irgendwann erreichen wir endlich den Shuttle Stop. Es kommt gerade ein Bus, den nehmen wir direkt und fahren bis zum Village. Dort kaufen wir im - natürlich total überteuerten - Shop ein paar Lebensmittel und Eis für die Kühlbox und laufen mit unseren Habseligkeiten die letzten rund zwei Kilometer bis zu unserem Auto.

Zu den Duschen fahren wir heute - ganz US-like - mit dem Auto. Diesen Fußmarsch wollen wir heute nicht mehr machen.

Zum Abendessen machen wir uns aus Mangel an Fleisch und Überschuss an Eiern 12 (!!) Huevos revueltos a la mexicana und toasten unser Brot, das wir noch mit ner Käsescheibe übergrillen. Boah, das macht jetzt aber auch pappsatt, das Ganze.

Ziemlich geschafft fallen wir dankbar in die Betten.

Bilanz des Tages: 29km mit rund 1400 Hm rauf und wieder runter, runde 12 Stunden unterwegs auf den Beinen.

Aber was für ein genialer National Park!!!