Ok, es war schon echt heiß und stickig im Zelt, aber wir konnten trotzdem einigermaßen schlafen. In der Nacht, als ich zur Toilette gehe, kommt auch Robert aus dem Zelt und wir genießen die einigermaßen frische Luft draußen. Sterne sind nicht allzu viele zu sehen, weil der Mond schon ziemlich voll ist und die Nacht erhellt. Trotzdem toll.
Morgens erfrischen wir uns mit einer selbstgebastelten Dusche und genießen unser erstes Campingfrühstück.
Hier auf dem ersten Bild seht ihr unsere Küche, unser Esszimmer, unseren Vorratsraum und den Wellnessbereich mit Duschwanne .
Ich mache zum Frühstück Rührei nach mexikanischer Art (scharf!!) mit Käse. Wie lecker!!
Wir bauen ab und fahren – wo wir schon mal ganz in der Nähe sind – zu den Charcoal Kilns. Interessant und beeindruckend, wie gut diese Öfen, in denen um 1877 Holzkohle gebrannt wurde, erhalten sind. Offenbar waren sie nicht sehr lange der Nutzung ausgesetzt, aber der Holzkohlegeruch im Inneren ist präsent, als hätten sie gestern noch gebrannt...
Zum Wandern ist es logischerweise viel zu heiß und es steht auch nicht auf unserer Agenda. Also fahren wir die Emigrant Canyon Road wieder zurück, bis wir auf die #190 stoßen und folgen dem Verlauf Richtung Panamint Springs.
Unsere Eselfreunde sind auch wieder am Start.
Ein kurzer Fotostopp am Father Crowley Vista Point, dann verlassen wir das Death Valley auch schon wieder. Rückblickend hatten wir natürlich viel zu wenig Zeit für diesen faszinierenden National Park, aber das werden wir ganz sicher nicht in irgendeinem Sommer nachholen. Für einen ersten Eindruck hat uns dieser kurze Besuch durchaus getaugt und sehr neugierig auf das, was wir nicht sehen und erleben konnten, gemacht. Wir hätten übrigens nicht gedacht, dass sich die Durchfahrt durch das Death Valley so unglaublich zieht. Ist halt alles andere als klein und hat viele Berge und kurvige Strecken.
Nächstes Ziel sind die Alabama Hills. Weil ich weder auf dem Lone Pine CG noch auf dem Whitney Portal CG reserviert habe (habe die Beliebtheit unterschätzt und keine zwei Nächte mehr bekommen), schauen wir uns den Tuttle Creek CG an. Zuvor erstehen wir noch ein paar superteure Lebensmittel in Lone Pine. Der Ort erscheint uns klein und schmutzig und überhaupt nicht ansprechend.
Auf dem Tuttle Creek CG ist nicht viel los, aber es ist auch abartig heiß und ziemlich windig. Wir finden eine site in der Nähe des Creek, reservieren diese und werfen brav unsere 10$ im Umschlag in den Kasten.
Dann machen wir uns auf in die Alabama Hills und laufen den Moebius Arch Loop Trail. Mittlerweile stürmt es und wir werden ohne Unterlass sandgestrahlt. Das ist sowas von unangenehm. Ich rüste mich mit langärmeligem Shirt, Käppi, Tuch ums Gesicht und Wäschespritze. So kann ich mein Shirt immer wieder ansprühen und auch mal nen Sprühnebel ins Gesicht geben, das erfrischt herrlich. Mein Outfit sieht zwar dämlich aus, ist aber zweckmäßig .
Alle beide suchen den Schatten .
Die Landschaft und der Weg sind richtig schön und machen Spaß. Aber wir belassen es bei dem kurzen Hike und dehnen die Strecke nicht weiter aus. Zu schade, denn die Gegend ist wunderschön, erinnert uns mit den Sandsteinbouldern ein bisschen an den Joshua Tree NP.
Zurück am Tuttle Creek CG stellen sich uns zwei Probleme: Es stürmt und es ist abartig heiß. Wegen des Sturms können wir weder Sonnenschutz noch Zelte aufbauen und wegen der Hitze ist es ohne Schatten nicht auszuhalten. Essen zubereiten geht auch nicht. Krisensitzung: Wo können wir hin, wo es weniger stürmt und idealerweise etwas kühler ist? Internet tut hier zum Glück, sodass wir etwas recherchieren können.
Die Wahl fällt auf die Region um Bishop, da ist es in den Bergen etwas weniger windig und kühler. Wir schreiben die bereits bezahlten 10 $ für den Tuttle Creek CG gerne sprichwörtlich in den Wind, die schmerzen uns überhaupt nicht. Was richtig schmerzt, ist der Verzicht auf die für morgen geplante Wanderung zum Lone Pine Lake. Aber der Sturm soll morgen munter weiter gehen, es ist keine Wetter-Beruhigung in Sicht.
So machen wir uns also auf den Weg Richtung Norden. Auf dem Four Jeffrey CG finden wir einen Platz und richten uns ein. Kurze Instruktion der Hostin Susan, dass es einen Bären im Camp gebe und wir unsere Sachen entsprechend in den Bear Locker verräumen müssen. Der Bär sei zwar seit fünf, sechs Tagen nicht mehr gesichtet worden, aber sie erwarte ihn zurück.
Fun Fact: Es kam offenbar schon vor, dass größere verschlossene Behälter komplett verschwinden, die der Bär einfach mal mitnimmt, um sie in seinem Habitat in Ruhe irgendwie aufzubekommen.
Die Temperaturen sind abends sehr angenehm, ohne Sonne kühl bis kalt, aber der Wind ist deutlich schwächer hier, zum Glück. Jeremie freut sich, dass er durchgesetzt hat, seinen Fleecepulli mitzunehmen. Ja, einen solchen Fleecepulli oder eine dünne Daunenjacke hätten Robert und ich direkt wesentlich öfter als gedacht auch gerne dabei gehabt. Wir waren uns aber einig: Angesichts der Gepäckgrenzen und der vielen Ausrüstung, die wir mitnehmen mussten, wird an den Klamotten gespart... Rückblickend nicht die schlauste Entscheidung, denn so eine light down Jacke ist nun wahrlich nicht schwer oder voluminös...
Wir grillen uns die vergoldeten Steaks aus dem Laden in Lone Pine, aber sie sind auch richtig lecker.
Weil es abends ohne Sonne nicht nur kalt ist, sondern wir auch müde sind, verschwinden wir schnell nach Essen und Abwasch in unsere Zelte. Für das Lagerfeuer-Holz haben wir leider nicht das passende Kleingeld parat...
Servus Elli,
schöner Bericht mit tollen Bildern. Haben eure Zelte kein separates Innenzelt das nur aus Netz besteht? Sowas ist optimal wenn es heiß ist und nur Insektenschutz nötig ist.
Herzliche Grüsse, Tom
Reisen Sie langsam. Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon
toller Bericht mit wunderbaren Bildern, da bin auch gern dabei...
Liebe Grüße vom Fred
Hi Tom und Fred,
danke euch😊.
@Tom:
Das Zelt unseres Sohnes kann auch ohne Überzelt, hatte er bei Hitze auch so gemacht. Unseres kann ohne Überzelt leider nicht aufgebaut werden. Wir hatten vor einigen Jahren mal eines dabei, da ging das. Ist bei Wind aber auch gaaanz schlecht. Da knirscht es dann immer so zwischen den Zähnen😉. Und wenn es nachts dann doch anfängt zu regnen…. 😬 Wir haben bei unserem halt alle Außentüren offen gelassen und am Innenzelt nur die Netztüre geschlossen. Ein bisschen Luft bewegte sich dann hin und wieder.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Grüezi Elli
Ich bin auch noch zugestiegen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich Hitze ab 28 Grad überhaupt nicht vertrage . Freue mich aber über eure Erlebnisse, der Anfang sieht schon sehr vielversprechend aus.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Flo
Flo's Berichte: Westkanada mit VI (2016), Indian Summer in Ontario (2018), Colorado Plateau (2019), Rockies im Herbst (2021)
Liebe Flo,
ui, schön.
Boah, dann hast du dir ja genau den richtigen Bericht rausgesucht😜. Aber - wie heißt es in meinem Titel? Hot-hot-hot - aber nicht nur…😉
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Elli,
hach, da werden Erinnerungen wach!!
Ihr habt ja ein wunderbares Ausweichplätzchen gefunden, nachdem der Tuttle Creek zu heiß war. Sieht sehrsehr schön aus!
LG, Inga
Hi Inga,
mit "heiß" hätten wir uns arrangieren können, wir hatten ja extra eine site nahe des Creeks belegt. Es war auch nicht ganz so heiß wie im Death Valley. Zusammen mit stürmisch war es leider unmöglich. Wir hatten überlegt, in Lone Pine ein Zimmer zu nehmen, aber da uns der Ort überhaupt nicht ansprach und der Sturm am nächsten Tag weitertoben sollte, haben wir das verworfen. Soooo schade um den Hike zum Lone Pine Lake, auf den hatte ich mich so gefreut...
Aber du hast Recht, der Four Jeffrey CG ist schon auch ein schönes Plätzchen. Halt ein bisschen "ab vom Schuss".
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Elli,
ich reise auch schnell noch mit euch mit, auch wenn ich in letzter Zeit kaum im Forum war. Die Zeit....
Eure Bilder sind gewohnt beeindruckend - genau wie die 48 Grad gestern im Death Valley - wobei die ganz anders beeindrucken.
Im Frühling hatten wir dagegen noch perfekte Bedinungen für 2 längere Wanderungen, die parzielle Sonnenfinsternis und ein Fussbad im Lake Manly.
An die guten Steaks aus dem "Supemarkt" in Lone Pine erinnere ich mich auch gerne zurück...
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hey Mike,
schön, dass du auch bei uns reinschaust.
wem sagst du das... ich komme auch nicht so recht voran mit meinem Bericht... vor allem wollte ich auch viel früher damit anfangen.
ich danke dir.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de